Und Doppelprost, weils hier gerade so gedrängt zugeht.
Vor 20 Minuten von der „Königlich Bayerischen Antifa“ gepostet, gerade gelesen. Ich stimme nicht allem zu, aber kann man ja mal drüber nachdenken.
"Es gibt ein hartnäckiges, bösartiges Märchen, das geht ungefähr so: Man könne doch keinen Krieg gegen Terrorismus führen, denn alle Gewalt gegen Terroristen bringe nur mehr Terroristen dazu, Terroristen zu werden.
Hat da eigentlich mal jemand darüber nachgedacht? Also weiter als das eigene Bauchgefühl, dass man ja selbst bestimmt auch sehr wütend wäre, wenn die eigene Familie bombardiert würde? Immerhin hat man ja auch ganz viele Action-Filme gesehen, wo der Held oder der Bösewicht erst aus Rache zur Waffe greift…
Vielleicht fällt dann auch auf, was für eine dämliche Vorstellung es ist, dass Trauma bei Kindern automatisch zum kollektiven, apokalyptischen Rache-Redemption-Ark führen soll. Es ist weder eine psychologische noch eine historische Notwendigkeit, dass Kriegsopfer zu Terroristen werden.
Wo waren denn die Millionen „neuer Wehrmachtssoldaten“ in den 50ern und 60ern, die aus „Rache“ für die Alliierte Zerschlagung des NS-Terrors nochmal Europa überfallen haben?
Wo waren die Millionen von japanischen „Neo-Kaisertreuen“, die für die Niederlage im Zweiten Weltkrieg (und zwei Atomomben) erneut Asien mit Krieg überzogen haben?
Wo sind denn die Millionen von „neuen IS-Anhänger“, die nach der Niederschlagung des „Kalifats“ in Syrien und Irak durch Kurd*innen und USA nun selbiges nochmal versuchen?
Ob sich Menschen dem Terror anschließen, hängt von dutzenden Faktoren ab. Darunter mag einer für einige Menschen auch persönliche Rache sein. Viel wichtigere Faktoren sind zum Beispiel, wie schrankenlos der Terror ein Rekrutierungsgebiet kontrolliert, wie viel Einfluss der Terror auf Bildung hat und wie aussichtsreich der Krieg ist, den der Terror führt.
Es ist der Islamistische Terror selbst, der das Märchen vom „gesähten Hass“ in die Welt gesetzt hat und es vor sich her trägt als Begründung für seine Gewalt aber auch als Schutzschild gegen Schläge. Wie sollte man immehin etwas besiegen können, das mit jedem Verlust nur stärker wird? Um zu sehen, wie lächerlich diese Vorstellung ist, muss man nur an die ungezählten kleinen und großen Terror-Organisationen der Geschichte denken, die an Gegenwehr und Repression einfach sang und klanglos zugrunde gegangen sind.
Palästinenser*innen sind wie alle anderen Menschen keine Hollywood-Klischees. Es wird Zeit, sie aus der Kontrolle von Mördern und Vernichtungsantisemiten zu befreien, den Nationalismus, der sie seit 100 Jahren gefangehält zu zerschlagen und eine Zivilverwaltung und eine wirtschaftliche Perspektive zu schaffen. Und ihre Verantwortung wird es sein, die Entscheidung hin zu einer demokratischen, friedlichen Zivilgsellschaft und weg von Hass und Revanchismus zu treffen.
Die Voraussetzug für einen solchen Frieden ist ohne jeden Zweifel die militärische, völlige Zerschlagung der Hamas. Es ist der Terror allein, der Hass säht und nicht diejenigen, die sich verteidigen. Allen palästinensischen Demokrat*innen unsere Solidarität und unsere besten Wünsche.
„Aus Liebe zu kommenden Generationen muß nach Beendigung des Krieges ein Exempel statuiert werden, daß niemand auch nur die geringste Lust je verspüren sollte, Ähnliches aufs neue zu versuchen. Vergeßt auch nicht die kleinen Schurken dieses Systems, merkt Euch die Namen, auf daß keiner entkomme! Es soll ihnen nicht gelingen, in letzter Minute noch nach diesen Scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre!“
- aus dem Vierten Flugblatt der antifaschistischen Weißen Rose, 1942."