Ich schaue mir gerade „We will dance again“ an, der Film wurde gestern auf RTL ausgestrahlt. Die live Bilder der Hamas erinnert an wilde Tiere, das ist schon sehr hart, sich das anzuschauen.
Zwar sind die verbliebenen Geiseln in Gaza immer noch nicht wieder zu Hause, dafür konnten die IDF aber eine junge Jesidin aus Gaza befreien, die dort 10 Jahre lang als Sklavin gehalten wurde.
Ein unfassbares Martyrium, meine Güte. Mir kommt es echt hoch wenn man sowas liest. Zu was Menschen fähig sind lässt mich regelmäßig, immer wieder fassungslos und vermehrt hoffnungslos zurück.
Der Anschlag der Hamas jährt sich heute einfach schon das erste mal.
Noch immer sind über 100 Geiseln verschwunden, viele tot.
Was für ein absoluter Horror das für die betroffenen Familien sein muss seit einem Jahr nicht zu wissen was los ist.
und ja auch für die Menschen in Gaza die nichts mit der Hamas zu tun haben war es ein schreckliches Jahr, ich möchte hier jetzt auch keine nächste Diskussion starten sondern einfach nur am Jahrestag gedenken.
Ich habe auf RTL die Doku „we will dance again“ gesehen.
Obwohl hier die heftigsten Szenen nicht enthalten waren und bei dem, was man gesehen hat, das Schlimmste geblurrt wurde, hat es mich emotional ziemlich in den Sessel gedrückt.
Ich habe so viel Trauer empfunden, Wut in mir gespürt, als ich die jubelnden Hamas gesehen habe.
Das ist ganz ganz harter Tobak (weniger, weil es besonders explizite Szenen hätte), aber ich halte das für eine wichtige Dokumentation, die zeigt, was da passiert ist und WAS, VERDAMT NOCHMAL, DER AUSLÖSER WAR FÜR DIESE GANZE SCHEISSE, DIE SEITDEM PASSIERT!
Ohne den Hamas Angriff wäre Gaza nicht zerstört und die Zivilisten auf beiden Seiten wären noch am Leben.
Der gnaze Konflikt ist extrem kompliziert und es gibt Verantwortlichkeiten auf israelischer Seite. Aber, was da passiert ist und was seit einem Jahr passiert, wurde ausgelöst durch diesen unfassbaren Angriff am 07. Oktober.
Jo. Vorher ist da gar nix passiert in der Gegend. War alles voll schnafte…
Wozu muss man das betonen? Da gehts doch nur um Rechtfertigung von dieser oder jenen Sache. Davon soll man mal wegkommen und „einfach“ nur analysieren, was da wer warum macht. Das erklärt viel mehr als einer der beiden Seiten Rechtfertigungen für ihre Brutalitäten geben zu wollen…
Du machst genau das, was du mir vorwirfst.
Wohingegen ich genau das NICHT getan habe.
Ich habe keinerlei Aussage zur Verhältnismäßigkeit von Israels Handeln getätigt.
Ich habe nur gesagt, was der Auslöser für das jetzt war. Und das war nun mal der 07.10.
Dieser Satz ist doch in sicht nicht falsch?!
Ich habe wirklich eine Frage, die ich mir beim Schauen der Doku auch gestellt habe und die ich dir jetzt auch stellen möchte und zwar wirklich mit der Hoffnung auf Erkenntnisgewinn, bzw. aus Interesse:
Was empfindest Du, wenn Du die Bilder der jubelnden, mordenden Männer siehst, die man auf den Aufnahmen vom 07.10. sehen kann.
Diese Frage stelle ich wirklich ganz isoliert und sie soll keine rechtfertigung oder sonst irgendwas insinuieren, sondenr nur bezogen auf deine gefühle beim Anschauen dessen, was am 07.10. gefilmt wurde (wovon gottseidank die schlimmsten aufnahmen noch nicht zu sehen waren)?
Die gleiche Frage an Dich:
Was empfindest Du beim betrachten des Verhaltens der Attentäter am 07.10.?
Hast Du irgendeine Form von Verständnis für den Hass, für das Verhalten der Attentäter, für das Töten? Beziehungsweise: „Verständnis“ ist das falsche wort.
Eher: Spürst Du irgendwo einen kleinsten Hauch oder auch nur einen Millimeter von "irgendwie ist das auch ein stück weit eine angemessene Reaktion auf das (schon vor dem 07.10. bescheidene) Leben in Gaza?
Das ist eine seltsame Frage. Kann ich die Ablehnung eines Großteils der Politik Israels im Bezug auf Gaza nachvollziehen? Absolut. Kann ich die Reaktion in Form eines Gewaltexzesses und terroristischen Anschlags nachvollziehen? In keinster Weise. Aber dazwischen liegen ja auch hoffentlich mindestens 10 Stufen der Radikalisierung.
Umgekehrt geht das genauso: ich kann die Wut und den Schmerz des israelischen Volkes in Reaktion auf die Gräueltaten der Hamas absolut fühlen. Was ich nicht unterstützen kann, ist das monatelange Bombardement des Gazastreifens als Reaktion darauf, bei dem bislang neben Hamasanhängern auch Frauen und schätzungsweise 16.000 Kinder umgekommen sind.
Was soll ich schon empfinden? Ich verachte diese Menschen, so wie ich es generell verachte, wenn unschuldige Menschen abgeschlachtet werden, und finde diese jubelnden Täter ekelhaft.
Und ja, wie du sagst, Verständnis ist das falsche Wort, aber ich kann den Hass auf beiden Seiten leider schon nachvollziehen, auch wenn das absolut nicht mit meiner Denkweise vereinbar ist. Es stört mich eh ungemein, dass dieser Konflikt oder Kriege allgemein immer so behandelt werden, als schiebt man ein paar Figuren auf einem Risikospielbrett umher, ohne auf die Emotionen der Menschen einzugehen.
Wenn ich ein Israeli wäre und der 7.10. wäre halt dann passiert, dann würde ich mir vielleicht auch wünschen, dass dort jetzt alles in die Erdumlaufbahn gebombt wird, nicht nur um die Geiseln zu befreien, sondern auch einfach um irgendwie ein Gefühl der Genugtuung zu erleben. Wäre ich ein Araber und hätte das Gefühl bzw. das Gefühl seit Generationen eingepflanzt bekommen, dass Israel mir mein Land stiehlt, eventuell hätte ich dann gesagt, dass Israel das Massaker provoziert hat.
Da ich aber zum Glück aber an einem ganz anderen Fleck auf der Welt lebe und nicht aktiv betroffen bin, kann ich dort meinen eigenen moralischen Kompass anlegen und werde nicht von Hass gelenkt. Und in dem Zusammenhang kann ich für mich sagen, dass ich den Angriff der Hamas schrecklich fand und ich die Reaktion der israelischen Regierung ebenso schrecklich fand.
Danke für die Antwort, die viele widerstreitende Gefühle repräsentiert und differenziert Gefühle aus der Sicht der jeweilig Betroffenen anführt!
Das verstehe ich tatsächlich nicht. Also, inwieweit ich das tue in Deinen Augen.
Was natürlich richtig ist, ist, dass der Terror vom 07.10. der Auslöser für die anschließende Entwicklung ist.
Ich wurde eher getriggert von der von mir in deine Aussage hineininterpretierte Sicht, dass der Zustand vorher für die ganze Lage nicht von Belang wäre.
Das klingt, als hättest Du das als Antwort auf meine Gefühlsäußerung geschrieben im sinne von „alles hat Ursachen und auch der Terrorangriff der Hamas hat eine Geschichte (die dahingeführt hat)“, was ich als "Rechtfertigung (UM GOTTES WILLEN, ich will Dir nicht unterstellen, Du könntest den Terrorangriff befürworten!) bzw. als Herleitung argumentativ zum 07.10. aufgefasst habe.
So in die Richtung wie „Dass Putin die Ukraine angreift, hat ja auch eine Vorgeschichte auf Seiten der Nato/Ukraine“
Um dann im letzten satz zu schreiben, dass man keiner der beiden seiten rechtfertigungen gfür Ihre Brutalität geben soll, wo ich gerne wüsste, aus welchem meiner Sätze Du das irgendwo raus gelesen hast.
Genau das ist das, was mir bei vielen (vermeintlichen) Pro-Palästina-Demos einfach zu kurz kommt und nicht so klar benannt wird.
ich würde sogar so weit gehen, dass selbst hier auf der mir abgewandten Seite der Diskussion auch nicht klar genug artikuliert wurde in der vergangenheit.
Habe aber jetzt nicht jeden einzelnen Post nachgelesen und will niemandem unrecht tun.
(ich möchte ungern von „israelkritischen“ oder „pro-Palästina-Seite“ sprechen, weil das implizieren würde, dass meine Sicht nicht auch israelkritisch sein könnte oder ich contra-Zivilpalästina stehen könnte).
Aber ich glaube, die beiden Seiten sind hier auch im Forum recht gut erkennbar.
ich bin für Formulierungshilfen dankbar.
Haniyeh? Check.
Nasrallah? Check.
Sinwar? Check.
Fehlt nur noch Chamenei.
Noch wer auf die Todesliste des feinen Herren Menschenfreund?
und wie viele zivilisten mussten dafür ihr leben lassen?
Ich habe keine Liste. Aber über ein Ableben von Putin würde ich wahrscheinlich auch keine Tränen vergießen.
Für Hamas, Hezbollah und die Mullahs wahrscheinlich noch viel zu wenige. Schliesslich gilt ja: Je mehr Bilder von toten Zivilisten auf Social Media, desto höher die eigenen Beliebtheitswerte.
Aber dann versucht Bibi ja relativ erfolgreich, die Beliebtheitswerte immer weiter in die Höhe zu treiben. Schön, dass man wenigstens da einen gemeinsamen Nenner findet.