Ich finde es sehr interessant, dass ihr durch die Bank auf einer emotionalen bzw auf einer ad hominem Ebene argumentiert. Unblässig werden mir Zynismus und Empathielosigkeit unterstellt. Alles, was ich dann irgendwie herauslesen kann ist: „Krieg ist schlimm“ und „Denkt denn niemand an die Kinder!“
Das sind für mich Selbstverständlichkeiten, die man nicht ständigwieder neu aufwärmen muss - und ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass sich das bei den meisten hier genauso verhält. Vielleicht lag ich da ja falsch.
Das ignoriere ich nicht. Und ich weiß auch nicht, wie du auf sowas kommst. Wenn du dir die Mühe machen und den Thread nochmal durchscrollen willst, wirst du feststellen, dass ich das nirgendwo ignoriere.
Ich schließe mich nur nciht dem allgemeinen manichäischen Weltbild an, dass hier, wie in weiten Teilen der Weltöffentlichkeit, vorliegt. Auf der einen Seite der böse Unterdrücker Israel, auf der anderen Seite die guten unterdrückten Palästinenser mit ihrer Befreiungskampftruppe von der Hamas.
Dieser Satz, den ich oben von dir zitiert habe, ist so perfide, eil er komplett die Zusammenhänge ignoriert. Merkst du nicht, dass das nicht stimmt, was du da schreibst?
Israel bringt nicht einfach tausende Menschen um, um seine Existenz zu sichern.
Israel wurde angegriffen und gegen seinen Willen in diese Situation genötigt. es ist keine Option für dieses Land, die einzige Demokratie in einer Region, die weitgehend von klerikal-faschistischen Regimen regiert wird, einfach zu sagen, wir warten mal ab, was passiert, wenn wir uns nicht verteidigen. Dann passiert nämlich Auslöschung. Wenn Israel seine Waffen niederlegt, wird es binnen kürzester Zeit von der Lanskarte gefegt, um es mal euphemistisch auszudrücken.
Du ignorierrst auch, dass immer noch mehr als 100 Geiseln irgendwo in den Tunneln von Gaza vor sich hin rotten. Die soll man wohl einfach ihrem Schicksal überlassen?
Ich verstehe es nicht, wie man in einer so komplexen Lage deart unterkomplex argumentieren kann.
Natürlich sterben dort Kinder. Wie in jedem Krieg, Aber was ist das denn für ein Argument, um Israel seine Militäroperation zu untersagen?
Du argumentierst eigentlich nur auf einer sehr allgemeinen Metaebene, in der die Erkenntnis steht: Krieg ist schlecht, lasst das bitte sein. Da gehe ich vollkommen mit. In einer realen, aktuellen Situation hilft diese Erkenntnis allerdings nicht weiter. Schon gar nicht in der Analyse dessen, was dort gerade passiert.
Das ist bei mir nicht so angekommen. Dafür finde ich den Satz viel zu unpräzise und schwammig formuliert. Warum schreibst du denn „wir“, anstatt onkret jemanden zu benennen? Würde das die Kommunikation nicht deutlich vereinfachen und weniger anfällig für Missverständnisse machen?
Ich gehe weiter und sage: Die Hamas möchte so viele tote Kinder (und Bilder von toten Kindern) produzieren, um ihr Opfernarrativ immer weiter vorantreiben zu können und die Schlacht in den Social Media Kanälen zu gewinnen (was sie ja faktisch schon erreicht haben),
Das ist ganz großer Blödsinn, wie ich finde. Das Gegenteil ist richtig. Nur wenn ich eine Sache anspreche, kann ich darüber diskuttieren. Außer, du verstehst unter einer Diskussion das affirmative Hinundherwerfen der imgrunde gleichen Meinung, in der man sich gegenseitig bestätigen möchte.
Wenn ich jemandem, den ich nicht für einen Antisemiten halten, aufzeige, dass er in einer Argumentation unabsichtlich antisemitische Tropen reproduziert, finde ich das alles andere als ekelhaft.
Würdest du es auch ekelhaft finden, wenn ich jemanden, den ich nicht für einen Rassisten halte, darauf hinweise, wenn ihm unbewusst rassistische Vorurteile in seine Rede rutschen. Ersticke ich damit die Diskussion im Keim?
Das sind wohl eher verletzte Eitelkeiten im Spiel, weil man sich ja unter Umständen eingestehen müsste, dass man gewisse Vorurteile so weit internalisiert hat, dass sie unreflektiert aus einem herauskommen, ohne dass man böse Absichten damit verfolgt.