Um Gottes Willen. Natürlich nicht!
Krieg wollte ich nicht schreiben und habe deshalb das neutralere Konflikt gewählt. Die Anführungszeichen, weil Konflikt aber natürlich eigentlich ein viel zu harmloses Wort ist, für das was da passiert.
Um Gottes Willen. Natürlich nicht!
Krieg wollte ich nicht schreiben und habe deshalb das neutralere Konflikt gewählt. Die Anführungszeichen, weil Konflikt aber natürlich eigentlich ein viel zu harmloses Wort ist, für das was da passiert.
Das ist natürlich doof. Aber wahrscheinlich auch gerechtfertigt.
Völlig normale Aussage…
Und erst letzte Woche gab es auch einen ganz tollen „Protest“.
The crisis centers on grave allegations of torture: that Israeli soldiers at the Sde Teiman base in southern Israel had physically and sexually assaulted Palestinian detainees. On Monday, Israel’s miraided the base and detained 10 soldiers believed to be responsible for the torture of one detainee.
Shortly after the raid, far-right demonstrators — including some reserve soldiers and sitting parliamentarians from Israel’s current government — began rioting against the arrest.
The rioters tore down Sde Teiman’s exterior fence and entered its premises, hoping to free the detained soldiers by force. Footage showed Zvi Sukkot, a far-right member of the Knesset (Israel’s Parliament), amid the mob assailing the base. When they failed to find the soldiers, a mob attacked another military base — one that houses the headquarters of Israel’s military court system.
Klar. Wenn Soldaten, die unter Verdacht stehen, palästinensische Gefangene vergewaltigt zu haben, verhaftet werden, kann man als Mitglied der Regierung schonmal einen gewalttätigen Mob auf eine Militärbasis anführen.
Ein Buch wie ein nicht enden wollender Forumsrant. Keine Kartoffel unter den Autorinnen. Sehr erfrischend.
Ich dachte, ich kopiere mal kurz einen Teaser hier rein. Bevor der Iran seine große Offensive startet und meine Laune wieder komplett in den Keller geht.
Das stimmt halt aber auch nicht. Das Stimmungsbild war direkt nach dem Anschag keinesfalls irgendwie Anti-Israel, geschweige denn Pro-Hamas, stattdessen wurde Solidarität mit Israel bekundet. Erst nach den nicht enden wollenden Angriffen und den menschenverachtenden Aussagen der Regierung ist die Unterstützung weniger geworden, dazu gelogene Aussagen wie die geköpften Babies.
Tamar Aphek! Hey, ich kenne einen Namen!
Der von dir hier abfotografierte Artikel lässt mich aber echt wütend zurück.
Gar nicht so sehr in der Stoßriuchtung gegen irgendwelche linken Palästinenser-Freunde, die sich deren eliminatorisches Anti-Israel-Gehetze und Gewese zu eigen machen. Die wird es sicherlich geben und sind wohl gerade in der USA viel unterwegs, von irgendwelchen queeren Entsprechungen hier, habe ich bei meinen zugegebenermaßen geringen Kontakten mit der Szene noch wirklich gar nichts mitbekommen. Aber gut, wird’s schon geben.
Schlimmer ist anderes: Die Einleitung liest sich wie die erste Seite einen Asterix-Bandes: Das kleine gallische Dorf schlägt sich mutig gegen die wilde Horde es umgebender Feinde. Wackere Siedler, die sich die Wüste zu eigen machen, um sich da ihr Leben aufzubauen. das ist doch Schönfärberei auf höchster Stufe.
Aber vor allem geht’s mir um dieses schrecklich zynische Argumente, mit denen man den fucking Staat Israel unterstützen soll: Dass er für die verfolgten Juden weltweit eine sichere Heimstatt - ein „Zufluchtsort“ sein soll.
Der Staat, der seine Bürger in einen blutigen Existenzkampf mit seinen ebenso blutigen Feinden zwingt? Der soll gerade Sicherheit geben? Es soll sicher sein, Gefahr zu laufen von Terroristen in die Luft gesprengt zu werden oder in die Armee zu müssen und dann als Soldat im Krieg drauf zu gehen? Da sollen die Leute ihr Blut geben für einen fucking Staat. Das ist doch keine Sicherheit. Das ist eine solche universitäre, staatstreue Drecksscheiße, dass ich so fürchterlich wütend werde, dass ich gleich wieder Sachen schreibe, die ich hinterher bereue, weil sie zu wenig ausgeführt sind. Und ich in einen Topf falle mit Leuten, die der Schreiber da oben kritisiert.
Dabei ist das Schlimme ja, dass die Welt voll ist mit Menschen, die jüdisch gelesenen Leuten ihr Leben alles mögliche zwischen „schwer“ und „zur Hölle“ machen.
Aber die leben selbst in dieser Kackwelt, wie sie ist, in einem Hamburg oder New York immer noch sicherer als unter der Fahne eines Staatsprogrammes, das notwendigerweise (!) immer wieder die Feindschaft um sich herum produzieren muss.
Mich ärgert maßlos, dass sich da so ein recht fähiger Schreiber hinsetzt und mit wohlgewählt-fluffigen Worten die Brutalität, die der Staat Israel da gerade anwendet (und anwenden muss) , einfach unterschreibt und sich an irgendwelchen Leuten abarbeitet, die sich auch keinen vernünftigen Gedanken mehr um die Situation da gemacht haben als er selbst.
GRmpf.
Ich sitze gerade noch in der Bahn und kann nur ein paar schnelle Sätze tippen. Die aber scheinen mir dringend notwendig zu sein, denn ich glaube mittlerweile, dass wir teilweise in unterschiedlichen Welten leben. Zumindest was die öffentliche Wahrnehmung von Tatsachen betrifft.
Natürlich hat es direkt schon am 7.Oktober ausgelassene Feiern und freudiges Verteilen von Baklava auf deutschen Straßen gegeben. Wie kann man das nicht wahrnehmen?
Solidaritätsbekundungen kamen fast ausschließlich von staatlicher Seite, aus den Reihen der Kunst und Kultur kam beileibe fast gar nichts, nur ohrenbetäubendes Schweigen.
Und wenn du geköpfte Babies sehen willst, dann brauchst du dir, als Journalist, oder sonstwie akkreditierter Mensch, nur den 45 minütigen Zusammenschnitt der Bodycam und Handyvideos der Hamas zeigen lassen. Vielleicht glaubst du es dann ja. Ich habe allerdings auch gestandene Journalisten nach 10 Minuten kreidebleich den Raum verlassen sehen.
Ne, eigentlich nicht. Ich habe nie bezweifelt, dass es Leute gegeben hat, die diesen Angriff gefeiert haben. Ich habe lediglich gesagt, dass es Quatsch ist, dass so getan wird, als hätte die ganze westliche Welt dieses Massaker irgendwie kollektiv gefeiert. Denn das stimmt nicht und das suggeriert das Zitat oben aber.
Diese Geschichte wurde selbst von der israelischen Regierung nicht bestätigt. Dazu diese ganze Posse rund um Biden, der die Fotos angeblich gesehen haben soll und dann, als Israel selber klarstellt, dass es dazu keine Quellen gibt, plötzlich ein Statement rausgibt, dass er diese Bilder natürlich nie selbst gesehen hat, sondern ihm nur gesagt wurde, das sowas existieren soll.
Also in dem Text steht deutlich „bisweilen“, was alles andere als suggieriert, dass das überall und immer gewesen ist.
Du beziehst dich hier auf Berichte, die unmittelbar ein paar Tage nach dem Pogrom geschreiben wurden, wo die Sachlage noch sehr unübersichtlich war. So weit ich weiß, wurde im Nachhinein ledichlich die Zahl, die Biden da rausgehauen hat (40!) korrigiert.
Dass die Angreifer ihren Opfern - aller Altersgruppen - teilweise die Köpfe abgeschlagen haben, ist eigentlich unstrittig, da durch Videomaterial belegt
Es gibt in dem besagten Video so viele Szenen, bei denen es aufgrund der Brutalität ganz einfach den Atem verschlägt.Da kniet ein Failenvater gefesselt vor seiner Familie in der Küchen seines Hauses offenbar. Und dann werden ihm die Augen ausgetsochen und die Genitalien bgeschnitten bevor er erschossen wird. Seine Familie wird dann gnädigerweise „nur“ erschossen.
Oder da sind zwei Typen, die eine Frau auf dem Nova Festival vergewaltigen und ihr dann die Brüste abschneiden, um sie sich gegenseitig wie Bälle hin und her zu werfen, bevor sie die Fraue erschießen.
Das sind nur zwei kurze Beispiele aus 45 Minuten. Auch wer viel vertragen kann, sollte sich überlegen, ob er das sehen will.
Wie ist in diesem Zusammenhang der Artikel der Le Monde einzuordnen, der Anfang April veröffentlicht wurde und laut dem es diese Fälle so nicht gab? Waren die Fotos/Videos/sonstigen Belege zu dem Zeitpunkt schon bekannt oder wurde seitdem Material gezeigt/veröffentlicht, das bis dahin noch nicht bekannt war und neue Erkenntnisse gebracht hat?
Today, although the death toll is not definitive (134 hostages are still being held), Israeli health insurance has listed the victims of October 7: 37 minors under 18 died in the attacks, including 6 children aged 5 or under. Most were killed by a Palestinian rocket or shot or burned with their families, according to the Israeli press. Two babies were killed, including Mila Cohen, 10 months old, shot dead in her mother’s arms in the Be’eri kibbutz. The other, a newborn delivered post-mortem, survived only two days after its mother’s death. Two children, abducted when they were 4 years and 10 months old, died under Israeli bombardment, Hamas announced in November, which Israel has never confirmed. The 40 massacred babies did not exist. The head of digital diplomacy at Israel’s Foreign Ministry, David Sarenga, admitted that there were sometimes „mistakes“ in Israel’s communication.
Ja, der Rest des Absatzes stellt es aber so dar, als hätten diese Feierhirnis die komplette Sichtweise der Attacken und des Staates Israels in seiner Gesamtheit verändert. Das ist aber Quatsch. Ich sage nicht, dass das antisemitische Idioten nicht bestärkt hätte, an diesem ganzen „Image“-Problem Israels trägt die rechte Regierung aber nun halt auch einen Bärenanteil dazu bei. Und das wird in dem Text einfach außen vorgelassen.
Wenn wir die Fragestellung von @DerHans mal außen vor lassen, ändert das nichts daran, dass erst falsche Dinge behauptet und von anderen Regierungen bestätigt wurden, nur um dann, nachdem die Sachen zumindest teilweise debunked wurden, doch zurück zu rudern. Da braucht man sich dann auch nicht wundern, wenn man unglaubwürdig erscheint.
total knorke, die IDF oberen
Ein bisschen unsicher, ob das hierhin oder in den Politik-Thread gehørt, da es nicht direkt um den Isreal-Palæstina-Konflikt geht, sondern eher um den Umgang damit in DE.
Aber hier mal ein Link zu einem sehr interessanten Artikel von Jewish Currents, der aus juedischer Sicht auf deutsche Anti-Antisemitismus-Politik, Holocaust-Gedenkkultur, Israel als Staatsræson, Umgang mit Islamophobie und anderen Arten des Rassismus usw. blickt:
Absolute Empfehlung!
Kannst du vielleicht eine kurze Synopsis dieses doch sehr langen Artikels geben?
Seit dem Relaunch vor ein paar Jahren ist Jewish Currents ja hauptsächlich dafür bekannt, antiisraelische Positionen zu promoten, BDS zu verharmlosen und sogar einigen der überzeugtesten Antisemiten, siehe Judith Butler, eine Plattform zu bieten.
Wie heißt es so schön: Ausgeprägter als der linke Selbsthass ist nur der jüdische linke Selbsthass.
Ansonsten finde ich es interessant, dass du einen Artikel, in dem es um den Umgang mit Antisemitismus und dessen angebliche Überkompensation in Deutschland geht, auf den Umgang mit dem Israel-Palästina Konflikt beziehst.
Ganz so, als würde aus diesem Konflikt der Antisemitismus erst wachsen und nicht umgekehrt.
Sorry, aber das kannst du doch nicht ernsthaft abstreiten.
Natuerlich wæchst Antisemitismus auch in Folge des Krieges und der Politik der israelischen Regierung.
Unbestritten, dass der Angriff der Hamas Terror war, antisemitisch begruendet, und die Hamas Islamisten auf Linie von Taliban, Boko Haram und IS sind.
Aber dass Antisemitismus in Deutschland in irgendeiner Weise den Krieg beførdern wuerde…?
Heute schaffe ich das nicht mehr, ich versuche, morgen was zu schreiben.
Nein, das habe ich so nicht gemeint, obwohl das durchaus mal ein verfolgenswerter Gedanke wäre. Denn wenn es in Deutschland, anderen europäischen Ländern und dem Rest der demokratisch organisierten Welt eine breite Front gegen Antisemitismus gäbe, die sich nicht nur auf ihre Lippenbekenntnisse verlässt, dann wäre der Druck auf den Iran, auf Hamas, Hezbollah, Islamischen Djihad, die Musllmbruderschaft etc. vermutlich ein ganz anderer. Dann würde wahrscheinlich nicht gefordert werden, dass ISrael den Krieg beendet, sondern dass der Krieg beendet wird. Und es würde vermutlich eine viel höhere diplomatische und, wo nötig, militärische Präsenz geben, um dieses Ziel auch durchzusetzen.
Aber das bleibt natürlich dennoch Spekulation.
Das wiederum kann ich nicht nachvollziehen und das war es auch, was mich in meinem ersten Post in Bezug auf deinen geposteten Artikel gewundert hat.
Es scheint offenbar ganz normal zu sein, dass wenn Israel in einen Krieg verwickelt ist, der Antisemitismus steigt, ja steigen muss.
Dabei höre ich doch immer, dass Israelkritik und Antisemitismus zwei unterschiedliche Paar Schuhe seien.
Mit deinem Satz bestätigst du allerdings, wahrscheinlich ohne es zu wollen, dass das Bullshit ist. Die sogenannte Israelkritik lässt sich hierzulande (und damit meine ich die westliche Welt) wirklcih nur ganz selten von Antisemitismus unterscheiden. Das scheint abernormal zu sein und kein Problem darzustellen.
Man stelle sich mal vor, es wäre ganz normal, „Türkeikritik“ und Kririk an Edogans Politik zu äußern und im gleichen Atemzug zu sagen, dass es ja ganz normal sei, dass durch die Politik der türkischen Regierung welt weit der Hass auf Muslime steigt. Kein Mensch mit Sinn und Verstand, würde so einen kausalen Zusammenhang herstellen und das für normal halten.
In Bezug auf Israel und die 15 Millionen Juden, die es auf der ganzen Welt gibt, setzen Sinn und Verstand aber öfters mal aus.
Mein Gewäsch hier beziet sich gar nicht auf dich und schon gar nicht auf dich als Person. Ich wollte nur die falschen Bezüge und Zusammenhänge, die ich glaube erkennen zu können, erläutern.
Du willst mir also sagen, dass Muslimfeindlichkeit nicht eine immer größere Rolle einnimmt, eben auch wegen Ländern wie Afghanistan, Iran, Syrien, etc.? Ich verstehe deinen Punkt, der funktioniert aber genauso in die Richtung, die als Gegenbeispiel nehmen möchtest.
Nein, ich verstehe deinen Punkt und ich widerspreche dir auch gar nicht. Ich glaube wir meinen genau das gleiche.
Natürlich gibt es Muslimfeindlichkeit, die hat aber nichts mit der Politik irgendeiner Regierung in einer weit, weit entfernten Galaxis zu tun. Das wäre ja auch eine zu bequeme Erklärung für alle antimuslimischen Penner. „Gucke, was der Erdogan und der Assad machen, das geht gar nicht. Deshalb hasse ich dich.“
Das ist doch eine ganz hilflose Pseudorationalisierung des eigenen Hasses. Und so ist es in den meisten Fällen bei der sogenannten Israelkritik und dem Antisemtismus auch.