„Damals bin ich gerne in Zoos gegangen weil ich Tiere liebe, heute gehe ich nicht mehr in Zoos weil ich Tiere liebe.“
Thema artgerechte Haltung:
Gibt es nicht. Artgerecht ist nur die Freiheit.
Sicherlich gibt es ein paar ganz wenige Ausnahmen wo es theoretisch möglich ist sowas halbwegs abzubilden (manche Spinnenarten die nur auf minimalstem Raum leben), aber bei den allermeisten Tieren kann man die natürliche Umgebung und auch den Platz der benötigt wird einfach nicht nachbauen.
Oft wird das ja auch noch nicht mal versucht. Was soll der Eisbär im Hochsommer auf seinem scheiß Betonfelsen außer sich zu Tode langweilen? Was bringt es Tigern und Löwen, die in Freiheit hunderte Quadratkilometer Territorium beanspruchen, Versteckmöglichkeiten haben, jagen gehen usw. im Zoo immer und immer wieder den selben Pfad abzulatschen (gerade bei Tigern gerne mal beobachten). Elefanten die nichts zu tun haben außer einen Ast von A nach B zu tragen, Fische die immer nur im Kreis schwimmen oder um da noch eins draufzusetzen: Die Frechheit die sich mit Delfinarien oder so einem Schund wie Seaworld erlaubt wird.
Das kann man doch unmöglich sehen und denken: Jo, so müssen die Leben!
Und überhaupt: Wer entscheidet eigentlich was artgerecht ist und wieviel Platz bestimmte Arten brauchen? Weil die Tiere kann man nicht gefragt haben.
Thema Bildung:
Eine der großen Säulen.
„Ja aber viele Kinder werden nie die Möglichkeit haben mal nach Afrika oder auf die Galapagosinseln zu fliegen, da haben sie hier die Möglichkeit die Tiere live zu sehen“.
In keinem Zoo in dem ich jemals war, wurde wirklich Bildung vermittelt, das was man da an den Gehegen an Infos lesen kann ist so oberflächlich, dass ich das in jedem Buch und in jeder Doku detaillierter beigebracht bekomme. Über das natürliche Verhalten der Tiere lernt man ohnehin nichts, siehe Eisbär auf Betonfelsen. Oder Vögel in Käfigen. VÖGEL. IN. KÄFIGEN.
Für die meisten Kinder sind Zoos (kein Vorwurf) Entertainment. Hier mal kurz über den Rüssel der Elefanten lachen, da mal mit 30 Leuten an die Scheibe im Affenhaus ballern und Uga Uga rufen, danach ab auf den Spielplatz und (eine der größten Frechheiten) auf dem nach Hause Weg noch schnell eine Currywurst aus Gammelfleisch essen. Weil wir schreiben Arten-und Tierschutz groß.
Woher kommt überhaupt der Anspruch dass man jedes Tier mal gesehen haben muss?
Es gab sogar mal Studien, dass Kinder aus Zoos dümmer rausgehen als sie reingegangen sind, ich schaue mal ob ich die noch ausgraben kann.
Thema Artenschutz:
Wichtigste Frage:
Etwa 85-90% der Tierarten in Zoos sind nicht ansatzweise bedroht, was machen die dann da?
Dass es ein paar Arten gibt, die durch Zoos gerettet wurden stimmt (goldenes Löwenäffchen, Wisent), rechtfertigt das die Millionen anderen die da völlig ohne Not hocken?
Die auch, gerade im Fall von Affen z.B., gerne mal aus komplett unterschiedlichen Gruppen in der Natur gefangen werden und dann im Zoo in einer Gruppe leben müssen, die sich nicht homogen gebildet hat. Die dann Konflikte untereinander lösen sollen?
Warum das Geld was man für Gehege rausballert nicht in Artenschutz Projekte stecken wo sie wirklich was bringen, nämlich vor Ort um Lebensraum zu schützen? Die Tiere im Zoo können in den allermeisten Fällen sowieso nicht mehr ausgewildert werden.
Ich bin da mittlerweile wirklich sehr radikal, mag damit zusammenhängen dass ich vor 2-3 Jahren auf den Verein und Youtube-Kanal Mission Erde gestoßen bin, der mir mehr über Tiere beibringt als es jeder Zoo jemals könnte. Und dazu noch ungeschönte Einblicke z.B. in die Haltung von Hühnern und Schweinen oder den Handel mit Zierfischen weltweit zeigt.
Aber vielleicht lass ich es auch einfach Robert-Marc Lehmann in wenigen Minuten zusammenfassen:
Und noch eine Diskussion zu dem Thema: