Ich habe mich schon immer gefragt:Wie spricht man fangsanalsatan aus?

Kannst Du das bitte noch etwas genauer erläutern, da es mir vollkommen fremd ist.

1 „Gefällt mir“

Wie stellt man eigentlich fest, ob man depressive Tendenzen hat oder Burnout hat oder allgemein eine Therapie brauchen würde?

Weil ich in einer „Och, stell dich doch einfach nicht so an!“-Umgebung großgeworden bin und dadurch ständig das Gefühl habe, wegen vielen Dingen nicht zum Arzt gehen zu müssen, weil das bestimmt nix ist und der mich dann für bescheuert hält und es andere Leute bestimmt viel nötiger haben als ich. Besonders bei psychischen Dingen wie oben genannt. Wie merkt man es, dass es mehr ist als Stress und „häufiger schlechte statt gute Laune“?

Ich meine…ich hatte vor zwei Wochen einen Hörsturz. Die Ärztin fragte mich „Haben Sie Stress?“ und ich nur „Öh…keine Ahnung…also irgendwie schon. Ich hab zwei Kinder. Und wer hat heute keinen Stress?!“ Das ist also alles irgendwie unterschwellig passiert und ich möchte aber weder zu spät reagieren, wenn irgendwann mein Körper kollabiert, noch zu früh Panik verbreiten, wenn es eigentlich ne Lappalie ist.

28 „Gefällt mir“

Sprich einfach mal mit deinem Hausarzt.

Ich nehme seit ca.3 Monaten Sedariston. Gegen die Downs hilft mir das aber wenig.
Es reicht allerdings um mir meinen Alltag zu erleichtern.

Wenn mir mal danach ist schreibe ich hier par Gedanken und Erfahrungen nieder, wenns wem hilft.

6 „Gefällt mir“

So wie du das beschreibst empfehle ich dir, das ganze auch mit t deinem Arzt zu besprechen. So wie du es auch hier beschrieben hast (Unsicher „obs was ist“). A paar richtige Fragen vom Arzt und ihm und dir wird klarer sein, auf welchem Weg man sich ungefähr befindet.

Und ja, wer hat heute keinen Stress… Fast jeder. Gesund ist es aber nicht. Nicht alles ist gleich ein Burn-Out oder eine Depression. Aber bewusst Gänge zurückschalten (Arbeitsstunden reduzieren z. B.) kann da nachhaltig helfen.

Aber ja, leichter geschrieben als umgesetzt, das mit dem Stress. Und ich selber bin da auch nicht immer das Paradebeispiel. Aber die Phrasen „auf sich selber achten, sich selber spüren“ sind schon wichtig.

Weil von einem ausgebrannten Mitarbeiter/Chef/Ehemann/Papa hat keiner was… Auch wenn man sich vorher dafür voll reingehauen hat.

17 „Gefällt mir“

Das ist sowieso wirklich erstaunlich, wie schlecht man diese Frage beantworten kann (oder wie sehr man sich da auch in die Tasche lügt). Hatte letztes Jahr ebenfalls einen Hörsturz und habe davor jetzt nicht unbedingt ein erhöhtes Maß an Stress wahrgenommen, habe ich mir zumindest eingeredet.

Zum 01.04. dann mit einem neuen Job begonnen. Ich bin sowieso eine Person, die eher pessimistisch ist mit der Tendenz, sich über alles Sorgen zu machen, aber da ist es besonders schlimm geworden und ich war auch echt unentspannt die Zeit über und hatte auch richtige Stimmungstiefpunkte. Aber denkste, ich bringe sowas mit Stress in Verbindung? Sollte ich vielleicht, denn in den eineinhalb Wochen Urlaub inklusive Ortswechsel war es dann erheblich besser.

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, das mal genau zu beobachten (aber auch hier frage ich mich wieder, ob man sich dadurch nicht „noch mehr reinstresst“ und sich erste recht einredet, etwas stimme nicht so ganz), aber wenn das mal wieder so sein sollte wie vor dem Urlaub, werde ich auch mal zum Arzt gehen.

6 „Gefällt mir“

Bei mir liegt es glaube ich daran, dass ich immer denke, andere hätten es doch sogar noch schwerer als ich, warum sollte ich mich dann groß beschweren. Ob „die anderen“ da nicht auch schwer zu kämpfen haben sowie die Tatsache, dass der eine vielleicht viel mehr wegstecken kann als der andere, den banale Alltagssituationen schon stressen, beachte ich dabei dann gar nicht. Hat irgendwie was von Imposter-Syndrom - nur halt für Krankheiten.

Gleich den ersten Satz abgrätschen!
Willst du auch dorthin wo die anderen denen es schlechter geht schon sind?

3 „Gefällt mir“

Vielleicht missverständlich ausgedrückt.

Wenn ich jetzt sagen würde: „Boah, ich bin so dermaßen im Stress. Ich muss auf ne Katze aufpassen. Zusehen, dass sie regelmäßig was isst. Ihr Streicheleinheiten geben. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch so weitermachen kann!“

Dann würdest du auch denken: „DAS stresst dich?“

Und so geht es mir mit meinem Alltag auch - das sind zwar mehr Punkte als auf ne Katze aufzupassen, aber vermutlich vergleichsweise überschaubar für das, was andere in ihrem Alltag leisten und es (zumindest nach außen hin) sehr gut hinbekommen.

1 „Gefällt mir“

Ja, ich verstehe das.
Ich komme oftmals So+Mo gar nicht erst aus dem Bett.
Und Dienstags geh ich rein wie nach ner ganzen Arbeitswoche.
Samstags bin ich dann ein Nervenwrack.
Und trotzdem muss ich da immer wieder durch.
Da sind dann plötzlich kleine Aufgaben wie riesige Hürden und kaum zu bewältigen…
Man kann das kaum nachvollziehen, und sicher gibt es Menschen die gar nichts mehr schaffen, und im Dauertief stecken. Ich hab da öfter nur Schube, mehrere Tage im Tief, da geht gar nichts und ich sage Dinge ab auf die ich mich länger gefreut habe.
Dann gehts wieder Tage besser und ich kann auch lachen.
Aber nicht auszumalen wie es denn sein müsste, wenn ich im Tief bin und Samstag richtig im Stress wäre.
2-3 mal hatte ich deswegen schon richtige Panikattacken. Da willst du so schnell wie möglich einfach nut noch weg, von allem waa dir sonst so lieb ist.
Offen darüber reden und Freunde um Hilfe bitte darf aber sofort erlaubt sein, muss es.
Vielleicht bist du auch nicht mal alleine im Freundeskreis und man kann sich gegenseitig helfen.

11 „Gefällt mir“

Unbedingt zum arzt. Im Zweifel sogar in die notaufnahme. Bitte keine scheu haben.

1 „Gefällt mir“

Stress ist subjektiv, die generellen körperlichen und psychischen Symptome sind bekannt. Ich habe vor langer Zeit mal eine für mich gute Zusammenfassung gefunden, woran ich das bei mir erkenne.

Nicht jede Reaktion auf Stress geht deshalb mit Gesundheitsrisiken einher. «Erst wenn Jemand permanent unter Strom steht und es keine natürlichen Rhythmen mehr gibt zwischen An- und Entspannung, wird es problematisch»

Ich merke das eher beim Training. Wenn ich nicht mehr genügend regenieren kann, reagiere ich gereizt. Dann weiss ich, dass wieder mal eine Pause brauche. Im Berufleben ist ein hohes Stresslevel für eine bestimmte Zeit ok und manchmal auch nötig. Das was Mummel da beschreibt, würde ich auf Dauer nicht wollen.

Bei Zweifel würde ich auch den Arzt aufsuchen und da allerdings ganz genau hinschauen. Wenn der mir nur ein Beruhigungsmittel oder stärkere Medikamkente abgeben will, nehme ich zuerst Kontakt mit Stressexperten auf. Es gibt da genügend Angebote, auch online.

2 „Gefällt mir“

Ich?

War ich.
Deswegen die Tabletten.

Ich wurde gefragt ob ich schwereres Zeug nehemn möchte.
Habe ich verneint.

Noch bin ich der Meinung die Kurve noch bekommen zu können, ohne größeren Schaden.

1 „Gefällt mir“

Sich bei solchen Dingen mit anderen zu vergleichen und auf andere zu schauen, erschwert es oft, auf sich selbst zu schauen. Davon hast du nichts, und die anderen auch nichts. Mal unabhängig davon, dass wir von anderen Personen immer nur einen sehr kleinen, oft sehr oberflächlichen Eindruck erhalten.

5 „Gefällt mir“

Aber das ist doch vollkommen okay, dass nicht jeder gleich ist. Deswegen sind solche Vergleiche doch sinnlos.
Dinge die mir einfach fallen können andere überfordern. Das ist doch auch okay wenn man etwa in nem Beruf arbeitet für den man Jahre lang ausgebildet wurde.
Ich denke mir oft: Berufe mit Menschen (Pflege, Lehrer, Arzt, …). Jeden Tag vor
ner Klasse stehen. Jeden Tag für ein warmes Mittagessen sorgen. DAS ist Stress. Und sicher nicht im Controlling ein paar Zahlen zu schubsen, oder ne weitreichende Entscheidungen in der Produktentwicklung zu treffen.

Nur nimmt das jeder anders wahr. Und das darf auch so sein.
Im Privatleben genau so.

2 „Gefällt mir“

Nein, ich meine eher noir. Du hast die richtigen Schritte unternommen.

1 „Gefällt mir“

Das Wichtigste ist, bzgl. Stress nie zu werten. Weder bei sich selbst, noch bei anderen, denn

Den einen stresst das Gesamtpaket aus Familie und Arbeit, den anderen alleine der Gedanke in eine volle U-Bahn einzusteigen.

Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die plötzlich jedesmal wenn sie im Supermarkt waren eine Panikattacke bekommen haben. Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass Menschen seit Corona in Schlangen einen Abstand von 1,5 m einhalten müssen. :ronaldo:

Man muss verstehen/akzeptieren, dass der Stress, oder die Angst, die man plötzlich verspürt nicht immer logisch erklärbar sind. Das ist oft einfach irrational.

Generell schadet ein Gespräch mit einem Arzt/Therapeuten denke ich nie. Und sei es nur, um einem die Angst zu nehmen, dass irgendwas mit einem nicht stimmt.

8 „Gefällt mir“

Es ist gar nicht so einfach, das ohne jeden Zweifel als Laie festzustellen, weil sich das bei vielen Leuten nicht direkt „sichtbar“ auswirkt im Sinne von „kann seinen Alltag nicht mehr aufrecht erhalten“. Und wie du geschrieben hast, über tiefe Gefühle und Ängste zu reden fällt schwer. In die Falle des „so schlecht geht es mir ja eigentlich auch nicht“ tappt man auch sehr leicht. Aber deswegen gibt es in fast jeder grösseren Stadt eine ambulante Psychiatrie, die akute Gefährdungen abchecken und einen ansonsten weiterschicken können.

Bisschen komisch, das jetzt einem Haufen Fremder im Internet zu erzählen, aber ich hatte während meiner Doktorarbeit ein wirklich finsteres Jahr: Mein Projekt lief trotz aller Mühen nicht, ein Laborkollege kam mit meiner Zurückweisung nicht klar und fing an, mich übel zu mobben und Psychospielchen zu spielen, und dann war auch noch meine Verlobte ein halbes Jahr auf Austausch in Kalifornien. Im Rückblick war das alles gar nicht so wild, aber in dem Moment, in Kombination mit noch ein paar anderen privaten Sachen, kam ich einfach überhaupt nicht mehr klar. Da hat es mir auch nicht geholfen, dass ich eine liebende Verlobte, eine liebende Familie und auch sonst sehr viel Unterstützung genossen habe.
Zur Einordnung sag ich mal so, unser Ziel war es in der Doktorarbeit, zwischen 10 und 20 Reaktionen pro Woche zu machen, in der Zeit habe ich 2 bis 3 gemacht und konnte nicht mehr machen, ich war abends komplett erledigt, obwohl ich eigentlich nur apathisch im Labor herumgehangen hatte. Zusätzlich konnte ich nachts nicht mehr einschlafen, weil ich Angst vor den kommenden Albträumen hatte :uklatsch: Aus den Gedankenspiralen kam ich nicht mehr heraus.

Irgendwann habe ich mir psychologische Hilfe geholt, ich hatte riesiges Glück, quasi ohne Wartezeit eine tolle Psychologin zu finden. Bei der Dame habe ich etwa 1.5 Jahre jeden Mittwochmorgen eine Stunde oder so verbracht und einfach über Sachen geredet, die mich beschäftigen. Was soll ich sagen, es hat geholfen. Teils war es wahnsinnig schmerzhaft, weil man über einige vergangene, unangenehme Situationen und Gedanken eigentlich weder denken noch sprechen möchte. Und weil man, wenn eine Person einen eine Stunde lang freundlich fragend ansieht und nur selten behutsam nachfragt, wirklich gezwungen ist, richtig über Situationen und die eigenen Gefühle darin nachzudenken, die man sich vielleicht nicht eingestehen möchte. Manchmal fühlte ich mich anschliessend komplett leer und müde, denn psychologische Arbeit hat mich beinahe körperlich erschöpft, manchmal ging ich regelrecht beschwingt aus der Praxis.

War ich damals im klinischen Sinne depressiv? Hatte ich Burnout? Ich weiss es nicht. Gesund war ich sicher nicht. Ich neige schon immer zur Grübelei, aber richtige Tiefs hatte ich seitdem nicht mehr. Medikamente brauchte und wollte ich nie. Ich würde es wirklich jedem empfehlen, so eine Therapie zu suchen, wenn er sich in irgendeinem Aspekt meiner Geschichte wiederfindet. Es ist keine Schande, man ist auch nicht irre, sondern lernt mehr über sich und wie man sich mit seinen Gedanken zurechtfindet, ich fand es lehrreich und wertvoll. Ich glaube nicht, dass ich ohne diese Therapie so schnell auf die Beine gekommen wäre und mein heutiges Leben führen könnte. Übrigens in diesem Kontext ein Lob der gesetzlichen Krankenkasse - mir wurde das komplett bezahlt, eine private Krankenkasse hätte nur einen Bruchteil übernommen.

Öhm. Ja. Gute Nacht.

45 „Gefällt mir“

Triggerwarnung, Kontroverse Meinung.

Das Ding ist ja dass nicht nur die Auslöser des „my Shit’s fucked up“ der kapitalistischen Verwertungslogik unterliegen, sondern auch die Behandlung dessen. Aber geschenkt.

Meine Theorie ist folgende: die Fuckedupness hat drei Faktoren. Einmal, wie man selber ist. Da machste nix. Oder wenig. Medikamente i guess. Ich habe z.b. „nahe am Wasser gebaut“. D.h. ob ich gerührt, wütend, traurig bin, ich weine recht schnell. Proper Heulsuse.

Dann gibt es den trainierten umgang mit der Fuckedupness. Atmen, bewegen, meditieren, meinetwegen fucking mindfulness.

Und der dritte Faktor, ihr ahnt es, die Umstände, das System, die externen Stressoren. Und nur wenn ich daran arbeite, wird es bei mir besser. Wann immer ich fucked up war waren es externe Umstände.

Und dann waren es eben Dinge wie, mich von einer wissenschaftlichen Karriere verabschieden, eine Beziehung beenden, nicht so viel saufen, ein neues Team suchen, pumpen gehen, die mich wieder glücklich und ausgeglichen gemacht haben.

Also bevor man auf sich selber guckt oder sich in die Mindfulnessfalle locken lässt, guckt, was euren Shit abfucked. Das ist nämlich der Teil, den uns unsere „mehr Mindfulness, Dummkopf“ Gesellschaft nicht erzählt. Oft genug ist man nicht selber fucked up sondern die Zustände in denen man lebt.

22 „Gefällt mir“

Ich verstehe deinen punkt. Aber da muss man echt vorsichtig sein. Bei Depressionen reden wir von einer psychischen erkrankung. Mir wäre es lieber, die menschen würden eher zum arzt gehen, als jahrelang versuchen, herauszufinden was das problem ist. Es sind ja durchaus chemische prozesse im hirn, die nicht nehr richtig funktionieren. Ich habe es einmal erlebt, dass ein mensch aufgrund dieser erkrankung suizidal ist, das ist wirklich kein spaß. Lieber eher zum Arzt. Davon ab, selbst wenn sich herausstellt nicht depressiv zu sein, eine therapie schadet niemandem. Ganz im gegenteil.

8 „Gefällt mir“