Ob es immer attraktiver ist, kann man pauschal nicht beantworten. In deinem speziellen Fall kann man aber wohl klar mit „ja“ antworten. Bei einer so großzügigen Subvention des AG wäre das verschenktes Geld, wenn man da nicht mitmacht.
Bei uns ist es ein wenig anders, es gibt eine reine AG-finanzierte Zusage, bei der man automatisch mitmacht. Und eine rein AN-finanzierte, die freiwillig ist. Leider geht das einher mit sehr niedrigen Teilnahmequoten. Die Liberalen freuts, aber ein wenig „Zwang“, auch selbst etwas zur Alterssicherung beizutragen, schadet hier meiner Meinung nach nicht.
Eine verpflichtende AG-Mitfinanzierung gibt es aber nicht. Lediglich die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge muss der AG zuschießen, wenn der Mitarbeiter Entgeltumwandlung macht (das sind aber nur ca. 15% der eingezahlten Beiträge on top). So ein Modell wie deines ist schon eher großzügig.
Es ist sogar eine von drei Säulen.
Und wir sind ja sogar einer Meinung, dass jede Altersvorsorge besser ist als keine Altersvorsorge. Über die Wichtigkeit der Säule bAV sind wir bekanntlich anderer Meinung. Deshalb nur so viel: In der Regel ist das keine Subventionierung, lediglich eine Steuerverschiebung vom Arbeitsleben in die Rentenphase. Und das ganze dann auf Kosten der eigenen gesetzlichen Rentenansprüche, d.h. ich bekomme zwar Rente aus der bAV aber dafür weniger aus der gesetzlichen Rente. Oder aber ich verdiene über den Bemessungsgrenzen, dann bringt mir die Bruttoumwandlung nicht viel weil ich so oder so den Höchstsatz der Sozialabgaben zahle.
Das wollte ich hiermit auf den Punkt bringen:
Man hat ein System der Betriebsrenten, das war nicht ganz schlecht. Jetzt hat man die bAV. Da darf ich entscheiden ob ich einzahle, aber ich darf nicht entscheiden wohin ich einzahle denn das macht der AG für mich. Es gibt haufenweise Durchführungswege. Dann garnieren wir das noch mit ein bisschen Steuern sparen hier und Sozialabgaben sparen da, findet ja jeder gut. Weil wir alle 30 Jahre bei VW arbeiten ist es auch egal, dass ein Arbeitsplatzwechsel in 99% der Fälle nachteilig auf die bAV ist. Denn wie du sagst möchte die Versicherungsbranche ja mitverdienen.
Man hat also ein System geschaffen das schwer zu durchblicken ist weil es höchst individuell ist. Gleichzeitig wird aber jeder noch so beschissene bAV-Vertrag als supersupersuper angepriesen und am Ende sitzen die Leute da, wollen nichts damit zu tun haben und machen einfach mit und denken sie tun was fürs Alter. Dabei stünden sie bei manchen Verträgen sogar besser da wenn sie ihr Geld einfach unters Kopfkissen legen würden.
Gleichzeitig steht das „in a nutshell“ natürlich auch dafür, dass viele Leute auch einfach wollen dass der Staat da irgendwas macht wo man selbst nicht hinterher sein muss.
Die Rechnung sieht noch viel besser aus wenn du mit 0€ Eigenanteil Geld bekommst ;-)
Beiträge die der AG von sich aus zahlt sind natürlich ein no-brainer.
Dazu müsste man erstmal die Frage beantworten ob und zu wie viel Prozent ich die Tilgung meines Hauskredits bzw. die monatlichen Rücklagen einrechnen soll?
Ich weiß immer gar nicht, wie viel sich als Soloselbstständiger lohnt vorzusorgen. Am Ende mindere ich vermutlich nur die Zuzahlung bis zur Grundsicherung. :antimagath: