Finanzen im Allgemeinen (Corona, Inflation, Döner)

[FoxoFrutes]

Weißt du ob das monatlich berechnet und ausgezahlt wird oder jährlich?

[Martyr]

Wissen nicht, aber wenn man bisher die Zinsen auf Premium bekommen hat, wurden die monatlich ausgezahlt.

[Steff1312]

Die legen unser Geld aber auch einfach in einen Geldmarktfonds an oder? Ist es dann nicht geschickter den einfach selber zu kaufen?

[Martyr]

In aller Regel wird das Guthaben von den Partnerbanken bei der EZB eingelagert. Die Banken erhalten dafür 3,25% p.a. und das wird komplett an den Kunden weitergegeben. Ein Teil kann aber auch in Geldmarktfonds angelegt sein.
Wenn du dein Guthaben einfach da lässt, generiert es die gleichen Zinsen wie beim manuellen Fondskauf, verursacht dabei aber keine Gebühren und ist instant voll verfügbar. Außerdem kann der Geldmarktfonds in Zeiten von Negativzinsen auch negative Returns liefern, das einfach da uninvestierte Geld wirft in dem Fall einfach gar nichts ab, wenn der Broker keine Negativzinsen einführt, wovon eher nicht auszugehen ist.
Was dann geschickter daran ist, den Geldmarktfonds manuell zu kaufen, weiß ich nicht.

[Martyr]

Neuer EZB Zins liegt bei 3%.
TR gibt diesen ab 18. Dezember an seine Kunden weiter.
Noch keine Meldung von Scalable dazu.

[Fry]

@Thrasher

EY

[Martyr]

Es scheint wohl so zu sein, dass bei Scalable quartalsweise abgerechnet und ausgezahlt wird. Somit hat man einen minimalen Zinseszinsvorteil bei Trade Republic.
Das ganze wird für Bestandskunden auch noch bis nächstes Jahr dauern, bis man mit seinem Konto dann zu der eigenen Bank von Scalable umziehen kann. Wird wahrscheinlich ebenso laufen wie bei TR, als diese ihre Banklizenz erhalten haben. Also irgendwann kommt eine Meldung, dass der Umzug möglich ist und dann laufen auch die Zinsen.

Weitere wichtige Meldung in dem Zusammenhang ist, dass Scalable zusammen mit der Börse Hannover eine eigene Handelsplattform (EIX) startet. Da man damit sein eigener Marketmaker ist, verdient Scalable direkt an den Spreads und hat so sehr wahrscheinlich eine Möglichkeit gefunden, trotz des kommenden Payment For Order Flow Verbots 2026 weiter Geld zu verdienen, ohne die Gebühren für die Kunden zu erhöhen.

[FoxoFrutes]

Ich habe dieses Jahr noch ein bisschen Freibetrag übrig und möchte daher gerne ein paar Gewinne aus dem MSCI World realisieren.

Wird da nach „First in first out“ verkauft? Sprich ich muss genau wissen, wie teuer die Anteile waren, die ich damals zuerst gekauft habe, um zu wissen, wie viel Gewinn ich mache, damit ich nicht über den Freibetrag schieße?

[Martyr]

Genau so ist es.

Ein interessanter Trick dazu:
Man kann sich ein zweites Depot anlegen. Wenn man dann Wertpapiere dorthin überträgt, geschieht das auch nach dem FIFO Prinzip. Man kann somit seine am längsten gelaufenen Anteile, die im besten Fall den größten Gewinn angehäuft haben, auslagern.

[kettcar]

In der Audiothek gibts jetzt einen sechsteiligen Podcast zum Thema ETFs.
Fand ich ganz praktisch, hört man so nebenbei weg und unterm Strich war ich auch schon richtig aufgestellt. Wer so gar keinen Plan hat, dem hilfts vielleicht.

Gold & Asche: Projekt ETF

Ist alles stockkonservativ gehalten, aber bei Geldanlagen find ich das gar nicht verkehrt. Für die Risikofreunde gibt es ja den anderen Thread.

[DegsterX]

@renao

2026 ist sehr sportlich wenn man quasi gerade erst noch die groben Anforderungen definiert

Das Thema geht in die nächste Runde und wird langsam spannend.

Lt. Lagarde könnte der Digitale Euro noch im Oktober diesen Jahres starten.

Eurogroup leaders hawk US stablecoins as driver for digital euro - Ledger...

Hab´s mal durch den Translator gejagt.

Nach einem Treffen der Eurogruppe der EU-Finanzminister gestern brachten die Teilnehmer die Idee vor, dass nun dringend eine digitale Währung der Europäischen Zentralbank (CBDC) bzw. ein digitaler Euro erforderlich sei , da Donald Trump eine weltweite Verbreitung von Dollar-Stablecoins anstrebe .

Zwar bestehen berechtigte Bedenken hinsichtlich der Währungssouveränität, doch stehen neben einer CBDC mehrere andere Optionen (siehe unten) zur Verfügung, um diesen Bedenken Rechnung zu tragen.

Tatsächlich wurden die MiCA-Verordnung der EU und der digitale Euro nach Bedrohungen der Währungssouveränität durch Facebooks Stablecoin Libra eingeführt. Daher beinhaltet MiCA Souveränitätsschutz und begrenzt den Umfang einzelner ausländischer Stablecoins für alltägliche Zahlungen. Wir haben dies bereits zuvor hervorgehoben , als EZB-Direktor Piero Cipollone ähnliche Kommentare abgab.

Trumps Drohung mit dem Stablecoin wird zu einem Zeitpunkt vorgebracht, an dem die Gesetzgebung für einen digitalen Euro noch nicht verabschiedet ist. Vor der Wahl im letzten Jahr schien die Verabschiedung des Gesetzes zum digitalen Euro eine ausgemachte Sache. Eine Zustimmung ist weiterhin wahrscheinlich, hat aber seitdem einige Hindernisse überwunden.

So trat beispielsweise der federführende Berichterstatter Stefan Berger aufgrund seiner eigenen Skepsis gegenüber der CBDC zurück . Daher stellt das Argument, dass eine von der Zentralbank ausgegebene CBDC die einzige Alternative zu US-Stablecoins darstellt, einen geeigneten Hebel für einen reibungslosen Gesetzgebungsprozess dar.

Es scheint keine Debatte über alternative Ansätze zu geben. Einige davon sind privatwirtschaftlich und wecken weniger Bedenken hinsichtlich staatlicher Kontrolle. Zu diesen Optionen gehören:

• Euro-Stablecoins stärker unterstützen und eine bessere Infrastruktur ermöglichen oder fördern
• Bereitstellung einer besseren Zentralbankunterstützung für paneuropäische Zahlungsinitiativen des privaten Sektors wie Wero
• Koordinierung der Geschäftsbanken zur Schaffung eines tokenisierten Einlagennetzwerks
• Der bereits solide Souveränitätsschutz von MiCA wird weiter verschärft.

Einige dieser Optionen könnten schnellere Lösungen sein und den Steuerzahler weniger kosten. Der digitale Euro wird den Banken offenbar erhebliche finanzielle Kosten aufbürden.

Unser Widerstand gegen CBDC im Einzelhandel

Wir verstehen, dass Europa die Privatsphäre der Bürger (gegenüber Regierungen) für den digitalen Euro sowohl auf rechtlicher als auch auf technischer Ebene schützen möchte. Wir unterstützen diese Haltung und glauben, dass sie aufrichtig ist.

Die jüngsten Ereignisse haben jedoch gezeigt, dass sich politische Verhältnisse extrem schnell ändern können. Noch vor einem Monat waren die Vereinigten Staaten ein treuer Verbündeter Europas. Man denke nur an die 180-Grad-Wende der USA in Bezug auf Kryptowährungen. Noch relevanter sind vielleicht die mehrfachen Wiederholungen der Operation Choke Point, die bestimmte Bevölkerungsgruppen von ihrem Bankkonto entzogen.

Wer kann behaupten, dass sich die europäische Politik nicht ebenso schnell ändern wird wie die der USA?

Datenschutzbestimmungen können aus praktischen Gründen aus Gesetzen gestrichen werden. Und jedes CBDC-Design könnte so geändert werden, dass der Datenaustausch noch einfacher wird.

Sollte sich ein digitaler Euro etablieren und erfolgreich sein, ist es sehr wahrscheinlich, dass er in den nächsten zehn bis fünfundzwanzig Jahren entweder zur Überwachung der Bürger – und sei es nur, um die Einhaltung der Steuervorschriften sicherzustellen – oder zur Einschränkung der Geldausgabemöglichkeiten der Bürger eingesetzt wird .

Unserer Ansicht nach verdeutlichen die jüngsten Unruhen in den USA nicht nur Souveränitätsprobleme, sondern auch die enormen Gefahren einer CBDC für Privatkunden angesichts von Regierungs- und Gesetzesänderungen.

Wir wissen, dass die derzeitigen Architekten des digitalen Euro dies nicht planen, und wir hoffen aufrichtig, dass wir uns irren. Der einzige Weg, Sicherheit zu schaffen, besteht darin, diese Option vom Tisch zu nehmen.

Was die Minister zu Stablecoins und digitalem Euro sagten

Paschal Donohoe, der irische Finanzminister und Präsident der Eurogruppe, stellte fest, dass sich die Märkte für Krypto-Assets „sowohl politisch als auch technologisch sehr schnell weiterentwickeln“.

Wir wissen, dass dies ein globaler Markt ist und politische Entwicklungen in anderen Ländern wichtige Folgen für uns hier in Europa haben können. Daher sind diese Diskussionen grundlegend mit unserer eigenen Autonomie und der Widerstandsfähigkeit unserer Währung verknüpft.

Der digitale Euro ist entscheidend, um in diesem Bereich die Nase vorn zu behalten. Es wurde bereits viel technische Arbeit geleistet, und die Minister erkennen die Bedeutung dieser Arbeit zunehmend an.

Pierre Gramegna, geschäftsführender Direktor des Europäischen Stabilitätsmechanismus, sprach das Thema Libra und Mica von Facebook an:

Hier geht es auch um die europäische Souveränität. Die Haltung der US-Regierung zu diesem Thema (Kryptowährungen) hat sich im Vergleich zur Vergangenheit geändert. Die US-Regierung steht Kryptowährungen und insbesondere in Dollar denominierten Stablecoins positiv gegenüber, was in Europa gewisse Bedenken hervorrufen könnte.

Dies könnte die Pläne ausländischer und US-amerikanischer Technologiegiganten, Massenzahlungslösungen auf Basis von in Dollar denominierten Stablecoins einzuführen, neu entfachen. Sollte dies erfolgreich sein, könnte dies die Währungssouveränität und die Finanzstabilität des Euroraums beeinträchtigen.

Daher unterstützt der ESM die Europäische Zentralbank in ihrem Dringlichkeitsbemühen, den digitalen Euro zu verwirklichen, um die strategische Autonomie Europas zu sichern. Der digitale Euro ist heute notwendiger denn je.

Als ESM begrüßen und unterstützen wir außerdem die Initiative der Kommission, die Mica-Richtlinie zu überarbeiten. Sie könnte sich als entscheidend erweisen, um den diskutierten Auswirkungen entgegenzuwirken.

Das Thema wird immer brisanter und anscheinend will die EZB dieses Thema sehr sehr schnell durchboxen. Keine Ahnung was das für den Euro und den USD für Folgen haben wird und wie andere Märkte (wenn es soweit kommen soll) reagieren.