Nun, dann hat sich Head to Head Categories wohl durchgesetzt.
Glaube gerade beim Baseball gibt es noch andere Scoring-Möglichkeiten die gut sind, aber ich sehe ein, dass es durch den Head to Head Faktor deutlich attraktiver ist, dran zu bleiben.
Das hier sind momentan unsere Regularien.
Man stellt also ein normales Baseballteam aufs Feld + 2 Utility Players (quasi die Flex aus Fantasy Football), dazu zwei Starting Pitcher, zwei Reliever und 4 Pitcher ohne nähere Positionsfestlegung. 5 Bench Spots und 4 IL Spots.
Die Scoring Kategorien sind momentan
Runs = Wie oft ein Spieler über die Home Plate kommt. Alles im dreistelligen Bereich ist elite, Ronald Acuna hat die Liga letztes Jahr mit 149 Runs angeführt
Home Runs = Letztes Jahr war Matt Olson der einzige, der die 50er Marke geknackt hat. Alles über 30 ist schon sehr gut.
RBI = Runs, die ein Schlagmann mit seiner Offensivaktion nach Hause bringt (für einen Bases Loaded Walk gibts übrigens auch einen RBI) = Hier haben Leute die im Lineup an 3 oder 4 Schlagen natürlich ein Vorteil, alles was dreistellig ist, ist wieder Elite. Anführer 2023: Matt Olson mit 139.
Stolen Bases = Letztes Jahr wurden die Bases vergrößert, damit wurden auch mehr Bases gestohlen. League Leader war Acuna mit 73, vor der Regeländerung war man mit 40er Werten meist schon der Beste.
Batting Average = Schlagdurchschnitt = Luis Arraez von den Marlins war letztes Jahr mit .354 hier der Beste. Alles um .300 herum ist elite. Wenn man möchte, kann man das durch OBP ersetzen, also On Base Percentage. Bei der On Base Percentage wird neben dem Schlagdurchschnitt auch noch bewertet, wie viele Walks ein Batter zieht. Ist ein bisschen diverser als nur der Average, gleichzeitig sind die Leader bei OBP oft ziemlich deckungsgleich mit Homers, Runs und Stolen Bases, denn je höher die On Base Percentage, desto höher die Wahrscheinlichkeit, einen R oder eine SB zu holen. und die Slugger werden dann oft absichtlich gewalkt.
Pitcher
Wins = Die Regeln für den Winning Pitcher sind relativ kompliziert, im Grunde ist es auch eine sehr veraltete Statistik. Wenn du Pech hast, hast du einen Elite Pitcher der in einem total unfähigen Team spielt. Siehe Jacob deGrom, der hat 2018 mal 32 Spiele gepitcht, einen League Leading ERA von 1.70 gehabt und am Ende 10 Wins und 9 Losses, weil es eben schon reicht, dass du bei 0:0 Unentschieden im 8. Inning ausgewechselt wirst und du kannst kein Winning Pitcher mehr sein. Zudem muss man als Starting Pitcher immer mindestens 5 Innings gepitcht haben, um für einen Win in Consideration zu kommen. Schlimmer noch: Ein Reliever kann einen Win bekommen, indem er eine Führung verspielt, die Offensive seines Teams dann aber anschließend wieder die Führung übernimmt und das Spiel gewinnt.
Um das Beispiel mal auf die Spitze zu treiben: DeGrom kann zuhause ein Perfect Game pitchen, sein Team führt 1:0, DeGrom wird im 9. Inning vor dem letzten Batter ausgewechselt, der Reliever der in die Partie kommt lässt zwei Homeruns zum 1:2 zu bevor er das dritte Aus macht. Im Bottom 9 schlägt das Team aber zurück und dreht das Spiel mit einem 3:2 Walkoff.
In diesem Fall würde der Reliever einen Win zugeschrieben bekommen und DeGrom gar nichts.
Letztes Jahr hatte Spencer Strider z.B. nur den 27. besten ERA, aber mit 20 Wins die mit Abstand meisten Wins, weil er halt bei den Braves spielt und die einfach immer genug Run Support für den Pitcher geben. Clancy hat hier QS vorgeschlagen, das bedeutet Quality Start, also ein Starting Pitcher, der mindestens 6 Innings pitcht und dabei 3 oder weniger Earned Runs zulässt. Seine Leistung wird also unabhängig von der eigenen Offensive bewertet. Gleichzeitig ist es in Zeiten von Load Management auch immer seltener, dass Starting Pitcher wirklich die vollen 6 Innings erreichen. Ich finds trotzdem besser als Wins.
Saves = Kriegt der letzte Pitcher des siegreichen Teams, wenn er eine der folgenden Kriterien erfüllt:
- kommt ins Spiel mit maximal 3 Runs Führung und pitcht ein ganzes Inning
ODER
- Kommt ins Spiel mit dem Tying Run im On-Deck Circle, an der Platte oder am Schlag (z.B. 5-0 Führung, aber Bases Loaded = Der On Deck Batter wäre der fünfte Run = Save Situation)
- Pitcht (mindestens) die letzten drei Innings
Ist natürlich eine klassische Statistik für die Closing Pitcher. Clancy hatte noch vorgeschlagen mit Hold+Saves zu spielen. Ein Hold ist quasi das gleiche wie ein Save, bloß dass der Pitcher nicht am Ende des Spiels gepitcht hat. Wer also im 8. Inning pitcht und die zwei Run Führung aufrecht erhält, bekommt einen Hold. Im Gegensatz zu Save oder Win können auch mehrere Pitcher in einem Spiel ein Hold bekommen und gute Reliever, die aber nicht Closen dürfen, wären wertvoller.
Die meisten Saves hatte letztes Jahr Emmanuel Clase von den Indians mit 44.
Strikeouts sollte klar sein. Die Starting Pitcher sind hier natürlich im Vorteil, da sie mehr Innings pitchen und somit mehr Möglichkeiten haben, Ks zu holen. Alles ab 200 ist Elite. Für reine Reliever ist alles im dreistelligen Bereich extrem gut.
ERA = Earned Run Average = Runs die der Pitcher verschuldet hat und eine sehr traditionelle Methode um einen Pitcher zu bewerten. Je niedriger, desto besser. Lässt natürlich außen vor, dass der Pitcher auch das Pech haben kann, vor einer miesen Defensive zu spielen oder in einem Pitcher unfreundlichen Ballpark. Blake Snell hatte letztes Jahr den Bestwert mit 2.25, aber alles unter 3.50 ist sehr gut für Starting Pitcher. Gute Reliever haben hier einen Vorteil, da sie meist nur ein Inning volle Power werfen können und dann auch gerne unter 2.00 bleiben wenn sie gut sind.
WHIP = Walks + Hits per Innings Pitched = Beurteilt im Gegensatz zum ERA nicht die kassierten Runs, sondern die zugelassenen Hits und Walks des Pitchers. Blake Snell ist hierfür auch ein gutes Beispiel. Der war bei WHIP nämlich nur auf Platz 21, weil er sehr viele Leute walkt. Aber er schafft es eben, dass diese zugelassenen Baserunner nicht nach Hause kommen und hält dadurch seinen ERA niedrig. WHIP ist also eine „reinere“ Bewertung für die Leistung eines Pitcher im reinen 1vs1 Duell mit dem Batter. Ähnlich wie beim ERA haben gute Reliever hier einen Vorteil. Gerrit Cole konnte letztes Jahr als einziger Starter unter 1 bleiben.
Ich bin jetzt kein Experte, kann mir aber vorstellen, dass dieses klassische Format hier eine recht gute Balance zwischen Counting Stats und Rate Stats hat, also alle Positionen gleichmäßig vorteilhaft behandelt.