Threadbild:
NA, SEID IHR ALLE BEREIT?
Vorweg: Ich glaube, dieses Jahr ist bei Eurovision nicht das Jahr der politischen Message oder „Identity Politics“. Dieses Jahr wird m.E. ein Song gewinnen, der unkomplizierte Lebensfreude ausdrückt. Weil sich danach alle sehnen. Nach über einem Jahr Covid und in einem vielerorts immer adverseren politischen Klima hat doch niemand mehr Bock auf die „schweren“ Themen.
In diesem Zusammenhang meine professionelle Einschätzung:
Albanien: Völlig irrelevant für eine Top Platzierung, klingt deutlich zu „schwer“.
Österreich: Generische, langweilige Scheiße. Amen. Tell me, Österreich, is this what you wanted?
Azerbaijan: Östliche, sehr eingängige Klänge. Was der Song akustisch nicht schafft, schafft die Sängerin für mich optisch. 
Denke, das könnte sich überraschend recht weit nach vorne schieben.
Belgien: Zu melancholisch, ist nicht das Jahr dafür.
Bulgarien: Ist nach Quoten einer der Favoriten, was ich nicht verstehe. Habe das Lied beim Durchhören bereits vergessen. Immerhin sehr weise. „Erwachsen werden“ heißt „alt werden“. Achso, okay.
Kroatien: Könnte in einem Mainstream-Radio laufen ohne aufzufallen. Außer natürlich durch die Sprache in den Versen.
Zypern: Das ist sogar für Mainstream arschlangweilig.
Tschechien: Oh my god ist das langweilig. Wie kann man eine Pseudo-Partynummer auf so nen langsamen Beat packen?
Dänemark: Hat was sehr Schlageriges, erinnert mich an irgendein deutsches Schlagerlied. Vermutlich alle.
Estland: Tüp der superlangweilig singt, hatten wir jetzt schon öfter.
Finnland: Pseudorock. Erinnert stark an Nickelback. Selbst Pseudorock hebt sich hier halt schon ab. Wird nicht gewinnen, aber denke Top 10 ist schon drin.
Frankreich: Voila, voila. Mir gefällts für ein Eurovision-Lied ganz gut und ist auch eins der Favoriten, aber für den Sieg find ich’s dieses Jahr nicht eingängig und positiv genug.
Georgien: Finde von den „Mann singt ein langweiliges Lied“ Geschichten das sogar noch okay.
Deutschland: Schon 2014 gewinnt ein Travestiekünstler mit Bart und die Deutschen gehen 2021 damit ins Rennen, dass Hass gegenüber Homosexuellen bemitleidenswürdig ist. Wie immer einige Jahre hinterher. Immerhin beschwingt genug, diesmal nicht auf den letzten Plätzen zu landen.
Griechenland: Meh.
Island: SO SCHADE! Mit „Think about things“ hätten sie das easy und verdient gewonnen. Das neue ist leider etwas lame. Kultige Klamotten, kultiges Tanzen und kultiges Land sorgen für eine gute Platzierung, aber da wäre mehr drin gewesen.
Israel: Erwarte allein wegen der politischen Situation hier einen Top-Platz. Da gibt’s genug Pro-Israel Leute, die so ihren Support ausdrücken wollen. Und das Lied ist generisch genug für einen soliden Platz. Dieser Tinnitus-Ton, den sie da am Ende trifft, ist stimmlich bemerkenswert.
Italien: Fällt auf. Das ist schon viel wert bei Eurovision. Top 5 wirds werden.
Lettland: FRAUEN DIE SICH KÜSSEN! Talking „der Zeit hinterher“. TATU ist fast 20 Jahre her. Wenn der Bass in der Live-Version geil wemmst, geht aber was Richtung top 10.
Litauen: Der hat ca. eine Singstimme wie ich. Bisschen in kultigen gelben Klamotten wackeln wird nicht langen.
Malta: Erfolgsrezepte eiskalt vereint. Kultige Saxophon-Passage. Eine übergewichtige Sängerin, die darüber singt, nicht zu haben zu sein. Vergleiche mit der Siegerin 2018.
2021:
Yeah, I’m too good to be true
There’s nothing in it for you
So if I show some skin
Doesn’t mean I’m giving in
2018:
I’m not your toy (not your toy)
You stupid boy (stupid boy)
I’ll take you down now, make you watch me
Denke vor ein paar Jahren Gewinnerpotenzial, so ist das alles schon mal dagewesen und wirkt langweilig kalkuliert.
Moldawien: wtf did i just watch. Der Grat zwischen kultig (Katy Perrys Superbowl-Haie) und peinlich ist halt leider ein sehr schmaler. Dieses Lied hat offensichtlich einen an der Waffel.
Norwegen: Eins der langweiligsten Lieder aus Norwegen aller Zeiten. Schade, die können sonst öfter was.
Polen: Sorry, kein Kommentar hierzu, bin beim Hören eingenickt
Portugal: Kleiner Mann mit hoher Kopfstimme. Das Erfolgsrezept von vor ~5 Jahren wird sich imo nicht wiederholen.
Rumänien: Gar nicht im Finale, aber weil mir mein Spruch gefällt, dennoch ein Kommentar: Song heißt „Amnesia“. Also genau das, was ich wünschte, das ich nach dem Anhören dieses „Werks“ hätte.
Russland: Semi-Kultiger Song, Support von 37 ehemaligen Satellitenstaaten. Politische Dimension, die laut tz im eigenen Land für Aufruhr sorgt. Und als einzige mit dem Versuch zu rappen. Egal wie gut/schlecht das ist, sobald man was als einziger macht, hat man solide Karten. Warum zum Fick haben die Russen eine 200er Quote? Glaub ich muss ein paar Euro setzen.
San Marino: Das könnte je nach Bühnenshow imo tatsächlich recht weit vorne landen. Auch wenns nicht mein Geschmack ist.
Serbien: Gulli-gulli-ramsamsam neu vertont. Ggfs. was für die Minidisco im All Inclusive Resort, aber nix für Eurovision.
Spanien: Das muss man erstmal schaffen. Bei EUROVISION (!) ca. 3 Stufen zu schleimig und schmierig zu sein. Allein dafür großen Respekt.
Schweden: Find das gar nicht soooo schlecht für einen Eurovision Song. Langweilig, aber immerhin eingängig.
Schweiz: Will irgendwie dramatisch sein, schafft es aber nicht.
Holland: Geil, Pseudo-Reggae. Ein ganz neues Genre beim Eurovision. Wenn du der einzige aus einem Genre bist, ist das meist ganz gut für die Platzierung.
Ukraine: Top 5 Song, wenn sie die Flöte kultig inszenieren.
UK: Für UK Verhältnisse ein solides Lied, bin überrascht. Also nicht, dass es mir gefällt, aber für Eurovision passt es.
