Euro 2020 - Du wurdest abgemeldet

Ich muss kurz was los werden was zu ca. 90% der Neid ist der aus mir spricht, das gebe ich auch gerne zu.

Ihr (Deutschen) wisst doch gar nicht wie gut es euch geht beim Sport schauen. Ich bin ein Sport-Viel-Schauer auch was die unterschiedlichsten Sportarten betrifft. Nur kann ich da selten bis NIE Österreich zujubeln weil wir einfach sauschlecht sind in allen Sportarten. (Alles mit Wintersport zählt nicht weil das auch niemanden interessiert.)

Und gerade dieses Wochenende ist mir das alles wieder so extrem aufgefallen. Ihr hattet einfach mal so ein Eishockey WM-Halbfinale bei dem ihr mitfiebern konntet. Die U21 hat so nebenbei die EM gewonnen und ihr habt das (von meinem Gefühl her) einfach so „ach schau, das ist ja auch, cool, gewonnen, mal schauen was jetzt noch läuft“ hingenommen. Vettel ist aus dem Nichts auf Platz 2 in einem Grand Prix gefahren, Zverev mal einfach ins French Open Viertelfinale spaziert und die EM steht vor der Tür bei der alles unter dem Halbfinale eine herbe Enttäuschung für euch ist. Bzw. ihr sowieso die Lust an DER MANNSCHAFT verloren habt weil die Verantwortlichen einfach nicht zu ertragen sind. Das ist ja auch ein fairer Punkt, nur ist das aus österreichischer Sicht einfach nur bizarr, auch wenn ich es es verstehe.

Österreich pendelt im Eishockey seit ich denken kann zwischen A Gruppe und B Gruppe hin und her. Nicht abzusteigen ist schon ein Riesen Erfolg für uns, geschweige denn mal die KO Phase zu erreichen was sowieso unmöglich ist. Im Tennis haben wir seit Thomas Muster wirklich NIEMAND gehabt bis Thiem da war. Und selbst der hat jahrelang bei den großen Momenten versagt bis er einen Zverev geschlagen hat der keine 10 Meter mehr laufen konnte. Und in der Formel 1 sind wir einfach nicht mehr vorhanden seit Gerhard Berger!

Und zu allem Überfluss kotzt euch eine EM an!!! Eine EM!!! Wir haben uns sportlich bislang ganze zweimal dafür qualifiziert und insgesamt haben wir 2 Tore bei einer EM geschossen. 2!!! Genau genommen haben wir uns beim ersten mal nur „qualifiziert“ weil wir Gastgeber waren und diesmal weil das Teilnehmerfeld aufgestockt wurde. 2016 war die einzige „richtige“ Qualifikation. Und von einer Weltmeisterschaft will ich gar nicht erst anfangen. Wir haben uns zuletzt 1998 qualifiziert, das ist fucking 23 Jahre her. Und ich kann euch sagen, ich kann mich an fast jede Sekunde von diesen 3 WM Spielen erinnern. Ich weiß wo ich war, was wann passiert ist und wie extrem enttäuscht ich war. Und was habt ihr? Ein Sommermärchen 2006 was eigentlich nix weiteres war als „joa, ein durchschnittliches WM Turnier, leider im Halbfinale raus.“ Halbfinale!!! Sowas werden wir in Österreich niemals sehen.

Es muss schon verdammt geil sein wenn ein großes Fussballturnier kommt und man weiß dass man GARANTIERT dabei ist. Ganz egal wer sich verletzt, man ist dabei. Im Sommer (oder jetzt im Winter :ulaugh: ) ist ganz klar dass da die eigene Nation im Turnier spielt und vielleicht auch alles gewinnen wird. Das ist so unvorstellbar für mich wie es für euch wahrscheinlich ist dass man da eigentlich nie dabei ist.

Wisst ihr wann Österreich zuletzt ein Spiel gewonnen hat bei einer WM/EM? Das war am 19. Juni 1990 gegen die USA in Florenz. Fun Fact: Sogar der Sieg war komplett wertlos weil wir sowieso schon draußen waren. :ubusch:
Das können wir aber auch gerne auf die Spitze treiben. Der letzte Sieg davor bei einer WM/EM (der da auch etwas wert war) war am 21. Juni 1982 ein 2:0 gegen Algerien bei der WM in Spanien.

Was ich mit all dem sagen will. Ich beneide euch. Vor allem im Fussball, aber auch bei den anderen Sportarten. Und so schlimm es auch um unser Nationalteam mit diesem Trainer steht, kann ich einfach nicht anders als mich riesig darauf zu freuen unsere Buben wieder bei einem Turnier zu sehen. Und vielleicht reicht es ja zu einem 1:1 gegen Nordmazedonien.

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Sehr schöner Beitrag!

Für mich hat das Mitfiebern auch ganz viel mit Underdog-Sein zu tun. Ich habe mich beim Eishockey-Viertelfinale gegen die Schweiz und auch beim Halbfinale gegen Finnland gefragt, wann ich das letzte so mit der DIE MANNSCHAFT mitgefiebert habe. Klar, WM-Finale war schon krass, weil ich dann halt unbedingt einen WM-Titel erleben wollte und auch in seiner Dramatik irre. Der Weg dorthin war 2014 aber nicht so toll (Halbfinale explizit ausgenommen, das war ja eher surreal), als dass ich da so extrem mitgefiebert hätte. Ich glaube, das war also tatsächlich 2010, als Müller noch ein junger Noob, Özil noch gut und alles um die DIE MANNSCHAFT noch nicht so nervig war. Dieses 4:0 gegen Argentinien zum Beispiel werde ich nie vergessen. Auch das England-Spiel war großartig.

Für mich hat man seit dem ganz großen Desaster EM 2000 permanent auf einen Titel hingearbeitet und ihn 2014 dann endlich errungen. Seitdem hat das doch ziemlich seinen Reiz verloren und die Truppe ist überall Gejagter und eben nicht mehr diejenige, die man mal auf dem Zettel hat, aber dann doch meist gegen Spanien oder Italien scheitert. Zudem trat man dann eben auch so nach außen auf (#ZSMN) und das gesamte Gehabe um die DIE MANNSCHAFT wurde einfach überheblich. So ein unabdingbares Mitfiebern kommt (bei mir) wahrscheinlich erst wieder, wenn man mal so richtig auf die Fresse geflogen ist bzw. wieder komplett am Boden liegt (selbst 2018 war ja eher Ausrutscher denn eine wirklich schlechte Mannschaft). Erst wenn wir noch einmal die Söhne von Ramelow, Rehmer und Rink durch die DIE MANNSCHAFT gurken sehen, kann man sich wahrscheinlich wieder über Erfolge so richtig freuen bzw. mitbangen. Die derzeitige Konstellation macht das einfach wirklich schwer.

Eishockey, U21 und Zverev zeichnen da ja das exakte Bild. Olympia 2018 oder die diesjährige WM: Das Eishockey-Team ist einfach der komplette Underdog, der nur gewinnen kann. Und wenn eine Mannschaft dann auch noch so auftritt und sich wirklich zerreißt auf dem Platz, kann man da ja nur mitfiebern. Selbiges gilt für die U21, die nach der Vorrunde ja auch keineswegs Favorit war. Auch bei Zverev - allen charakterlichen Problemen zum Trotz - habe ich mitgefiebert, weil ich mir einfach mal wieder einen deutschen GS-Sieger wünschen würde und er es in diesem grandiosen Match eben genau so wie Thiem verdient gehabt hätte und sich zerrissen hat. Wenn er dann erstmal ein, zwei Titel hat, ist das wahrscheinlich auch nicht mehr so spannend und ich kann mich wieder mehr über seine Arroganz aufregen.

Ich persönlich werde die EM natürlich trotzdem verfolgen und dem deutschen Team die Daumen drücken, auch, weil meine Söhne nun das erste Mal wirklich auf ein Turnier hinfiebern. Aber so bedingungslos ist das derzeit einfach nicht (mehr).

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Danke, schöner Post.

Man darf aber auch halt nie vergessen, dass wir in Deutschland fast alle mit einer Mentalität großgezogen wurden, dass man auf sein Land halt auch nicht stolz ist. Und das mit unserer Geschichte ja völlig zurecht, ich wäre sicherlich einer der letzten, von dem „Aber man wird ja wohl noch Fahnen schwingen dürfen“-Sprüche kommen. Und die einzigen, die eine solche Diskussion ab und an innitiieren, sind halt leider auch die einschlägig bekannten, die das für ihre hirnrissigen Parteien instrumentalisieren wollen.

Aber daher rührt sicherlich die „Ich nehme das zur Kenntnis“-Haltung bei uns.

Ach, ich finde das generell schwierig. Mir war ein überbordendes Maß an National- oder Regionalstolz schon immer sehr fremd, weshalb ich an diesem Kräftemessen zwischen den Nationen auch nie die ganz große Freude entdeckt habe. Aber ich kann auch gut verstehen, wie man da als außenstehender neidisch drauf schauen kann und sich denkt: ach, was für ein verlorenes Potential da in Deutschland.

Kleine Korrektur: Das war damals schon für sehr viele Leute was wirklich besonderes. Noch nie hat fast ein ganzes Land emotional so kollektiv an einem Turnier teilgenommen. Von einem nur durchschnittlichen WM Turnier kann da in keiner Weise die Rede rein.

Erfolge in anderen Sportarten sind für mich ein ganz anderes paar Schuhe. Klar, wenn ein deutscher mal ein Tennisturnier gewinnt ist das nett und wenn die Eishockeymannschaft gut dabei ist beschwert man sich auch nicht. Aber wirklich mitfiebern tut zumindest ich doch eher nur bei wenigen Sportarten.

Ist bei mir auch so. Hat ein bisschen was mit dem „man soll aufhören wenn es am schönsten ist“ zu tun. Nach so einem Erfolg ist es erst einmal nicht ganz so tragisch, wenn die nächsten Jahre viel Murks dabei ist. Irgendwann könnte eine neue Generation an Spielern, oder aber das Mitfiebern des eigenen möglicherweise fußballbegeisterten Nachwuchses aber auch wieder mehr Emotionen entfachen.

Ganz viel Liebe für den Bären. Tatsächlich mal. Fühle ich.
Muss da trotzdem auf einige Dinge eingehen, eben auch, weil ich das Thema und die „Problematik“ dahinter schon äußerst interessant empfinde.

Bin ich voll und ganz bei dir - wahrscheinlich wie jeder andere Einheimische :bob:, der sich auch nur ein klein wenig für Sport interessiert. Einzig den letzten Satz kann und darf man so eigentlich nicht stehen lassen (vorallem auch im Vergleich zu Eishockey beispielsweise); wir müssen halt eingestehen und einsehen in einer Nation zu leben, die vom Wintersport lebt. Sowohl sportlich, wie auch wirtschaftlich. Und da ist eben auch schon der ganz große Unterschied zu vielen anderen Nationen.

Ich kann aber sehr wohl nachvollziehen, wie es dir mit dem Wintersport geht - mir reichen da mittlerweile ja auch nur die paar Highlights im Jahr + maximal Olympia/WM aus; für mehr reicht das Interesse schon lange nicht mehr.
Woran das liegt? Relativ einfach. Bei den Alpinen wird’s jetzt Jahrzehnte dauern, bis irgendjemand auch nur annähernd die Hirscher Rekorde brechen kann und bei den Nordischen sind wir mittlerweile auch schon seit einem gefühlten Jahrzehnt von der Weltspitze entfernt. Auch da wird’s zB im Skispringen wohl nie mehr wieder ein Team geben, dass auch nur ansatzweise die Rekorde von Schlierenzauer, Morgenstern, Loitzl, Widhölzl und Co. erreicht

Und ich glaube so ähnlich muss es einem Deutschen (:bob: again) eben auch beim Betrachten vom Fußball ergehen. Man hat ja eh schon alles erreicht und weiß, wie du ja auch schreibst, dass man eigentlich nur „negativ“ auffallen kann, wenn man mal nicht in ein Halbfinale kommt. That’s it.
Ist ja auf Club-Fußball Ebene im Endeffekt nicht viel anders. Bei uns ist es schon ein Wunder, wenn sich mal jemand für irgendwas qualifiziert (und dann geht das teilweise so weit, dass es Leute gibt, die dann ernsthaft für Salzburg sind :uirre:) oder tatsächlich mal eine Runde in der CL übersteht (ach, moment, das war ja nur Sturm!). Bei den deutschen Clubs wird nur mitgerechnet wieviele es in die KO-Phase schaffen. Und dann enttäuscht zurückgeblickt, wenn es nicht mindestens 6 sind.

Ähnlich ist’s ja bei den anderen von dir genannten Sportarten ebenfalls (wie Lurchi es auch so schön schreibt, man ist da wohl eher für Deutschland, wenn man nichts erwartet als andersrum) - in der Formel 1 haben die Schumacher und Vettel gehabt. Da geht dann erfolgstechnisch halt auch nicht mehr viel mehr. Und auch wenn ich da schon mal wieder gerne einen Österreicher dabei hätte - gerade in der F1 schmerzt das mMn am wenigsten. Da kann man für jemand „anderen“ problemlos sein, weil’s ja auch kein Teamsport im direkten Sinne ist. Selbiges beim Tennis. Da geht’s bei mir rein nach Sympathie und wenn der Thiem nach außen ein komplettes Arschloch wäre (looking at you, Zverev), könnte ich mich für ihn auch nicht so sehr „freuen“ wie für einen Federer zB jahrelang.

Übrigens auch von vielen ein Mitgrund, wieso es (teilweise ja auch noch heute) so lustig war immer „gegen Deutschland“ zu sein. Da spricht in erster Linie natürlich wahnsinnig viel Neid mit, aber eben auch dieses Unverständnis, wie man sich nicht über eine EM/WM Teilnahme freuen kann. Wieso man gefühlt immer irgendetwas auszusetzen hat, ganz egal wie erfolgreich man bei den großen Turnieren ist. Da kann man - aus Underdog Ösi Sicht - schon mal ganz ganz schnell eine gewaltige Portion Arroganz reininterpretieren, auch wenn es vielleicht gar nicht mal so ist.

Übrigens auch etwas, was in den letzten Jahren - zumindest bei mir - recht drastisch abgenommen hat. Dieses teilweise völlig grundlose „gegen Deutschland“ sein ist zwar hier und da noch immer lustig (aber ist mittlerweile eben stark sympathieabhängig; Vettel habe ich das gestern natürlich nicht gegönnt, der U21 aber schon - liegt wohl auch daran, dass es mittlerweile in vielen Sportarten weitaus größere Kotzbrocken gibt als Deutsche - :bob:), aber irgendwie hat’s auch nicht mehr den Spaß von vor 20 Jahren. Weil man eh weiß, dass sie wieder weit kommen werden. Egal wo. Egal ob verdient, oder nicht. Sie machen’s halt trotzdem. Immer.

Unterstreiche ich voll und ganz. Hier und da mal einen Erfolg mit „seiner Nation“ (hach, diese :bob:s) in einer Sportart zu feiern, bei der man sich bei Plusgraden trifft, wäre schon mal was verdammt schönes. Andererseits ist’s aber auch lustig, dass man alle Torschützen der EM des Landes aufzählen kann und immer mit IVO! beginnen wird.
Würde es mich trotz Foda freuen, wenn wir wirklich mal über die Vorrunde kommen würden? Und wie!
Werde ich jedes Tor zelebrieren (also, maximal eins) als wären wir Weltmeister? Aber hallo!
Hat ja auch irgendwie was…

:usad:

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Warum werdet ihr nicht einfach Deutschland-Fans? :bart:

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Fixed. :bob:

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also mir ist vollkommen bewusst, dass wir ein verwöhnter haufen sind. wir sind bei jedem turnier, und sind dann meistens auch gut dabei. die em 2000 und die wm 2018 sind ja schon ausnahmen. ich glaube der großteil der deutschen weiß nicht mal das zu schätzen.

ich kann das aus eurer, bear und digger, sicht total verstehen und nachvollziehen. es muss bizarr anmuten.

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Been there, done that, bought the T-Shirt.

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Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Beim Basketball war das bei mir genau gleich. Ende der 2000er bin ich zum Basketball-Fan mutiert und war von den Mavericks besessen, weil ich unbedingt wollte, das Dirk seine Meisterschaft holt. Der war der Inbegriff von talentiert, aber nicht „tough“ genug, um eine Championship zu gewinnen. Genau wie Deutschland 2010, die überragenden Fußball gezeigt haben, aber wenn es drauf ankam, dann eben doch an den cleveren Spaniern gescheitert sind.
Ich hab den League Pass gehabt, fast täglich Spiele geschaut und in den Playoffs die Nächte durchgemacht um die Spiele zu sehen. und als er dann an diesem absoluten Höhepunkt angekommen war, im Finale gegen den größten Rivalen seine Meisterschaft fast im Alleingang geholt hat… war die Faszination irgendwie vorbei. Ab der kommenden Saison waren mir die Mavericks irgendwie egal, obwohl ich mir zuvor noch jeden Artikel über die reingezogen habe :ka: in der Zwischenzeit hatte ich dann eben Sympathien für andere Clubs aufgebaut denen ich dann weiter die Daumen gedrückt habe, aber Dallas hat mich wirklich gar nicht mehr interessiert. Genau so ist das auch mit Deutschland seit 2014. Die Spielergeneration hat „ihren“ Titel geholt und damit ist die Spitze erstmal erreicht.

Aber im Prinzip ist diese Deutschland - Österreich Diskussion quasi das gleiche wie in Deutschland die Diskussion mit Bayern vs. eine Durchschnittsmannschaft. Freiburg, Bremen, Bielefeld, da wird das Stadion abgerissen wenn die den DfB-Pokal holen würden. Die Bayern nehmen es mit Schulterzucken hin, weil der Erfolg zur Gewohnheit geworden ist und das für die der wahrscheinlich „unwichtigste“ Titel im Jahr ist.

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Klar, verstehe ich auch. Für mich ist Nationalstolz da aber sehr weit hinten und das ist etwas wofür ich sowieso selten zu haben bin. Es geht da eben um die Spieler, von denen man jede Woche sieht wie sie spielen in den großen Ligen. Wie sie dort Leistung abrufen und dann eben für „uns“ gemeinsam spielen. Und jeder in der Gegend hier wird für diese Mannschaft sein und du kannst mit jeden darüber reden wenn es auch nur Smalltalk ist.

Klar, aber rein objektiv sportlich gesehen war das Turnier für euch „ok“. Ein Halbfinale das sowieso immer mindestens das Ziel ist.

Aber selbst das fällt einem schwer wenn man aus dem Burgenland kommt. :usad:

Genau das ist es. Ich hab das schon mal irgendwo geschrieben: Wenn die Nationalmannschaften spielen werden die Fans von kleinen Bundesliga Vereinen selbst zu den gehassten Bayern Fans. :smiley:

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Wenn Deutschland gewinnt, ist immerhin die Stimmung im Lande ausnahmsweise nicht Regenwetter und Miesepetrigkeit.

Allein deshalb freue ich mich über gute Ergebnisse. :ronaldo: War 2006 noch keine 18 Jahre alt und easy beeindruckbar (die ersten Public Viewings, die Euphorie im ganzen Land etc.), aber diese kollektive gute Laune von damals, das war schon was sehr besonderes für deutsche Verhältnisse.

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Und wieso kommst du dann mit Fußball ums Eck? :ronaldo: :u5:

Ja, auch hier, kann ich nachvollziehen. Geht mir als Grazer Stadtmensch ja nicht anders. Die Anzahl an Tagen, die ich in meinem Leben auf Ski verbracht habe kann man wohl auf zwei Händen abzählen. Dafür hat’s halt vom Kleinkinddasein nur Sturm vs GAK gegeben. Aber ein paar Kilometer weiter westlich/nördlich (oder überall sonst im Land) wird man das halt nicht verstehen können. Damit müssen wir Alternative-Ösis wohl leben :jeffkoch:

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Da muss man rückwirkend aber sagen, dass Deutschland damals noch ganz andere Probleme hatte. Da kam man von zwei blamablen EM-Auftritten, der WM Finaleinzug war ohnehin pures Glück und Kahn. Ich kann mich noch sehr genau an das damalige Narrativ erinnern, dass Deutschland keine großen Nationen schlagen kann. Und das hat tatsächlich gestimmt.

Frankreich, England, Argentinien, Brasilien, Niederlande, Spanien, Italien, Frankreich, Niederlande, Brasilien, Argentinien, Argentinien, Brasilien, Niederlande, Frankreich, Italien.

Das waren zwischen 2000 und 2006 die „großen“ Gegner der Nationalmannschaft. Von diesen Spielen hat Deutschland kein einziges(!) gewonnen. Der letzte Sieg gegen eine große Nation war das 1:0 in der WM Quali gegen England, Didi Hamanns Tor im letzten Spiel im alten Wembley.

In diesem Sinne war gerade der Sieg im Viertelfinale gegen Argentinien doch schon etwas ganz besonderes und mehr als nur ‚ok‘.

Natürlich hat sich im weiteren Verlauf die Erwartungshaltung geändert, als die Leistung dann auch besser wurde. Aber zur damaligen Zeit war das sportliche Abschneiden eher ein Erfolg, als z.B. 2010 wo man mit den Spielen gegen Australien, Argentinien und England einen riesigen Erwartungsdruck geschaffen hat, dem man gegen Spanien nicht gerecht werden konnte.

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Das hättest du noch mit reinnehmen können. :bart:

Auch, wenn mich noch nicht die Vorfreude erfasst hat (dafür war meine Vereinssaison auf allen Ebenen (Fußball, NHL, NFL) aber auch zu ermüdend), werde ich bei den deutschen Spielen sicher einschalten und auch mitfiebern.

Das würd ich so aber auch nicht stehen lassen.
Mann muss sich die 90er und frühen 00er Jahre nochmal ins Gedächtnis rufen. WM 94, WM 98, EM 2000, EM 2004 (!!) - da war von der heutigen Selbstverständlichkeit oder Erwartung, ein Halbfinale erreichen zu müssen, nichts zu spüren. Die EM 96 wurde mit großem Kampf geholt - wie wir 2002 ins Finale gekommen sind, weiß ich bis heute nicht. Das war noch dieses typisch deutsche Ding, Spiele rein über die Physis zu gewinnen. Aber diese ganze Ära Ribbeck weckt gaaanz düstere Erinnerungen.

Und dann kam 2006 und plötzlich waren da junge Spieler (Lahm, Podolski, Schweinsteiger, Klose), die endlich mal richtig gut kombinieren konnten. Schöne Spielzüge von Deutschland!! Die Art, WIE gespielt wurde, hatte einen großen Anteil an der Euphoriewelle, die durchs Land geschwappt ist. Und das Halbfinale war kein Selbstläufer, sondern man hat von Spiel zu Spiel gedacht: Wie weit können wir diesen Traum träumen? Und ich weiß noch, wie das Tor von Italien damals alle mitten ins Herz getroffen hat. Von da an hatte man das Gefühl, eine „neue“ Nationalmannschaft zu haben. Mit Sympathiebolzen und einem schönen Spielstil.

Jetzt nach dem Erfolg 2014 und der zunehmenden Vermarktung der Natze mit Hashtag, DIE MANNSCHAFT ™, der Eventisierung und dem Coca Cola Fanclub gibt es schon wieder eine Lücke zwischen Mannschaft und Fans. Da können die Spieler nichts für - ich finde die allergrößtenteils sehr sympathisch. Aber dieses Grab hat sich der DFB selbst geschaufelt - oder vielmehr geleckt.

Ich könnte mir vorstellen, dass mit Flick und der EM 2024 wieder ein solcher Schwung in die Natze kommen könnte. Auch wenn wir uns das alles schon früher wünschen. Und vom Halbfinale reden momentan hier echt die Wenigsten. :bush:

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wir sind nur in russland in der vorrunde einer WM gescheitert. dagegen stehen 8 wm finalteilnahmen. 13 Halbfinals.

bei der em kam ein scheitern in der vorrunde öfter vor, ja. dafür stehen 6 finalteilnahmen bei em´s. 9 Halbfinals.

also sicher gab es dünne phasen, auch bei uns. aber in der gesamtheit waren wir immer dabei. das kann keine nation von sich behaupten und wir sind fast immer sehr weit gekommen.

es gab also mal einen zeitraum von 12 jahren, den du als schlimm empfindest. in der phase sind wir europameister geworden und standen in einem wm-finale. ich denke es gibt viele mannschaften die ganz gern mit uns tauschen würden.

das die ribbeck ära düster war, da sind sich alle einig. das ist schon klar. aber überleg dir doch mal das alles im verhältnis.

ich bin mir auch nicht sicher ob dieser natzeverdruss wirklich was mit „der mannschaft“ zu tun hat. der fußball sättigt uns alle. man ist doch froh über ne woche pause. ich kuck keine freundschaftsspiele mehr gegen aserbaidschan. nations league? fickt euch doch.

ich hab zudem einen stammverein, der kraft, zeit und nerven kostet. mein sohn spielt aktiv. das ist mir auch wichtiger. das ist ja nicht wie früher das riesenhighlight. aus jeder bumsqualirunde wird ein event gezaubert. mir wird das alles, von verbandsseite, zu blöd. ich drück den jungs die daumen, ich würde es toni von herzen gönnen noch den em titel zu gewinnen, genauso wie de bruyne. aber das ich auf ein event hinfiebere und mir pläne mache wie ich alles ankucke, da bin ich echt weit weg von. mit kollegen zum bier treffen und über fußball quatschen, ja, aber doch nicht jedes dödelspiel dieser super em anzukucken.

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Das geht ja gut los, bevor es richtig los geht.

Busquets (nicht geimpft) wurde positiv getestet und verpasst wohl wegen der Quarantäne die ersten beiden EM Spiele. Dumm nur, dass er beim Testspiel gegen Portugal 60 Minuten gespielt hat. Da eine Umarmung mit Ronaldo, dort ein Gruppenbild mit allen Spielern. Jetzt folgen Tests beider Mannschaften und es droht eine Quarantäne.

Bei einer WM hätte Infantino das schon gerichtet, das werden spannende Tage. Werden die Spieler auch während dem Turnier getestet und warum zum Teufel sind die nicht alle geimpft?

Dafür habt ihr Polster. Der sieht gut aus!

  • Weil es auch in anderen Ländern Priorisierungen gibt über die man sich nicht einfach hinwegsetzen kann.
  • Weil Busquets vielleicht nicht geimpft werden will.
    :ka:
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