Einzig valide Theorie:
Ich glaube, du hast da was nicht verstanden. Probier es am besten nochmal.
Ich werde mir eine Woche Zeit nehmen, mich durch diese zwei Zeilen Substanz zu arbeiten.
Greift aber zu kurz, bei der Theorie geht’s ja um eine Gleichsetzung und die ist Schwachsinn, außer man ist rechts-konservativ. Politische Extreme neigen sicher beide mehr dazu in Verschwörungstheorien, Wir-gege-die-Strudel und steilen Thesen zu versinken und eben auch Leute anzuziehen, die problemlos die Seite wechseln können, weil’s ihnen darum geht in einer gewissen Deutlichkeit gegen vorherrschende Strukturen zu sein. Und das ist in der Linke in erschreckendem Maße, bei BSW scheinbar Einstellungskriterium und historisch zu wenig begegnet worden.
Aber im Grundsatz ist die eine Seite für Rassenlehre, menschrechtsbeugende Bevorteilung der eigenen Nation und Weltanschauungen kurz nach Hexenverbrennung und die andere Seite gegen ausbeuterische Strukturen einer durch mangelnde Vermögenswerte herabgewertete Gesellschaft. Die Gleichsetzung, die seit der Wende vom politisch schwarzen Block der CDU/CSU betrieben wird, hat mit dazu beigetragen, dass keine linke Kraft gesellschaftlich aktuell politisch wirksam ist und Die Linke hat dann mit Machtwettwichsen das Übrige getan.
Aber das nur für diesen Aspekt gleichsetzen zu wollen, harter Tobak.
Eine Demokratie braucht mündige Bürger, das jodeln selbst Liberale. Und da ist auch Kritik von links angebracht, auch feindliche dem Status Quo der Demokratie gegenüber gewidmete, wenn man sonst zuguckt, wie sie ausgehöhlt wird von Unternehmen, die eben längst unabhängig von Politik einzelner Nationen bestimmen, wenn Social Media Nachrichten ersetzt haben und zu viel kritische Bildung eher dem Wachstum entgegenstrebt. Westliche Demokratien sind mit Angst vor Machtverlust ja fast selbst eine Gefahr für die Demokratie.
Das stimmt nicht, in dem Fall wäre die passende Metapher nämlich ein geschlossener Kreis. Das Bildnis des Hufeisens drückt - als Alternative zum verbreiteten eindimensionalen Links-Rechts-Schema - aus, dass sich die „Ränder“ in bestimmten Aspekten annähern. Das ist alles. Wer auch immer die Lesart, dass Vertreter der Hufeisen-Theorie eine totale Gleichsetzung von Links und Rechts herstellen wollen, erfunden hat, dem war schon die Theorie der Annäherung suspekt genug, um sie delegitimieren zu wollen.
Du weißt doch genau, was Splashi damit ausdrücken will… Aber finde es lustig, dass du einfach mal deine eigene Interpretation als richtig darstellst. Woher das Bild eines geschlossenen Kreises (?) kommt, versteh ich auch nicht, das macht absolut keinen Sinn.
Die Hufeisen-Theorie ist außerdem nicht nur aufgrund der Links-Rechts-Thematik total veraltet und unpassend, sondern auch weil sie (wie angedeutet) eine Mitte darstellt, die so nicht existiert.
Ich traue dir diese Differenzierung natürlich zu. Aber bestreite, dass das die allgemeine Lesart sowie politische Praxis ist. Die Anwendung der Theorie ist in der Regel ja weniger in gesellschaftsphilosophischen Diskursen, sondern zum Begründen, dass Links wie Rechts nicht mit der „Mitte“-Regierung zusammenarbeiten darf, dass Polizei/Verfassungsschutz beides in gleichem Ausmaß bekämpfen soll und insgesamt sehe ich die Deutung so: Unten am Hufeisen ist gut (und das ist die GroKo oder was?), alles oben am Hufeisen ist schlecht und dabei sind die Hufeisenschenkel () ja gleichförmig. Also diese ganze simplifizierten Darstellungen sind vermutlich eh alle Schwachsinn, aber diese ist besonders gefährlich.
Wenn ich die Beiträge hier lese, frage ich mich, ob ihr hier nicht viel zu differenziert draufguckt.
Ich nehme das im öffentlichen Diskurs (also nicht auf theoretischer, sondern praktischer Polit-Ebene) eigentlich fast immer so war, dass konservative Politiker reflexartig auch auf Linke draufhauen.
Im Sinne von „Ja klar, wir haben ein Problem mit dem Erstarken der Extremen Rechten…ABER DIE LINKEN KRAWALLMACHER!!!“
Die sich selbst aber als „die Mitte“ und das einzig Gute sehen. Deshalb hab ich auch vor allem wegen dieser vermeintlichen Mitte ein Problem mit dem Hufeisen.
Ich glaube aber auch, dass man das durchaus differenziert sehen kann.
Wie storch schrieb: die Theorie ist aufgrund der „ob links, ob rechts, beides gleich schlimm“-Rufe aus der „Mitte“ / dem konservativen Sprektrum natürlich klar abzulehnen. Gibt einige Studien, die klar belegen, dass rechtsextrem schlimmer/gravierender/unmenschlicher als linksextrem ist.
Dennoch, wie Splashi schrieb, gibt es ja ein paar nicht zu leugnende Gemeinsamkeiten: Anfälligkeit für Verschwörungstheorien und Populismus zum Beispiel. Ist ja nun auch mal Fakt, dass in den letzten Landtagswahlen gar nicht wenige von der AfD zum BSW übergelaufen sind (auch, wenn ich das nie verstehen werde als einer, der zumindest mal sehr links war und der sich zumindest einredet dass das auch noch vorhanden ist).
Diese Dinge kann man schon ansprechen, ohne gleich ein Hufeisengläubiger zu sein. Ich persönlich bin bezüglich Frankreich erstmal einfach erleichtert, die EU-Feindlichkeit von Teilen der französischen Linken sehe ich aber auch erst einmal kritisch.
Das geht ja vielen so. Aus meiner Sicht liegt es daran, dass Linkssein sehr unterschiedlich definiert wird. Linksliberal akademisch wird der Begriff aus meiner Sicht oft sehr weit gefasst.
Es gibt aber auch viele Leute, die für den kleinen Mann sind, für faire Bezahlung, vernünftige Arbeitsbedingungen und bezahlbare Mieten. Das sind klassische SPD- oder PDS-Wähler von früher. Da kann aber gleichzeitig eine Fremdenfeindlichkeit oder ein Bedürfnis, nach unten zu treten auch vorhanden sein. Oder was auch immer sonst noch.
Aber das ist auch nur ein kleiner Aspekt. Habe gerade nicht die Kraft, alle Gedanken zu sortieren.
Find gerade die Quelle nicht, aber hab letztens sogar irgendwo gelesen - und mir scheint das nachvollziehbar, dass das historisch gewachsen ist. Dadurch, dass Rechte für unterdrückte Minderheiten zu ihrer Zeit politisch in der Regel auf Kosten der Arbeiterklasse umgesetzt wurden. Diese fühlten sich dadurch immer bedroht der wenigen Errungenschaften, die sie ihr Eigen nennen konnten. Von Abschaffung der Sklaverei bis beginnende Gleichberechtigung bis heute. Deshalb ist gerade die „Arbeiterbewegung“ oft besonders kritisch bei Emanzipationsdebatten für Minderheiten, weil sie aus der bisherigen Erfahrungen dann immer weniger pol. Aufmerksamkeit erfahren haben, obwohl ihre Probleme noch nicht gelöst waren.
Das haben die Neoliberalen clever gemacht das dann soweit gegeneinander auszuspielen, dass die Großindustriellen kein Angriffziel mehr waren und bis heute sind wie Trumps Amerika zeigt.
Aka @Abel_Xavier_Unsinn wenns um die Nationalmannschaft geht
Melenchon ist gefährlich, aber können wir trotzdem kurz innehalten und die Fascho-Tränen genießen. So schön.
Sicher, dass sie wegen dem Wahlergebnis heult, und nicht weil Russland bei dem heutigen Raketenangriff auf die Ukraine nur ein einziges Kinderkrankenhaus zerbombt hat, und nicht gleich mehrere? Bekommt man hier natürlich kaum noch mehr mit, niemand geht mehr auf die Straße, keine Unis werden besetzt. Stattdessen 30+% für AFD und BSW, die ja lieber nach „Verhandlungen“ und dem sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen schreien, mit denen solche Angriffe hätten unterbunden werden können. Da ist das Wahlergebnis in Frankreich nun mal vielleicht ein kleiner Lichtblick, trotz aller möglichen fragwürdigen Ansichten des Linksbündnisses. Die Alternative war nämlich die Dame in dem Bild da oben, die nun wahrlich keinen Hehl daraus macht, wer ihr Chef ist und welches Ergebnis sie sich für den Ukrainekonflikt wünscht.
Stimmt schon, aber will Melonchon nicht auch Verhandlungen mit Putin?
Wie laut Kyiv International Institute of Sociology inzwischen über 70 Prozent der ukrainischen Bevölkerung (zusätzlich zu militärischen Mitteln). Was denn auch sonst?
Naja, „zusätzlich zu den militärischen Mitteln“ ist das Zauberwort, bei allem was ich von Melenchon gehört habe, bläst er eher in das gleiche stumpfe Horn wie BSW und AfD, d.h. die populistische Erzählung, dass nicht verhandelt wird, es nichts bringt die Ukraine aufzurüsten, man den Konflikt „einfrieren“ und einen Waffenstillstand erzwingen müsse, dabei aber keinen Satz über Putin ohne „aber die NATO“ bilden kann. Also da ist wirklich nichts Positives zu erwarten.
Er will raus aus der NATO, feiert Putin und ist ein Deutschlandhasser. Ob das jetzt „besser“ ist, lass ich Mal offen.
Zwei von drei sind doch ganz cool…