Der Politik Thread - Archiv 2020—24

Anderes Thema, ist mir gerade beim Autofahren (:ugly:) aufgefallen.

Zumindest beim Radiosender 1Live (zum WDR gehörend) werden bei den Nachrichten einfach sehr oft keine Namen mehr genannt. Und das von durchaus relevanten Personen. Da kommt ein O-Ton und anschließend von der Nachrichtensprecherin bloß ein „sagte diese SPD-Politikerin“ oder „sagte dieser Nahost-Experte“.

Das widerspricht für mich irgendwie jeglichem journalistischem Standard, den ich von Nachrichten des ÖR erwarte.
Und tatsächlich ist mir das in den letzten Monaten immer wieder aufgefallen.
Ist das seriös oder irgendwie eine Änderung in der Arbeitsweise?

Gab am Wochenende eine ganz gute Reportage von aspekte die die Arbeitswelt gerade in Verbindung mit der Generation Z beleuchtet hat, dass das heutige System bald so nicht mehr funktionieren kann und wird.

Die jüngere Generation die mehr Handy, mehr Technik, mehr alles am Arbeitsplatz hat und eben nicht mehr den Standard 9 to 5 Job will und das auch noch zusätzlich schlecht bezahlt. Es fangen ja schon bestimmte Unternehmen und Branchen an den Freitag abzuschaffen, also eine 4-Tage Woche einzuführen und das kann auch funktionieren, indem man Mo-Do. 1 bis 1,5 Std. länger ansetzt und durch die Einsparung an Energie und Kosten der Freitag nicht ins Gewicht fällt. Die KI leistet hier noch ihren Teil dazu, da wir wie ich finde mehr und mehr ersetzt werden, bestimmte Berufsgruppen wegfallen werden und diese Menschen bzw. alle finanziell abgesichert sein müssen.

Es muss so oder so ein Umdenken stattfinden, Gen Z vs. Boomer wird sich aber noch eine ganze Weile hinziehen, da alte Regeln, egal ob Schule, Beruf, Geldsystem noch so an die alte Denkweise gekoppelt ist, die Welt um uns herum aber schon sehr viel weiter ist. Wahrscheinlich wird das aber leider hier und da Wohlstand kosten und es könnte mehr als knallen.

Passt nicht ganz zum Thema aber es ist ein Irrglaube, wenn man davon ausgeht, dass neue Generationen mit diesen Dingen problemlos umgehen kann. Handy ja aber schon mit einem banalen Laptop sind dann viele überfordert. Sie lernen viel schneller, was es dann wiederum einfacher macht.

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Das ist mir auch schon aufgefallen.
Anfang 20-jährige sind oft scheinbar gar nicht mehr daran geübt, andere Geräte als Handys und Tablets zu nutzen und bei dem klassischen Windowscomputer aufgeschmissen.

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Klar, ich mache meine Bullshit Lohnarbeit, um ein materiell angenehmes Leben zu haben und sinnvolle Dinge zu machen, wie meinen Podcast, politische und ehrenamtliche Arbeit etc.

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Dieses Generationen Ding ist doch der größte Unsinn aller Zeiten, jeder der heute in der Geschwindigkeit von vor ~15 Jahren arbeiten würde, wird wh. nach einer Woche als Underperformer bezeichnet und spätestens nach einem halben Jahr entlassen.

Klar war es für einen Teil der Arbeitgeber wunderbar und profitabel, dass wir Millenials die Mentalität der Elterngeneration bei immer höher werdender Produktivität beibehalten haben, der Lohn sind Panik und Angststörungen links und rechts, falscher Stolz und eine Verteilung des Kapitals zwischen Jung und Alt die einem das Grauen bereitet.

Edit: Das war ein allgemeiner Rant, hab den Aspekte Beitrag nicht gesehen.

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#grindset

Und ich glaube dass ist eben auch ein weit verbreiteter Irrtum. Glaub mir ich kotze selbst jede Woche im Strahl weil immer wieder passende Mitarbeiter gebraucht werden in meiner Branche und man einfach niemand her bekommt, da kursiert schnell der Eindruck dass alle Influencer und Youtuber werden wollen, also irgendetwas zu sein, ohne etwas zu werden, also eine Ausbildung etc. zu machen.

Durch das Internet ist sowas auch schneller verbreitet als vorher. Man muss sich dann nur fragen, wie können sie sich das leisten, also konnte man es sich vor 15 Jahren weniger leisten nicht dieses Pensum zu leisten bzw. wurde es damals anders vor gelebt durch unsere Eltern und / oder warum kann man sich das jetzt leisten anscheinend weniger zu arbeiten (zu wollen)?

Mikelchuk hat völlig recht. Auch unter Einbeziehung moderner Tools ist es so, dass das individuelle Leistungsniveau im Job und die Anforderungen sich extrem erhöht haben. Ich sage nicht, dass heute bessere Dinge bei der Arbeit rauskommen, aber anstrengender ist es geworden. Was damals eine Festanstellung war würde heute als Bummelstreik gewertet.

Ich rede jetzt nicht von Blue Collar, sondern nur von White Collar Jobs.

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Ich will gar nicht weniger arbeiten als die Boomer. Ich will nur weniger Zeit mit Lohnarbeit verbringen. Ich mache in meinem Job in einer Stunde locker doppelt so viel wie meine 55 jährige Kollegin. Aber ganz easy. Wahrscheinlich sogar noch viel mehr. Da kann ich auch nen Tag die Woche mehr frei haben und bin immer noch deutlich produktiver. Und das gilt denke ich für 95% der Jobs, die Arbeit an einem PC beinhalten.

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Ich will definitiv überhaupt keine Scheiß Lohnarbeit machen, aber wenn ich schon muss dann so lazy wie die Boomer und so wenig wie die GenZ.

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Ist das so? Völlig neutral gefragt: Woher kommt denn die Annahme dass die frühere Generation so viel unproduktiver war?

Wo ich das auch so erlebe ist auf jeden Fall bei der Arbeit am PC. Wenn man da so die meisten Ü50_Boomer sieht und wie langsam die alleine durch die Windows-Oberfläche navigieren… Das macht mich schon nervös wenn ich nur danebenstehe. Da hab ich dann auch manchmal das Gefühl dass ich als digital native deren Wochenarbeit auch an einem Tag schaffen würde. Ist aber auch ein etwas unfairer Vergleich weil sich halt die komplette Arbeitswelt durch die Digitalisierung in den letzten 15-20 Jahren stark gewandelt hat und alleine deshalb ja die Produktivität zugelegt hat, ganz unabhängig von den ausführenden Personen. Aber bei nicht so stark IT-gestützten Berufen wie etwa im Handwerk?

Andererseits sehe ich aber bei den ganz jungen Leuten auch, dass es denen oft total schwer fällt, sich wirklich auf die Arbeit zu konzentrieren. Da wird ständig zum Handy gegriffen oder sich sonst irgendwie abgelenkt. Und diese Azubis/Praktikanten, die ich kennengelernt habe sind jetzt grundsätzlich auch schon eher recht pfiffige Leute gewesen. Ob die jetzt wirklich so viel produktiver sind als Leute von vor 15 Jahren? Würde ich jetzt zumindest nicht so blind unterschreiben.

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Dafür rufen alle ihre Boomer an, wenn sie ein Bild an die Wand kriegen wollen :thinking::grin:

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50% meines Geschwindigkeits-Vorteils habe ich, weil ich Alt+Tab kann.

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Und Strg C / Strg V.

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Sind die Boomer nicht fast alle bereits in Rente? Finde bei diesen Boomer vs. Millennials vs. Gen Z Debatten wird immer eine Generation gerne unterschlagen.

Aber sonst teile ich auch @Libertine’s Wahrnehmung. Wer kennt bei der Ü50-Gang nicht das Szenario: Link öffnet sich im neuen Tab. Halt, das war der falsche Link :arrow_right: Chrome komplett schließen, obwohl noch 6 weitere Tabs offen sind. Wo war jetzt nochmal die Startseite? Erstmal alle offenen Excel-Sheets, Word-Dokumente, Firefox-Fenster und Windows Explorer durchsuchen. Ok, zurück in die Email, Link doppelklicken.

Der Finalboss ist dann Dropbox im Browser vs. Dropbox im Windows Explorer: Wo finde ich welche Funktion? Good luck!

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Wie schätzt ihr die Arbeitsmoral ein? Arbeitsmoral definiere ich hier mal als Verantwortungsbewusstsein gegenüber Arbeitgeber und Arbeitszeit. Und gewissermaßen auch Fleiß.

So ganz pauschal, im Schnitt, über den dicken Daumen gepeilt.

  • Höher bei den Boomern
  • Höher bei Millennials / GenZ
  • Gleich
0 Teilnehmer

Da wäre dann noch meine, das absolute Minimum, um nicht entlassen zu werden.

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Ist es aber nicht einfach schon immer so gewesen, dass der jüngere Mitarbeiter aufgeschlossener Gegenüber neuen/effektiveren Arbeitsmethoden war? Die Diskussionen gab es doch schon vor 20 Jahren und in 20 Jahren sind wir die alten Heinis, über die sich die jüngere Generation aufregt, weil wir für alles länger brauchen.

Ich glaube da hat sich nicht viel getan, was die Leistungsbereitschaft anbelangt.

Mein Argument war, dass es als Folge der neoliberalen Ideologie sehr viel anstrengender und komplexer geworden ist, auf ähnlichen Positionen in ähnlichen Branchen seine Arbeit zu machen.