Es gab keine Klassenjustiz im Fall Uli Hoeneß, weil das Gesetz diese nicht vorgesehen hat.
Egal wie sehr der Richter, oder der Staatsanwalt Uli Hoeneß hier vielleicht vor dem Gefängnis schützen wollten, hatten sie diese Option nicht, da selbst die Mindeststrafe eine Haft ohne Bewährung vorsah.
Okay, dann war das Beispiel im Vergleich schläft gewählt, stimmt!
Bleibe aber im Kern dabei, dass ich ähnlich wie @Thrasher unser Justiz in vielen Teilen mies finde.
Aber eben aus anderen Gründen. Die Straftaten lassen oft viel zu viel Ermessen zu, dass selbst für schwere Verbrechen je nach Richter eben eine Bewährungsstrafe bei rauskommt.
Da sehe ich aber kein „Klassenproblem“, viel eher wird je nach Richter und je nach Region stark anders entschieden.
Die Herabstufung halte ich durchaus für gerechtfertigt. Das war in der Rechtswissenschaft schon lange in der Diskussion, ob das unerlaubte Entfernen vom Unfallort strafwürdiges Unrecht darstellt. Schließlich wird dadurch „nur“ die Beweissicherung hinsichtlich der zivilrechtlichen Schadensersatzansprüche geschützt. In den allermeisten Lebensbereichen wird derartiges Verhalten auch nicht kriminalisiert.
Und in dem von dir gewählten Beispiel greifen ja andere Straftatbestände. Bereits nach derzeitiger Rechtslage würde da das unerlaubte Entfernen vom Unfallort im Regelfall kaum ins Gewicht fallen oder gar nicht erst verfolgt werden.
Ja das war auch erstmal nicht auf die konkreten obigen Beispiele bezogen, sondern gepöbelt. Wahrscheinlich hat das mit meinem aktuellen unterschwelligen Groll wegen des ganz konkreten Fall Lina E zu tun, der gar nicht Thema war sondern im Browsertab drei weiter rechts. Ich wollte das gar nicht so entgleisen, sorry.
I’m Prinzip werden da ja zwei Verhaltensweisen bewertet und meinem Verständnis nach geht es darum, wie es zu bewerten ist, dass ich am Unfallort bleibe und mich zu dem Geschehen verhalte (ist ja erstmal unerheblich ob ich Schuld habe) oder ich entferne mich vom Unfallort und versuche mich den Konsequenzen der Situation zu entziehen oder sogar zu vermeiden, dass ein Schaden, den ich ggf. verursache auf mein Verhalten zurückgeführt werden kann. Oder sehe ich das falsch?
Fahrerflucht ist in der Praxis eine ganz große Shitshow.
Häufigster Streitpunkt ist, wie lange man nach dem entstandenen Schaden warten muss. Faustregel ist, je schwerer der Schaden und je wahrscheinlicher das relativ baldige Eintreffen des Geschädigten, desto länger muss der Verursacher warten.
Das eigentlich aber schlimmere Problem ist, dass in der Praxis faktisch im Zweifel für den Angeklagten nicht gilt. Fast jede Situation wird so bewertet, dass der Verursacher es hätte merken müssen.
Seinen Ursprung hat das daher, dass Schäden im Straßenverkehr meist direkt höher ausfallen und man das Mittel zur Entziehung der Verfolgung schon unterm Hintern hat. Damit wird dann gerechtfertigt, warum hier dieser unverhältnismäßige Rahmen angelegt wird.
Also wie joniz gesagt hat, letztlich soll die Vereitelung zivilrechtlicher Ansprüche sanktioniert werden.
Wir hatten kurz vor Weihnachtszeit einen Fall der Fahrerflucht.
Die Frau hat beim Ausparken unseren Touran ziemlich dolle gestreift.
Meine Mutter hat das nur nicht mitbekommen.
Also bekam ich einen Anruf der Polizei dass sich der Mann gemeldet hat und er hat uns die Szene geschildert und dass seine Frau etwaw nervös und verwirrt davon berichtet habe.
Alsl ich fände es so völlig ok und es gab auch keine Strafanzeige.
Versicherung übernahm den Fall vollständig.
Also warum warten und nicht einfach auf schnellstem Weg die Polizei verständigen?
Klar, wenn das halbe Auto zerlegr wurde wäre es angebrachtet sowieso sofort die Polizei auch antanzen zu lassen.
Fahrerflucht, ich hätte da auch eine lustige Geschichte.
Als ich noch verlobt war mit meiner Ex-Frau hat sie beim Ausparken mal einen Mercedes berührt. Sie war sich nicht sicher, ob das Auto einen Schaden davontrug und rief die Polizei. Sie war mit ihrem Vater unterwegs.
Die Polizei kam, konnte nichts feststellen, hat aber dennoch das Kennzeichen abfragen lassen, damit der Halter ermittelt werden konnte. Nun, es stellte sich heraus, dass die Versicherung für das Auto nicht bezahlt worden war und so wurde der Mercedes beschlagnahmt.
Zum Thema Mercedes und Fahrerflucht hab ich auch noch was: Den neuen Dienstwagen hatte ich Freitag Nachmittag abgeholt, abends dann mit dem neuen Wagen ins Tennisheim essen gegangen. Da hat wohl jemand zu viel getrunken , mir schön hinten alles zerdellt und dann weggefahren. Der Tachostand war zweistellig. War der Saarbrücker Zeitung sogar ne Meldung wert. Am schönsten war das Gesicht des Autohändlers als ich am nächsten Tag wieder vorgefahren bin…
Die letzte Ausfahrt vor dem Abgrund für die Türkei. Alles oder nichts. Die wichtigste Wahl der Republik. Wahllokale sind geschlossen, mit ersten Ergebnissen ist frühestens ab 19 Uhr unserer Zeit zu rechnen. Ich bin so nervös.
Die Tage habe ich von einer Wählerbefragung in Deutschland gelesen, dass ihn 60% gewählt haben, statt zuvor 64%. Der Unterschied dürfte innerhalb der Messtoleranz liegen.