Ja gut.
Für eine Welt ohne moralischen Kompass wohl der richtige Film. Im Großen und Ganzen ein ziemlicher Mist. Aber schon was Besonderes.
I Care A Lot
Die erste Hälfte fand ich in der Tat ziemlich spannend und gut. Je länger der Film ging umso öfters musste ich die Augen verdrehen. Gegen Ende war sie dann ja schon eine Superheldin. Aber ok, die letzten Minuten haben dafür wieder entschädigt.
Kann man durchaus machen. 6/10.
The Chaser
Da wurde gar nicht so viel gechased als ich erwartet hätte. Auch sonst war der Film etwas anders erwartet und wie der obige Film in der ersten Hälfte besser. Dennoch gab es alle 20 Minuten eine Aktion der Charaktäre die einfach komplett sinnlos waren.
Und warum ich dem Hauptcharakter (Eom Joong-ho) gegen Ende immer mehr abkaufen soll dass er sich ja so sehr um seine „Hure“ kümmert verstehe ich auch nicht ganz. Er hat sie scheinbar immer wie Dreck behandelt und sie sogar krank arbeiten geschickt. Und 15 Stunden später bricht eine Welt für ihn zusammen weil er sie verloren hat. :rolleys:
Dennoch ein ordentlicher Film 7/10.
The Man from Nowhere
Hui. Sowas hätte ich vom Chaser erwartet. Ich muss zugeben dass ich mich sehr schwer getan hab dem Film zu folgen weil immer wieder Leute aus dem nichts aufgetaucht sind. Auch sonst war das alles schon richtige Michael Bay Kost. Der Film verläuft sich leider indem er von einer möchtegern coolen Szene in die andere stolpert ohne Sinn und Verstand. Der Bruder des Bösewichts und dessen aussehen kommen doch straight aus einem Anime. Für mich definitiv zu viel Pathos, Coolness und Superhelden Power beim Hauptcharakter.
Daher leider nur 5,8/10.
John Wick
Seit Jahren der erste Action-Film, den ich mir angeschaut habe. Eigentlich nicht mein Genre, aber den fand ich tatsächlich ganz gut.
Keanu Reaves als verbitterter Ex-Killer, der auf einen persönlichen Rache-Feldzug geht. Soweit vorhersehbare Story, trotzdem ein-zwei überraschende Wendungen. Stilistisch schön in Szene gesetzt, ohne allzu krass übertriebene Explosionen. Einzig störend: fast jeder Gegner wird nach dem selbem Schema erst angeknockt und dann mit einem gezielten Kopfschuss aus nächster Nähe erledigt. Fast schon ein running gag.
8/10
Dann tu dir selbst einen Gefallen und belasse es bei dem ersten Teil, es wird nämlich rapide schlechter, nach dem sehr guten ersten Teil.
Teil 3 geht absolut in Ordnung wenn man kein Problem mit „more of the same“ hat.
Seaspiracy - Was für eine überhaupt nicht förderliche Kack-‚Doku‘.
Ich mag ja so übertriebene One-Man-Army Filme. John Wick, Taken, The Equalizer und wie sie alle heißen. Im Prinzip immer dasselbe und nach dem gleichen Schema, aber wenn die Hauptfigur mir gefällt, wird es auch geschaut. Das sind quasi meine “Hirn-aus-booom-booom-Marvel-Transformers“-Filme.
Ach. Da muss ich an Steven Seagull denken. Auf einen von seinen Filmen hätte ich jetzt auch Bock…
Ja, ja, stimmt.
War mir vorhin auch unsicher, aber zu faul nachzugucken.
Jetzt hab ich einmal bei wikipedia reingeschaut: Seagal hat tatsächlich inzwischen sowohl die serbische als auch die russische Staatsangehörigkeit erhalten!?
Der ist auf jeden Fall ne Marke:
Danke. Seit deinem Rudi-Steiner-Posting höre ich den Podcast rauf und runter. So weit bin ich aber noch nicht gekommen. Wird nachgeholt.
Der ist fantastisch. Fantastisch schrecklich natürlich.
What a Bastard…
Der goldene Handschuh
Jetzt schon 3 mal gesehen. Bei uns im Freundeskreis ist das schon ein richtiger Kultstreifen. Der Film ist abstoßend, ein bisschen verstörend und absolut schonungslos.
Erzählt wird die Geschichte bzw. ein Teil der Geschichte des Serienmörders Fritz Honka, der in den 70er Jahren auf St. Pauli sein Unwesen trieb.
Inszeniert wurde das ganze von Fatih Akin, der mMn die Tristesse und Hoffnungslosigkeit des Trinker Milieus überragend eingefangen hat.
Die Hauptschauplätze (Honkas Wohnung und die Kneipe) sind super getroffen, gerade Honkas Mansardenwohnung löst richtige beklemmungen aus, wenn sich die szenerie dorthin verlagert, möchte man sofort wieder weg. man kann die bude schon fast riechen. Darüber hinaus wurde auch wirklich gut gecastet, von den kleinsten Nebenrollen bis zum Hauptdarsteller ist das alles wirklich ziemlich gut, trägt sehr zur atmosphäre des Films bei.
Der Film ist sicher nichts für jeden, er ist sehr intensiv und hinterlässt bleibenden Eindruck.
9/10
Weil wegen bedrückend?
Hab’s aus Neugier auf die Innenausstattung des Hypetrains und Grundsatzinteresse gestern gesehen. Auf jeden Fall spannend, Guckempfehlung, das Ausmaß ist hier und da schon überwältigend. Bissi schade, dass es trotzdem etwas einseitig erzählt und sich Kraft nimmt dadurch plus zusätzlich stilistisch dramatisiert. Die Situation ist eigentlich dramatisch genug. Da brauch’ ich nicht die persönliche Bedrohung des Filmemachers dazu. Weiß auch nicht, warum es sein Gesicht braucht in der Doku, wenn es schon so’n heikles Unterfangen ist. Da kommt sonst der fade GreenStartUp Beigeschmack, der Weltretten immer auch bisschen als Profilierungsgrund pflegt. Par Excellence bei „Unfck the World“ zu sehen, was ich auch nicht länger als die Gratis Joyn-Folge ausgehalten hätte.
Außerdem sind paar Sachen wohl wissenschaftlich unsauber, wie das prognostizierte Ende der Fischpopulation bis 2048, wo wohl die Studienautor:innen aus 2009 das schon korrigiert hatten. Also bisschen dieser Rezo-Haftigkeit, die bei guter Faktenlage mit zu viel Trendstrategie sich Kraft nimmt. Und ja, kein Fisch mehr zu essen, ist halt vermutlich nicht die einzige Lösung. Dennoch spannende Zusammenhänge, die mir als fachlich angebundenen nicht im Ausmaß bewusst waren. Vor allem die Korruption darin und der Umfang.
Der Film mit bisschen weniger persönlicher Mission und bisschen mehr ARTE-Doku-Tum und es wäre sehr sehr gut. Aber so läuft’s halt auf Social Media geiler. Und die wechselnde und oft sehr reisevlogige Cinematography hat mich bisschen gestört, aber das ist Fetisch.
Weil wegen all dem, das du aufzählst.
- Unnötiges Miteinbeziehen des Filmemachers
- Unfassbar plump nachgedrehte und dramatisierte Szenen
- Inhaltlich/faktisch sehr oft falsch in Kombination mit vogelwildem Verkürzen von Zitaten und Interviewschnipseln bis hin zum Hinbiegen, um die eigene Message durchzudrücken
- Das Fazit (nachhaltige Fischerei gäbe es nicht) und esst keinen Fisch inkl. product placement für Sieht-Aus-Wie-Fisch-Startups
Das Makabere und deswegen von mir als „nicht förderlich“ umschriebene:
Ich machte den Film aus und hätte im ne 6/10 gegeben und dann habe ich mir ein paar Rezensionen/Kommentare/Kritiken durchgelesen und dachte mir: „Fuck. Du Lappen bist drauf reingefallen.“ Das vieles im Argen liegt, ist richtig und das es so abgefuckt zugeht, wusste ich nicht, aber der Film verrennt sich und verfälscht.
Übrigens: Während der gesamten Laufzeit wird nicht einmal (!) der Klimawandel und dessen Impact (on top) erwähnt. Muss man so auch erstmal machen.
*edit1:
Allein diese Einführung mit dem „Great Pacific garbage patch“ und dem Hinstellen, als sei es ihm und seinem Team erstmals überhaupt gelungen, den Anteil an Fangnetzen (Kunststoff) im Selbigen zu berechnen (46%?!) und dann auf alle Weltmeere hochzurechnen und dann mit einem Wisch quasi alle Organisationen zu verhöhnen, die gegen die Plastikwirtschaft mobilisieren, war an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Die ganze Welt würde vorgeführt werden und niemand ist bisher darauf gekommen. Jesus fucking christ gtfo!
edit2:
Ich find, dass ist auch ein Schmarrn. Es gibt so viele großartige Produktionen, die gerade dank Social Media (und Podcasts) weitaus mehr Reichweite bekommen als noch vor ein paar Jahren im rein linearen Fernsehen. Ich sehe hier mehr das Problem bei Netflix und dem amerikanischen Hang zum Überbetonen. Von Allem. Immer.
Aber hey… Immerhin ist der Filmtitel unglaublich passend.
Empfehle dir das Buch bzw. Das Hörbuch dazu.
Schwarzer Adler. Harter tobak. Gut gemacht.
Tenet
Lange vor mir hergeschoben, aber gerade frisch hinter mich gebracht.
Hinter mich gebracht passt doch ganz gut, denn ich zweifel nun an meinem bislang als recht gut eingeschätzten Logik-Verständnis.