Wer sitzt eigentlich auf den Rechten an True Romance und sorgt dafür dass ich den auch nach Jahren immer noch bei keinem Streaminganbieter sehen kann?
Gerade noch bevor er wieder aus den Kinosälen verschwindet Oscar-Kandidate The Holdovers (Alexander Payne) gesehen.
Bislang bester Film des Jahres für mich. Absolut rund. Tolle Charaktere, toll erzählt. Film in seinem ursprünglichsten Element: Eine gute Geschichte erzählen, aber das schlägt alles andere, wenn so gut ausgeführt um Weiten. Wir sind im Jahre 1970 und dort bereits lebende Leute bekommen da sicher noch mehr den Look gespürt, den man auch filmisch nachempfindet. Es geht um eine Privatschule und diejenigen, die über die Weihnachtsfeiertage dort bleiben müssen. Dabei aber so liebevoll und pointiert erzählt. Perfekt ausbalanciert, sodass es einen ohne Kitsch mitfühlen lässt. Guter Humor. Alles dabei. Potenzial auch für einen modernen Weihnachtsfilm. Und der Oscar für die kreativsten Beleidigungen sollte sicher sein.
DUNE 2
Ich habe die Bücher bisher nie gelesen und bin weit davon weg ein Dune-Experte zu sein. Den ersten Teil fand ich aber absolut hervorragend und wir hatten ihn, um wieder zurück ins Thema zu kommen, letzte Tage auch nochmal angeschaut.
Beginnen wir mal mit dem für mich positiven bei Dune 2: Optisch und vor allem akustisch war das erneut ein Hochgenuss. Der Score von Hans Zimmer ist oscarreif und Sand wurde noch nie so sandig auf die Leinwand gebracht. Auch die schauspielerischen Leistungen waren durch die Bank sehr gut. Das Worldbuilding als Art „Game of Thrones im Weltraum“ spricht mich zudem absolut an und macht Lust sich mehr mit der Welt zu beschäftigen. Und sei es nur indem das kommende Brettspiel Dune Imperium Uprisung bei uns auf dem Tisch landet oder die Vorfreude auf den irgendwann kommenden dritten Teil durchaus jetzt schon vorhanden ist.
Der jetzige Film hat mich dennoch letztlich leider eher enttäuscht und das lag vor allem am Drehbuch. Die Story wirkte auf mich nicht ausgereift, nicht stringent und zu episodenhaft. Es war fast, als ob man sich ein paar Folgen vom Star Wars’schen Mandalorian anschaut. Mehrfach wurden Szenen begonnen und anstatt diese rund abzuschließen kam ein harter Schnitt und die nächste Szene begann. Beispielsweise zeigte Chani Paul gerade diese Wassergewinnungsdinger, man merkte, dass die beiden sich nun annähern und zack waren Tage/Wochen später bei einem Hit and Rund Angriff auf die Spiceharvester.
Damit will ich nicht sagen, dass der Film hektisch war. Nein, er nimmt sich für vieles Zeit, das aber für mich an den falschen Stellen. Dadurch wirkten 3/4 der Handlung nach „Abarbeiten“ und zugleich merkte man ihm die hohe Laufzeit an. Diese Langatmigkeit viel mir leider auch beim Schauen im Kino auf.
Davon abgesehen gab es viel zu viele Deus Ex Machina Momente. Beispielsweise
beim nächsten Angriff auf einen Harvester kommt zufällig Gurney wieder auf die Bildfläche. Genau passend, so dass Paul ihn direkt findet, beide haben im Kampf mal eben Zeit zu quatschen und Schnitt. Oh, der Kampf ist vorbei. Gurney weiß von Atombomben (Wtf) zu denen nur Paul Zugang hat. Von diesen wusste er aber nichts (Wtf). Schnitt. Und die sind auch noch gleich um die Ecke, also schaut man sie sich eben an und nun weiß jeder davon. Schnitt.
Weiterer Punkt: Der Glossu Harkonnen ist mir zu eindimensional. Er wirkt wie der Ork-Antagonist aus dem Hobbit oder derjenige aus den Avatar Filmen. In jeder Szene werden irgendwelche „bösen“ One-Liner rausposaunt und ansonsten steckt da nicht viel hinter. Zudem ist die Taktik der Harkonnen nicht in sich logisch. Zum einen sind die in der Lage heimlich anzugreifen und innerhalb einer Nacht fast alle Atreides-Menschen zu töten und den Planeten zu übernehmen. Dann scheitern sie aber regelmäßig gegen Fremen-Kleingruppen. Nicht weil diese so toll angreifen, sondern weil die Harkonnen immer mit Kleingruppen an Fußsoldaten unterwegs sind und sich in den Sand locken lassen. Das hätte man intelligenter lösen können.
Als letzten Punkt möchte ich die Sandwürmer nennen. Im ersten Teil und am Anfang vom zweiten waren es gigantische, gefährliche und unnahbare Wesen. Sie zu reiten schaffen nur die Allerwenigsten. In der zweiten Filmhälfte waren es jetzt aber nur noch große, staubige Busse zum aktivieren der Schnellreise. Meh!
Inhaltlich stark war der Film besonders dann, wenn die Fremenwerdung von Paul nicht im Fokus stand. Der Ausflug in die Harkonnen-Welt, die Einflussgewinnung von Jessica, die Verstrickungen der Bene Gesserit, usw.
Insgesamt ist es kein schlechter Film und wer den ersten Teil toll fand, der sollte sich den zweiten natürlich auch anschauen. Für mich persönlich fällt er aber dennoch in der Gesamtbewertung deutlich ab: 6/10
Ich zitiere mal nur den Teil, weil der jetzt wenig spoilert.
Im ersten Teil machen die das ja aber nicht alleine. Sie sind ja scheinbar von ihren eigenen Kampfkünsten nicht so angetan und holen sich die Sardaukar zur Hilfe. Das darf aber nicht bekannt werden, somit müssen sie es danach wieder alleine richten.
Und die Fremen sind Bad Ass.
Für mich wurden im zweiten Teil aber auch einige Punkte zu schnell abgehandelt. Es war zwar immer nachvollziehbar aber notwendig waren für mich nicht alle „Sprünge“.
Ich habe es heute auch noch in Dune geschafft.
Es hat sich ein bisschen wie ein Aufsatz in der Zehnten angefühlt. Am Anfang lässt man sich schön Zeit und und holt aus, bis man merkt „fuck in 45 Minuten ist Abgabe, jetzt aber noch schnell alles rein da“.
Ich fand den Film dennoch großartig und hätte mich auch bei einer Länge von 4 Stunden nicht gelangweilt.
War eben auch drin und kann das nur so unterschreiben. Schon spannend, unterhaltsam und bildgewaltig und trotz der Länge kurzweilig, aber leider viel Potenzial liegen gelassen durch einige Ungereimtheiten sowie die vielen Handlungssprünge im letzten Filmdrittel. Dadurch fühlen sich die „großen“ Szenen nicht groß sondern etwas random an, der Pay-Off fehlt, siehe: GoT S08.
Ich habe mir in den letzten Wochen mal wieder folgende Filme angesehen:
Sieben
Fight Club
12 Monkeys
Shutter Island
Memento
Gone Girl
The Sixth Sense
Diese Filme haben alle etwas gemeinsam. Ich will hier nicht spoilern, falls es tatsächlich Menschen gibt, welche diese Filme nicht gesehen haben.
Der Rest weiss, was ich meine. Kennt ihr noch mehr solche Filme? Vielleicht ist einer dabei, den ich noch nicht kenne.
Die komplette M. Night Shyamalan Filmografie
Aber ernst: der originale OldBoy, Prestige, Prisoners
Wobei die Frage nach „mehr solcher Filme“ natürlich auch schon eine gewisse Erwartungshaltung beim Gucken mit sich bringt.
Aber ja, +1 für Oldboy.
Ich werfe auch noch „Die Taschendiebin“ in den Raum.
The Body und Der unsichtbare Gast von Oriol Paulo
Die üblichen Verdächtigen
Predestination
Ich habe alle diese Filme gesehen und weiß trotzdem nicht was du meinst. Filme mit einem Plot-Twist am Ende? (Muss ich diese Frage spoilern? Ich mach’s einfach mal.)
genau
Parasite würde ich als aktuelleres Beispiel noch einbringen.
The Others mit Nicole Kidman.
Primal Fear (Zwielicht)
Die ersetzten Trockner-Kinder aus dem Emmental
Fatih?
Dämonisch mit Bill Paxton und Matthew Matthew Mcconaughey kann ich noch empfehlen und auch The Mist (2007).