Oppenheimer - intensiver Film, der die aktuelle Anspannung zu Katastrophen trotz historischer Erzählung brutal umsetzt. Richtig gut gespielt. Kein Popcornkino. Ein reiferer Nolan, der Spaltung und Fusion stilistisch schön aufgreift. Hat seine Längen , bei 180 Minuten aber unvermeidbar. Das Thema Wissenschaft und wo die Grenzen von Wissen, Moral ujd Politik verschwimmen trifft ins Mark. Man merkt, dass Nolan in sein Blockbuster Gewand immer hüllt, was intensiv beschäftigt. Und die Welt am Kipppunkt ist aktuell leider spürbar. Die Ohnmacht gegenüber Machtgefügen. Wichtiger wuchtiger Film.
Genau so wollte ich es auch schreiben…
Das ist eigentlich was für den Hass-Thread, aber da es hier gut passt:
Was zur Hølle ist eigentlich mit den Filmschaffenden los? Warum muss jeder Film mindestens zwei, am besten zweieinhalb oder drei Stunden lang sein? Mir ist klar, dass die an der Kinokasse per Überlængenzuschlag extra verdienen, und manchmal hat die Længe auch ihre Berechtigung (z.B. HdR-Filme). Aber gefühlt ziehen sich doch viele Filme arg in die Længe. Was ist aus „kill your darlings“ geworden? Es muss doch møglich sein, eine Story in anderthalb Stunden zu erzæhlen, so dass ich als Zuschauer nachher nicht breiiger Matsch bin.
Jetzt nicht konkret auf Oppenheimer bezogen, den habe ich noch nicht gesehen.
Eigentlich wollte ich zu OPPENHEIMER auch längst was schreiben. Elf Tage sind seit dem Kinobesuch vergangen, aber eigenartigerweise kann ich mir nur schwer eine abschließende Meinung bilden.
Keine Frage: Ja, natürlich sollte man ihn gesehen haben. Technisch ist das gewohnte Nolan-Perfektion, Cillian Murphy liefert eine regelrecht hypnotische Performance, und Florence Pugh bringt mit gerade Mal drei (?) Minuten Screentime jede Männerhose zum Platzen. Auch rechne ich es Nolan hoch an, auf CGI-Kacke verzichtet und dem Film damit ein durch und durch authentisch wirkendes Setting verpasst zu haben. Zudem ist es zweifellos ein Dienst an der heutigen Generation, das Thema der nuklearen Bedrohung nochmal mit voller Wucht ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu katapultieren - was durch die clevere, mehrfach angeteaserte Schlussszene eindrucksvoll gelingt.
Und dennoch: Als Film, unter rein erzählerischen und dramaturgischen Gesichtspunkten, funktioniert das Ganze eher… nun, nicht ideal. An gewissen Punkten in der zweiten Filmhälfte wirkt vieles so antiklimaktisch, dass meine Deutschlehrerin der 5. Klasse wohl die Befolgung der Spannungskurve angemahnt hätte. Vor allem aber stören mich, wie schon bei Tenet, zwei Dinge: Diese in neueren Nolan-Werken immer stärker zu Tage tretende, wie eine Art Dauermontage wirkende Erzählweise, und - vielleicht als Folge davon - die mangelnde Ausarbeitung von Charaktertiefe (was angesichts der Runtime und dem Hyperfokus auf die Hauptfigur schon fast ein Kunststück ist). Noch in Inception und Interstellar waren die Hauptcharaktere so gut ausgearbeitet, dass ihre Motivation und ihr Konflikt unmissverständlich klar wurden, weshalb man mit Cobb und Cooper mitfühlen konnte und v.a. wollte. Seit Dunkirk existieren solche Figuren im Nolan-Universum praktisch nicht mehr. Klar spielt Murphy das, was er spielt, brillant - und doch kam es mir nach drei Stunden so vor, als hätte ich nicht mehr als die äußere Hülle des J. Robert Oppenheimer kennengelernt.
Kurzum: Auf emotionaler Ebene lässt der Film zu wünschen übrig, auf handwerklicher Ebene hingegen macht er alles richtig.
8/10.
Oppenheimer war sehr gut. Toll gespielt, nie langweilig (Sagt der Geschichtslehrer jedenfalls).
Aaaaaaber Kino CineMaxx Oldenburg:
- beim Popcornkaufen (isn Poocornfilm, sry Splashi) schafft sie’s nicht süß und salzig zu mischen
- die Displays über der Theke sind alle aus
- die Limo muss man sich an einer Theke voller Automaten selbst in den Becher füllen (zweites Mal anstellen für die Limo)
- der Einlass studiert (höhö) den Studentenausweis meiner Freundin aufs genaueste, liest ihn sich ne Minute lang durch
- ich hab noch nie so schmale Gänge zwischen Kinositzreihen gesehen, da hat jemand schlaues noch 2 Sitze pro Reihe mehr rein gequetscht
- ein Anfang 20-jähriger taucht mit dem Einlassdeppen auf, weil wir uns in der Reihe geirrt hatten. Seine Freundin saß die ganze Werbung schon neben uns, keiner von beiden kommt auf die Idee uns einfach kurz anzuquatschen, nein, sie holen Hilfe als wären wir zwei Bodybuilderhellsangels oder so
- 180 Minuten Spielzeit und keine Pause (für mich ok, aber das halbe Kino war zwischenzeitlich auf den Beinen zwecks Klo und Kippe, auch nicht unbedingt immersiver
- um 21 Uhr geht meine Freundin eine rauchen, ich ordere nochmal Popcorn (isn Popcornfilm, was soll ich sagen?) → alles zu, alles dicht, man kann nichts mehr kaufen
- nur noch der Einlassdepp ist da und fragt meine Freundin irritiert was sie draußen macht, er schließe jetzt das Kino ab, sodass man nur noch raus aber nicht mehr reinkommt
Fazit: Es wird gespart wo’s nur geht und man merkt es an allen Ecken und Enden. Und 20-jährige Pärchen waren schon mal wagemutiger.
Aber der Film war spitze. Man braucht nur genug Popcorn.
In Oldenburg geht man ins Casablanca Kino.
Cinewixx nur in absoluten Ausnahmefällen.
Eigentlich ja traurig. Bin mir ziemlich sicher, dass die das müssen, um noch irgendwie zu überleben. Ich wäre sehr positiv überrascht, wenn Kino in 10 Jahren noch ein Ding ist. Das haben wir nun davon, dass wir das Kino ins heimische Wohnzimmer verlegen. Und ich nehm mich da auch nicht raus. Dennoch würde ich schmuddelige Indiekinos schon sehr vermissen.
Das ist eine Sache, die ich niemals verstehen werde. Kann man nicht mal drei Stunden ohne Kippe auskommen?
Oder für immer?
Neben Riesen OLED zu Hause auch einer der Gründe, warum wir seit Jahren nicht im Kino waren - diese Geräuschekulisse im Hintergrund. Permanent einer am Handy oder quetscht sich durch wegen Klo/Essen/Rauchen (rauche selber). Je jünger das Publikum, desto mehr Gekicher.
Oppenheimer wollen wir uns nichtsdestotrotz auch im Kino anschauen, ab morgen auch Urlaub. Geht dann in die späteste Vorstellung. Feedback klingt ja hier schon nicht so schlecht.
Menschen gehen wirklich während eines Kinofilms rauchen?
Bei 3 Stunden kann ein Raucher schon mal rauchen wollenmüssen. Und bei 3 Stunden musst du eigentlich ne Pause machen.
Guter Gedanke und sehr gute Argumentationsgrundlage.
Ich rauche auch nicht und fänds natürlich toll, wenn meine Freundin sich nicht rauchen würde, aber sie tuts halt.
Leben und (weniger lang) leben lassen.
Pausen habe ich schon seit 10 Jahren in keinem Kinofilm mehr gehabt. Egal bei welcher Länge.
Wer macht denn sowas auch? Die Kunst ist es den eigenen Popkornbedarf am Anfang bereits richtig zu kalkulieren und entsprechend zu ordern.
Um dann von 30 Minuten langweiliger Werbung überrascht zu werden, alles aufzuessen und dann neu zu kalkulieren.
Ich bin da und hin und her gerissen.
Einerseits wäre eine Pause manchmal wirklich ganz schön. Am Ende von Oppenheimer war meine Blase wahrscheinlich kurz vorm Platzen.
Anderseits zieht einen so eine Pause halt extrem raus. Dann gehst du 5 Minuten auf die Toilette und sitzt dann 10 Minuten herum bis es endlich weiter geht. Und dann muss dich der Film erst mal wieder bekommen. Ich glaube im Fall von Oppenheimer hätte ich das sehr schwer gefunden.
Sorry für den patzigen Kommentar. Ich bin absolut auch der Meinung, dass es jedem freisteht zu rauchen, solange er damit nicht andere gefährdet oder stört.
Ich war nur etwas konsterniert, da ich gestern gelesen habe, dass nach Jahren des (gefühlten) Rückgang von Leuten, die Rauchen, die Quote nun wieder steigt und Deutschland sogar eines der Schlusslichter in Europa ist. Deshalb mein etwas unqualifizierter Kommentar oben.
Und damit meinst du dieses verdammte scheiß Essen im Kino.
Das ist witzig weil vor 12 Jahren, als ich im Kino gearbeitet habe, eine Schluchten… äh Österreicherin da war und
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sehr traurig war, dass es kein salziges Popcorn gab (womit sie recht hatte)
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sehr sehr traurig war, dass es so teuer war („in meinem Stammkino eine kleine Popcorn salzig 50 Cent“)
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sehr sehr sehr traurig war, dass nachos verkauft wurden, da die so laut seien
Sie hat dann keinen Film geguckt.