Oh, and by the way:
Zu der ganzen Will Smith/Chris Rock Sache finde ich auch das Interview von Jim Carrey ziemlich passend
https://www.reddit.com/r/PublicFreakout/comments/trapl9/jim_carrey_slams_will_smith/
Ich habe in letzter Zeit wieder eine ganze Reihe (semi-)aktueller Filme geguckt und will zu allen noch ein bisschen von meinem Senf dazu geben. Mal etwas mehr, mal etwas weniger.
Vergiftete Wahrheit
Ein Anwalt (Mark Ruffalo), der eigentlich Chemiekonzerne vertritt findet mehr oder weniger durch Zufall heraus, dass einer der größten Chemiekonzerne der Welt wissentlich die Menschen vergiftet und wechselt die Seiten.
Hat mich (vielleicht auch wegen Mark Ruffalo) ein wenig an Spotlight erinnert. Auch da kam das unfassbare Ausmaß nach und nach zum Vorschein. Am erschütterndsten ist, dass der Fall auf einer wahren Begebenheit beruht. Nämlich der, dass der Chemiekonzern DuPont über Jahrzehnte wissentlich giftige Chemikalien in seinen Produkten hatte….weil sie damit einen riesen Haufen Kohle gemacht haben.
Durch das Zusteuern auf die Klimakatastrophe, trotz besseren Wissens bzw. aufgrund der Habgier einiger Menschen, ein sehr aktueller Film, auch wenn er nicht die Klasse vom bereits erwähnten Spotlight erreicht.
Greenland
Die Erde geht unter und ein Durschschnittstyp (Gerard Butler) tut alles um seine Familie zu retten.
Keine neue Story und der Film kann dem Genre auch kaum was neues abgewinnen. Menschen, die im Angesicht des sicheren Todes ihr schlimmstes Antlitz zeigen und sich im Zweifel selber um den letzten Platz im rettenden Boot töten. Alles schon mal (besser) gesehen.
Solide ist und auch kein Totalausfall, aber nichts woran man sich später noch errinert.
Tiefe Wasser
Ben Affleck und Ana de Armas als Ehepaar in einer offenen Beziehung. Wobei die Ehefrau die Offenheit dieser deutlich mehr ausnutzt und immer wieder neue Liebhaber anschleppt. Hat das den Ehemann tatsächlich dazu gebracht zum Mörder zu werden?
Schöner Psychothriller wo man lange miträtseln kann, ob Ben Afflecks Charakter wirklich zu einem Mord fähig ist. Empfehlung an alle Freunde von Thrillern und natürlich an @Splashi , als Ana der Armas Fanboy.
Rot
Im neusten Pixarfilm wird die 13-jährige Mei Lee plötzlich zum übergroßen roten Panda, wenn sie starke Emotionen entwickelt. Ein Ritual soll sie von diesem Fluch befreien, aber das soll am gleichen Abend, wie das Konzert ihrer Lieblingsband One Direction 4*Town stattfinden.
Nicht der beste Pixarfilm, aber doch wieder ein guter. Am schönsten fand ich die Momente, wenn man mit dem Stil in Anime gewechselt ist und die Charaktere plötzlich die typischen Kulleraugen und aus diesen schießenden Tränenfontänen hatten. Das war überaus gelungen.
Tod auf dem Nil
Die zweite Hercule Poirot Verfilmung von Kenneth Branagh, der (natürlich) auch wieder die titelgebende Rolle übernommen hat.
Der Film hat leider das gleiche Problem, wie schon „Mord im Orient Express“, ich hatte beide Filme schon damals gesehen und wußte daher schon zu Beginn, wer der Mörder ist.
Allerdings war der Weg zur Auflösung wieder sehr gut und der Ton sogar deutlich düsterer als noch im Vorgänger.
The King‘s Man: The Beginning
Das Prequel zu den King‘s Man Filmen startet sehr langsam und wie Conrad Oxford den Tod findet, fand ich irgendwie sehr unpassend. Am besten hat mir gefallen, wie nah der Film bei den historischen Fakten bleibt. Z. B. bei Rasputin, der vergifteten Kuchen ist, in eiskaltes Wasser geworfen wird und schließlich erschossen wird, oder Franz Ferdinand, der zu erst einem Attentat entgeht, später aber, zusammen mit seiner Frau, doch erschossen wird.
Kommt nicht an die beiden Vorgänger ran, aber alles in allem doch ein solider Film.
The Weekend away
Zwei Freundinnen wollen nach langer Zeit endlich mal wieder ein langes Wochenende miteinander verbringen, aber am nächsten Morgen lebt nur noch eine von beiden.
Netflix Eigenproduktion von der ich ca. gar nichts erwartet habe, die aber tatsächlich einen sehr guten Job darin macht, die Hauptdarstellerin (und somit auch den Zuschauer) immer wieder auf falsche Fährten zu locken.
Ein durchaus passabler Thriller, den man sich angucken kann, wenn man wie ich ansonsten nichts findet.
Fistful of Vengeance
Basiert, was ich vorher nicht wusste, auf der Serie Wu-Assasins, mit welcher ich schon einige male geliebäugelt habe, wenn es darum ging, welche Serie als nächstes geschaut werden will.
Nun ja, das hatte sich nach dem Film erledigt.
Der Film ist zwar keine Katastrophe, aber sehr knapp über B-Movie Niveau. Kann man sich angucken, man verpasst aber nichts, wenn man es nicht tut.
No Exit
Eine junge Frau in einer geschlossenen Entzugsklinik erhält die Nachricht, dass ihre Mutter im Sterben liegt. Obwohl ihr jeder sagt, dass sie nicht dort hin soll, flieht sie kurzerhand, muss aber aufgrund eines Schneesturms einen ungewollten Zwischenstopp einlegen. Dort entdeckt sie zufällig ein kleines, gefesseltes Mädchen in einem der anderen Autos und weiß nun nicht mehr, wem sie von den anderen trauen kann.
Wieder ein Thriller, der mich durchaus gut unterhalten hat, ohne irgendwelche höheren Ansprüche zu haben.
Green Knight
Solche Filme finde ich immer schwer zu bewerten. Ich habe glaube ich nichtmal die Hälfte des Films wirklich verstanden, weiß aber auch nicht, ob das überhaupt gewollt ist.
Am Ende war ich überrascht, wie sehr ich mich doch auf die Reise von Gawain einlassen konnte, trotz andauernder Fragezeichen über meinem Kopf.
Interessant fand ich, dass ich aufgrund des Namens Gawain wußte, dass es sich um eine Interpretation bzw. Das Setting der Artussage handelt, der Film dies aber an keiner einzigen Stelle erwähnt. Artus, Morgana, Guinever, Merlin bleiben alle namenlos.
Nur an einer einzigen Stelle habe ich mich gefragt, ob ich gerade zum falschen Augenblick geblinzelt habe: als Gawain von den Dieben gefesselt zurückgelassen wird, klaut ihm der eine Dieb seine Axt. Nachdem Gawain sich befreit hat, läuft er aber in der nächsten Szene mit der Axt in der Hand weiter?
Operation Schwarze Krabbe
Eine Gruppe Soldaten soll einen selbstmörderischen Plan ausführen, um einen Krieg zu ihren Gunsten zu drehen. Sie sollen nachts in feindliches Gebiet eindringen und dort 100 km zurücklegen….auf einem gefrorenen See….auf Schlittschuhen.
Ich kann gar nocht genau sagen warum, aber irgendwie mag ich Noomi Rapace und habe den Film auch nur wegen ihr geschaut. Der Film läuft dann ab, wie fast jeder Actionfilm mit einer entsprechenden Prämisse: die Soldaten sterben einer nach dem anderen.
Guter Actionthriller, vor allem wenn man bedenkt, dass das eine schwedische Produktion ist.
Nightmare Alley
Ein Mann (Bradley Cooper) landet in den 30ern irgendwie in einem Zirkus und entwickelt sich zu einem äußerst begabten Mentalisten.
Hatte durch Zufall gesehen, dass der bei Disney+ ist und für einen Oscar nominiert war. Da hatte ich, auch aufgrund des Staraufgebots natürlich sehr hohe Erwartungen und bis zur Mitte gefiel mir das auch alles, aber dann habe ich irgendwie geahnt, dass das alles in einem unbefriedigenden Ende mündet und genau so ist es gekommen.
Schon klar, dass Bradley Coopers Figur hier eher ein Antiheld ist, der am Ende nur so weit nach oben gekommen ist, um am Ende ganz tief zu fallen, aber wie das passiert, fand ich einfach schwach.
Es wird angedeutet, dass er irgendwann überheblich wird. Unter anderem durch die Affäre mit Cate Blanchett und durch die Tatsache, dass er anfängt zu trinken, aber irgendwie wirkt es für den Zuschauer trotzdem so, als wenn er allen anderen doch immer einen Schritt voraus ist.
Dass er sich dann am Ende total von Blanchett überrumpeln lässt, wirkt daher etwas komisch. Auch warum sie ihn am Ende betrügt, habe ich nicht verstanden. Nur weil sie ihm seine Arroganz vor Augen führen will und damit Macht über ihn haben will? Das fand ich viel zu wenig erklärt.
Dass er dann am Ende als „Geek“ endet war extrem vorhersehbar und gleichzeitig bescheuert, denn trotz aller Verzweiflung weiß er genau, worauf er sich da einlässt.
Guillermo del Toro Filme bleiben für mich ein Rätsel. Shape of Water fand ich gut, habe aber nicht verstanden, warum der den Oscar bekommen hat. Pans Labyrinth fand ich nicht gut.
Nightmare Alley hat durch das Ende für mich den ganzen Rest vorher kaputt gemacht. Vielleicht sollte ich aber auch einfach aufhören so hohe Erwartungen an Filme zu haben, nur um dann am Ende enttäuscht zu werden.
The Adam Project
Ryan Reynolds auf Zeitreise trifft sein jüngeres Ich.
Da Netflix für den Film ganz schön die Werbetrommel gerührt hatte, hatte ich auch ganz schöne Erwartungen. Denen konnte der Film am Ende nicht ganz gerecht werden, aber er ist trotzdem gut.
Der Film lebt natürlich von der Interaktion von Ryan Reynolds und seinem jüngeren Gegenpart. Vor allem wie viel (durchaus witziges) Kontra er von seinem 12-jährigen Ich bekommt, ist gelungen. Auf Twitter waren auch viele begeistert von der Emotionalität der Beziehung zu seinen Eltern, mich hat das aber leider nicht komplett abgeholt.
The French Dispatch
Der neueste Wes Anderson Film, mit mal wieder rekordverdächtigem Cast.
Ein Zeitungsverleger stirbt und die Zeitung soll eingestellt werden. Daraufhin wird man in einige der vergangenen Geschichten mitgenommen und das ist vollkommen wunderbar. Der Stil des Films bzw. vielen verschiedenen Stile sind wieder typisch Wes Anderson.
Am besten hat mir die Episode um den malenden Gefängnisinsassen gefallen, aber das lag wahrscheinlich auch an Lea Seydoux.
Wie bitte?
The Adam Project und The Frenhc Dispatch hatte ich gestern noch vergessen und jetzt ergänzt.
War nicht meins.
Ich finde es aber generell schwer Filme zu bewerten, die eine ganz schmale Linie zwischen fröhlich/lustig/mythisch und extrem düster/brutal fahren. Ich persönlich finde, dass diese Gegensätze in den allermeisten Fällen einfach nicht zusammenpassen.
Okay, das mit dem Genremix verstehe ich sogar ein Stück weit. In dem Fall hat es sich für mich aber pefekt zusammengefügt. Einer der ganz wenigen Filme, denen ich bei imdb eine 10/10 verpasst habe.
Das ist wirklich nochmal toll erklärt und bestätigt ein, zwei Sachen, die ich auch so verstanden habe, aber vor allem der Teil mit den fünf Prüfungen ist natürlich extrem augenöffnend.
Meine Jungs wollen am Sonntag in Phantastische Tierwesen 3. Muss man dazu Teil 1 und 2 kennen?
Liebe Grüße
clubberer1974
Da sowohl Helden als auch Antagonisten aus Teil 3 jetzt über 2 Filme aufgebaut wurden, würde ich auf jeden Fall sagen dass das hilft. Das sind keine voneinander unabhängigen Filme, sondern schon eine zusammenhängende Trilogie.
Ich weiß nicht , ob ich mich schon jemals nach 20 Minuten in einen Film hinein so DERMAßEN GEÄRGERT HABE, dass ich NUR NOCH CAP LOCKS schreiben möchte.
Es spricht nichts gegen althergebrachte Plots, auch nichts gegen vorhersehbare Wendungen, selbst clichehafte Figuren können funktionieren…aber…
wenn alles (bisher) nur in f++king Namedropping und Accessoires statt echter Charakterentwicklung beruht, möchte ich schreien vor Ärger.
- am Anfang erstmal schön auf die Dio und Celtic Frost-Plakate zoomen, um zu zeigen, wie gut man sich auskennt
- der Nebenhauptmetalgroßerbrudermäßige Tüp hat natürlich lange Haare, ist picklig und trägt ausnahmslos die geschmacklosesten Metalshirts
- natürlich heißt seine Band Skullfucker
- natürlich ist alles was der Junge macht „echt METAL“ (weil das ja auch jeder Metaljunge IMMER zu ALLEM sagt, was er so macht)
- natürlich werden die beiden von den Footballboys in Collegejacken geteast und rumgeschubst
- NATÜRLICH wird nach 15 minuten schon D&D (auf dümmste Aert und Weise) gespielt
Boah. Das ist bisher so schlimm, Und ich habe ungelogen gerade mal 20 von 95 Minuten rum. Als wenn eine Gruppe Macha-Tee-schlürfender Hipster einmal Detroit Rock City und ein Twisted Sister-Video angeschaut haben und dann denken, sie wüssten, was Sache ist.
Dabei ist der Hauptcharacter sogar recht dufte und vielleicht bringt die gerade aufgetauchte Cellotante ein bisschen Schwung ins Ganze, aber scheinbar ist sowas Hingerotztes der Preis, den man zahlt für die Massenfabrikatur netflix…
Am meisten ärgert mich aber wohl , dass das ein echt schöner Film werden könnte, wenn die sich da nur ein Mü Mühe gegeben hätten… :mad:
Ach so. Ja. Titel. METAL LORDS. Netflix…
Ich berichte, ob es besser wurde…
Mittlerweile solltest du Minute 30 erreicht haben.
Wie siehts aus?
Ok. 40 minutes in… Es wird. Weiterhin alles vorhersehbar, aber jetzt wird Schlagzeug gelernt und dabei gute Musik geballert. Und in einer Szene gerade habe ich anerkennend geschmunzelt. keep it up, guys…
20 minutes later…
…Der Film versucht mit aller Gewalt ,die Kurve zu kriegen. Die Kurve ist eng, das Tempo hoch. Ich bin gespannt ob alles im Desaster in die Ecke fliegt oder in einer der überraschendsten Wendungen meiner Konsumhistorie erfolgreich auf die Zielgerade eingebogen wird…
btw: Der Soundtrack ist über jeden Zweifel erhaben…
Edit: Ok. Da ist jetzt ein ganz ganz toller Cameo von Berühmtheiten. Da jibbet nix mehr zu meckern…
Fazit:
Es ist unglaublich, die olle Möhre hat es tatsächlich geschafft, in die Spur zu kommen und einen absolut akzeptablen Endspurt hinzulegen. Welch ein Wunder nach diesem Start. Und welch ein Spaß, diesen Unfug tickern zu dürfen…
Wahllose Abschlussgedanken:
- Das ist sehr lieblos gefilmt
- Der Hauptdarsteller hält das alles super zusammen
- Die Vorhersehbarkeit ist tolerabel
- Die ganzen unrealistischen Sachen stören überraschend wenig
- Der Soundtrack ist mehr als fantastisch quer durch die Historie
- Der Hauptsong ist echt gut geschrieben und könnte auch eine B-Seite von Kreator sein