Der Fußball-und-sonst-so-Thread - toll eingeritzte Hoden

Willkommen im Club!

Stimmt, das hab ich noch vergessen zu erwähnen wie SEHR mich diese ewig gleichen Gewinner ankotzen und wie sich die großen Clubs alles so hinrichten wie sie es brauchen. In den 90ern war es zwar irre dass österreichische Mannschaften in einem Europapokal Finale waren aber es war nicht unmöglich so wie es derzeit der Fall ist. Ganz egal wie man zu Salzburg steht, es ist ziemlich klar dass die niemals im Konzert der ganz großen mitspielen werden. Ein Europa League Finale wäre zwar nicht komplett ausgeschlossen aber schon weit unrealistischer als der Final Einzug der anderen Salzburger in den 90ern.

Mir fehlen die coolen „guten“ Teams aus der zweiten Reihe von denen man sich zumindest früher immer gedacht hat dass die wirklich gut sind und die Top Teams schlagen können. Glasgow Rangers, RSC Anderlecht, Steaua Bukarest, Rosenborg Trondheim, Dynamo Kiev, Nantes, Feyenoord Rotterdam, Sporting Lissabon, IFK Göteborg. Wenn heute einer von denen gegen ein UEFA Top 10 Team spielt in Hin- und Rückspiel ist es schon fast ein Wunder wenn es nicht zweistellig ist in beiden Spielen zusammengerechnet.

Die Mittelschicht ist einfach komplett verschwunden im Fussball bzw. kommt man nur noch mit Unmengen von Geld rein und selbst dann reicht es garantiert nie für den ganz großen Wurf.

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Ajax-Keeper Onana, der Ajax im Sommer verlassen wollte und auch in Dortmund angeblich im Gespräch war, wurde von der UEFA für 12 Monate gesperrt. Grund dafür ist ein Dopingverstoß.

Bezüglich dem geringeren Interesse:
Ich kann da nur für mich, aber früher war Fußball einfach mehr der Mittelpunkt des (Kinder)lebens. Morgens Schule, Nachmittags auf dem Bolzplatz, Abends manchmal Fußball im TV. Viele Spiele waren etwas besonderes, weil man es noch nicht oft gesehen hat. Die erste WM? Wahnsinn! Championsleague mit Aufbleiben, toll! Mit den Jahren hat man so viel davon konsumiert, dass das einzelne Ereignis nicht mehr den gleichen Stellenwert haben kann. Die ersten 50 Länderspiele sind aufregend, das 200 dann nicht mehr so. Fußball ist zwar immer noch schön, aber das glänzen in den Augen ist seltener geworden. Man kennt es meistens so oder so ähnlich halt schon.
Zudem haben sich die Prioritäten auch einfach verschoben. Wie hier auch schon mehrfach gesagt wurde, sind andere Dinge halt wichtiger als die Sportschau. Das ist aber auch insgesamt gar nichts schlimmes, es ist vielmehr ganz normal. Beispielsweise war das früher bei unser aller Eltern teilweise auch nicht anders. Mein Papa war als Kind/junger Mann auch sehr im Fußball-Thema drin und irgendwann ließ es dann nach. Erst als ich dann alt genug fürs Stadion war, ist sein Interesse auch wieder ein wenig mehr geworden und in der Zwischenzeit waren andere Dinge wichtiger.
Ich glaube also gar nicht, dass es hauptsächlich an der Entfremdung des Sports zum Fan liegt, oder an zu vielen verfügbaren Medien. Es sind hauptsächlich verschobene Prioritäten und eine jahrelang aufgebaute Sättigung.

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Das ist grundsätzlich ein interessanter Ansatz, zumindest bei mir kann das aber nicht ganz als Ausrede dienen, denn: Ich investiere immer noch sehr viel Zeit in Sport. Nur eben nicht mehr in Fußball.
Ich gucke jeden Sonntag 7 Stunden Football, am Montag, Dienstag und Freitag meistens ca. 1 Stunde Highlights von den Spielen in der Nacht. Dazu lese ich viel dazu oder schaue mir Analysen an. Geschätzt würde ich sagen, dass ich um die 12 Stunden pro Woche in Football „investiere“. Und genau diese Zeit habe ich wahrscheinlich früher auch in Fußball investiert. Mittlerweile schaue ich nur noch relativ regelmäßig die Konferenz, die Endspiele, sowie die großen Turniere komplett (WM, EM). Unter der Woche Champions League schaue ich nur noch, wenn ich mich mit Freunden dafür verabrede, was wegen Corona aber auch schon lange nicht mehr stattgefunden hat.
Fußball ist mir nach und nach egaler geworden. Und das liegt glaube ich vorrangig an zwei Sachen, die auch irgendwo miteinander verknüpft sind.

  1. Die Schere zwischen arm und reich, gut und schlecht geht immer weiter auseinander. Nichts steht bedeutender dafür, als die Bundesliga. Die gibt es jetzt mittlerweile seit fast 60 Jahren. In den ersten 50 Jahren ist es keiner Mannschaft gelungen, mehr als drei Mal in Folge den Titel zu holen.
    Mittlerweile marschiert Bayern seinem 9. Titel in Folge entgegen. Die Hierarchie ist komplett in Stein gemeißelt. Jetzt hat Lewandowski sogar die Chance, den als für immer unbrechbar gehaltenen Torrekord von Gerd Müller zu überbieten. Lewandowski ist ohne Frage ein Weltklassestürmer, aber wenn die Bayern ohnehin on Pace sind, 102 Tore zu schießen, ist das für mich keine wirkliche Überraschung.
    Dahinter gehts dann direkt weiter mit Dortmund und Leipzig, die sich langsam aber sicher als too-big-to-fail entwickeln.
    Das soll auch keine Kritik an diesen Vereinen sein, sie machen halt ihren Job, nur macht es das für mich als Zuschauer zunehmend langweilig, wenn der deutsche Meister und die Champions League Teilnehmer schon vor der Saison feststehen und 0, absolut 0! Hoffnung besteht, dass mal ein Ausreißer die Verfolgung aufnehmen kann.
    Das liegt natürlich auch an der weltweiten Vernetzung und dem immer besser werdenden Scouting. Erinnert ich euch noch an die Zeit um die 2000er herum in der Bundesliga? Jeder Verein hatte irgendeinen random Brasilianer im Team, der dann oft genug auch einschlug. Mittlerweile sind Brasilianer in der Bundesliga fast komplett ausgestorben. Weil diese Spieler so früh schon erkannt werden, dass sie für ein Bundesligateam ohnehin unerreichbar sind. Da kommt dann eben ein Weltklasseklub wie Chelsea oder Real und aus Fear-of-Missing-Out verpflichten sie den Spieler und leihen ihn dann 5 Jahre in Folge aus, in der Hoffnung, der wird noch was. Und wenn er dann doch nichts wird, wird er mit Rückkaufklausel verhökert.
    Während für ein mittelmäßiges Bundesligateam ein „Treffer“ aus dem Ausland Gold Wert ist. Er steigert die sportliche Leistungsfähigkeit und kann dann auch noch für eine treffliche Summe verkauft werden, die dann wiederum in die Stärkung der Mannschaft investiert werden kann. Sowas passiert mittlerweile immer seltener, weshalb sich die Kräfteverhältnisse zunehmend zementieren.
    Ein solcher Deal war ja wohl auch Serge Gnabry, was mich zu Punkt 2 bringt:
    Der eigene Verein
    Es ist mir mittlerweile einfach zu stressig, Werder zu konsumieren. Ich verfolge die Spiele oft am Ticker, weil ich mir nicht komplett meine Laune verderben möchte. Wenn ich mich 90 Minuten hinsetze und dann eine seit mittlerweile 10+ Jahre durchschnittliche Mannschaft angucke, fühlt es sich oft genug an, wie verschwendete Lebenszeit. Der Fußball ist selten gut, meistens wird man durch Niederlagen angefressen und genervt, man muss jedes verdammte Spiel um die Punkte zittern, weil man nackte Angst haben muss, am Ende der Saison abzusteigen. Und sollte es wider erwarten dann doch mal gut ausgehen, weißt du ganz genau, dass aufgrund der festgenagelten Hierarchien sowieso Nichts nach Oben geht. Es ist ein fortwährender Überlebenskampf, den man sich manchmal einfach nicht mehr antun möchte, weil er eine negative Auswirkung auf dein Befinden hat. Dementsprechend entfernt man sich immer weiter von diesen Emotionen, versucht sie nicht so sehr an sich heranzulassen und verliert dadurch aber auch die generellen Emotionen für die Sportart Fußball an sich. Was habe ich die Bayern in den 2000ern mit Hoeness, KHR und Co. gehasst wenn sie wieder einmal die Konkurrenz für Spottpreise leergekauft haben. Mittlerweile sind die mir sowas von egal geworden, weil die für mich überhaupt keinen echten Bezug mehr zum Fußball darstellen. Die schweben in einer Parallelwelt, mit der der Fan eines durchschnittlichen Fußballvereins einfach Nichts mehr zu tun hat. Der letzte Sieg von Werder über Bayern ist mittlerweile 13 Jahre her. Das Spiel gegen München ist eine fest eingeplante Niederlage, jedes Mal. Manchmal richtig hoch, manchmal auch eng und unglücklich, unterm Strich ruft das aber alles keinerlei Vorfreude mehr auf, weil du ohnehin nicht mit einer Überraschung rechnen kannst. und genau diese Unberechenbarkeit macht Sport für mich aus. Leider verschwindet sie im Fußball zunehmend, während sie in den amerikanischen Sportarten durch den Salary Cap am Leben gehalten wird.

Das hier bringt es für mich sehr gut auf dem Punkt

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Fußball war und ist für mich schon immer ein gemeinsames Erlebnis gewesen. Mit den Jungs ins Stadion gehen, die Spiele in der Kneipe gucken, gemeinsam zu einem Auswärtsspiel fahren oder halt selbst eine Runde kicken. Dazu ist Fußball eins der Themen über die man am Tisch herrlich schnell, viel und emotional diskutieren kann. Und genau das fällt bei mir dann tatsächlich auch immer mehr weg - gerade jetzt wo die Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden und man mehr oder weniger gezwungen ist die Spiele alleine zu gucken. Mein Interesse mir ein Spiel wie Wolfsburg - Mainz anzuschauen war ehrlich gesagt schon vor Corona sehr gering. Jetzt ohne Zuschauer im Stadion und alleine auf der Couch habe ich oftmals nicht mal die Motivation das ganze im Hintergrund laufen zu lassen, während ich dann am Computer oder am Smartphone sitze.

Allen hier genannten Punkten kann ich hier nur zustimmen. Auch bei mir schleicht sich Langeweile und immer mehr dessinteresse ein. Auch ich habe durch Job, Familie und anderen Interessen nicht mehr den Drang mir jedes Spiel ansehen zu müssen. Einmal abgesehen von den Leverkusen Spielen, läuft Fußball mehr und mehr im Hintergrund ab. Oder der Fernseher bleibt tatsächlich aus. Gerade die Zuschauer werten diese Liga so unfassbar auf. Ich werde ja des Öfteren gezwungen mir das ein oder andere Schalke Spiel anzuschauen (Familie meiner Freundin). Und da stirbt selbst bei mir jedes mal ein kleiner Teil (sorry an alle Schalker :usad:). Ohne die Fans und deren Stimmung ist das dann nur noch ein träges gebolze. Und das betrifft doch mindestens 2/3 der Bundesligamannschaften.

Aber den Spaß am Fußball würde ich wahrscheinlich erst dann verlieren, sobald sich im meinem sozialen Umfeld auf einmal alle dem Sport abwenden. Bis dahin macht es mir noch viel zu viel Spaß ins Stadion zu gehen und mit den Jungs im Block ein paar Biere zu trinken, sich zusammen zu freuen, zu ärgern, den Schiedsrichter zu bepöbeln und 90 Minuten einmal vieles raus lassen (im positiven Sinne). Ach mann ich vermisse das so :bitte:

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Also ich stehe immer noch auf Fußball. Es ist meine absolute Leidenschaft. Nach wie vor. Ich liebe es selber zu spielen. Ins Stadion gehen. Dem Sohn zugucken. Auswärts fahren. Über Fußball reden. Nur weil man nicht alle Spiele mehr schaut, heißt es ja nicht das man es nicht mehr liebt. Seine Freundin bumst man auch nicht mehr jeden Tag dreimal wie früher. Ich hab die Diskussion nie verstanden und ich verstehe auch den fußballromantikthread nicht. Diese furzlangweiligen Hallenturniere, da gab es vllt 2 spannende im ganzen Winter. Diese ganze Rassismus und hooliganscheisse in den 80ern und 90ern. Also mir geht’s gut mit Fußball. Mir entgehen natürlich nicht die kritischen dinge: Investoren, katar etc. Pp

Aber deswegen wird mir Fußball als solches nie egal sein.

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Ich denke da muss man unterscheiden. Es ist auch für mich noch eine Leidenschaft: Ich liebe es zu spielen, ich finde es gibt Nichts schöneres als ein Stadionbesuch oder auch über Fußball zu reden (mit den richtigen Leuten…).
Aber diesen „Fußball-Lifestyle“, das konsumieren von Video- oder Presseinhalten, das ist wirklich komplett in den Hintergrund getreten.

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https://twitter.com/Dagobert95/status/1359911397522563072

:top:

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:drooling_face::drooling_face: So gut, dass er verschossen hat.

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Das fing gut an, doch nach den Haustieren war bei mir Schluss. Vielleicht liegt das Desinteresse auch an den fehlenden Emotionen. Die Stadien sind leer, wenn ich dann zu einem Spiel einschalte und nur die Spieler rufen höre, habe ich nach zwei Minuten schon keine Lust mehr. Auch bei Tennis, ich konnte mir da problemlos ein Spiel während vier Stunden anschauen. Aktuell undenkbar für mich. Da lasse ich mich lieber etwas von Youtube berieseln oder schaue mir eine Serie an. Und dann ist schon wieder Mitternacht und ich werde zu wenig schlafen.

Da es hier scheinbar keinen Trainer-Thread mehr gibt, poste ich es hier.

Jesse Marsch, Trainer von RB Salzburg, hat ein Taktik-Seminar gegeben, wo er ganz interessante Einblicke gibt.

hätte mich interessiert, aber ziehen sich die tonprobleme durch das ganze video? die ersten minuten sind schon mal ganz furchtbar, ich kriege einen halben tobsuchtsanfall bei sowas!

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Da siehst Du Mal wie wir uns mit Deiner ewigen Kleinschreibung fühlen :rolleyes:

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Nein, im Verlauf war das nicht mehr so bemerkbar. Ich vermute es lag an den ganzen aktiven Kameras.

Regelkunde 2.0:
@FoxoFrutes Am Wochenende musste man Ibra erstmal erklären, dass man sich nicht mehr direkt in die Mauer stellen darf. Als er das endlich verstanden hat, hatte er dann seine ganz eigene Idee dem Torhüter die Sicht zu versperren.

Abgesehen davon, dass er sich mit den Füßen über die Linie, die der Schiedsrichter markiert hat, bewegt hat. Darf er mit dem Oberkörper so rüber schwenken solange er mit den Füßen hinter der Linie bleibt? :smiley:

Muss Ibra überhaupt hinter der Linie stehen? Als Mitglied der angreifenden Mannschaft darf ich doch auch neben dem Ball oder hinter dem Ball oder sonstwo stehen ohne die 9,15m Abstand. Warum nicht vor dem Ball?

Auf dem Bild ist das nicht klar zu erkennen. Der Schiedsrichter hat neben der Mauer eine Linie gezogen, die den nötigen Abstand zur Mauer markiert. Sieht man zwischen seinen Beinen.

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Ibra muss einen Meter Abstand zur Mauer halten. Dieser Abstand gilt quasi überall, nicht nur an den Füßen. Das rüber lehnen gilt also genauso als Abstand verkürzen. Und er steht ja mit dem Fuß auch zu nah an der Mauer.

Hab die Szene auch in bewegten Bildern gesehen. Der Schiri erklärt es ihm ja wirklich drei Mal. Ich hätte den Freistoß dann einfach ausführen lassen und direkt nach der Ausführung indirekten Freistoß für den Gegner gegeben wegen nicht eingehaltenem Abstand.

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An die Türkei Experten hier

Was ist den bei Basaksehir los ?
Hat Erdogan das Geld entzogen oder wieso sind die plötzlich auf einem Abstiegsplatz ?

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Nein, hat er nicht. Eigentlich hat Basaksehir sogar noch einen relativ gut aufgestellten und breiten Kader, weshalb auch ich überrascht bin über die sportliche Talfahrt. Bis auf Kahveci, der in der Winterpause zu Fenerbahce gewechselt ist, hat man auch keinen wirklichen Abgang gehabt.

Ich denke, da war ein wenig die Luft raus in der Mannschaft. Basaksehir hat über Jahre konstant oben mitgespielt und einige Meisterschaften knapp verpasst. In der letzten Saison ist der große Wurf dann gelungen. Hinzukommt, dass man eine relativ alte Mannschaft hat (Skrtel, Clichy, Ba, Visca, Tekdemir, Epureanu). Die Doppelbelatung mit der CL war vielleicht einfach zu viel.

Wahrscheinlich werden die sich berappeln und nicht absteigen, zumal die sich in der CL ganz ordentlich verkauft haben. Die Qualität ist also noch da.

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