Omicron abservieren - Die Längsdenker von Sofacoach

Jetzt werden hierzulande also auch Ausgangssperren ins Spiel gebracht?

Was soll das denn jetzt bringen? Es gibt doch aktuell ohnehin keinen Grund abends rauszugehen und im Januar bei Temperaturen um 0° ist doch auch nix los draußen. Im privaten Bereich sind die Maßnahmen mMn mehr oder weniger ausgeschöpft. Bin gespannt was sich sie Runde da nächste Woche ausdenkt. Eine Home-Office Pflicht halte ich nicht für umsetzbar und den kompletten ÖPNV werden die auch nicht dichtmachen.

Wie macht ihr das eigentlich mit den Kindern in der KiTa?
In NRW entscheiden ja gemäß aktueller Corona Schutuverordnung final die Eltern, ob die Kinder hingehen oder nicht. Unsere Tochter war jetzt seit Anfang Dezember nicht da, d.h. wird sind dem sogenannten „Appell“ der Landesregierung komplett gefolgt, da wir die Betreuung auch ohne Kita stemmen können. Also im Wesentlichen durch meine Frau in Elternzeit, die auch noch unseren 7 Wochen alten Sohn hat, während ich im Keller home office hänge.

Allerdings nehme ich so langsam wahr, dass meiner Tochter der Kindergarten recht fehlt. Sie sieht quasi keine anderen Kinder mehr, da wir uns eigentlich nur noch mit unseren Eltern allein treffen. Sie ist 2,5 und andere Kinder sind da imo schon wichtig für die Entwicklung. Dazu kommt, dass die Eingewöhnung mit ihr sehr lange gedauert hat und ich mit echt Sorgen mache, das wir das alles nochmal machen müssen, wenn sie jetzt noch mehrere Wochen nicht hingeht.

Tatsächlich ist es auch so, dass knapp 2/3 ihrer Gruppe regelmäßig da sind. Heißt also, dass auch die Gruppe in sich sich ohne sie weiter entwickelt.

Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich mich Frage ob wir gerade die Prioritäten falsch sortiert haben und wir sie wieder hin schicken sollten.

Hat jemand ähnliche Szenarien?
Meinungen dazu?

Anbei ein hochseriöser Nachrichtenbeitrag von der längsten Rodelstrecke Europas,
der Lockdown funktioniert:

also, ich hab bisher immer alles hingenommen, weil ich mir denke, dass die Entscheider auf Basis von wesentlich mehr Informationen entscheiden, als wir Laien sie jemals haben werden und da ich niemandem „da oben“ (was ne scheiß formulierung) unterstelle, dass da irgendeine hidden agenda hintersteckt (was soll das eigentlich sein? Was hat Spahn davon, wenn „wir“ zu willfährigen Lemmingen werden? Querdenkerscheißdreck), habe ich mich immer gefügt und der Politik auch zugestanden, dass Fehler gemacht werden, dass es nicht möglich ist, für alle die Maßnahmen gerecht zu gestalten.

Aber, wenn ich jetzt höre, dass Vertreter der Industrie jetzt vor den gewaltigen Auswirkungen warnen, wenn die Fließbänder still stehen würden und man die Wirtschaft nicht runter fahren darf wegen arbeitsplatzgefahr, etc, dann platzt mir langsam die Hutschnur!
Was sind denn die Auswirkungen für Kleinbetriebe, für die Schüler, für die körperliche und psychische Gesundheit vieler Menschen (kaum sport möglich), für die Entwicklung, auch sportlicher oder musischer Natur, für die Kids, für die Jugend, denen teilweise einmalige Erlebnisse wegfliegen (die Diskussion hatten wir im alten forum schon), für Menschen, die keinen oder kaum noch Kontakt haben können, für Eltern, die mit den NErven am Ende sind, für Ehen, die kaputt gehen, für Leute, die auch jetzt ihren Job verlieren?!
Sind das keine gravierenden Auswirkungen?
Ich halte den Begriff Lobby grundsätzlich nicht für verachtenswert, aber, dass die Konzerne hier dafür sorgen, dass sie nicht angetastet werden und die Produktionen weiterlaufen als wäre nix, geht mir langsam echt auf den Sack!
Warum müssen jetzt Autos gebaut werden? Warum kann man nicht die Homeoffice-Pflicht für alle einführen, die an einem Computer arbeiten?
Gestern bei Anne Will sagte Bouffier, das ließe sich nicht kontrollieren: WTF? Aber eine Ausgangssperre ab 21 Uhr für die Gesamtbevölkerung lässt sich kontrollieren?
Natürlich kann man nicht alle Verstöße finden und ahnden, aber man baut Druck auf und wird sicher viele Arbeitgeber zum Homeoffice bringen können.
Stoppt nichtlebensnotwendige Industrie und Dienstleistungen jetzt für kurze Zeit und sorgt dafür, dass nicht nur im privaten Bereich Einschränkungen gelten.
Und ich glaube nicht, dass Konzerne, die immer noch fette Gewinne erwirtschaften, deswegen die Hälfte der Belegschaft raus schmeißt!

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Ich gehe hier zum großen Teil mit dir mit, aber gerade wenn plötzlich Fließbänder stehen und dadurch im Einzelhandel wieder Klopapier fehlt, bzw.auf dem Lande die Versorgung nur noch zu 50% klappt, halte ich das für Bedenklich wie die Menschen in diesem Land dann erst in Panik verfallen.
Der Hamster und der Elefant kommen dann wieder raus.
Die Endversorgung klappt in diesem Land zum Glück, bis auf 4-5 Wochen zu Beginn der Pandemie, ausgezeichnet.
Da wurde ein guter Job gemacht.

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In erster Linie mit der Dauer bis der Grossteil der Bevölkerung die Impfung erhält und somit eine hohe Immunität eintritt.

Was für mich noch offene Punkte sind

  • Wie lange hält die Impfung (von 3 Monaten bis jahrelang liest man aktuell alles)
  • Wie übertragbar ist man selber als geimpfter noch
  • Wird es bestimmte Beschränkungen für nicht geimpfte Menschen geben

und vor allem wie kontrollierst du das dann? oktoberfest einlaß nur mit aktuellem impfausweis? das wird lustig.

Microchips! :richter:

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An solch riesige Veranstaltungen will ich noch gar nicht denken oder davon träumen.
Ich denke Auslandsreisen z.B.über die Alpen dürften ohne Impfpass dann ein Problem werden.

Gefühlt hat sich jeder Hinz-und-Kunz-Verband, -Verein bereits über zu strenge/falsch gesetzte Maßnahmen beschwert. Dauernd ließt man in der Zeitung, dass X zu wenig unterstützt wird, Y wieder aufmachen soll, oder Z andere Regeln braucht. Manchmal ist ein deutliches drauf aufmerksam machen richtig (wie kann es sein, dass November-Hilfen erst im Januar schleppend ausgezahlt werden?), aber manchmal wirkt es auch nur wie dieses typische Lobbygeschreie. Klar schreien die Vertreter der großen Wirtschaft nur für diejenigen, die sie bezahlen. Für die Kleinbetriebe sind andere zuständig. Die können nur nicht so laut schreien.

Dass man nicht die komplette Wirtschaft lahm legt, finde ich grundsätzlich richtig. Ob eine nächtliche Ausgangsperre im Winter was bringen würde sei mal dahin gestellt. Und weitere Kontaktbeschränkungen (z.B. Wie in Belgien „Knuffelkontakte“: man darf sich nur mit einer festen Person abseits des eigenen Hausstandes treffen), halte ich auch für nicht zielführend. Die überwiegende Mehrheit, die jetzt schon auf die meisten Kontakte verzichtet, leidet noch stärker und diejenigen, die sich eh nicht dran halten, würden sich auch da nicht dran halten.
Den größten Effekt würde man aus meiner Sicht tatsächlich beim Homeoffice erreichen können. Vielleicht auch mal nicht als „Pflicht“, sondern als vorgeschriebenes „Gebot“. Es lässt sich in vielen Bereichen aus verschiedenen Gründen kein Homeoffice einrichten. Dort wo es möglich ist, müssen Arbeitnehmer aber etwas handfestes in der Hand haben, um zuhause bleiben zu dürfen. Kein „bleibt doch mal bitte“, sondern „der Arbeitgeber hat es wo immer es geht möglich zu machen, sonst kriegen sie potentiell Ärger.“ Auch dann würde es noch schwarze Schafe geben, aber es würde dennoch zu einer relevanten Reduzierung der Kontakte führen können. Und das ohne großen Schaden zu verursachen.

Und wenn man diese ganzen Regeln im Sommer in Ruhe aufgestellt hätte und klar kommuniziert hätte, dann wäre die Situation auch viel entspannter zu ertragen.
Beispielsweise:
Landkreisinzidens
.>10: Maske in geschlossenen Räumen, Treffen maximal zu 10. Wichtige Feiern bis 30 Personen.
.>25 : Treffen zu 5., Feiern bis 15. Homeoffice-Gebot.
.>50: Treffen mit max. 1 weiteren Haushalt. Keine nicht-notwendigen aus dem Kreis rein/raus, Schulen in geteilten Gruppen.
.>100: Alle nicht notwendigen Einrichtungen schließen. Homeschooling.
.>200: Wir kommen vorbei und schließen persönlich ab.
Und sollte ein Bundesland im Schnitt eine Marke reißen, so bekommen alle Landkreise des Landes entsprechende Beschränkungen.
Zudem: Bis auf weiteres selbst zu zahlende Testungen nach Reisen aus Risikoländern, subventionierte Masken für alle und eine ausgereiftere (freiwillige) Warn-App.
Dies hätte man per Post jedem Bürger schicken können. Dann wäre jedem klar was wann Sache ist und jeder hätte sich entsprechend drauf vorbereiten können. Und welchen Wert der eigene Landkreis hat (und damit auch welche Beschränkungsstufe), bekommen alle dort Wohnenden regelmäßig per SMS und in den lokalen Medien mitgeteilt.
Folge: Es wäre im Bereich des denkbaren, dass die Fallzahlen dadurch deutlich niedriger hätten gehalten werden können.

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Ich weiß gar nicht ob diese Home Office Pflicht so viel bringen würde. Bei uns ist das z.b. alles gut organisiert. Maskenpflicht auf den Fluren etc., Einzelbüros, keine Gruppentreffen, kein Mandantenkontakt, am Eingang stehen Desinfektionsmittel und Fieberthermometer. Von Freunden höre ich auch ständig von ähnlichen Maßnahmen oder dass die bereits seit x Monaten im Home Office sind.

Ich sehe das Problem eher in Bereichen, die man nicht ins Home Office auslagern kann. Produktion, Handwerk. Wenn ich z.b. sehe dass die Handwerker hier in ihrer Pause ohne Maske zu dritt im Transporter sitzen oder bei der Werkstatt Gruppen in der Raucherpause zusammenstehen… Das Problem: Wie soll man das in den Griff bekommen? Das Problem sind die Menschen die die Regeln einfach nicht ernst nehmen. Um die Zahlen entscheidend runterzubekommen müsste man schon wirklich einen brutalen Lockdown fahren und die Leute zwingen 24 Stunden (mit Ausnahme Einkaufen, Arztbesuche etc. natürlich) Zuhause zu bleiben.

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Ich sitze bei einem der größten Unternehmen in Deutschland weiterhin mit zig anderen Haushalten in einem Büro, in dem kann die Fenster nicht aufmachen kann, weil das Gebäude aus den 70ern ist, und wo die Klimaanlage runter gedreht ist weil „während Kurzarbeit ja nicht so viele da sind“. Und das obwohl Home Office absolut möglich wäre.

Außerdem musst du beachten, dass Home Office ja auch den Weg zur Arbeit wegfallen lässt, was für viele eben der ÖPNV ist.

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Und meine Tante erzählt, dass im Dorf gerade der Schornsteinfeger maskenlos von Haus zu Haus geht. :jeffkoch:

Das mit dem ÖPNV ist natürlich ein Faktor, das stimmt. Allerdings trifft das dann halt auch nur auf Bürojobs zu. Und nicht jedes Unternehmen kann mal eben komplett auf Home Office umstellen. Man müsste eine Maßnahme finden die wirklich alle mit ins Boot holt und dann nicht wieder nur einzelne Wirtschaftszweige betrifft während VW und co. ganz normal weiterproduzieren können.

War bei uns am Donnerstag.
Eigene Maske seit Anfang der Maskenpflicht.
Gibt da eben auch, gnihi, schwarze Schafe.

Als Laie:

  1. Weiß man wohl tatsächlich einfach nicht und wird auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Je nachdem wie gut die Immunantwort auf die Impfung war. Letztlich wird es eine in irgendeiner Weise abfallende Kurve sein. Sprich: Nach 3 Monaten sind 95% der Menschen immun. Nach 6 Monaten noch 85% und nach 1 Jahr noch 50%. Oder so.
  2. Auch das ist wahrscheinlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Im Prinzip geht es ja wohl darum wie sehr sich der Virus im Körper vermehren konnte, bevor das Immunsystem wieder für Ordnung gesorgt hat. Es führt wohl in der Regel zu einem deutlich verringerten Virenausstoß und damit zu einer deutlich verringerten Übertragbarkeit und das auch über einen kürzeren Zeitraum. Ein Geimpfter wird daher nur äußerst unwahrscheinlich einen anderen Geimpften infizieren können.
  3. Eine Beschränkung für nicht geimpfte, die es garantiert geben wird, sind Nicht-EU-Reisen. Das wird genauso wie bei Gelbfieber o.ä. laufen. Da kräht ja auch kein Hahn nach, dass man da einen Nachweis vorlegen muss. Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass man auch für Großveranstaltungen so etwas in manchem Fällen vorzeigen muss. Da kann man dann mit Hausrecht des Veranstalters etc. argumentieren.

schönes beispiel hier: Landkreis Augsburg. Erst hieß es, wir sind über den 200, also 15 km-Regel gilt. Termin, den ich hatte, abgesagt. Nachmittags kam dann die nachricht: Ups, sorry, zahlen waren falsch, Regel gilt doch nicht. so schafft man keine akzeptanz.

ich war immer eher ein Freund der wirtschaft, aber inzwischen frage ich mich:
Ja, warum können denn nicht eben manche Produktionen still stehen?!
Weil es die Unternehmen Geld kosten würde! Aber was kostet es denn die Restaurants, Kinos, Fitnessstudios, das sie dicht sind?
Warum darf VW Autos bauen, aber die Kinos dürfen keine Filme zeigen?
Die einen prodzieren Ware, die anderen bieten eine Dienstleistung an.
Inzwischen kriege ich da echt Bauchschmerzen.
und was die Versorgungssicherheit angeht: ja, natürlich müssen die Betriebe für Grundbedürfnisse offen bleiben, also Toillettenpapier wird weiter produziert, aber müssen alle Produktionen weiter laufen oder halten wir es auch mal 2 wochen ohne, keine ahnung, joghurt oder Dübel oder eben autos aus?

Leider wird ja nicht mehr primär zur Bedürfnisbefriedigung produziert / gewirtschaftet.

Von Konsumentenseite wäre es ja locker drin, dass einen Monat lang halt keiner ein Auto, Smartphone etc. kauft. Von Produzentenseite im derzeitigen Wirtschaftssystem aber nicht. Und das sollte nachdenklich stimmen.

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Ah eins noch:
Da habe ich gestern doch tatsächlich mal wieder ein paar Minuten Football geguckt. Die letzten 8 Minuten des Spiels. Hat ganz schön lange gedauert. Ohne diese dauernden Unterbrechungen wäre das an sich ja durchaus ein cooler Sport. Aber was mich dann doch ziemlich überrascht hat: Es waren etwa 20% der Plätze im Stadion belegt. Mitten in der Pandemie. Manche Menschen hatten eine Maske auf, manche nicht, manche haben ihr Kinn verdeckt. Das gleiche Bild auch unten auf dem Platz. Manche Betreuer mit Maske, manche Wasserträger ohne, manche Ersatzspieler haben ihr Kinn verdeckt.
Beeindruckend wie die USA es schafft mit solchen „Regeln“ auf einem ähnlichen Niveau dahinzuvegetieren wie Europa.

Jein. @nevermind
In der Endanfertigung könnte man schon zurückfahren.
Was aber mit Einzelteilen zu jeglichen Reperaturen?
Speditionen könnten hohe Ausfälle an LKW’s haben die oft wegen einem Teil ausfallen.
Das zieht eben dann einen Rattenschwanz bis zum Endverbraucher.
Die Verluste und Arbeitsplätze hier anzuführen finde ich eher als den verständlichen und aufhorchendem Umgang mit dem breiten Publikum.
Die Lieferengpässe und möglicherweise auch das extrem schwierige Hochfahren sämtlicher Abläufe werden da nicht so in den Vordergrund gestellt.
Das halte ich, vor allem in der Zeit wenns wieder besser läuft, für äußerst Bedenklich.
Denn wenn wieder alle Zahlen unten sind, wer hat dann noch ein Verständis dafür dass nicht sofort wieder alles verfügbar ist?

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