Ich musste heute ein Spiel ragequitten, da ich ansonsten den Verstand verloren hätte. Eines der extremsten Beispiele eines guten-schlechten Spiels, was ich je gespielt habe.
Und das fängt eigentlich schon bei der Entstehungsgeschichte des Spiels an: Denn für ein SRPG auf dem 3DS sieht Stella Glow wirklich gut aus. Was wahrscheinlich auch daran Schuld war, dass der Entwickler bereits vor dem Release des Spiels Bankrott gegangen ist und sich auflösen musste. Gepublished hat es ATLUS dann trotzdem.
Gameplay
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Das Strategie-Gameplay ist sooo gut! Gelände Effekte, elementare Wechselwirkungen, verschiedene Skills mit eigenen Pros und Contras die mehr taktische Tiefe bieten. Dadurch werden auch Maps, die man nur zum Grinden wiederholt noch grundsätzlich noch spaßig.
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Das Gameplay ist soo langsam. Alles braucht wirklich etwas länger als es sein sollte. Die Animationen kann man zum Glück ausschalten, was sicher 20 Minuten pro Map spart. Aber die Maps sind immer ein Stückchen zu groß für die Anzahl der Einheiten. Es gibt eine Aktion bei der jeder Gegner auf der Map einen negativen Statuseffekt bekommt und natürlich wird der bei jedem einzelnen Gegner nochmal inszeniert statt einmal. Das nimmt leider wirklich komplett das gute Pacing, was das Strategie-Gameplay eigentlich aufbaut.
Ziele
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Nicht nur das sich die Hauptmissionen pro Map immer mal unterscheiden. Es gibt auch pro Map Nebenziele, für dessen Erreichen man dann stellenweise wirklich richtig guten Loot bekommt. Das gibt einem Freiheit über die Art, wie man eine Map angehen möchte und gibt einem noch mehr Kontrolle über das Spiel…
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… nur gibt es Ziele, die man einfach nicht beeinflussen kann. Der Tropfen der das Fass bei mir zum Überlaufen gebracht hat war eine Mission mit einem VIP, der ebenso wie der Hauptcharakter nicht sterben durfte. Aber dieser Charakter steht nicht auf der Stelle, sondern bewegt sich ebenso auf der Map hin und her. Und trifft dabei eine dämliche Entscheidung nach der anderen. Ich habe diesen Bosskampf bestimmt schon über 10 mal gespielt und jedes mal scheitert es, weil der Boss den Charakter mit einem Crit(Charaktere haben höhere Crit-Raten bei niedrigen HP und weichen mehr aus) erwischt. Jetzt habe ich es einmal geschafft sie so einzubauen, dass sie sich nicht bewegen konnte, aber dann hat es den Hauptcharakter erwischt. 
Ein Game Over beim Tod des Hauptcharakters mag ich schon bei normalen rundenbasierten Spielen nicht, aber bei Taktik RPGs mit Zufallsfaktor ist es nur nervig.
Präsentation
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Das Spiel sieht wie gesagt sehr gut aus. Dazu ist die Musik brillant. Diese hat in der Story einen sehr großen Fokus(Magie wird nur über Gesang ausgeführt, was nur wenige Hexen beherrschen, es geht ein Quartett aus Hexen zu gründen um mit diesem magischen Chor die Welt zu retten) und wird auch wirklich immer wieder beeindruckend in den Vordergrund gespielt. Insgesamt wirkt das wirklich wie ein extrem hochwertiges Spiel, was eigentlich mehr Aufmerksam verdient hätte…
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Wenn es nicht einen der gruseligsten Fälle von Fanservice hätte die ich je gespielt habe. Es gibt eine Funktion im Spiel, wo man die Herzen verschiedener Charaktere befreien muss indem man sie von Monstern bereinigt. Aus irgendeinem Grund räkeln sich die Charaktere im Auswahlbildschirm in einem Nachthemd auf der Couch, was noch schlimmer wird da einige davon eindeutig als Kinder dargestellt werden.
Ehrlich gesagt bin ich für den letzten Punkt schon fast froh, dass der Entwickler untergegangen ist.
Zur Zeit habe ich mit meiner Auswahl der DS/3DS Spiele kein großes Glück. 
Ich glaube als nächstes schaue ich mir endlich mal The World Ends With You an. Den Nachfolger habe ich ja sehr geliebt und das war ja auch auf meiner Jahres-Plan-Liste.