Ich bin in den technischen Feinheiten viel zu wenig drinnen, aber das ist doch einfach nur das Jeder-Dackel-ist-ein-Hund-aber-nicht-jeder-Hund-ist-ein-Dackel-Ding für Nerds? Bitcoin ist eine einzelne Kryptowährung. Meines Wissens die erste, aber ganz sicher die bekannteste. Krypto ist für mich der Oberbegriff für alle Kryptowährungen und Blockchain-Projekte, also z. B. auch Ethereum oder Dogecoin.
Ich hab’ mich hier aber nur auf Bitcoin bezogen, weil wirklich niemand von halbwegs klarem Verstand auf die Idee kommen wird, dass irgendein Shitcoin eine interessante Option sein könnte, um fürs Alter vorzusorgen. Menschen, die so gar nicht im Thema sind, kennen den Quatsch gar nicht erst. Denjenigen, die es sind, ist spätestens hier klar, dass es sich um Betrug oder bestenfalls Gambling handelt. Der Rest ist sowieso unrettbar verloren.
Bei Bitcoin sieht das inzwischen anders aus. Hier wird man inzwischen auch von vermeintlich seriösen Quellen so zugeballert, dass ich mittlerweile Menschen kenne, die sonst halbwegs klar im Kopf sind, aber nun nachts alle zwei Stunden aufs Smartphone schauen, um den Kurs zu verfolgen, weil sie auf den perfekten Zeitpunkt hoffen, um relevante Beträge reinzustecken, die später mal dabei helfen sollen, die Familie abzusichern. 
Und ansonsten kann ich nur noch mal betonen, dass ich das Ergebnis einer Analyse nicht automatisch als wünschenswerten Zustand betrachte. Wenn ich feststelle, dass Bitcoin über keinen inneren Wert verfügt und sofort implodieren wird, sobald seine Halter nicht mehr daran glauben, ihre Bitcoin irgendwann mit Gewinn verkaufen zu können, dann ist das kein Wunsch meinerseits. Sobald das passiert, sind Bitcoin nur noch eine Aneinanderreihung von Zahlen - und niemand wird dem entgegenwirken können, weil es dahinter nun mal weder ein Unternehmen noch irgendeine Institution und schon gar keinen Staat gibt. Wenn ich darauf hinweise, dass dieses Risiko des totalen Wertverlusts bspw. beim US-Dollar extrem viel niedriger ist, weil dahinter die aktuell noch mächtigste Industrienation des Planeten steckt, welche über enorme Ressourcen verfügt, die sie mit Gewissheit einsetzen würde, um dem entgegenzuwirken (und sei es durch einen Krieg gegen China), dann ist das doch ganz offensichtlich meinerseits keine Lobpreisung dieses Zustands. Es ist einfach eine Realität. Und wenn ich begründe, weshalb Bitcoin nicht geeignet sein kann, um hier eine verlässliche Alternative zu etablieren, dann bedeutet das nicht, dass ich die von dir genannten Ziele als solche nicht als sinnvoll erachten würde. Du vermischst Analyse und Bewertung.
Teilweise geben mir solche Diskussionen darüber hinaus manchmal ein bisschen Reichsbürger-Vibes. Die verstehen auch nie, dass ihre kruden Interpretationen irgendwelcher verstaubten Gesetze selbst dann völlig irrelevant wären, wenn sie alle absolut zutreffend und gar unterstützenswert wären. Kein Gesetzestext hat irgendeinen Wert, wenn du über keine reale Macht verfügst, ihn durchzusetzen. Dabei handelt es sich ja nicht um Naturgesetze. Du könntest tausendmal im Recht sein, aber wenn du Teil einer unbedeutenden, wirren Sekte bist und keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung hast, aber dafür von einem Staat umgeben bist, der über knapp 350.000 Bullen und rund 200.000 Soldaten verfügt, dann ist das alles völlig unbedeutend, denn Legitimität erfordert Durchsetzungsmacht. Es reicht nicht, im Recht zu sein, man muss dieses Recht auch praktisch durchsetzen können; sei es durch gesellschaftliche Zustimmung, institutionelle Macht oder im äußersten Fall eben durch Gewaltmittel.