Autos - :gaudino:

Grundsätzlich haftest du für verschwiegene Mängel (Gewährleistung bzw. Sachmängelhaftung). Nach 6 Monaten gilt die Beweislastumkehr, d.h. der Käufer muss Nachweisen dass der Mangel schon beim Kauf bestand.
Das Problem sind jetzt die ersten 6 Monate. Da musst du beweisen, dass der Mangel Nicht da war. D.h. jeden Mangel den du nicht im Kaufvertrag aufgelistet hast, kann gegen dich verwendet werden. Insbesondere auch solche die du selbst gar nicht kennst!
Salopp gesagt: Wenn der Käufer vom Hof fährt und morgen das Getriebe auseinander fetzt zahlst du die Instandsetzung.

Es soll auch durchaus Abzocker geben die sich auf sowas spezialisieren, und dabei natürlich besonders im Bereich niesrigpreisiger, abgerockter Autos fischen. Sprich, die kaufen das Auto und zwei Wochen später geht das Theater los. Wie gesagt, du musst beweisen, dass der Mangel nicht beim Kauf bestand. Der Nachweis ist leider schwierig, glaube im worst-case würde dich nichtmal ein DEKRA Gebrauchtwagengutachten retten, wenngleich das natürlich hilft.

Um zum Punkt zu kommen: Wenn du bei wkda einen vernünftigen Preis bekommst Verkauf es dort.
Bei Privatverkauf musst du dem Käufer schlicht vertrauen und die Chance, dass es nach hinten los geht ist einfach zu groß. Wenn jemand drauf dringt alle Mängel aufzulisten und den Kauf sofort zu bestätigen kannste ja schon erahnen wo die Reise hin geht… Finger weg!

Und sorry, das kehrt nun alle über einen Kamm, aber man muss schauen wo man bleibt, daher meine persönlichen Regeln:

  • Bei Letzte-Preis-Kiesplatz-Gebrauchtwagenhändler ist das Risiko an einen Abzocker zu geraten viel zu hoch! Privatverkauf bei solchen Autos nur an private Personen oder große/seriöse Autohäuser.
  • Wer Preise bietet/handelt ohne das Auto gesehen zu haben ist unseriös. Kein seriöser Händler bietet irgendeine Summe für ein Auto das er nicht kennt.
  • Mein Filter bisher: Kontakt nur per Email und auch nur auf Mails antworten bei denen einigermaßen nachvollziehbare Sätze zustande kommen.
  • Nie Nie NIE! unter Druck setzen lassen. Wer nicht 3 Tage warten kann ist unseriös.

TLDR: wkda Preise sind vielleicht schlechter (idR gilt dort Onlinepreis > Schätzpreis > vort Ort Preis), aber spart viel potentiellen Ärger. Wenn einem der Preis genug ist auf jeden Fall dort verkaufen. Ansonsten lieber etwas warten.

11 „Gefällt mir“

Danke. Genau so eine Antwort hatte ich mir erhofft. Hilft sehr.

Am Ende ist die Sachmängelhaftung doch das, worauf es ankommt. Wenn ich die im Kaufvertrag ausschließe, dann kann mir theoretisch alles egal sein, was passiert, sobald der hier vom Hof fährt. Laut ADAC ist es üblich, dass diese ausgeschlossen wird. Und Gewährleistung gibt es beim Privatverkauf doch ohnehin nicht.

Eventuell ist das ja auch ein guter Test um die Seriösität zu prüfen. Wenn er sich weigert, einen Vertrag mit Sachmängelhaftungsausschluss (deutscheste Wort jemals) zu unterschreiben, dann sollten die Alarmglocken angehen.

Nein. Du kannst die zwar ausschließen - das macht jeder Standardvertrag vom ADAC oder mobile.de automatisch - aber innerhalb der ersten 12 Monate geht das nicht!
Bzw. haftest du da für verschwiegene Mängel, ab 6 Monaten gilt die Beweislastumkehr. Wie beweist du vorher, dass du den Mangel nicht kanntest?

1 „Gefällt mir“

Okay, verstanden. Danke.

Aktuell ist das Gebot von wkda bei 2300,- Euro. 2000,- wäre meine absolute Schmerzgrenze. Ich denke, da lohnt es sich, mal hin zu fahren. Wenn ich ihn für das Geld stressfrei da lassen kann, dann mache ich das.

Aber woher weiß ich, dass wkda (oder wer auch immer am Ende das Auto kauft) nicht auch nach zwei Monaten irgendeinen Mangel findet und mir den noch andichtet? Wenn ich es richtig verstehe, dann kann das immer passieren und man hat einfach Pech gehabt als Verkäufer, richtig?

Naja. Die fahren das auf die Hebebühne und lassen den KfZ Meister drunter schauen, erstellen einen Bericht…
Da kann man wohl kaum sagen, dass Mängel unbekannt waren oder du arglistig gehandelt hast. Jedenfalls hätte ich noch nie davon gehört, schließlich wollen die einigermaßen seriös wahrgenommen werden, das ist deren Geschäftsmodell.

Ich habe übrigens nicht bei wkda verkauft. Mir war der Preis am Ende dann doch zu mies.

Edit: Übrigens nochmal ganz deutlich. Nix per E-Mail Bestätigen!
Das ist dann nämlich über Umständen ein gültiger Kaufvertrag. Und dann kommt er und findet ganz schnell irgendwelche Mängel die du nicht in der E-Mail aufgelistet hast. Für mich hört sich dein (@FoxoFrutes) potentieller Käufer schwer nach Abzocker an.

1 „Gefällt mir“

Wir haben mal ein Cabrio gewonnen, konnten unser Glück kaum fassen. Haben das Auto dann einen Sommer genossen und dann nach ca 4.000 km verkauft. Als vierköpfige Familie war das natürlich nur bedingt zu gebrauchen.

Also hab ich das Auto bei Mobile.de angeboten, die Reaktionen waren komplett unterschiedlich.

Da waren Tausch-Angebote dabei, einer wollte sogar seinen Bauplatz am anderen Ende von Deutschland einsetzen. Aber am schlimmsten waren die vielen Anrufe oder Mails von irgendwelchen Händlern, die teilweise so frech waren, dass ich oftmals sprachlos war. Diese Szene ist mir echt suspekt.

Aber es gab auch nette Anrufe und Nachrichten, derjenige der es dann genommen hat, schickt mir immer noch Bilder wenn er am Gardasee oder in den Bergen mit dem Auto ist.

1 „Gefällt mir“

Schlimmer als eBay Kleinanzeigen. Da wollte Mal wer 350€ runterhandeln weil der Wagen nicht gewaschen war…

Nur mal kurz zu dieser Haftungsnummer.

Meines Wissens nach gilt dies doch nur bei Verkauf von Gewerbe an Privat. Wenn ich als Privater mein KFZ verkaufe habe ich doch nicht diese 6 Monate und 12 Monate Beweislast und Umkehrung? Wenn einer privat die Karre kauft und nach 100 Metern geht der Motor hoch ist das nicht mehr mein Problem.

Soweit war immer mein Stand, scheiße wenn man ein Autos aufs Gewerbe kauft und dann auch als Bäcker Gewährleistung geben muss, aber als Privat doch nicht?

Doch, außer die Haftung ist explizit im Kaufvertrag ausgeschlossen.

Bei uns wars vor nem guten Jahr ein A3, den wir bei mobile.de verkauft haben. Abgegeben, Kaufvertrag unterschrieben, Geld war einen Tag später da. Noch einen Tag später Anruf, es blinken irgendwelche Fehlerlämpchen auf. Vorher war alles top. Der wollte von den 3600 Euro dann 1000 wiederhaben. Letztenendes haben wir uns zähneknirschend auf 500 geeinigt, beschissen fühlt man sich da trotzdem. Ich gebe spitzs recht, sehr dubiose Szene und es ist kaum möglich, die Ehrlichen darunter zu erkennen.

Was war das denn für ein Cabrio?

Das war ein Mercedes C-Klasse, wunderschönes Auto. Aber wie gesagt, natürlich nicht unbedingt für Familien geeignet, obwohl es ja ein Viersitzer ist.

1 „Gefällt mir“

Vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt, deshalb nochmal. Grundsätzlich hast du Recht, dass das, sofern man an einen normalen Käufer gerät, alles kein Problem darstellt - vermutlich ist das bei 90% der Gebrauchtwagenkäufe der Fall. Wenn du die Sachmängelhaftung ausschließt gilt die 6-Monate und Beweislastumkehr bei Privatverkäufen auch tatsächlich nicht. Das habe ich gestern durcheinander geworfen. Sorry hierfür.

Zum Problem wird es aber trotzdem, da du trotz Ausschluss der Haftung als Privatperson für arglistig verschwiegene Mängel haftest, und dazu zählen eben auch solche Mängel von denen du erwarten kannst, dass sie demnächst auftreten. Wenn deine Kupplung manchmal zickt und du deswegen die Karre verscherbelst solltest du das dem Käufer mitteilen. Was nicht explizit im Kaufvertrag aufgeführt wird, kann man formal als arglistig verschwiegen hinstellen, wenn man es darauf anlegt (was ein Gericht dazu sagen würde weiß vorher eh keiner, aber der schlimmste Fehler den man machen kann ist das Auto als mängelfrei zu verkaufen).
Mit normalen Käufern ist das kein Problem, die wissen dass sie einen abgerockten Gebrauchten kaufen. Blöderweise sind jetzt die Interessenten von FoxoFrutes, also die, die 10min nach Erstellen der Anzeige anrufen und ohne großes Wissen irgendwelche Preise bieten nicht selten keine ehrenwerte Geschäftspartner.

Deswegen kann (!) dann die Nummer in etwa so laufen:
Der Verkäufer soll bitte den Preis per E-Mail bestätigen und Mängel auflisten. Das ist dann quasi der Kaufvertrag. Hat der Käufer das Auto dann mal eine Woche geht das Theater los: Auspuff rostet, Kratzer im Lack, Wartungsintervall überzogen, Motor ölfeucht, whatever… Alles was nicht auf dem Papier steht soll dann bitte nachgebessert werden oder der Kaufpreis teilweise zurück gezahlt werden.
Bei kleineren Mängeln kann man das vermutlich aussitzen und sich auf die ausgeschlossene Sachmängelhaftung berufen. Geht aber die Elektrik kaputt weil sich irgendwo Wasser langsam den Weg gebahnt hat kann man dem Käufer aber leicht unterstellen, dass er das vertuschen wollte. Ebenso bei anderen teuren Reparaturen, z.B. wenn die Kupplung oder der Motor kaputt geht. Sowas kommt ja häufig nicht ganz über Nacht.
Und leider hat der Ankäufer das Auto eine Woche später schon für einen Fantasiepreis weiterverkauft, den Schaden sollst du ihm dann natürlich ersetzen…

Also, wenn man an solche Leute gerät gibt es nur Theater (siehe Fry). Das entsprechende Klientel hat da schon gewisse Maschen und Methoden, macht Druck, gerne per Anwalt. Die wissen schon welche Mängel der Ottonormalverbraucher nicht kennt und wo sie ansetzen müssen. Natürlich kann man das alles aussitzen und drauf ankommen lassen. Bei einem 80€ Kratzer nimmt am Ende wohl auch kein Gericht ernsthaft den Hörer ab. Wenn es um tausende von Euro geht wäre ich mir nicht so sicher, dass dir ein Strick gedreht wird.
Und in erster Linie hat doch keiner Bock auf solch einen Zirkus, dass alle zwei Wochen einer auf der Matte steht. Deshalb würde ich never ever ein Auto privat an irgendeinen unseriösen Heini verkaufen.

1 „Gefällt mir“

Ich habe auch mal an Privat verkauft. Dort haben wir sowas wie „Kauf nach Sicht“ vereinbart. Nachdem er unverschämt wurde und einfach Geld über einen Anwalt eingefordert hat, habe ich mit „Kauf nach Sicht“ argumentiert und nie wieder was davon gehört.

@FoxoFrutes

Edit: vielleicht hilft das hier - https://www.mobile.de/magazin/artikel/was-bedeutet-im-auto-kaufvertrag-gekauft-wie-gesehen--2520

1 „Gefällt mir“

Ich war gerade mit dem Auto bei einem Händler hier im Ort, der auch auf Export spezialisiert ist und der mir empfohlen wurde. Der bietet mir 2250,- mit ordentlichem Kaufvertrag und Haftungsausschluss nach ADAC Vorlage. Ich denke, das werde ich machen. Mehr werde ich bei wkda am Ende sicher auch nicht bekommen.

Kurze Frage zu aktivem RDKS. Wir holen am Mittwoch unseren neuen ab, der leider noch aktives RDKS hat, also in jedem Rad einen Sensor verbaut hat. Ausgeliefert wird mit Sommerreifen, also möchte ich natürlich noch einen Satz Winterräder besorgen und dieses verkackte RDKS nervt mich einfach nur.

Entweder bestelle ich die Räder komplett bei einem Händler, also Felge, Reifen und Sensoren. Da ziehen die mir aber 50 Öcken für einen Sensor ab, was völlig überteuert ist. Alternativ bestelle ich die Räder „unmontiert“. Also Reifen und Felgen hier und dann einen Satz Sensoren von eBay oder so, da kriegt man 4 Stück für 60-70 Euro im Paket. Allerdings hab ich hier dann ein unmontiertes Rad rum liegen und zahle entsprechend bei der Montage.

Sind diese RDKS Sensoren denn verpflichtend? Ich habe ohnehin immer ein Auge auf den Reifendruck und bin bisher auch ohne gefahren, weil mein altes Auto noch zu alt war und das nicht hatte. Daher brauche ich es nicht unbedingt und würde zumindest für den Winter auch einfach Reifen ohne Sensoren aufziehen…

Lass Dir die Winter-Pelle doch einfach auf Deine ‚Sommer‘-Felge ziehen. :sunglasses:

Und das mache ich dann jedes Jahr zweimal oder wie? Das ist auf die Dauer doch auch teuer, weil das Ab- und Aufziehen mehr kostet als das einfache Radwechseln? Außerdem brauche ich dann auch wieder neue Sensoren, weil man die nicht mehrfach verwenden kann, oder?

Ich lasse das zweimal im Jahr machen, ja.
Sensorenkauf fällt dann weg, weil die ja schon dabei waren.
Ich hatte in den jeweils vier Jahren bis wieder ein neues Auto kommt (:uluxus:) nie Probleme mit Felge oder Sensoren.
Das Umziehen wird etwas teurer sein. Zumal man einen Radwechsel so ja auch selber machen kann (das mache ich beim Auto meiner Frau immer). Umziehen alleine geht halt eher nicht.
Und in der Regel sind Sommerreifen ja auch etwas ,fettere’ Reifen. In der Größe würde man keine Winterreifen nehmen. Die Winterreifen zum Umziehen sind dann natürlich aufgrund der Maße auch teurer.

1 „Gefällt mir“

Moin Jungens, ich hab mal eine Frage, die mir Google nicht so recht beantworten konnte, eventuell weiß jemand von euch Rat:
Habe vorhin festgestellt, dass eine der Türen meines Yaris mittels Zentralverriegelung nicht schließt. Ich vermute in irgendeiner Art das eisige Wetter dahinter.
Wie dem auch sei, hab ich die Tür nun mittels Kindersicherung verschlossen, bin ausgestiegen und habe dann noch einmal den Rest mittels Zentralverriegelung abgeschlossen.
Laufe ich nun Gefahr, dass die Zentralverriegelung die ganze Zeit von der Batterie zieht, da sie möglicherweise permanent versuchen könnte, die eine „fehlerhafte“ Tür zu schließen?

Wenn du nix hörst von der ZV, dann arbeitet sie auch nicht.

1 „Gefällt mir“