Wie ein Fischstäbchen gegen die Datenkrake: Click here for Bluesky-Invites

Einfaches Beispiel aus der Realität: Stelle dir vor Trump hätte das Militär hinter sich gebracht und ihm wäre ein Coup gelungen, der zu blutigen Aufständen und Bürgerkrieg führt.

Wie gut für Trump, dass er aufgrund der vorhandenen Daten aus Amazon, Google, Facebook und co - und des heimlich gesicherten Zugriffs darauf - für jeden im Lande weiß, wie er politisch eingestellt ist und wer sich für linke Belange / gegen Trump engagiert. Macht es doch viel einfacher, gegen diese Leute „vorzugehen“. Meinste nicht?

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Gut, weiß jetzt nicht wie nah das wirklich so an der Realität ist aber ok, ändert aber nichts an der Tatsache das du ja bereits Jahre lang Donald Trump mit Daten gefüttert hast wenn man sich jetzt erst Gedanken zu dem Thema macht.

„Weit hergeholtes Beispiel“ ist lustig, während in zig Ländern dieser Welt Menschen aufgrund ihrer Gesinnung unterdrückt und verfolgt werden.

Die „das Kind ist in den Brunnen gefallen“ Argumentation, joa, da erwische ich mich selbst manchmal dabei. Denke die Datenspur, die man hinterlässt, zumindest etwas auszudünnen und drüber nachzudenken, ob Facebook wirklich auch die ganze Kommunikation sehen muss, ob man wirklich ein Smart Wristband für Tracking von Gesundheitswerten braucht oder sich mit dem Echo ein weiteres Mikro ins Wohnzimmer stellen will, ist per se nix falsches.

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Das ist umgekehrt schon ziemlich nah an der Realität wenn du in die USA schaust. Nimm als Beispiel nur mal all die Leute, die ins Kapitol gestürmt sind und ihr GPS nicht ausgestellt haben. Von all denen hat man Standortdaten und weiß genau, wer sich wo im Kapitol aufgehalten hat. Nutzer, die Parler genutzt haben und dort Fotos etc. hochgeladen haben, haben in den EXIF Daten womöglich wichtige Details verraten statt den Kram zu unterbinden.

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“Arguing that you don’t care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don’t care about free speech because you have nothing to say.” (Snowden)

Lies mal diesen Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Nichts-zu-verbergen-Argument

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Allgemein ist die Snowden Biographie sehr zu empfehlen. Ich meine, ich habe im alten Forum dazu was geschrieben, bin mir aber nicht sicher.

Falls jemand mehr Bock auf Romane hat:

Was wäre gewesen, wenn die Nazis die heutigen Möglichkeiten der Datensammlung und -analyse gehabt hätten. Kein sensationelles Buch, aber ein kurzweiliges.

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Mh Joa und das soll ich jetzt schlecht finden ? Find ich jetzt nicht so schlimm zu wissen wo sich so Pflegefälle aufhalten.

Mir ging es jetzt auch eher um Alltägliche Vor und Nachteile und nicht darum ob mich jemand aufspürt nachdem ich Scheisse verzapft habe. Da hat mich jetzt auch dieser Wikipedia Artikel nicht groß von einer anderen Meinung überzeugt.

Als Antwort auf das „Nichts zu verbergen“-Argument ein Beispiel aus der dunklen Zeit:

Amsterdam gilt seit jeher als Musterbeispiel gelungener Stadtplanung. Bereits 1851 begann die Stadt, systematisch Daten der Bevölkerung zu erheben, um optimal ihre Ressourcen zu verteilen. Fürs „Bevolkingsregister“ gaben die Einwohner bereitwillig Beziehungsstatus, Beruf und Religionszugehörigkeit an. 1936 stieg man sogar auf die Datenerfassung mit einem hochmodernen Lochkartensystem um. 1939 aktualisierte eine Volkszählung das Stadtregister nochmals.

Im Mai 1940 rissen die einmarschierten deutschen Besatzer das Register an sich und ermittelten anhand dieses Datenschatzes in wenigen Tagen fast alle jüdischen Einwohner. Ein Großteil der rund 100 000 Amsterdamer Juden wurde ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Von einem Tag auf den anderen entschied ein Marker im Big-Data-Pool über Leben und Tod. Zuvor hatte 90 Jahre lang niemand etwas zu verbergen gehabt - schließlich diente die Erfassung ja dem Wohl aller. […]

https://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-17-Editorial-Nichts-zu-verbergen-2755486.html

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Der Artikel zeigt, dass dieses Argument nicht den Kern trifft und dass jedes Eingehen darauf auch ein wenig verwischt, wofür Privatsphäre gut ist.

Also du möchtest plastische Beispiele, weshalb die Kontrolle über deine eigenen Daten wichtig ist?
Da kann man sich doch alles mögliche denken, angefangen von den leicht steigenden Krankenkassenbeiträgen, weil die Kasse anhand deiner Smartwatch festgestellt hat, dass du in deinem Bürojob nicht alle zwanzig Minuten aufstehst, die Autotür, die sich morgens nicht öffnet, weil dein Alexa dich nachts nicht schnarchen gehört hat wie sonst und du wohl oder übel zu übermüdet bist, um dich in ein Auto zu setzen - bis hin zur kompletten Auflösung deiner Menschenwürde, indem jemand dich locker damit erpressen könnte, sämtliche Chats, Bilder (und heimlich geknipste Bilder, von denen du nichts weißt), Audiomitschnitte und Bewegungsprofile zu veröffentlichen oder jemandem zu schicken, der das deiner Meinung nach nicht sehen/hören sollte, z. B. dein Vorgesetzter, deine Freundin, deine Eltern, später deine Kinder. Eventuell auch so geschickt zusammengeschnitten, dass du etwas sagst, was du gar nicht gesagt hast. Aber hey, es ist deine Stimme und die ist eindeutiger zu identifizieren als ein Fingerabdruck. Oder du kriegst einfach in der Stadt demnächst bei Zara nur die gruseligen Special effects T-shirts aus China und sonst nichts angeboten, weil du daheim in facebook versehentlich draufgeklickt hast.

Wenn du am 6. Januar als D. C. citizen nichtsahnend in Capitol Hill spazieren warst, kriegst du vielleicht demnächst deine Tür eingetreten von Homeland Security- bzw. FBI-Mitarbeitern, die deine Wohnung verwüsten, weil man mal schauen möchte, was sich in deiner Wohnung befindet - also in den Ecken, in die deine Nest Kamera nicht gerichtet ist. Du spielst ja schließlich auch gern Ego-Shooter, wie wir wissen und das ist laut unseren Profilern ein Anzeichen, dass du was Größeres planen könntest zur Biden-Inauguration. The possibilities are endless.

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Noch was aus dem Leben: Konsum,- Kredit-, Versicherungs- und Finanzgeschäfte. Du wirst heute schon anhand von Metadaten gerated (soweit das Gesetz zulässt). Im besten Fall bekommst du nur das Sky-Abo, die Mietwohnung oder den Haus-Kredit verwehrt. Im worst-case bekommst du kein Konto mehr bei irgendeiner Bank was dann quasi ein ‚normales‘ Leben nicht mehr zulässt.
Quasi das was heut die Schufa-Auskunft ist, nur in effizient.

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Also ich find es ja spannend was da so für Horrorszenarien laut euch möglich sind aber so richtig den Zusammenhang zu meinen Fragen seh ich da nicht mit beantwortet.

Soll ja auch jeder machen was er für richtig hält, wahrscheinlich wird sich auch diesmal aufgrund von Bequemlichkeit das ganze nicht dauerhaft durchsetzen. Denke kaum das sich Fußball, Arbeits und Saufgruppen in irgendein von Michael Wendler beworbenes Messenger System verschieben werden nur weil da 1-2 Leute pro Gruppe plötzlich was gegen haben.

Ich danke euch trotzdem für eure antworten zu dem Thema :)

Ich finde es jenseits aller Horrorszenarien, und auch wenn man z.B. an Sachen wie personalisierter Werbung und Verknüpfung von Datensätzen nichts Schlechtes findet, sinnvoll, Firmen wie Facebook oder Google nicht das Monopol über sämtliche digitale private Kommunikation überlassen zu wollen.

Klar: Rein praktisch gesehen gibt es aus Sicht eines europäischen WhatsApp-Benutzers aktuell keine Vorteile im Alltag durch den Wechsel auf einen anderen Messengerdienst. Verschiedene Messenger zu benutzen ist eine nervige Verkomplizierung. (Und idealerweise gäbe es nicht verschiedene Messengerdienste, die alle ihr eigenes Süppchen kochen, sondern ein offenes Protokoll – sprich sowas wie SMS – das von verschiedenen Diensten genutzt wird. Leider sind wir davon relativ weit entfernt.)

ABER: Manchmal geht’s halt einfach um’s Prinzip; was soll man da groß erklären? :ka:

Deine Fragen…

…wurden zur Genüge beantwortet; dass dir das nicht so vorkommt, liegt glaube ich eher daran, dass es DICH halt einfach nicht interessiert; oder dir Prinzipien halt nicht so wichtig sind.

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Threema kommt da gut weg und aktuell haben die sehr viele downloads.
Vor Jahren habe ich mal einen Versuch unternommen, mein Umfeld zu einem Wechsel zu bewegen. Das hat nicht funktioniert, denn WhatsApp war schon damals der Standart. Bei Signal frage ich mich wie sinnvoll ein Wechsel zum nächsten Anbieter mit US Servern ist. Der NSA ist es doch herzlich egal, mit was für Verschlüsselungen da geworben wird.

Nein. Nach heutigem technischen Stand kommst du an Daten schlicht nicht heran, wenn sie verschlüsselt sind.

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Die Daten liegen dort auch nur durchgangsweise, wie auch scheinbar auf den WA-Servern.
Allerdings erfasst WA auf Basis des Telefonbuchs personifizierte Meta-Daten („for marketing puposes“).

Und sonst halt so …

https://twitter.com/Snowden/status/1347217810368442368

Das ist auch nicht das Ziel.

Da wir im Februar einen „perfekten“ Monat haben mit dem Start am Montag, 4 vollen Wochen und Ende am Sonntag, wollte ich dies zum Anlass nehmen und einen Monat auf Social-Media verzichten.

Ich hatte dies nun schon länger vor und möchte einfach sehen, was es mit mir macht. Ich ertappe mich viel zu häufig dabei, wie ich sinnlos alle paar Minuten die besagten Apps aktualisiere. Am Ende bringt es mir doch keinen Mehrwert, außer dass ich nicht mehr die Fähigkeit besitze, mich wirklich zu langweilen und im Zweifel nichts zu tun.

In diesem Monat möchte ich komplett auf Facebook und Instagram verzichten. Twitter (wegen den News), Trade Republic, Mydealz und den Browser (auch Sofacoach) werde ich in den App-Einstellungen stark einschränken (ca. 10 Minuten am Tag). Anschließend soll die Einschränkungen ggf. auch für die anderen beiden Apps dauerhaft gelten.

Habt ihr bereits ähnliche Auszeiten genommen oder euch gar komplett von der Social-Media Welt verabschiedet? Wie waren eure Erfahrungen hiermit?

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Da hab ich einige sehr spannende Aspekte. Aber die sage ich dir erst am 1. Februar.

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Durch meine alte Arbeit habe ich häufig die Anforderung gehabt, dass ein Facebook-Login möglich sein soll.
Ich habe da blöderweise am Anfang meinen privaten Account dafür genutzt, daher war das am Ende ein großer Aufwand zu einem separaten Account zu switchen. Daher habe ich bis zum Arbeitgeberwechsel damit gewartet, aber ziemlich direkt danach meinen Facebook-Account löschen lassen.

Gerade das kann zur Krux werden, denn (zumindest damals) war es so, dass Facebook deinen Account erstmal auf „inaktiv“ schaltet und wenn du dann 3 Monate lang keinen Zugriff mehr auf Facebook hast, dann wird dein Account „gelöscht“.
Nur natürlich doof, wenn man aus Convenience nun in den Mobile Games, der Podcast App, Spotify oder sonstwo den Facebook-Login sich zusammen geklickt hat und ggf. die Anbieter es nicht ohne weiteres anbieten, dass du diese Verknüpfung aufhebst.

Letzten Endes waren es bei mir 2-3 Spiele, bei denen ich irgendwelche Achievements verloren habe, bei denen ich aber auch gemerkt habe, dass auch diese Spiele eigentlich nur noch toxisch waren und die weitere Motivation nur durch den bereits geschafften Fortschritt kam.

Seitdem hinterfrage ich auch regelmäßig, ob ich eine App, ein Netzwerk oder eine Plattform noch benötige. Bspw. ist bei mir im Laufe des Jahres Twitter vom Handy runtergeflogen, weil ich eigentlich den ganzen Tag nur noch schlechte Nachrichten gelesen habe und zum x-ten Mal denselben Corona-Kram.

Ich bin nun nicht bei Twitter raus, aber ich habe mich entschieden, dass Twitter nicht mehr die Möglichkeit hat, mich in jeder Lebenslage mal auf dem Handy zu erreichen. Also wo es geht, setze ich gerne wieder die Webseiten ein und bestimme selbst, dass ich aktiv mir die Informationen abhole.

Ich sehe die sozialen Netzwerke jetzt per se auch nicht als böse an. Nur sollte man vorsichtig sein, wie weit man solche Netze in sein Leben reinlässt.

Aktuell bin ich ganz glücklich mit diesem Ansatz und ich habe auch nicht den Eindruck, dass ich irgendwas verpasse, weil ich nun nicht mehr sehe, wer was auf Facebook, Insta etc. postet.

Das gleiche lässt sich meiner Meinung nach auch auf viele Whatsapp-Gruppen anwenden.

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Ich nutze seit einem halben Jahr weder Facebook noch Instagram, Twitter hatte ich noch nie.

Und mir fehlt genau gar nichts. Vor diesem halben Jahr war ich nach längerer Abstinenz auch mal wieder ein Monat dabei, um während Corona ein wenig unterhalten zu werden und Kontakte zu pflegen. Aber diese oberflächliche und durch und durch selbstdarstellerrische Scheiße ging mir relativ schnell auf den Senkel und ich hab es wieder gelassen.

WhatsApp hab ich auch so mal für einen Monat gemieden, aber dann merkt man, wie abhängig man davon ist. Ich kriege viele Information nicht, da wir auch für die Arbeit dort eine Gruppe haben. Und diejenigen, die vorher schon einen Chat mit mir hatten, merkten gar nicht, dass ich kein WhatsApp mehr nutzte, wunderten sich nur, dass die Nachrichten nicht durchgingen.
Und alle zu informieren, dass ich nur noch über SMS zu erreichen wäre, war mir dann doch zu blöd.

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Genau das werde ich demnächst probieren.

Ich habe eigentlich nur noch eine Kindergarten-Gruppe dort und ansonsten die Jungs und Mädels vom Sport. Der Rest ist bereits irgenwo anders auch zu finden (Telegram, Threema, Signal …) und ich habe auch kein Problem für wichtige Dinge einfach mal die App zu switchen.

Ich werde da sonst auch einfach mal meine Account für einen Monat oder so mal löschen. Mal schauen, ob ich dann irgendwas verpasse.

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