Nach den ersten Eindrücken fehlt noch mein Fazit, nachdem ich jetzt durch bin.
Die letzten Missionen konnte ich auf der Next-Gen, also der PS 5 Version spielen, aber außer sehr viel kürzeren Ladezeiten habe ich da keinen Unterschied wahrgenommen.
Wer bereits Watch Dogs und vor allem Watch Dogs 2 gespielt hat, der merkt schnell, dass sich gar nicht soooo viel geändert hat. Es steht einem sofort die ganze Welt, London und alle seine Bezirke, offen zum Erkunden. Diese Bezirke kann man vom militaristischen Sicherheitsdienst Albion befreien und wird dafür mit speziellen Agenten wie einem professionellem Attentäter, einer Fluchtwagenfahrerin, einem Drohnenexperten, oder dem „Imker“ belohnt. Allerdings kann man die auch so für Dead Sec rekrutieren.
Hat man die Bezirke befreit und will nicht der Hauptstory folgen, sondern anderen Aktivitäten nachgehen, ist da aber gar nicht so viel los. In Bars kann man sich ins Koma saufen und Darts spielen, man kann an einigen Orten Paste-Ups (Plakate) anbringen und ETOs (quasi Geld), Relikte, „Texte“, neue Masken und Technikpunkte zum Aufwerten der Technikfähigkeiten sammeln.
Gameplaytechnisch braucht man nur die Technikpunkte und die habe ich aktiv gesucht. Den Rest nimmt man dann im Vorbeigehen ab und zu mit, man braucht das Zeug aber nicht. Mit den ETOs kauft man sich nur neue Kleidung, oder Lackierungen für Waffen und Fahrzeuge.
Da es also wenig zu tun gibt, fühlt sich London etwas leer an. Watch Dogs 2 hat sich da deutlich lebendiger angefühlt.
Den größten Reiz stellt natürlich die Möglichkeit dar, jeden NPC in London für Dead Sec zu rekrutieren. Die Missionen die man dafür erledigen muss wiederholen sich zwar desöfteren, aber trotzdem macht es einfach Spaß einen Passanten zu scannen und zu sehen, dass dieser Rechtsanwalt ist und dafür sorgen würde, dass verhaftete Dead Sec Mitglieder früher wieder aus dem Gefängnis kommen.
Die Befürchtung, dass die Story mit einem Team aus beliebigen NPCs nicht funktionieren kann, haben sich nicht ganz so schlimm bewahrheitet, wie ich dachte. Natürlich fehlt da in einigen Situationen die Dramatik, wenn ich mit einem random guy vor den Bösewichtern stehe, aber die künstliche Intelligenz Bagley und die nicht spielbaren Dead Sec Verbündeten bringen etwas charakterliche Tiefe mit. Vor allem der sprücheklopfende Bagley ist der eigentliche Star des Spiels.
Überraschend fand ich, wie kurz der Hauptstorystrang ist. Wenn man alles andere links liegen lässt, ist man mit dem in 10-15 Stunden durch.
Alles in allem hatte ich wieder Spaß und würde wohl 7,5-8/10 geben.