bei mir steht ein persönlicher meilenstein an, ich werde zum 30.06. meinen angestellten status aufgeben und mich selbständig machen. es kamen mehrere faktoren zusammmen, was dann sozusagen sprichwörtlich wie die faust aufs auge gepasst hat.
in der firma, in der ich seit 11 jahren bin, waren jetzt einige personalwechsel in den höchsten führungsebenen, die für uns als personaler mit total beshicenen aufgaben einhergingen. klar, wenn neue kommen ändert sich immer einiges, nur ist es in unserem bereich mittlerweile zu 50% personalcontrolling geworden und nicht mehr das, was ich im personalbereich eigentlich schon gern gemacht hab wie recruiting, einstellung, arbeitsverträge, gehalt, zeugnisse etc. sondern eben zu 50% total sinnlose (aus meiner sicht) kostenvergleiche, bridge-reportings (wie ich das wort hasse) und auf das habe ich überhaupt keinen bock. ich habe jetzt noch nicht wirklich aktiv gesucht wegen etwas neuem, da ich schon einiges aushalten kann und sehr loyal bin, aber dass wir jetzt bis ende juni eine urlaubssperre bekommen haben wegen diesen reporting deadlines und ich eigentlich wegen meinem fussball-trainer job nur im juni meinen sommerurlaub machen kann (zumindest ging es die letzten 10 jahre ohne probleme), das hat das fass endgültig zum überlaufen gebracht.
und dann schreibt mir meine freundin letztens, mein vater (ist schon im rentenalter und gesundheitlich mittlerweile sehr angeschlagen) will sein geschäft aufgeben, haste bock?
ich dann so:
shut up and take my money.
ich dann gleich hingefahren, mir alles zeigen lassen inc. bilanzen, kontoauszüge und dann ich so, wtf? das reicht mir ja 5 mal zum leben, ich mach das. er hat ca. 20 kunden und macht für diese die monatlichen außenhandelsstatistikmeldungen (intrastat), wo der warenverkehr zwischen deutschland und EU statistisch erfasst werden muss. er bekommt für jede rechnung (zeitaufwand ca. 1 minute pro rechnung) 3 euro die er erfasst. volumen ist ca. 1500 - 1800 rechnungen pro monat, die meldungen müssen bis 10. abgegeben werden, dh. die ersten wochen des monats vollgas und dann wirds ruhiger.
kurzum, wenn meine rechnung aufgeht (ich habe die zahlen schwarz auf weiss gesehen), werde ich weniger arbeiten, miniumum das gleiche verdienen und kann arbeiten wann und wie ich will, mehr oder weniger.
jetzt habe ich donnerstag einen termin mit der krankenkasse, freitag mit steuerberater und dann weiß ich mehr. wo ist bouba wenn man ihn mal braucht? 
ich habe auch kompetente berater, mein bester kumpel ist selbständig, mein vater und mein bruder seit jeher, ich werde mich auch bei meinem kumpel im co-working space eimieten, da ich nicht der homeoffice-typ bin, ich muss raus und leute sehen.
es klingt im moment alles zu schön um wahr zu sein. in meiner arbeit rechnet keiner annähernd damit das ich kündigen könnte. schlechtes gewissen ist jetzt schon im übermaß vorhanden, aber es hilft nix.