Du unterschätzt da aber hart die Fraktion der Nerds, Fachidioten und Idealisten
Geld ist für viele von uns nur unnötiges Übel, das für die Befriedigung der anderen Bedürfnisse genutzt werden muss, damit man weiter in seiner Materie arbeiten kann.
Erhalte ich jetzt mehr Innovationstreiber, wenn ich den Leuten ihre Bedürfnisse erfülle? Ich denke nicht.
Dennoch denke ich sehr wohl, dass die Menschen sich mehr mit Bildung und Gemeinschaft auseinander setzen würden, wenn sie nicht immer in den Wettkampf und den Hustle um den Erhalt der eigenen Standards getrieben würden.
Ist dahingehend „Streben nach Kapital“ nicht auch nur eine blumige Umschreibung für Zwang und je nach Lage „erstmal aus der Scheiße rauskommen“?
Wenn das Kapital am Ende immer mehr zu einigen wenigen Leuten wandert, dann begeben sich zwangsläufig alle anderen in eine Zwangsbeziehung zu denjenigen, die nun die Welt diktieren.
Sind dahingehend die Ziele reicher Menschen die Ziele der Gesellschaft?
Ich bezweifle dies sehr stark.
Daher sehe ich auch die Innovationskraft aus der Forschung an diesen Zielen gesamtgesellschaftlich als nicht sonderlich hoch.
Ja, sicherlich purzeln da ein paar Abfallprodukte für den Pöbel heraus und jeder hat Zugriff auf kostenfreie Kartendienste oder dergleichen.
Aber diese Produkte erfüllen immer ein vertriebliches-, kein innovatives/idealistisches/qualitatives/… Ziel.
Der Umgang mit dem Begriff der Innovationen ist mir daher noch nicht ganz klar. Nutze ja selbst schon synonym Produkt dazu
Ist eine Innovation in einem kapitalistischen System dahingehend schon wirklich so gut, wie sie sein kann?
Oder ist sie durch „time to market“ und Rechtfertigungsdruck der Forschung einfach nie fertig oder so gut wie sie eigentlich sein könnte?
Reden wir im kapitalistischen Sinne also eher von Produkten und den Erhalt des Wachstums um jeden Preis?
Gehen Innovationen durch Zurückhalten, Patente und Co. verloren?
Versucht man in so einem System, das diverse Aufgaben der gesellschaftlichen Ordnung übernehmen soll, nicht nur in einem frei erfundenen Wertesystem seine Werte zu maximieren?
Erzeugt dies nicht grundlegend Ungerechtigkeiten und Chancenmissstände?
Ehrlich gesagt klingt das nach keinem geilen Umfeld für Menschen oder Innovationen.
Blockieren wir uns ggf. sogar mittlerweile durch fehlende Innovationen aus den kapitalistisch unattraktiven Forschungsbereichen in den wiederum attraktiveren Bereichen?
Also ich finde den Ansatz, dass die kapitalistischen Führer und die Konzentration der kapitalistischen Spielmittel hemmend und sehr gefährlich.
Zumal dieses Parallelsystem die gesellschaftliche Ordnung immer wieder torpediert und auf ein Gegeneinander und nicht auf ein Miteinander abzielt.
Disclaimer:
Das kann aber auch alles komplett idealistischer Bullshit sein und seit Jahrhunderten widerlegt. Meine kapitalistische Grundausbildung basiert auch nur auf einer kaufmännischen Ausbildung im deutschen Ausbildungssystem sowie den gesamten Bullshit den ein Wäscherei-Besitzer am Ende der Nahrungskette mitmachen muss.
Geschichtlich bin ich dagegen top notch durch meinen LK (bis 2006) sowie so 'nem heiteren Geschichts-Podcast (Ich empfehle, ich empfehle)
Spaß beiseite, ich würde das wirklich besser verstehen wollen, merkst ja selbst welche Ignoranz ich noch bzgl. Wirtschaftswissenschaften hege