Und sonst so... Archiv 2020—2024

Das ist jetzt nicht dein ernst,oder

Es gibt doch genug klopapier und Äpfel …
:ka:

Und die sind vom Himmel gefallen?

Das ist mir jetzt wirklich ein wichtiger Punkt:

Wieso sollten die nichts davon haben?
Ja,kein Geld, weil das braucht es dann ja nicht mehr. Aber du bist doch daran interessiert,dein Leben besser zu gestalten. Und wenn eine Sache besser werden kann,forsche ich dich dafür.

Das macht jeder im Privatleben schon in dieser Gesellschaft. Du guckst doch beim verschönern deiner Wohnung oder deines Gartens auch nicht nach dem Wertgewinn. Warum sollte es auf gesellschaftlicher Ebene anders sein, wenn der ganze Drang , aus Geld,mehr Geld machen zu műssen, weg fällt?

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Den Einwand verstehe ich nicht. Äpfel kenn man genug anbauen und klopapier kann uns bouba aus recycltem Plastik herstellen oder so…

Entschuldige meine intensiven und naiv wirkenden Nachfragen, ich versuche ernsthaft, da durchzusteigen. Du kannst jederzeit aussteigen, ist nicht soo superwichtig.

Letzteres würde aber nur funktionieren, wenn es auf ersteres Einzahlt, oder? Und wer legt fest, was gute bzw. bessere Lebensumstände sind? Und wer legt fest, wessen Lebensumstände verbessert werden?

Ja, aber die wenigsten Innovationen auf großer Ebene entstehen ja dadurch, dass ein einzelner sich sagt, dass man jetzt mal ein neues Krebsmedikament erfinden könnte oder dass man Haushaltsgeräte auch energiesparender machen könnte. Dazu brauche ich doch immense Ressourcen, die jetzt nicht dadurch akkumuliert werden, dass einzelne mit einer Situation unzufrieden sind. Treiber waren immer Kapital oder staatlicher Zwang.

Klar kann man das. Aber wer macht das denn, wenn er davon nichts hat? In deinem

steckt die Frage nach einem ganzen System. Wie kommt es oder so dazu, dass Leute sich entscheiden, Obst anzubauen oder Klopapier herzustellen?

Kein Ding, ich versuche auch zu verstehen, wie man ein System als ernsthafte Alternative betrachten kann, welches immer gescheitert ist, meistens in menschenverachtenden Diktaturen endet und von niemandem zurückgewollt wird, der wirklich darunter leben musste.

[quote=„Thrasher, post:4468, topic:243“]
Letzteres würde aber nur funktionieren, wenn es auf ersteres Einzahlt, oder? [/quote]

Genau, oder es sieht jemand, der in seinem ersten Leben schon genug Kapital angehäuft hat als eine selbsterfüllende Aufgabe. Aber im Normalfall nur in dem Zusammenhang.

Die Leute selbst, indem sie selbst ihnen zur Verfügung stehendes Kapital einsetzen, um für diese Innovationen zu bezahlen.

Die Antwort, die jetzt kommen muss, der Markt.
Wenn du eine Innovation am Markt positionieren willst, muss sie entweder für viele erreichbar sein, oder die wenigen setzen dafür genug Kapital ein, dass die Beteiligten ihren Schnitt machen.

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Super, danke für die Geduld. Also klar ist da etwas Devils Advocate dabei, aber bürgerliche Ökonomie hört bei mir mit Malthus und Smith auf. Berufskrankheit.

Wie sorgt letzteres, also dass wenig Menschen viel Kapital für eine Innovation ausgeben dafür, dass es möglichst vielen Menschen besser geht?

Und was wäre mit einer Sache, die niemandem Profit einbringt, aber das Leben der Menschen massiv verbessern würde. So was wie, hm, Grünflächen in einer Stadt. Edit. Ist jetzt nicht die rasend tolle Innovation, aber im Prinzip etwas, was man neu machen müsste, um Städte lebenswert zu halten. Wobei man da natürlich noch argumentieren könnte, dass es ein Standortfaktor für dort ansässige Unternehmen ist.

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Ich bin kein Freund von Trickle Down Economy, aber an sowas wie Trickle Down Innovation glaube ich sehr wohl. Zu Beginn war Flugverkehr etwas für die reichsten der Gesellschaft und heute kann sich jeder für 8,99 in einen Flieger nach Mallorca setzen. Auch in der Medizin oder Forschung allgemein ist der erste Output meist nicht für breite Massen erschwinglich, aber dann treibt an, dass man das Produkt für einen geringeren Preis mehr Leuten anbieten kann.

Dann muss die Idee genug Menschen etwas wert sein, dass sie bereit sind, dafür Kapital und oder Zeit einzusetzen. Das geschieht ja auch mittelbar dadurch, dass die Grünflächen von der öffentlichen Hand betrieben werden, die ihre Mittel ja aber aus dem Kapital schöpft, das die Bürger als Steuern an sie abgeben.
Wenn dann eine Mehrheit sagt, wir wollen mehr oder schönere Grünanlagen, muss offen kommuniziert werden, was das kostet und wenn eine Mehrheit das unterstützt, dann go for it.

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Man hatdavon Klopapier und Äpfel und darum geht es…

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Das hier bweist leider, dass du in meine Kritik etwas hineinliest, was mit meiner Kritik nix zu tun hat…

Alles klar, got it. Danke.

Ich habe den Eindruck, dass viel der profitorientierten Produktion, wenn sie einer kleinen Gruppe mit viel Kapital zugute kommt, Ressourcen für die angestrebte Verbesserung des Lebens für möglichst viele Menschen wegnimmt. Das mit der Entscheidung der Mehrheit sieht im Prinzip nicht schlecht aus, in der Praxis, also in der Geschichte verschieben sich diese Machtverhältnisse zu denen mit mehr Kapital, weil diese die Möglichkeit haben, andere in ökonomische Abhängigkeit zu bringen.

Und, jetzt wieder historisch betrachtet haben auch ganz anders organisierte Gesellschaften und Produktionsweisen als die Marktwirtschaft Innovation hervorgebracht, da Rad, das Brot, Hunde, etc. Kapitalismus ist ja nur ein kurzer Teil der Menschheitsgeschichte. Also Innovation ist definitiv ohne Markt möglich, oder argumentierst Du das auf der Ebene der technologischen Komplexität? Also das machen manche, die ideologisch daherkommen und meinen, dass die Alternative zum Profit nur Barbarei und Elend sein kann. Will ich dir nicht unterstellen.

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Gutenberg, da Vinci, Goethe, alle nur Profit im Sinn gehabt.

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Das ist absolut richtig.
Allerdings sehe ich den Ressourcenverlust durch diese kleine Gruppe als überschaubar beziehungsweise notwendig an, damit es die Verbesserungen in weiteren Schritten dann für breitere Massen gibt.
Den Einfluss des Kapitals auf die Entscheidungen sehe ich mehr als ein Problem auf Ebene der Politik und Entscheidungsfindung, weniger im Wirtschaftssystem begründet. Hier halte ich es im Grunde mit Churchill, dass die Demokratie das schlechteste System ist, wenn man von allen anderen mal absieht. Soll sicher nicht heißen, dass es hier nicht genug Raum für Verbesserungen gibt, aber da ist man auch in der Problematik, den Ast abzusägen, auf dem man hochgeklettert ist. Nur sehe ich keine Alternative, die irgendwann mal gezeigt hätte, besser zu sein. Besonders dann nicht, wenn in der klassenlosen Gesellschaft sich der Urtyp der herrschenden Klasse herausbildet.

Ganz klar zweiteres. Ich denke nur, dass es in der Geschichte nie einen besseren Innovationstreiber als Streben nach Kapital gegeben hat. Dicht gefolgt von staatlichem Zwang, was ich aber nicht als Alternative außerhalb von absoluten Krisenzeiten sehe.
Natürlich gab es Menschen, die auch ohne Gewinnstreben Innovationen vorangetrieben haben, nur hatten die meist Gönner hinter sich, die in ihrer Arbeit Prestige oder Chance auf mehr Kapital gesehen haben.

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Was hat denn Goethe erfunden? Werthers Echte?

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Man merkt, dass Du mit Geschichte ähnlich unterwegs bist, wie ich mit BWL (:uchurchill:). Vielleicht können wir da uns gegenseitig unterstützen. Heute ist meine Internetzeit leider rum, ich will das aber gerne weiterführen.

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Eigentlich ja schon vorher, seitdem man Geld aus dem Nichts drucken kann und das Ungleichgewicht aus den Fugen gerät.

Ich weiß schon Inflation von 2% ist das tollste und sinnvollste was es gibt.
Und das soll mir jetzt was zeigen? Was hat man denn seit 1992 oder vor der letzten Inflation gemacht, richtig einfach mehr Geld gedruckt, schauen wir uns mal die USA M2 an, wo man so ca. ab 1972 (Ende des Goldstandards) sehen kann, wie die Geldmenge nach und nach gewachsen ist. Und sind wir mal ehrlich, wenn die USA in eine Rezession rauschen könnte, dann spürt das die ganze Welt.

Und warum sind wir erst in diese Lage gekommen? Unser Geld was auf dem Markt ist, spiegelt doch gar nicht mehr die Arbeitsleistung wieder, die es sollte. Geld was durch den Cantillion Effekt z. B. in Firmen wie Evergrande geflossen ist, wo mit Milliarden von Euro auf Kredit Immobilien gebaut werden, dadurch auf Immobilien spekuliert wird, Geld in diese Märkte gepumpt wird, der Immobilien Markt dadurch verknappt wird, weil ein normal arbeitende Mensch gar nicht mehr sparen kann, um sich eine Immobilie, ein Auto oder einen TV solange zusammen zu sparen bis er es sich leisten kann. Wo Geld in Zombie Unternehmen gesteckt wird, nur damit sie am Leben bleiben, durch steigende Zinsen und Energiepreise diese vielleicht aber gar nicht mehr existieren können und eine Massenarbeitslosigkeit entstehen könnte usw. usw.

Wichtig ist doch die Zeitpräferenz, die dadurch kaputt geht.

Es gibt doch nichts hochwertiges mehr, alles ist auf eine hohe Zeitpräferenz ausgelegt, alles wird nur noch auf die schnelle, qualitativ minderwertig und aufs schnelle Vergnügen ausgelegt, wir werden um unsere Arbeitskraft beraubt, weil wir nicht mehr sparen können.

Das heißt hier wird auch die Innovation gestoppt, alles verliert an Wert, keiner investiert mehr richtig Zeit und Energie in nachhaltige Dinge, weil uns durch das Fiat Geld alles abhanden gekommen ist.

Und ja eine freie Volkswirtschaft kann doch immer noch am besten entscheiden, welches harte Geld was am stabilsten ist genommen wird, Angebot und Nachfrage mit den besten monetären Mitteln.

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„Hätten die Vulgär-Monetaristen Recht, müsste die Inflation in den Ländern am höchsten sein, in denen die Bilanzsumme der Zentralbanken wegen »Gelddruckens« und expansiver Geldpolitik am größten sind. Also in Japan und der Schweiz. Die haben mit Anleiheläufen noch viel mehr auf die Tube gedrückt als die EZB. Die chinesische Zentralbank wiederum wirkt dagegen fast bescheiden. Sie ist auch die einzige große Zentralbank, die ihren Leitzins nicht Richtung Null gedrückt hat. In der Schweiz hingegen war der jahrelang sogar negativ!“

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" Und? Haben sie Recht? Nein. Leider ist die nächste Grafik die größte Enttäuschung für die Thelens und Friedrichs dieser Welt. Japan und die Schweiz, die Länder mit der offensivsten Zentralbank und den größten Notenbankbilanzen, die also das meiste Geld »gedruckt« haben, haben auch die geringsten Inflationsraten. Wie passt das mit der monetaristischen Inflationstheorie zusammen? Gar nicht. Weil die Theorie blind für die Wirklichkeit ist und getrost wieder ins Altpapier kann. Die hohen Inflationsraten in Europa und der USA zum Beispiel kommen vom Angebotsschock, von den hohen Energiepreisen, nicht von expansiver Geldpolitik, nicht vom Schuldenmachen, nicht vom »Gelddrucken«."

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