Kann mir jemand die Regel dazu erklären warum das Tor von Karlsruhe wegen Abseits zurückgenommen wurde? Ball kam doch vom HSVer?
Ich ertrage diese ganzen dummen Handspielelfmeter Woche für Woche einfach nicht mehr. Wirklich nicht. Es macht mich regelrecht aggressiv wenn wieder mal so ein Schwachsinnspfiff kommt nachdem ein Verteidiger den Ball aus 30 cm an den Arm geschossen bekommt und die ganze Scheiße dann auch noch durch VAR und dümmste Regelwerkdefinitionen verifiziert wird. Das können wirklich nur Leute zu verantworten haben, die nie selber Fußball gespielt haben.
E: Okay. Und warum war das jetzt bei KSC-HSV kein Elfmeter?
Ohne die Szene gesehen zu haben: der Kicker schreibt, dass Elfadli den Ball nicht kontrolliert gespielt hat, wodurch keine neue Spielsituation entsteht, sondern Wanitzeks Abseitsposition bei Herolds Flanke bestehen bleibt.
Was sagt das Schiedsrichterwesen des Forums hierzu?
Bensebaini berührt den Ball nicht. Daher kein Eingreifen und kein aktives Abseits?
Bei einem Abschluss vor dem Torwart würde es wohl als Abseits gelten, oder? Beim Querpass dann nicht?
Auszug aus dem offiziellen Regeltext zu strafbarem Abseits, wenn der Spieler:
eindeutig aktiv wird und so die Möglichkeit des Gegners, den Ball zu spielen, eindeutig beeinflusst,
Gibt auch noch Punkte zum Sicht verdecken usw., aber das hier reicht für mich schon aus. Bensebaini versucht mit seinem Hüpfer per Hacke den Ball zu spielen und wird so eindeutig aktiv.
„Wir haben es intern besprochen, wir haben es intern abgestimmt und sind zu einem anderen Ergebnis gekommen: Das ist eine strafbare Abseitsstellung, weil Friedl hier so stark beeinflusst wird durch Bensebaini. In dem Moment, wo er (Bensebaini, Anm.Red. ) das Bein hebt, kann er (Friedl, Anm.Red. ) den Ball erst sehen und hat dann darauf reagiert. Das Tor hätte nicht zählen dürfen.“
Die obligatorische „Wir achten eine Halbserie lang darauf und dann interessiert es niemanden mehr“-Regel für 2025/26 wurde verabschiedet:
Ab der kommenden Saison gilt flächendeckend: Wenn ein Torhüter den Ball länger als acht Sekunden hält - wobei der Schiedsrichter einen visuellen Fünf-Sekunden-Countdown anzeigt -, folgt ein Eckstoß für das gegnerische Team. Bis dato hätte es eigentlich nach mehr als sechs Sekunden des Ballhaltens einen indirekten Freistoß geben sollen. Konsequent praktiziert wurde das von den Unparteiischen auch wegen der komplizierten Umsetzung nicht.
Das es hier zuerst aufgeploppt ist und thematisch auch hier rein gehört, verlagere ich die Diskussion mal aus dem Spieltagsthread hier rein.
Grundsätzlich eine gute Idee, diese Regel mal anzugehen, auf Sinnhaftigkeit zu prüfen und dann neu aufzulegen. In der alten Version waren in meinen Augen
die sechs Sekunden viel zu kurz
der indirekte Freistoß quasi direkt vorm Tor eine zu harte Sanktion
Das hat in der Konsequenz eben dazu geführt, dass es eine rein theoretische Regel geblieben ist. In der neuen Version sehe ich das - ähnlich wie beim Futsal - wesentlich besser durchsetzbar.
Ich habe da nur zwei relativ große ABER.
Wann fange ich genau an zu zählen? Bekommt ein Torwart, der den Ball im Getümmel pflückt, dabei zu Boden geht und sich erstmal abrollen, sortieren und aufrichten muss die selben acht Sekunden wie ein Keeper der einen Kullerball stehend einfach aufnimmt? Oder beginnen die acht Sekunden, wenn der Keeper steht und den Ball freigeben könnte? Ich finde, da müsste man schon unterscheiden. Sonst geht es los mit Stürmern, die geschickt und „ganz aus Versehen“ den Torwart blockieren und ihn so wertvolle Zeit kosten.
Eher ein Praxis Ding: ich hab echt Null Bock da immer offen zählen zu müssen. Das ist beim Futsal evtl. möglich, aber beim Fußball auf großem Feld puh. Wenn ich da am 16er stehe und der Towart will abschlagen, dann muss ich zusehen, dass ich los sprinte und Meter mache bevor der lange Ball kommt. Hat mal einer von euch versucht, zu sprinten, während er einen Arm nach oben hält? Das geht echt nur so halb und nervt sehr. Das wird für mich als Schiri auf dem Feld eher nerven. Auch weil es etwas sein wird, was zumindest auf Amateurlevel häufig einfach vergessen werden wird. Bei 20-30 Situationen pro Spiel immer hellwach zu sein und sofort zu checken, dass man jetzt ja zählen muss - klingt in der Theorie easy, in der Praxis aber schwieriger als man denkt.
immer wieder spannen, die einblicke in die realität zu bekommen und weitere Ansichten zu bekommen. Danke Dir!
Frage dazu: Hältst Du es für grundsätzlich möglich, dass man im Fußball irgendwann mal mehrere Schiedsrichter haben wird wie im handball, Eishockey, basketball, Football?
Oder, dass solche Aufgaben wie diese in die Hand des jeweiligen Linienrichters gehen?
Wie kann das kein Abseits sein?
Wurde gecheckt und für okay befunden. Aber der Magdeburger geht ganz klar zum Ball, der Tormann reagiert auch eindeutig darauf.
Mal wieder eine Schiedsrichter-Frage, die Leute aus der Praxis beantworten können. (@FoxoFrutes)
Ich hatte heute selber als Umpire einen Einsatz in Dresden. Direkt neben dem Baseballfeld befinden sich mehrere Fußballplätze auf denen unter anderem auch die Jugend von Dynamo spielt.
Auf dem Weg in die Umkleide kam uns ein Schiedsrichtertrio entgegen, die mit Headsets verkabelt waren. Immer wenn ich mal auf den Platz herübergeschaut habe, schien das fußballerische Niveau des Spiels bei dem die verkabelten Schiedsrichter pfiffen relativ hoch zu sein.
Gleichzeitig habe ich auf dem Rückweg aber auch ein Spiel auf einem Feld gesehen, welches fußballerisch eher Kreisklasse war, bei dem dann auch nur ein Schiedsrichter komplett ohne Assistenten auf dem Feld stand.
Ab welcher Spielklasse kommen die Headsets zum Einsatz? Ab welcher Spielklasse darf ein Spiel nicht mehr von nur einem Schiedsrichter geleitet werden? oder ist die Antwort: Hängt vom Regionalverband ab?
In MV ab Landesklasse mit Assistenten, darunter auf Kreisebene muss nicht.
Funkstrecke hat sich der eine Schiri, den ich flüchtig kenne, selber organsiert, weil es die Arbeit erleichtert. Ist bis zu Verbandsliga in MV definitiv keine Pflicht und bei jedem Gespann anders.
Ab Oberliga weiß ich nicht, ob da Funkverbindung irgendwann in den Satuten auftaucht.
Also ab welcher Spielklasse bzw. in welchen Spielen Assistenten eingesetzt werden ist wirklich von Landesverband zu Landesverband und in manchen Landesverbänden dann sogar nochmal von Kreis zu Kreis unterschiedlich.
Bei uns in Hessen sind Spiele ab der Gruppenliga (7. Liga) aufwärts im Gespann, dazu bei den B- und A-Junioren ab der Hessenliga (Oberliga) aufwärts. Wir im Kreis besetzen aber z.B. auch im Kreispokal Spiele, bei denen mindestens ein Team aus Liga 7 oder höher mitwirkt, mit einem Gespann. Dazu auch alle Relegationsspiele, unabhängig davon, zu welcher Liga.
In Westthürungen wird hingegen schon ab der 8. Liga mit Gespann besetzt, wenn ich richtig informiert bin.
Im FV Rheinland werden Spiele auch einfach mal so mit Gespann besetzt, unabhängig von der Liga, weil man z.B. Assistenten ausbilden möchte oder weil es sich um ein Risikospiel handelt.
Das Thema Technik ist nochmal ein ganz anderes. Grundsätzlich ist es ja so, dass das „Gespannsquipment“, also Fahnen etc., Eigentum des Schiris sind und der bringt das dann immer mit zu den Spielen. Da ist es dann jedem selbst überlassen, wie viel er investieren will. Ich selbst leite z.B. ein paar mal im Jahr ein Gespannspiel (Relegation, Kreispokal, etc.), pfeife im regulären Ligabetrieb aber immer solo. Deswegen habe ich mir einfach „nur“ normale Fahnen für 40 Euro besorgt. Schiris, die jede Woche im Gespann raus fahren, haben bei uns alle zumindest Funkfahnen, die per Knopfdruck auf der Fahne ein akustisches Signal an den Schiri schicken. Die kosten aber mehrere hundert Euro. Zuletzt haben wir zwei Schiris im Kreis, davon einen in der Oberliga, die seit kurzem auch mit Headset unterwegs sind. Das ist auf dem Platz natürlich total hilfreich, aber setzt auch eine relativ dicke Investition voraus.
Ich war vor kurzem als Assistent bei einem der Headset-Schiris dabei und er hat sich tatsächlich in der 70. Minute verletzt und konnte nicht weiter machen. So bin ich zu meinem Debut in Liga 7 an der Pfeife gekommen und habe dann gut 20 Minuten mit Headset gepfiffen. Das ist schon wahnsinn, wie viel das bringt, wenn man einfach immer sofort Input von seinen Assistenten bekommen kann.
VPN da wahrscheinlich Geoblocking, ev. auch nicht.
Bei uns in der Schweiz testet ein Kanton (sagen wir Bundesland) eine Body Cam bereits im Amateur Bereich. Denn die Gewalt gegen die Schiedsrichter nimmt zu. Untertitel sind verfügbar.