Ich stimme Fry zu, wenn er sagt „Naja, pädagogisch wertvoll…“ - auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er das überhaupt so meint, wie ich es empfinde.
Klar, kannst du jetzt besonders darauf achten, dass da irgendwelche Siegel dranstehen oder auf jeden Fall irgendwas gezeichnet sein muss, weil CGI-Kindersachen aus der Hölle kommen. Aber zum einen finde ich die angeblich „pädagogisch wertvollen“ Sachen teils nicht so wertvoll. Nicht, weil die da Mumpitz erzählen, sondern vielmehr weil ich keinen riesigen Unterschied zur unausgezeichneten Produktionen erkenne. Zum anderen finde ich, dass nicht alles, was man seinen Kindern geben oder anschauen lassen kann, einen gewissen Learning-Effekt haben muss. Weil es halt auch immernoch Unterhaltung ist. Außerdem kann man das so pauschal gar nicht sagen - äh, Beispiel:
Meine Dreijährige ist gerade auch großer Paw Patrol-Fan. Ich schaue das dann teilweise mit an und sie erzählt mir dabei Sachen über die Hunde, die ich als Outsider natürlich nicht wissen kann. Wenn man so will, wird ihr Gedächtnis dahingehend schon irgendwie „trainiert“. Dann nehmen wir die Erzählstruktur auch manchmal in den Alltag mit. Keine Ahnung, wenn wir rausgehen wollen und sie trödelt, sagen wir Sachen wie: „Fiona braucht unsere Hilfe. Sie soll für draußen fertiggemacht werden. Für diesen Einsatz brauchen wir: Skye! Du kannst mit deinem Helikopter die Jacke holen und zu ihr fliegen. Und Rocky! Mit deinem Greifarm kannst du die Sonnencreme holen und ihr im Gesicht verteilen!“ Sowas halt. Und dann findet sie das meist cool, weil sie ein bisschen Teil dieser Welt sein kann. Beim Spielen mit Autos, die sie dann selbst nach den Hunden benennt, ist das auch ganz schön zu sehen, dass sie selbst eigene Geschichten erfindet, wo irgendwem geholfen werden muss und welcher Hund dafür am besten infrage kommt.
Davon abgesehen hätt ich das als Kind bestimmt auch megageil gefunden. Da darf man auch nicht allzu kritisch sein und mit einem Erwachsenenanspruch rangehen. Also zumindest, wenn die Kinder halt Bock drauf haben, das zu gucken. Man darf auch nicht denken, dass nur das, was man früher selbst geguckt hat, über allem steht. Bekannte von uns erziehen ihre Kinder rein „skandinavisch“ - also Pippi, Michel, Nils Holgersson, etc. Fand ich damals als Kind immer eher langweilig und teilweise moralisch fragwürdiger als heutiger CGI-Kram. Aber „haben sie ja damals auch immer so gerne geguckt“. Ja mei, ich dränge meinen Kindern jetzt sicherlich nicht die Turtles auf, nur weil ich das geil fand.
Ansonsten geht die Kikaninchen-App auch klar. Da sind auch kleine „Bummi“-Filme mit schöner Moral dabei.