Kino für die Ohren - Hörspiele/Hörbücher

Mit der ARD Audiothek kann man dieses Thema auch mal wieder beleben. Dort gibt es richtig viel zu entdecken.

Los geht es mit einem Werk, was mich überhaut erst zu den aufwendig produzierten Hörspielen gebracht hat.

Wassermusik von T.C. Boyle. Der Entdecker Mungo Park macht sich 1795 auf den Niger zu kartographieren. Zwei weitere Handlungsstränge spielen in Großbritannien.
Produziert von Leonard Koppelmann, Sprecher bis in die letzte Rolle großartig besetzt.

Bis Weihnachten läuft übrigens auch noch Kein Mucks mit Bastian Pastewka. Wurde kürzlich bei Fest & Flauschig erwähnt. Pastewka stellt kurz die Sprecher vor, der ist in der Hinsicht wirklich so gestört wie in der Serie. Danach gibt es wunderbar alte Krimihappen, die man auch locker nebenbei hören kann.

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Sorry, ich musste erstmal am Smart Home Thread vorbei.

Ich bin immer noch absoluter Hörspielfan, gerade die Werke von Ivar Leon Menger sind für mich Pflichtkäufe. Monster 1983 hab ich ja im alten Forum schon abgefeiert, sein letztes Werk Ghostbox befindet sich mittlerweile in der Produktion der dritten Staffel und ist ebenfalls nur zu empfehlen.
Die Sprecher sind halt von vorne bis hinten einfach nur absolute Sahne, Luisa Wietzorek bspw. , die im übrigen die Stimme von Ellie in Last of Us2 ist, würde ich bedenkenlos 200 Waschmaschinen abkaufen.

Bzgl Eckard Dux zitiere ich mich mal selbst:
Da schwingt einfach eine großväterliche Wärme und Erfahrung mit, dass ich gedanklich wie ein kleiner Junge vor ihm auf dem Boden sitze während er im Schaukelstuhl sitzt und mir die Geschichte erzählt.

Dazu Sprecher wie Till Hagen, David Nathan, Gerrit Schmidt-Foss etc.

Außerdem empfehlenswert ist Lock&Key, zumindest für Leute, die ein wenig was mit Stephen King anfangen können, denn die Vorlage bildet eine Comic Reihe dessen Sohnes. Die Netflix Serie kam in Staffel 1 nicht wirklich ans Hörspiel oder an den Comic ran.

Hörbucher tu ich mich weiterhin schwer, selbst bei den erschienenden Hörbuchern meiner geliebten Drei Fragezeichen. Außer Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka konnte mich bisher niemand dazu bringen stundenlang einer einzigen Stimme zu lauschen.

Für den Nostalgie Faktor gibt es auf Spotify noch einige alte Kinderhörspielperlen wie bspw mein vergötterter und kaum bekannter Panki.
Teilweise heute nicht mehr politisch korrekt, teilweise auch echt etwas holprig, aber für ne halbe Stunde bist du plötzlich wieder 12, nur Kekse und Milch musste dir trotzdem noch selber kaufen…

Was mit halt noch so wirklich fehlt ist eine gut funktionierende Hörspiel App, Audible trackt ja vernünftig mit, aber Spotify und Co machen es einem nicht gerade einfach.

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Ich muss hier jetzt mal meinen Hass auf TKKG rauslassen. Habe jetzt einige der älteren Folgen gehört und es ist unfassbar, wie unsympatisch allein „Tarzan“ ist.

Permanent gibts direkt auf die Fresse von ihm. Da lässt einer ne Kippe fallen und dann kommt Tarzan mit einem „coolen Spruch“ wie z.B. „Sie haben da etwas fallen gelassen. Sie wissen, dass das illegal ist? Ich glaube, ich muss ihnen mal Marnieren beibringen“. Und zack, wendet er sein „Judo“ an und verprügelt denjenigen.

Viel schlimmer ist dann aber, dass in einer anderen Folge er kein Problem damit hat, bei einer unschuldigen Frau einzubrechen, um dort Bilder „auszuleihen“. Da rechtfertigt er sich dann, dass das ja nicht so schlimm sei und es ja daraum gehe, seinem Judo-Lehrer aus der Patsche zu helfen (in die er sich selbst manövriert hat).

Diese Doppelmoral ist bei TKKG echt zum kotzen, sowas habe ich in noch keinem anderen Kinder- bzw. Jugendlichenhörspiel gehört. Und da spreche ich noch nicht von den ganzen Stereotypen und rassistischen Motiven, die in den alten Folgen permanent vorkommen oder der endlosen Klugscheißerei von „Tarzan“ und dass er auch kein Problem damit hat, der Polizei ihren Job zu erklären.

Wird das in den neueren Folgen eigentlich besser? Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass TKKG mit den neueren Folgen (so ab der Folge 100) noch schlechter geworden sein soll, mit immer absurderen Geschichten.

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Ganz zu schweigen von den maßlos veralteten Frauenbildern und dem Rassismus in den Folgen. Kann man ganz gut hier nachlesen.

Neuere Folgen kenne ich nicht. Früher habe ich das auch gehört und gelesen, aber als Kind hinterfragt man sowas natürlich nicht. Umso schlimmer, dass hier vor allem unbedarften Kindern solche antiquierten Weltansichten eingetrichtert werden.

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Die Frage ist eher, wie die auf 200+ Folgen gekommen sind. Die drei ??? müssen jedenfalls schon richtig kreativ werden, um noch zu irgendwelchen neuen Rätseln zu kommen.
Dazu muss man noch sagen, dass es nicht nur rassistische Vorurteile waren, viel öfter hat sich einer der Bösen doch mal ne Zigarette angesteckt, Fall gelöst.

Das Ganze auf die Spitze getrieben haben Stuart Kummer und Edgar Linscheid mit ihrer wunderbaren Persiflage. Da werden so ziemlich alle Klischees der Jugendhörspiele abgearbeitet, die drei Hauptakteure orientieren sich aber ganz eindeutig an TKKG und nicht, wie auf der Seite angegeben, an den drei Fragezeichen.
Die Besetzung der Synchronsprecher ist dazu erstklassig. ARD hat es schön zusammengefasst: „Mit den deutschen Stimmen von Matt Damon, Daniel Craig, Samuel L. Jackson, Selma Hayek, Al Pacino, Jamie Oliver und SpongeBob.“ Nicht von dem stilechten und daher absolut beschissenem Intro abschrecken lassen.

300 % und die Scheiße mit dem Schulgarten

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Das Ganze auf die Spitze getrieben haben Stuart Kummer und Edgar Linscheid mit ihrer wunderbaren Persiflage. Da werden so ziemlich alle Klischees der Jugendhörspiele abgearbeitet, die drei Hauptakteure orientieren sich aber ganz eindeutig an TKKG und nicht, wie auf der Seite angegeben, an den drei Fragezeichen.

Kennt ihr die Ferienbande? Das ist nicht nur ne klasse Produktion sondern eben auch eine Persiflage auf TKKG. Die erste Folge gibts gratis auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=cILgMrJIga4

Und das selbe gibts auch für Die drei ???. Nennt sich die Die drei @@@ und ist auch wunderbar. Da gibts hier auf YouTube einen Kanal mit gar allen (sehr empfehlenswerten) Folgen: https://www.youtube.com/watch?v=xzjFPgzkoog

Zum Thema TKKG und deren moralische Bedenkenheit könnte ich sicher 20 Seiten schreiben.
Der Autor Stefan Wolf (Rolf Kalmuczak) war eben genau das wogegen unsere Generation und jüngere nun verstärkt angehen. Wir müssen uns vor allem einem bewusst sein: TKKG fußt in dem Deutschland der späten 70er und frühen 80er Jahren, aus der Sicht eines elitäres Schriftstellers, der in den 30ern geboren wurde. In einer Branche, die teilweise eben noch snobbistischer und verkalkter war.

Ein Verstaubtes Weltbild, das damals wie heute in der Hamburger Vorort-Villa als „normal“ vorzufinden ist.

TKKG ist mindestens chauvinistisch und faschistisch. Neben dem klassischen Rassismus (Jeder Italiener spricht gebrochenes Deutsch und arbeitet in einer Pizzeria und hat Kontakte zur Mafia), gibt es ja nicht nur Sexismus. Wobei der schon sehr bedrückend ist. (Deutsche) Mütter sind heiliger als unterm Hakenkreuz - aber nur so lange sie zu Hause für die Männers kochen und sich um die Kinder und den Haushalt kümmern.

Wobei das schlimsmte Zitat dazu bei den drei Fragezeichen zu finden ist. Da betitelt Bob ein Mädchen als Schlampe („Das ist vielleicht eine Schlampe“). Man kann zur Entschuldigung sagen, dass hier das Wort Schlampe sehr wörtlich genutzt wird, weil ein junges Mädchen in Unordnung lebt. Ich sehe hier aber das typische EUROPA-framing, das in den 80er Jahren in Hörspielen normal war und das sicherlich bei einigen in der Generation zur moralischen Verkümmerung und Aufbau eines fatalen Weltbilds beigetragen hat.

Bei TKKG sind Mädchen immer schwach und wehrlos. Gaby zB muss brav zurückbleiben und sich ums Essen kümmern. Essen für den fetten Klöschen! Igitt, der ist fett - er isst sehr viel! Immer. ER IST FETT - und natürlich doof und faul, …weil er fett ist! Aber Tarzan ist cool. Er ist der Führer der Jugendbande. Weil er dunkle Haare hat wird er manchmal für einen Ausländer gehalten. Das macht ihn sauer. Gut, dass der unsportliche und feige Hungerhaken Karl ihn dann analytisch beruhigen kann und dem „Dschungel-Tarzan“ für seine Kraft bewundert, mit dem er einen Penner auf die Fresse haut, weil dieser Systemversager kein zu Hause hat und es gewagt hat an einem Ort mit ihm zu sein.

Das Universum von TKKG ist verleitend für geistige Tiefflieger und heute einfach nur noch erschreckend. Ich habe öfter Reruns gemacht. Aus nostalgichen Gründen. Wenn man 10-12 Jahre alt ist fällt einem das gar nicht so auf. Die Produktionen sind ja hochklasig. Gute Sprecher (ausser Karl), gute Sounds, catchige Musik und die Sprache an sich geht da im guten Klang unter.

Die Reruns durch alle Folgen im höheren Alter (auch bis in Folge 200+) sind dann eher Besuche in der Kindheit und Blicke in eine Vergangenheit, die man dann mit anderen Augen sieht bzw anderen Ohren hört. Neben der fatalen Sprache gibt es etwas, was mich damals wie heute an TKKG gestört hat, obwohl meine Mutter mir das gerne mal vom Flohmarkt als Kassette mitgebracht hat oder ich 5 Mark vom Taschngeld für die Folgen ausgegeben habe: Die Verläufe sind unheimlich flach und endeten immer da, wo bei den drei Fragezeichen die Folgen eigentlich anfingen. Und ich konnte mich nie mit TKKG identifizieren, obwohl die aus einer deutschen Großstadt kommen waren sie mir ferner als die Fragezeichen aus Calfornia. Eben weil das Weltbild in TKKG gefühlt aus den 1930ern stammte.

Ich bin seit Langem in ein paar Hörspiel-Foren, wo eben viele aus der Kassetten-Kinder-Generation (zwischen 30 und 55 schätze ich mal) sind. Und ich behaupte es ist kein Zufall, dass der Ton dort ist wie er ist. Ich probiere es kurz zu umreisen: Ne Stimmung wie auf nem NPD-Parteitag. Klar sind nicht alle so - aber ne laute Masse.

Kassetten-/Hörspiele waren lange ein deutsch-deutsches Ding. Klar, so ist das auch quasi ein Alleinstellungsmerkmal deutscher Unterhaltungskultur. Aber eine ganze Generation wurde mit solchem Billigschund sozialisiert. Stefan Wolf verstarb vor langer Zeit und TKKGs Vorlagen sind mitterweile nicht mehr so krass, aber mindestens genauso irrelevant und langweilig.

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Ich will weitere Folgen von 300 %. :pensive:

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Dann kennst Du bestimmt auch die beiden Typen, die diese Hörspielkammer des Schreckens machen, wo sie alte deutsche Hörspiele und aktuellen Mist in einem Podcast verreissen.

Gewisse Sachen verzeihe ich so alten Serien noch, weil das halt damals irgendwie so Zeitgeist war. Das nehme ich mit einem Schmunzeln hin, auch in dem Glaube, dass man das damals nicht böse meinte sondern mit Stereotypen es den Kindern „einfacher“ machen wollte, sich die „Bösen“ vorzustellen. Aber die Doppelmoral ist damals wie heute schäbig. Das kann man dann Kindern auch nicht mehr erklären.

Ich befürchte, ja. Habe ich aber erfolgreich verdrängt.

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Also mit Schund wie TKKG kann man den Thread hier nicht absacken lassen. Darum hab ich mir die Tage mal ein paar Gedanken macht, welche Hörspiele bei mir eigentlich so hängen geblieben sind. Vielleicht baue ich das später noch aus, los gehts erst mal mit Radiohörspielen.
Heißt 45-55 Minuten Spielzeit und alles was man damit so anfangen kann. Wer nähere Infos braucht kann mich anschreiben. Einige findet man bei Youtube oder in der Audiothek, für den Rest gibt es auch Mittel und Wege.

1. Junge - Max von Malotki (2014)

  • fängt an wie ein sehr lockerer Tatort und dreht dann immer weiter ab
  • zeigt gleich wunderschön, was im Hörspiel geht, aber als abendfüllender Spielfilm wohl nie gedreht werden würde

2. Das schaudererregende Abenteuer im Orientexpress - Michael Koser (1982)

  • ganz klassischer Krimi, gedacht für die Prof. van Dusen Reihe, aber umgeschrieben auf Holmes und Watson
  • der Fall war für van Dusen zu heftig, es ist also eine Art Sonderfolge

3. Mondglas - Stefan Wilke (1999)

  • klassische Sience-Fiction, eine interessante Idee konsequent umgesetzt
  • das ist bei Hörspielen nochmal ein eigenes Feld, es ist auch vieles von Lem, Asimov und Konsorten umgesetzt worden, leider meist in ziemlich mieser Tonqualität

4. Die Nacht des Luchses - Kai Hensel (2016)

  • Politiker fährt mit seiner Entourage durch die Nacht, viel Gelaber, schöne Wendungen
  • einfach für ne knappe Stunde gute Unterhaltung

5. Black Noise - wittmann/zeitblom (2016)

  • eher ein Radiofeature, als ein Hörspiel, aber men lernt sehr viel in den 54 Minuten
  • Reportagen dieser Art sind leider selten, aber es gibt sie

6. - Das Kreuz auf dem Erlenberg - Bodo Traber (2005)

  • wer den Film „The Wicker Man“ kennt, dem dürfte der Story bekannt vorkommen
  • sehr atmosphärisch und spannend, driftet zunehmend in den Horror
  • neben „51° West“ das klarste Werk von Bodo Traber, wer das hier schon gut findet, der kann sich auf den Rest wirklich freuen

7. Der Robinienmörder - Peter Jacobi (2009)

  • die South Park Folge mit Scott Tenorman als Hörspiel
  • Topsprecher und dieses Ende, besser gehts nicht

8. Wild ist scheu - Karen Köhler (2020)

  • junge Frau geht in den Wald, eigentlich gibts auch nur eine Sprecherin, aber viele Waldgeräusche
  • hat mich ordentlich mitgenommen, aber man muss sich drauf einlassen, dann wirds sehr emotional

9. Nebel - Walter Karl Schweickert (1964)

  • auch in der DDR gabs Hörspiele, darum muss das mit rein
  • ein Zug macht sich selbstständig und steuert auf eine Katastrophe zu

10. Die Sehnsucht nach der Klammer - Philip Stegers (2010)

  • drei Personen erzählen ganz unterschiedliche Geschichten aus ihrem Leben
  • angeblich lebensbejahend, vor allem eine Geschichte kriegt mich aber jedes Mal und kommt an Punkte, die kaum ein Film bei mir erreichen kann

Also wer einsteigen will in die große bunte Welt des Hörspiels, der hat jetzt erst mal einen groben Überblick. Kann gerne noch Empfehlungen geben, wenn es eine bestimmte Kategorie sein soll.Es gibt noch so viele Sachen, die viel mehr Publikum verdient hätten.

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Eine der größten Hörspielproduktionen aller Zeiten gibt es gerade in der ARD-Audiothek: Der Herr der Ringe

Das habe ich als Kind rauf und runter gehört. Erst als Kassetten-Aufnahme aus dem Radio, wobei noch anderthalb Folgen zwischendurch gefehlt haben, dann auf CD. Jetzt hört es gerade meine 9-jährige Tochter…

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Geil, die haben damals hunderte von Mark gekostet auf Kauf-Kassetten.

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Gerade mal über den Adventskalender geguckt, da sind so ziemlich alle guten Produktionen des Jahres versammelt, die die Ard Audiothek so hergibt.

1 - Babylon Berlin - gibts inzwischen 3 Hörspielstaffeln, sehr aufwendig produziert, basiert wie die TV Serie auf Kutschers Büchern
5 - Paul Temple und der Fall Gregory - Pastewka in seinem Element
8 - Sörensen hat Angst - Bjarne Mädel als norddeutscher Kommissar, gibts auch schon drei Teile
15, 16, 17 - Piratenbraut Anne Bonny, virtuelle Welten in Cryptos und Fantasy in Erdsee, das ist der Versuch an das jüngere Publikum zu kommen mit ~6-8 Folgen à 30 Minuten, kann man gut in der Mittagspause weghören

13 - Greul fehlt mir noch, bei Kummer/Linscheid kann aber eigentlich nicht viel schiefgehen

Wollte die Tage auch nochmal auflisten, was mir dieses Jahr so über den Weg gelaufen ist.

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Die letzten Wochen viele Serien der Audiothek aufgeholt.

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Morland ( 3 Staffeln, 36 Folgen, <30min pro Folge, abgeschlossene Handlung)
Kann man am ehesten als eine Art junge X-Men in einer postapokalyptischen Steampunkwelt beschreiben. Zielgruppe ist mir nicht so ganz klar, weil Kinder eine wesentliche Rolle spielen, aber es mitunter ziemlich heftig zur Sache geht. Sehr interessant ist die Motivation einer der Hauptakteure.
Der Einstieg ist etwas mühsam, weil gefühlt bis Folge 6 immer neue Figuren vorgestellt werden, die anfangs keine Verbindung zueinander haben.
Bei der Aufmachung sind sie mit den Grafikern wohl durchgegangen, keine Ahnung wer der Typ auf der Grafik sein soll. Das bewusst kurz gehaltene Podcast-Format sorgt dafür, dass vor allem in der letzten Staffel einige Folgen mittendrin geschnitten werden. Dann kommt etwas Eigenwerbung und dann gehts in der nächsten Folge nahtlos weiter. Ist wohl beides dem Ziel geschuldet ein jüngeres Publikum anzusprechen.
Fazit: Langweilig wurde es nicht, die Welt ist schlüssig und das Szenario mal was Anderes.

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Greul (1 Staffel, 8 Folgen, gut 50 Minuten pro Folge, offenes Ende)
Mittelalterfantasy, vergleichbar mit der ersten Staffel Game of Thrones (viel Intrigen, kaum Übernatürliches). Sprecher richtig gut besetzt u.a. mit Bjarne Mädel und Aljoscha Stadelmann. Die Charaktere sind gut durchdacht und verfolgen fast alle mehr als nur ein offensichtliches Ziel.
Hauptparteien sind die Heiden im Dorf und die Mönche im Kloster. Ist alles sehr atmosphärisch gestaltet, aber vor allem im Dorf der Heiden gibt es ab und an wunderbar trockene und sarkastische Sprüche.
Fazit: Hat das Zeug zu was ganz großem, aber das Ende ist völlig offen. Hängt alles davon ab wie es weitergeht.

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Vom Erdboden (4 Folgen à 25min, abgeschlosse Handlung)
Wenn schon der Folgenname spoilert. Auch wieder Podcastformat. Die Akteure handeln mitunter naiv und klischeehaft, sind aber alle auch noch relativ jung. Was in Folge 3 dank Kommissar Zufall so passiert wäre selbst den drei Fragezeichen peinlich, aber sei es drum. Die Soundkulisse ist großartig. Die gezwungene Jugendsprache der Akteure erinnert ein bisschen an eine Aufzählung von Vorschlägen zum Jugendwort des Jahres. Kann sein, dass die Jugend inzwischen wirklich so redet, auf mich wirkte es sehr gewollt.
Fazit: Viele verpasste Chancen nach einem interessanten Einstieg. Driftet zum Ende Richtung TKKG Weltbild und Niveau ab.

Streife (Hörspiel, 54min)
Hier das komplette Gegenstück zu „Vom Erdboden“. Keine großen Erklärungen, realisitische Charaktere, immerzu eine bedrohliche Atmosphäre. Leider kann man ohne zu spoilern kaum was zum Inhalt sagen. Auch der Text auf der Audiothekseite verrät schon viel zu viel. Zwischen den Zeilen werden die ganz großen Fässer aufgemacht (Verfassungsschutz in Frage stellen, NSU Morde, Wer wusste wann schon Bescheid?) ohne auch nur einen Vorwurf konkret zu äußern. Passiert alles im Kopf des Zuhörers.

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Das Layout deutet eher auf eine Abrechnung mit Pick up Artists hin.

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