https://twitter.com/eorden/status/1721571374026621225
Ich habe keine Ahnung, ob das ausgedacht oder ein echtes Zitat ist (was auch schon viel aussagt), aber es ist wunderschön.
Meinungen zu Zizek?
Ist ja quasi der Popstar unter den Philosophen aktuell. Höre aktuell viel seiner Vorträge bei der Fotobearbeitungen. Sowas hier als Einstieg:
Und noch eine provokante philosophische Frage. Ich hab keine geisteswissenschaftliche Ausbildung, daher stochere ich ungeschickt und unsensibel in die Problematik. Wenn wir die aktuellen Werte im Kapitalismus voraussetzen unabhängig von der eigenen Meinung dazu: Gibt’s einen Punkt, ab dem es unethischer ist einen zu hohen Anteil an verfügbaren Staatsmitteln auszugeben, um immer älter werdende Gesellschaft mit immer intensiverer Medizintechnik und Pflegepersonalkosten als es unethisch ist die Komfortabilität der Versorgung von der eigenen Finanzierungsstärke abhängig zu machen? Im Prinzip ja in viele Staaten der Welt so und auch hier natürlich so. Aber im Zuge der Pflegedebatte ist mir noch keine funktionable Lösung gekommen in der Systemlogik damit umzugehen, dass wir vermutlich bald regelmäßig Rentner:innen haben die fast so lange Anspruch auf Bezüge haben, wie sie arbeitsfähig waren. Auch in Hinblick auf die zurecht kritisierten Lohnverhältnisse in der Pflege, die vermutlich ja eher noch 50% und mehr Zuschlag bekommen müssten. Ist es nicht ab einem gewissen Punkt auch vernünftig für die letzten Lebensjahre weniger Ressourcen zur Verfügung zu stellen in Konkurrenz mit plakativ gesprochen dem Zustand von Kindertagesstätten und Schulen? Klar jedes Leben ist gleich viel Wert und zu. Aber wenn du nun mal am Schalter der Weiche stehst, musste dich ja entscheiden!
What?
In den Regeln der Systemlogik des „reinen“ Kapitalismus (den wir zum Glück nicht haben, den sich aber sicherlich viele wünschen) müsste eigentlich jeder, der entweder keinen Mehrwert mehr produzieren kann oder keinen Mehrwert durch Konsum schaffen kann, daran gehindert werden, innerhalb des Systems weiterzuexistieren.
Deshalb sollte man vielleicht das System überdenken.
Seine Vortrag zur Fernsehserie The Wire ist sehr gut. Sein philosophisches Werk ist mir als vulgärmarxistischer Fotze zu verstiegen.
Wie soll man über „Ethik“ diskutieren, wenn ich vorher schon etwas voraussetze und obendrein soll es noch „unabhängig von der eigenen Meinung“ sein? Das gejt doch gar nicht. Ich soll doch meine Meinung darlegen. Ethik ist doch nichts logisch Ableitbares, sondern eine moralische Frage…
Oder verstehe ich die frage falsch?
Es war vielleicht eher die Verwunderung meinerseits darüber, dass fehlende Mittel für und in der Pflege so ein Aufregerthema ist, obwohl sich so überproportional über die Alten kümmern eben gar nicht der Logik des aktuellen Wirtschaftens entspricht und dann hat sich’s etwas verklausuliert in meinem Kopf.
Wenn man die Prämisse weglässt, dann sind wir uns ja zu einig darüber, dass es an sich möglich sein muss nach abgerackertem Leben bestmöglich ver- und befürsorgt zu werden.
Hat vielleicht auch ganz nüchtern damit zu tun, dass die älteren Mitbürger die Gruppe mit der höchsten Wahlbeteiligung darstellen. Noch dazu ist diese Gruppe deutlich homogener in ihren Bedürfnissen. Rente und gesundheitliche Versorgung - beides auch Faktoren, auf die die Regierung einen sehr direkt Einfluss hat. Damit hast du auch diese sehr enge gegenseitige Bindung von älteren Leuten und der Regierung.
Dagegen haben Jüngere oft verschiedene Bedürfnisse, die oft auch nicht direkt staatlich beeinflussbar sind.