Kann dir leider nicht helfen, aber möchte mich hierzu
auch ausheulen, weil nein, vermutlich nicht.
Vorgeschichte: Bei uns war/ist Fertighaus gesetzt, weil Kontakte, Wissen, Skills, Zeit & Energie fehlen, uns selbst reinzustressen. Zumal das ganze Thema der Koordination der Gewerke und Lieferungen gerade wirklich komplett katastrophal ist (kenne da mehrere Geschichten aus meinem Umfeld). Hinzu kommen die kranken Preissteigerungen derzeit. Wir können erst in 1,5 Jahren bauen und nur große Fertighausanbieter geben uns hier Preisgarantien für diesen Zeitraum. Wir sind mittlerweile im Vergleich zu letztem Sept/Oktober schon bei einer deutlich sechsstelligen (!!!1) Summe an Mehrkosten für gestiegene Baupreisen, explodierende Zinsen und wegfallende Förderung.
Zu letztem Punkt habe ich ja bereits ordentlich geranted. Von einem Tag auf den anderen wurde das Programm geschlossen. Anfang April wurde ein neues Programm bekanntgegeben. Mit ca. 2 Wochen Vorlaufzeit. Und erstmal ohne Details. lol.
Innerhalb dieser >2 Wochen haben wir nun:
- Unsere damaligen 2 Fertighaus-Finalisten zu einem letzten ausführlichen Termin eingeladen und weitere Rückfragen gestellt
- Diese beiden im Detail verglichen, bei unterschiedlichen Baubeschreibungen und Herangehensweisen der beiden echt ein großer Pain… Zumal wenn man wie ich wirklich sichergehen möchte wieviele Steckdosen da jetzt in welchem Raum dabei sind und wo der frostschutzssichere Außenwasserhahn dabei ist und wo nicht
- Die Vertragsunterlagen gelesen für zwei Anbieter
- Ein ganzes Buch zum Thema Fertighauskauf gelesen, weil ich gemerkt habe, dass ich vom Vertrag keine Ahnung habe, aber keine Zeit mehr für einen Anwalt hatte
- Die Vertragsunterlagen zweier Anbieter mit diesem neuen Hintergrund nochmals gelesen & einzelne Passagen verhandelt
- Den Endpreis bei beiden Anbietern nochmals nachverhandelt und die detaillierten vertraglichen Änderungen/Anpassungen geprüft
- Entscheidung für einen Anbieter
- Vertragsunterschrift inkl. mehrstündigem wie geht’s jetzt weiter Gespräch
- Die nötigen Unterlagen übers Haus für die KfW Förderung organisiert (Energiegedöhnse, Berechnung Kubatur etc. pp.)
- Mit 4 verschiedenen möglichen Finanzierungspartnern (Vermittlern, Banken) Termine ausgemacht und durchgeführt
- Rückfragen zu jedem einzelnen gestellt was genaue Konditionen und Details angeht
- Alle Unterlagen für die Finanzierung gesammelt. Beim Umweltamt in <24 Stunden einen Altlastenauszug bekommen, beim Grundbuchamt in <24 Stunden einen Grundbuchauszug (wie stolz ich darauf bin, die so erfolgreich bezirzt zu haben…, das dauert beides normalerweise eher Wochen)
- Alle Unterlagen für die Finanzierung gescanned, macht Bock bei vielseitigen Kaufverträgen, Bebauungsplänen etc. pp.
- Zweittermine bei den interessantesten Finanzierungspartnern ausgemacht & natürlich entsprechend vorbereitet
- Uns für eine Finanzierung entschieden
Mittwoch am 20.4. ging das Programm online. Mittwoch waren wir auch entscheidungsreif. Donnerstag sollte unterschrieben werden mit der Zusage von der Bank, dass die ganze Kacke dann auch am 22.4. digital bei der KfW liegt und der Zuschuss beantragt wird. In ca. 10 Arbeitstagen haben wir alle (!) oben genannten Schritte durchgeführt. War ein sicker hustle, da wir in der Zeit auch keinen Urlaub hatten. Der ein oder andere nötige Ansprechpartner aber natürlich schon, was die Terminfindung zu einer eigenen Challenge gemacht hat…
Und was passiert? Statt nach wenigen Wochen oder zumindest wenigen Tagen waren die KfW Moneten bereits nach wenigen Stunden weg. Und wir damit ca. 2 Tage zu spät. 
Der ganze Hustle für den Arsch. 
Und als Bonbon on top noch die Bauzinsentwicklung der letzten 5 Jahre.
Die Zinsen rennen uns davon, wir haben bis MORGEN Zeit, eine Finanzierung einzuloggen, die wir Mitte/Ende der Woche so nicht mehr bekommen werden, wissen aber nicht, ob da nochmal eine passende KfW Förderung kommt, wo wir 150k extra Kredit aufnehmen müssten um diese zu bekommen und auch nicht im Detail, wie das Haus genau aussehen wird. Aber das auszusitzen ist keine Option, weil die Zinsen bereits in wenigen Monaten easy 3%+ sein könnten und dann wirds wirklich spitz auf knopf…
Also JA, es ist definitiv die allerbeschissenste Zeit gerade.
Aber damit ist der Rant auch vorbei, generell sind wir in einer sehr priviligierten Situation mit guten Jobs und Ersparnissen und kriegen das trotz Mehrkosten noch finanziert. Und ein Leben lang mieten wollten wir nicht. Sollte mich daher mehr darüber freuen, wie gut es uns geht, statt mich über den Häuserbums zu ärgern. Weil ob ich bis 61 oder 67 abbezahle, ist dann auch irgendwie wurscht. Wir freuen uns jetzt primär auf unser WeberHaus. Ich werde berichten.