So, auf besonderen Wunsch von @thejokerhh, versuche ich, mein diesjähriges Langezeitsave hier wieder ein bisschen dokumentarisch zu begleiten. Durch das neue Forum dürfte es ja wesentlich weniger aufwändig sein, als es das mit dem Leverkusen Save im alten Forum war. Außerdem habe ich aktuell nicht so viel Zeit, wie ich damals hatte, so dass das Spiel- und Postempo sich einigermaßen die Waage halten müssten, ohne dass ich eine halbe Saison an einem Tag spiele und dann wieder drei Wochen gar nicht.
Die Teamauswahl
Gut, wer a bisserl denken kann, der hat’s am Threadtitel schon erraten. Ich hatte viele ambitionierte Teams im Sinn. Irgendwie war klar, dass ich in Deutschland managen wollte. Zunächst hatte ich mit der Hertha geliebäugelt, aber irgendwie hat mich der „Money Cheat“ da ein bisschen von abgehalten. Dann habe ich eine Reihe von Teams in der Bundesliga durchdacht. Aber irgendwie gab es da nur Topteams (Bayern, Dortmund, Leipzig), graue Mäuse die keinen interessieren (Wolfsburg, Mainz, Augsburg, Bielefeld) oder Teams, die mir einfach nicht wirklich sympathisch sind. Die Eintracht scheidet aus, weil es eben mein Team ist und ich gerne einen „fremden“ Verein managen wollte. Am Ende standen zwei Vereine zur Auswahl. Der eine war Werder Bremen, der andere, für den ich mich schließlich entschieden habe: Schalke 04.
Ein schönes Projekt mit einem ambitionierten Verein, der in den letzten Jahren einfach nur schlecht gemanaged wurde. Der aktuelle Kader bietet einen soliden Rumpf, um den man aufbauen kann und die Knappenschmiede liefert bereits früh im Spiel einiges an Talenten. Das Geld ist zwar klamm (wie fast überall in FM21, Corona ist eben ein Thema), aber man ist auch nicht überschuldet. Die Medien schätzen die Knappen auf Platz 11, die Forderung des Vorstandes ist die obere Tabellenhälfte. Dazu sollte man, wie überall, im Gehaltsbudget bleiben und nach Möglichkeit Spieler unter 23 für die erste Mannschaft verpflichten.
Transfers
Fokus in der Transferperiode sollte vor allem sein, möglichst viele der jungen Talente zu verleihen, um ihnen Spielpraxis zu verschaffen. Das ist soweit ganz gut gelungen. Die frisch mit einem Profivertrag augestatteten Arbnor Aliu, Sidi Sané (beide Greuther Fürth), Luca Campanile (Jahn Regensburg) sowie Juan Cabrera (St. Pauli) fanden alle einen Abnehmer. Außerdem wurde Nassim Boujellab zur Hertha nach Berlin verliehen, die ihn sogar mit dem Versprechen übernahm, ihm dort Schlüsselspieler-Einsatzzeiten zu geben.
Außerdem wurde Mark Uth für 4 Millionen Euro an Eintracht Frankfurt verkauft. Einer der besseren Spieler im Kader, für den ich aber aufgrund der Breite in der Offensive nicht wirklich Verwendung hatte. Zudem mit 4 Millionen Euro Jahresgehalt einer der Topverdiener. So wurde noch einmal ordentlich Platz auf der Gehaltsliste geschaffen und sogar eine Ablöse generiert, die sich am Marktwert orientiert. Acht Millionen Einsparung auf die Saison finde ich hier sehr solide.
Zugänge gab es natürlich auch. Zum einen kam Matias Palacios von San Lorenzo in Argentinien. Das war ehrlich gesagt mein erster Panikkauf, ziemlich früh nach Spielstart. Ich kannte ihn noch aus FM20 und habe ihn daher „blind“ gekauft, weil ich Angst hatte, bis zur Deadline nicht genügend Scoutingmaterial zu haben, um Spieler zu kaufen (was sich im Nachhinein natürlich als Qautsch rausgestellt hat, bei der Größe der Scoutingabteilung). Palacios kommt als „Loan to Buy“ Deal und fällt somit diese Saison nur mit seinen 101.000,- Euro Gehalt ins Budget. Im Sommer greift dann eine Kaufpflicht über 6,5 Millionen Euro.
Schalke hat irgendwie außer Schöpf und Ludewig keinen richtigen RV im Kader, deshalb musste ich auch hier nochmal aktiv werden. Auch da habe ich zu FM20-Wissen gegriffen und Ethan Laird von Manchester United für eine Saison ausgeliehen. Leider wird das ein reines Leihgeschäft, United hat sich hier nicht auf eine Kaufoption eingelassen. Laird kann sowohl in der Vierer- als auch Fünferkette spielen und ist auch qualitativ klar der beste Mann auf dieser Position in meinem Kader.
Außerdem wollte ich, bedingt durch meine Taktik (mehr zu dieser später) noch einen flexiblen Offensivspieler verpflichten, den ich möglichst auf beiden Flügeln einsetzen kann. Wenn er dann noch im Zentrum spielen kann und nicht allzu viel verdient, umso besser. Und wer ist da als Schalke 04 auf jeden Fall erster Ansprechpartner? Richtig. Der 1. FC Nürnberg natürlich. Es hat mich selbst ein bisschen gewundert, dass das so einfach ging, aber für 2,4 Millionen Euro wechselt Robin Hack nach Schalke. Derzeit sicher noch keine absolute Stammspielerqualität, aber sein Potenzial und seine Vielseitigkeit machen ihn zu einem absoluten Schnäppchen. Mit rund einer Million Euro verdient er auch nicht allzu viel.
Mannschaft und Taktik
Okay. Aller Anfang ist schwer. Nachdem ich eine katastrophale Vorbereitung gespielt habe (0:1 Niederlage gegen die eigene zweite Mannschaft, 1:3 Niederlage gegen einen österreichischen Zweitlisten, 1:0 gegen einen Landesliga Club), habe ich zum Pflichtspielauftakt im Pokal gegen Chemnitz ziemlich kurzfristig nochmal umgestellt. In den ersten Spielen wollte ich eine ballbesitzorientierte Taktik versuchen, was aber gar nicht geklappt hat. Also ging es doch wieder mit dem 4-2-3-1 Gegenpressing, das dann folgendermaßen aussieht:
Die Frage nach der Nummer Eins stellt sich nicht mehr, da Fährmann sich früh in der Saison das Kreuzband gerissen hat und für den Rest der Saison raus ist. Rönnow steht also zwischen den Pfosten. Die beiden Außenverteidiger stellen sich aufgrund der Qualitätsvorsprungs vor der Konkurrenz von selbst auf (dass ich das mal über Oczipka sagen würde…). In der Innenverteidigung habe ich die Qual der Wahl zwischen vier Mann (Nastasic, Sané, Kabak, Stambouli) für drei Positionen. Ich habe mich vorerst für Kabak und Nastasic entschieden, letzteren kann ich aber fast 1 zu 1 durch Sané ersetzen, was dann zwar zu lasten der Spieleröffnung geht, dafür aber eine unglaubliche Lufthoheit schafft. Vizekapitän Stambouli ist erstmal außen vor und dient als Lückenfüller oder kommt, wenn die Situation einen DM erfordert. Im Zentrum steht mit Serdar, dessen Vertrag ich direkt um fünf Jahre verlängert habe, der wohl beste Spieler der Mannschaft. Hoffen wir mal, dass die Mezzala-Rolle wieder so stark ist wie sie es in FM20 war. Bisher hat Suat überzeugt. Daneben spielt Omar Mascarell, dem aber Nabil Bentaleb im Nacken sitzt. Hier würde ich am liebsten alle drei aufstellen, gerade Bentaleb ist ein toller Box-to-Box-Spieler, aber Mascarell hat hier auch ein bisschen den Kapitänsbonus. Die offensive Dreierreihe kann ich sehr flexibel gestalten. Harit ist mit Abstand der kreativste und beste Spieler in der Offensive, deshalb wollte ich ihn im Zentrum haben und ihm möglichst viele Freiheiten geben. Er kann aber auch auf links spielen, dann kommt Palacios im Zentrum. Raman ist ebenso vielseitig einsetzbar und kann auf beiden Flügelpositionen spielen. Seine Dynamik kommt meinem taktischen Stil des Gegenpressings auch sehr zu Gute. Rechts spielt aktuell Matondo, der mit seiner Geschwindigkeit gepaart mit der von Laird viel Gefahr erzeugen kann. Allerdings fehlte in den ersten Spielen so ein bisschen der Punch gegen den Ball. Eventuell versuche ich es mal mit Raman auf rechts und Hack auf links. Außerdem wartet mit Skrzybski ein vielseitiger Mann auf der Bank. Ganz vorne hat Paciencia sich gegen Kutucu durchgesetzt und den Platz in der Startelf gewonnen.
Offensiv zielt die Taktik darauf ab, entweder schnell über die Außen oder kreativ über Harit durchs Zentrum zum Erfolg zu kommen. Defensiv wird drauf gegangen und eng gedeckt. Das ist zwar kräfteraubend, aber da Schalke ja aktuell nur in zwei Wettbewerben spielt, müsste das hinhauen mit guter Trainingssteuerung.
Der Saisonstart
DFB Pokal, 1. Runde
Chemnitzer FC 0:2 FC Schalke 04
Tore: - / Raman, Paciencia
Ein souveräner und nie wirklich gefährdeter Sieg für den Favoriten. Die kurzfristig neu gewählte Taktik griff gut und Chemnitz kam nicht zu einem einzigen Torschuss. Schalke versäumte es zwar, sich deutliche Torchancen zu erspielen, war vor dem Tor aber eiskalt und zog verdient in die nächste Runde ein.
Bundesliga, 1. Spieltag
FC Bayern München 5:0 FC Schalke 04
Tore: Gnabry (3), Lewandowski, Alaba / -
Ein eigentlich von den Statistiken her gar nicht so eindeutiges Spiel. Keine der Mannschaften hatte richtig Torchancen. Der in FM21 neu eingeführte xG Wert lag bei beiden Teams nach 90 Minuten unter 1. Doch Bayern machte daraus fünf Tore. Besonders Gnabry traf wie und von wo er wollte. Zwar eine eingeplante Niederlage, dennoch ist insbesondere die Höhe des Ergebnisses ärgerlich.
Bundesliga, 2. Spieltag
FC Schalke 04 2:1 Werder Bremen
Tore: Serdar, Matondo / Rashica
Eine gute Vorstellung mit absoluter Feldüberlegenheit. Eine Unachtsamkeit und ein Stellungsfehler von Nastasic sorgten dafür, dass Rashica einmal frei vorm Tor auftauchte und zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf. Kurz vor Schluss konnte Matondo nach Vorlage von Ozcipka die Schalker erlösen und den verdienten Siegtreffer erzielen.
Bundesliga, 3. Spieltag
RB Leipzig 1:0 FC Schalke 04
Tore: Sörloth / -
Ein Spiel, das Leipzig völlig verdient gewann. Dem frühen Rückstand durch Sörloth hatten die Knappen nichts entgegen zu setzen. Wenn es mal gefährlich wurde, dann durch Einzelaktionen oder Fernschüsse, aber bis auf deine Großchance, die der eingewechselte Kutucu frei vor Gulasci kläglich vergab, brachten die Königsblauen nichts auf den Rasen. Leipzig hätte durchaus ein oder zwei Tore mehr erzielen können, so dass Schalke mit dem 0:1 noch gut bedient war.