Finanzielle Vorsorge - Der Kapitalistenthread

Sag mal Bescheid… Ich denke du meinst die Zulagen in der Ansparphase, welche mit Kind dann eben nochmal höher sind?

Prinzipiell bin ich irgendwie nicht so überzeugt von Riester. Vielleicht will mich ja jemand überzeugen, wieso es doch sinnvoll ist? Die Nachteile die ich sehe:

  • Man zahlt erstmal Gebühren, nämlich beim Abschluss was eine Kündigung erstmal unattraktiv macht. In anderen Worten: Mega unflexibel.
  • Wenn ich 20 Jahre einzahle und vor Rentenbeginn abnippel ist das Geld futsch. Ausnahme wäre, dass der Ehepartner auch einen Riester-Vertrag hat, auf den ein Übertrag stattfinden kann. Aber letztendlich kommt der an das Geld dann auch erst als Rentner. Für den Staat ist das natürlich klasse, wenn Riester-Sparer das Rentenalter nicht erreichen. Wenn ich mit 55 Jahren versterbe ist das für meine Familie recht blöd.
  • Als Rentner zu früh sterben ist auch blöd, denn der Versicherer geht ja meist davon aus, dass ich lange lebe. D.h. wenn ich mit 75 abnippel habe ich auch keinen guten Deal gemacht.
  • Letztlich ist das System viel zu kompliziert. Ich will nicht ausschließen, dass es auch gute Riester-Produkte gibt und man die genannten Nachteile bei manchen Verträgen ausschließen kann, aber der Dschungel ist letztlich undurchschaubar, es gibt kein staatlich definiertes „Standard-Produkt“. Mein Credo war bisher: Was ich nicht verstehe, mache ich nicht und Riester ist hoffnungslos überfrachtet mit unverständlichen Produkten aller Art.
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Das ist alles vollkommen richtig, deshalb würde ich das 1. irgendwo vertrauensvoll durchrechnen lassen und 2. im leben keinen cent mehr bezahlen, als notwendig ist, die Zulage und den Steuervorteil zu bekommen.

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Hm, Betriebsrente ist ja oftmals auch nicht das gelbe vom Ei. Ebenfalls sehr unflexibel, bei Jobwechsel ist es Glückssache was man vom Ersparten mitnehmen kann, und wenn der Arbeitgeber kaum was drauf legt lohnt sich die Entgeltumwandlung durch die dann geringeren Beiträge zur gesetzlichen Rente auch nicht wirklich.

Hat jemand irgendwelche privaten Rentenversicherungen laufen? Kann da jemand was empfehlen?

Deutschland und Schweiz sind verschieden, das Gesetz der Gebühren gilt aber überall. Ich war ein paar Jahre in der Finanzberatung und was ich da an Versicherungen gesehen habe war oft überflüssig und teuer. Grundsätzlich würde ich raten, das Risiko und das sparen zu trennen. Versicherungen machen für Menschen Sinn, die nicht sparen können und bei denen die Flexibilität damit endet, dass sie am Ende sehr wenig oder nichts haben. Der Zwang und die schlechten Rückkaufswerte helfen dabei. Da kann man dann auch als junger Mensch mit einem tiefen, monatlichen Betrag anfangen. Je nach späterer Situation (Familie, Haus), das Risikokapital erhöhen oder ergänzen. Den Rest voll sparen. Monatliche Fondssparpläne bieten sich an, mittelfristig und langfristig planen und je nach Produkt attraktiv, was die Steuern angeht.

Bei anderen Anlagen bin ich genauso altmodisch. Lohnkonto sollte Ende Monat auf 0 sein, drei Monatslöhne plus geplante, kurzfristige Anschaffungen auf der Hohen Kante. Den Rest anlegen. Was Aktien angeht, wenn man nicht auf Spekulation aus ist, grosse Titel kaufen, mind. 10 Jahre halten, dann hat man immer Geld verdient, egal ob gerade Weltkrieg, crash oder Ölkrise war. Mit dem Rest kann man spekulieren und in Anlagen mit mehr Risiko gehen oder in Fonds verteilen. Und so früh wie möglich fürs Alter sparen. Klingt nicht sexy aber tiefe Beträge zahlen sich über 40 Jahre mehr aus, als die letzten 10 Jahre viel Geld zu investieren. Erhöhen kann man je nach Möglichkeit immer.

Das aber nur sehr allgemein, da ich die Rentenversicherung und die Zuschüsse der Arbeitgeber in Deutschland nicht (mehr) kenne.

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Meine bisherigen Investments sahen eher vor, reinkommendes Geld zu verprassen. Der Wunsch nach Absicherung und Vorsorge wächst natürlich im Alter und mit Kindern. Auf der anderen Seite steht wegen Kindern auch weniger Geld zur Verfügung, was allein unser Lego schon gekostet hat…

Fahrlässigerweise habe ich mich bisher genu 0 kundig gemacht. Schön wäre natürlich ein Immobilienerwerb, unter 1,5 Mio. braucht man allerdings gar nicht anfangen. Irgendwelche Vorsorgeprogramme, die ggf. die 2 Kids berücksichtigen, würde ich schon mitnehmen wollen. Wenn es denn Sinn macht.

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Das stimmt nicht. Wenn der Ehepartner keinen Riestervertrag hat, wird das Guthaben samt Zinsen an die Erben ausbezahlt.

Was ich gelesen habe: Die Erben erhalten nur die Beiträge aber keine Zulagen und vor allem keine Steuervergünstigungen. D.h. man mus Rückwirkend Steuer zurück zahlen und am Ende wird nicht so viel übrig bleiben. Aber das kann sicherlich von Vertrag zu Vertrag variieren. Womit wir wieder beim Punkt Kompliziert sind.

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Ja, in dem Fall hast du Recht. Die staatlichen Zulagen fließen dann zurück, und bei der Auszahlung der verzinsen Beiträge müssen vorherige steuerliche Vorteile zurückbezahlt werden.

Wenn der Sparer übrigens in der Rentenphase verstirbt, erhalten die Erben in der Regel übrigens nur dann etwas, wenn eine Rentengarantiezeit vereinbart wurde.

Zudem hängt es sehr stark davon ab, welchen Versicherer man wählt, wie hoch die Kosten sind. Vom derzeitigen Garantiezins von 0,9% sind diese wohl in keinem Fall mehr gedeckt, sodass man nach Kosten tatsächlich weniger erhält, als man eingezahlt hat. Lohnen kann es sich aufgrund der Zulagen aber trotzdem. Und wenn man einen alten Riestervertrag mit hoher Garantieverzinsung. (z.B. 2,75%) hat, dann sollte man den in aller Regel auch weiter besparen.

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Ich würde gerne für mein Patenkind ein Depot eröffnen. Am besten eins, wo ich je Quartal 25€ sparen kann und Eltern sowie Oma und Opa auch mal unkompliziert was dazu buttern können. Unkompliziert so viel und so oft sie eben möchten (bspw. Geburtstag).

Bin da aktuell auf OSKAR und das Comdirect Junior Depot gekommen.

  • OSKAR scheint mir ein Roboadvisor zu sein, auf dem man unkompliziert was dazu buttern kann, aber eben keine selbstständige ETF Auswahl passieren kann. Vielleicht will ich aber nur ganz langweilig MSCI World machen und fertig.
  • Comdirect Junior Depot läuft wohl so wie ein normales. Da würde ich mir den MSCI World aussuchen und munter laufen lassen. Das dazu buttern würde manuell laufen.

Vielleicht hat jemand ja etwas ähnliches gemacht für Patenkinder oder eben die eigenen Kinder.

Hab’s schon ein paar Mal empfohlen hier im Thread. Scalable Capital ist da super. Das Depot liegt bei der Baader Bank. Gibt ne Menge ETF, die du kostenlos besparen kannst, darunter natürlich auch MSCI World. Die Sparrate wird einfach von deinem Girokonto (oder von wo auch immer du halt zahlen willst) abgebucht. Außerdem kann man jederzeit per Überweisung einfach noch Geld drauf buttern, das dann entweder liegt, oder womit du dann halt direkt wieder traden kannst.

Dazu das ganze sehr easy mit ner guten App zu verwalten. Kannste dir ja mal anschauen. Wenn du dich dafür entscheiden solltest, kannste das Depot über diesen Link eröffnen, dann bekomme ich sogar ne kleine Werbeprämie :slight_smile:

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Danke für den Hinweis. Bei denen war ich damals auch Mal zu so ner Veranstaltung. Wäre dann aber wie OSKAR auch ein Roboadvisor, wenn ich es richtig verstehe. Bzw. scheinen beide sehr ähnlich zu sein.

Ein spezielles Produkt für (Paten)Kinder scheinen die jetzt auch nicht zu haben.

Ach so, das nicht, nein. Die haben so einen Advisor mit eingebaut, den ich aber nicht nutze bzw. bisher nicht genutzt habe.

Wenn du für dein Patenkind einfach einen ETF besparen willst, dann würde ich einfach nach einem Angebot schauen, dass dir eine möglichst große Auswahl an kostenlos besparbaren ETF gibt. Da sind die mit über 1300 ganz gut aufgestellt. Und der erste Sparplan ist immer kostenlos.

Ich habe allerdings gerade gesehen, dass man da gar keinen quartalsmäßigen Sparplan einrichten kann, von daher vielleicht doch gar nix für dich.

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Das haben wir für unser Kind. Ein Teil der Großeltern und wir schmeißen da monatlich ein paar Mark drauf und es wird aktuell in einen ETF angelegt. Funktioniert.

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Die Mark schmeißt ihr dann aber auf das Konto, welches dann wiederum mit dem Depot verknüpft ist? Davon musst du dann wiederum einen Sparplan einrichten oder eben manuell kaufen?

Ja genau. Da ist ein (kostenloses) Verrechnungskonto bei.

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Lässt ihr die Depots auf eure Kinder laufen?
Dadurch kann man ja den Freibetrag ausnutzen, andererseits gehört Ihnen das ganze Geld wenn Sie 18 sind.

Wir haben uns daher entschieden das Depot auf uns laufen zu lassen. Nicht dass die Kids mit 18 auf dumme Gedanken kommen :thinking:

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Hatte auch gelesen, dass es ggf. auf BAföG Einfluss haben kann, wenn über 7.500€ überschritten sind und das Kind der „Eigentümer“ ist. Tiefergehend habe ich mich da aber noch nicht informiert.

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Die Frage ist ob Bafög jetzt das riesen Thema ist wenn die Eltern/Verwandtschaft monatlich nen Hunni abdrücken können?

Naja. Jedenfalls habe ich ja schon Mal erwähnt, dass ich mir wegen dem Freibetrag nicht so in die Hose machen würde. 801€ Gewinn muss man erstmal erwirtschaften.

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Ja. Sowohl es über Kinder als auch über die Eltern laufen hat Vor- und Nachteile.
Fürs Bafög ist das potentiell relevant, jedoch umgegehrt auch für theoretische Harz IV Berechnungen. Bei Freibeträgen kann es ebenfalls Relevanz haben. Und klar, mit 18 gehört es dann faktisch dem Nachwuchs. Aber das ist ja auch Sinn der Sache. Am Ende wird das Angesparte vielleicht für einen Gebrauchtwagen oder eine schöne Reise reichen. Die Einzahlbeträge sind so gering, dass da kein Vermögen zusammen kommen wird mit dem man riesigen Blödsinn machen könnte.

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Naja. Wenn du 18 Jahre lang jeden Monat 50 Euro sparst, dann sind das selbst ohne Rendite 10.800 Euro. Das ist schon ein bisschen mehr als ein erstes Auto oder eine schöne Reise. Ich weiß nicht, warum ihr für eure Kinder spart, aber mir geht es hier nicht darum, dass ich ihr in 15 Jahren 12-13k oder mehr Euro in die Hand drücken kann und sage „hier, hau raus, ist deins“. Für mich ist das quasi ein Geldtopf, der dann für größere Posten, die in dem Alter dann halt anstehen (Führerschein, Auto, Auslandssemester, Einrichtung der ersten Wohnung, …) gedacht ist, aber eben nicht als Geld zur freien Verfügung. Deshalb läuft das auch auf uns.

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