Ich finde diesen Satz sehr spannend (wirklich) und mich interessiert wie die anderen das sehen.
Ich schaue auch ganz ganz ganz wenig andere Ligen aber den Satz, dass EPL und LaLiga in der Breite keinesfalls viel besser sind, würde ich aus dem Bauch heraus überhaupt nicht unterschreiben. Aber wie gesagt: Völlig subjektiv und ohne viel Ahnung.
Würde sogar soweit gehen und sagen, dass fast alle BuLi-Mannschaften bis auf Bayern, Dortmund und Leipzig in den Ligen ganz schön schwimmen würden. Klar Frankfurt gewinnt mal überragend die Euroleague und hat ne geile Truppe. Aber für mich geht die Betrachtung hier nur um den reinen Ligabetrieb über die ganze Saison gesehen.
Für mich liegt die Bundesliga qualitativ immer noch hinter der Serie A und weit hinter EPL und LaLiga, vielleich kurz vor der Ligue1.
Nicht was die Begeisterung, die Spiele und die Fans angeht. Aber irgendwie doch immer stärker wahrgenommen als die Liga tatsächlich ist.
Auf die Serie A bezogen stimmt die These wohl schon. Ich denke nicht, dass sich Hertha vor Hellas oder Werrder vor Verona verstecken muss (ich wollte eigentlich Cremona schreiben, aber da ist der Alliterationsgaul mit mir durchgegangen). Ich schaue mir häufiger Teile der Spiele der US Lecce an und das ist schon ganz fein, aber auch nichts, was Wolfsburg nicht hinbekäme.
In der Premier League kann ich die schwächeren Teams nicht wirklich einschätzen, aber allein das TRansferbudget lässt schon vermuten, dass da die Hälfte der Bundeliga um den Abstieg kämpfen würde.
Sportlich ist das immer ganz schwer zu bemessen. Wenn die Bundesliga soooo stark wäre, würden wir ja reihenweise Titel im Europapokal holen.
Wir brauchen uns aber auch nicht zu verstecken. Die meisten Vereine sind gesund und es wird gut gewirtschaftet.
Ganz klar die stärkste Liga, glaube da gibt es keine zwei Meinungen, ist die Premiere League. Das sind aber auch ganz andere finanzielle Rahmenbedingungen.
Alles was danach kommt, Spanien, Italien, Deutschland und vielleicht auch Frankreich. Die nehmen sich wahrscheinlich nicht viel.
Ist das so? Also kann man von der Stärke einer Liga auf Titel in Europa schließen? Dass Bayern oder Dortmund die Champions League gewinnen sagt ja nichts über die Vereine zwischen Platz 4 und 18 aus oder? Und eher die muss man ja mit den anderen Ligen vergleichen. Wie oben eben Verona vs Bremen.
Freundschaftsspiele sagen am Ende aber auch überhaupt nichts aus. Da werden nicht selten in zwei Halbzeiten zwei komplett neue Teams auflaufen. Bestimmt werden sich das Leute anschauen, aber ein sportliches Wertung wird man da nicht vornehmen können. Der VfB hat in seiner ersten Abstiegssaison ManCity vom Platz gefegt.
Die Stärke einer Liga lässt sich nicht endgültig vergleichen, aber das internationale Abschneiden (5-Jahres Wertung) ist da sicherlich aussagekräftiger als das persönliche subjektive wahrnehmen anderer Ligen von denen man kaum mehr als 5 Spiele in der Saison sieht.
Die 5-Jahres Wertung zeigt mittlerweile ja auch nicht nur die Spitze der Liga sondern je nach Ligen Größe immerhin 35-39% der Liga. Bei uns ist dieses Jahr sogar knapp 45% der Liga international vertreten.
Das jetzt mal Union und Freiburg auftauchen ist eine schöne Abwechslung, ansonsten sind das in Deutschland aber doch fast immer die gleichen 8-9 Mannschaften. Und wenn International immer wieder die gleichen Mannschaften spielen zeigt das ja auch, dass diese Grundsätzlich stärker sind, als der Rest der Liga. Und wenn dieser stärkere Teil der Liga dann jedes Jahr international unter dem Radar fliegt, dann gehört da schon sehr viel Fantasie dazu, wenn man diese Liga dann stärker bzw. gleichstark sieht, als England und Spanien, die grundsätzlich jedes Jahr Mannschaften im Halbfinale/Finale beider Wettbewerbe haben. Villareal ist letzte Saison einfach ins Halbfinale der CL gekommen und dort dann zumindest 150 Minuten gegen Liverpool ordentlich mitgehalten, nachdem sie zuvor Bayern und Juve besiegt haben. Davon ist z.b. Frankfurt weit entfernt, beide sind vermutlich ähnlich stark in ihrer Liga.
Premier League und La Liga sind auf jeden Fall eine Stufe über Bundesliga und Serie A.
Da ich ja diese bayernfremde Diskussion mit meinem Gesabbel angestoßen habe, möchte ich nur kurz daran erinnern, dass ich nie behauptet habe, die Bundesliga sei stärker als die anderen Top-Ligen.
In meiner Jugendfußballmannschaft gab es einen Typen, der am Ball definitiv nicht filigran war, aber einfach das ganze Spiel hindurch laufen konnte. Dazu hatte er seine Beine gefühlt überall, fast unmöglich, an ihm vorbeizukommen. Immer kam noch irgendwoher die Grätsche, das lange Bein oder zumindest störendes Gestocher. Und dazu waren auch die Gliedmaßen so ganz seltsam „hart“, jeder Zweikampf hat irgendwie wehgetan, weil der Kerl aus Sehnen und Knochen bestand und einfach immer draufgehalten hat. Dieser Typ: Konrad Laimer. Also nicht ganz. Aber von der Art her.
Jedes mal, wenn ich Leipzig über 90 Minuten sehe (was zugegebenermaßen nur selten ist), bin ich beeindruckt, was der zuläuft, wie er Gegner nervt, wie wichtig er gegen den Ball ist. Der ist echt eine ganz eigene Kategorie, was auch Daten bestätigen, auch wenn seine Art des Spiels ganz schwer in Daten zu fassen ist:
Musste gerade überlegen ob er jemals einen Ball am Fuß hatte
Tatsächlich 17 Tore und 17 Vorlagen in knapp 400 Profi spielen, ne Legende der Typ. Solche Leute hatten wir eigentlich immer. Effe, Jeremies, Bommel, Gustavo, Vidal oder auch Martínez.
Klar der ein oder andere konnte auch wirklich kicken aber defensiv hatte man vor denen immer Angst als Gegner.
Hat der tatsächlich 400 Spiele gemacht? Der musste doch leider relativ früh seine Karriere beenden, da war das Knie im Eimer. Glaube, er hat sich extra für das CL Halbfinale gegen Real Madrid, das frisch operierte Knie spritzen lassen und es im Nachhinein ziemlich kaputt gemacht.
„Einmal gegen Arsenal London, da hat der Jens Jeremies deren Franzosen Vieira umgetreten - aber übel! -, und als der wieder aufstand, hat der Jerry zu ihm gesagt: ‚Siehst du die Mittellinie? Kommst du drüber, macht es aua! Hier drüben aua, da drüben gut!‘“