Der Politik Thread - Archiv 2020—24

Ja, aber genau da setzt Glauben (nicht nur religiös gemeint) an und setzt das rationale Denken aus.

Bzw. manch grundlegende Behauptung lässt eine vermeintlich rationale Schlussfolgerung zu. Bspw. dass ein Embryo bereits ein durch den Staat geschütztes Wesen/Mensch ist.

Und das kann man dann auch an der Einkommensklasse festmachen, Frauen der oberen Mittelschicht werden öfter einen „Kurzurlaub“ in Kalifornien machen, darunter wird dann eben öfter gestorben oder die finanzielle Situation wird sich nochmal erheblich verschlechtern, die Armutsschere wird automatisch noch weiter auseinandergehen.

Das ist sowieso die größte Heuchelei dieser Pro Life Fraktion. Embryos schützen wollen, aber wenn das Kind dann erstmal da ist gibts lt. deren Wunschdenken weder bezahlten Mutterschutz noch ne gesetzliche Krankenversicherung und einige von den Kindern müssen sich dann auf dem Altar der NRA für das Waffenrecht in ihrer Schule erschießen lassen, denn spätestens dort ist das Leben nicht mehr schützenswert.

Nochmal: Es geht NUR um die Kontrolle und Herabsetzung von Frauen, vor allem armen Frauen, schwarzen Frauen, hispanischen Frauen. Nichts anderes und diese Diskussionen sind nur vorgeschoben. Keiner dieser Pro Life Aktivisten interessiert sich auch nur ein Jota für den Schutz von menschlichem Leben. Und würden Männer austragen, gäbe es ein Recht auf Abtreibung, das sich vor dem Waffenrecht nicht zu verstecken bräuchte. Ganz zu schweigen davon, dass diese Pro Life Männer ganz schnell ihre Meinung ändern, sobald ihre Geliebte mal ungewollt schwanger wird. Die Heuchelei in dieser Pro Life/Pro Choice Diskussion ist wahnwitzig.

Passend dazu:

https://twitter.com/neenaab3/status/1540427762556477440?s=21&t=nhflbapaiNOKzvyxAeaIoQ

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Mikro fallen gelassen.

https://twitter.com/SaintHoax/status/1540363850876346371?t=rk3eew6gDihZTmEU8iK7Lg&s=19

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Der Clip ist übrigens von 2018.

Macht es nicht weniger gut, eher noch trauriger, dass es aktueller ist denn je. Sollte man aber dazu sagen.

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Aktuell ist ja der G7 Gipfel in Krün und Umgebung. Zufällig machen wir gerade Campingurlaub im Nachbartal bei Garmisch-Partenkirchen.
Ich habe in meinem Leben noch nicht annähernd so viel Polizei gesehen. Es ist unfassbar was hier den ganzen Tag unterwegs ist. Tausende Polizisten, hunderte Polizeiautos und drölf Hubschrauber. Was das alles kostet…
Wir sind einige Kilometer vom eigentlichen Versammlungsort weg, aber es fühlt sich an als sei man mittendrin. Ich habe noch nicht einen Demonstranten als solchen gesehen, aber Bedienstete in Uniform an jedweder Stelle. Beim langsam Auto fahren, beim schnell Autofahren, ohne Blaulicht, mit Blaulicht, beim stehen, gehen, reiten, sitzen, beim Kaufen von Campingstühlen, in der Eisdiele, im Getränkemarkt, unter der Zugspitze, auf der Zugspitze, am See, im See…

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Ist ja gut wenn alles friedlich ist.

Dumm nur, wenn es anders ist und man dann mit 15 Polizisten dasteht. Also lieber so, als andersrum.

Ich weiß von bekannten Polizisten, die sind alle von uns (Oberfranken) nach Oberbayern beordert worden.

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In Hamburg wäre es ohne das Auftreten der Polizei bekanntermaßen friedlicher geblieben.

Generell ist das ganze Tam-Tam doch total aus der Zeit gefallen. Sollen einfach ne Teams Konferenz machen und gut ist. Und wenn sie sich schon unbedingt treffen müssen, dann gibt’s doch bestimmt irgend einen Flugzeugträger oder so, der geeignet ist.

Aber besonders in der aktuellen Situation kann man sich schon verarscht vorkommen, was da insgesamt an (Steuer-) Geld, Personal und CO2 verblassen wird nur damit 7 dudes sich treffen und Markus Söder sein „Land von Heimat und Brauchtum“ präsentieren kann.

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Mittlerweile wird es ganz offen kommuniziert. Keine Umschreibungen mehr, keine Missverständnisse. Wann werden Demokraten endlich aufwachen und dreckiger kämpfen? Bald ist es zu spät.

https://twitter.com/acyn/status/1540852015693037568?s=21&t=7wwUyVbYC9zKH0Tk9DDW2Q

Hey, Pelosi liest doch bereits Gedichte vor, was willst du da noch mehr?!?!??

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Die Demokraten sind so lost. Also wirklich.

Aber gut, ist ja nicht so, dass man sie nicht mehrmals gewarnt hätte. Wer es jetzt immer noch nicht schnallt, der ist halt dazu verdammt, bald in einer faschistischen USA aufzuwachen. Wahrscheinlich schiebt man wieder den Bernie-Supportern den schwarzen Peter zu.

Passend dazu, worum es wirklich geht:

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Genau.

Nichts gegen gute Sicherheitsvorkehrungen, aber das hier ist einfach sowas von drüber. Hier ist (zum Glück) nicht der Hauch von Krawall. Nichts. Dafür ist unübertrieben jedes zehnte Fahrzeug auf der Straße von irgendeiner Polizei. Plus bestimmt noch diverse zivile Polizeifahrzeuge. Die fahren hier halt rum. Oder sperren verschlafene Bahnsteige in Dörfern mit 100 Beamten ab. Das steht in absolut keinem Verhältnis.

Ich finde es aber auch schwierig, den Schutz des ungeborenen Lebens als Argument komplett auszublenden.
Denn mit Sicherheit gibt es auch Menschen, denen es tatsächlich darum geht.
Nicht umsonst gibt es auf der Welt ja unterschiedliche Regelungen, was die spätmöglichste Schwangerschaftswoche für eine Abtreibung angeht.
Das zeigt ja dann doch, dass auch die Wissenschaft sich weltweit nicht einig ist.

Und da kann ich auch verstehen, dass es Menschen gibt, die mit dem Gedanken nicht gut zurecht kommen.

Dass es in manchen Ländern bis zur 14. und in anderen bis zur 24. Woche legal ist zeigt doch, dass es ethisch sehr unterschiedlich gesehen werden kann und auch gesehen wird.
Ich verstehe, dass sich Leute dann fragen:
Wenn die 14. okay ist, wieso dann nicht nur die 12. oder 10.?
Oder andersrum: Wenn die 24. okay ist, wieso dann nicht gar in der 26. oder noch später?

Die Republikaner in den USA haben einen an der Klatsche, keine Frage.
Aber die Diskussion gar nicht zuzulassen finde ich schwierig, dafür sind auch in anderen Ländern der Erde die Einschätzungen zu unterschiedlich.

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Komplett ausblenden ja nicht, du vergisst ja auch das Zitat von renao, auf das ich mich beziehe, und in dem geht es darum, dass DER STAAT dieses ungeborene Leben schützt. Und das ist eben ne riesengroße Heuchelei, da gerade diese rote Staaten, die das Abtreibungsrecht verschärft oder abgeschafft haben oder planen dies zu tun, ansonsten gepflegt auf den Schutz von menschlichem Leben scheißen, siehe Waffenrecht, universelle Krankenversicherung, Qualität der öffentlichen Schulen etc.

Naja, ich glaub „die Wissenschaft“ ist sich da weltweit ziemlich einig, in welchen Fällen eine Abtreibung sicher durchgeführt werden kann und in welchen nicht. Es ist dann letztendlich immer eine politische, kulturelle, ethische und religiöse Diskussion, wodurch es unterschiedliche Regelungen gibt. Das hat mit Wissenschaft in den seltensten Fällen was zu tun.

Na da gibts doch eine ziemlich einfache Lösung für diese Menschen: Selbst keine Abtreibung bei sich durchführen lassen. Wenn es dann um den Uterus einer fremden Person geht: None of your fucking business. Wenn du ein Mann bist, der eher selten ein Kind austragen muss: Sich mal gepflegt etwas zurückhalten in der Diskussion.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Im Kern bedeutet eine Diskussion über das Abtreibungsrecht und bis wann es ethisch vertretbar ist abzutreiben, immer einen Eingriff in die persönlichsten Rechte einer Frau. Will man Grenzen auferlegen bedeutet das im Umkehrschluss, dass über diese Grenze hinaus Frauen gezwungen werden können, Kinder gegen ihren Willen austragen zu müssen. Es geht darum, ob diese Entscheidung der Frau überlassen wird oder eine andere natürliche oder juristische Person darüber verfügen kann. Und da ist meine Meinung klar.

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Klar, das ist es.

Aber es ist eben auch ein Eingriff in die persönlichsten Rechte des ungeborenen Lebens.
Und wenn jemand für sich der Meinung ist, dass ein ungeborenes Leben für ihn persönlich nach 12 Wochen genauso viel Wert ist wie nach 8 Monaten oder gar nach der Geburt, dann kann man diesen Menschen diese Meinung ja nicht absprechen.
Und wenn sie zu dieser Meinung gekommen sind, spätestens dann ist eine Abtreibung für sie eben nicht mehr nur Sache der Frau. Sonder auch Sache des Embryos/Kindes/wie auch immer.

Oder würdest du sagen, dass im Endeffekt jegliche Abtreibung, auch im sehr fortgeschrittenen Stadium legalisiert sein sollte und nur Sache der Frau sein sollte?
Denn spätestens da werden ja auch unsere Gesetze durch ethische Gründe eingeschränkt, auch wenn die schwangere Frau dazu eine andere Meinung hätte.

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Das hat mit NATURwissenschaft wenig zu tun, weil die Frage, wie Du schon richtig sagst eine politische, kulturelle, ethische und religiöse ist. Naturwissentschaftliche Antworten auf ein solches Thema sind da viel zu platt und unkomplex, dem Rechnung zu tragen. Gerade deshalb werden einem von der Seite der konservativen Ideologen auch immer Meinungen als Naturgesetze untergejubelt.

Du beantwortest die grundlegende Frage doch widerholt selber.

Jede soll genau die Entscheidung treffen, die sie unter Abwägung aller Randbedingungen für richtig hält. Nur ist das jetzt für viele Frauen schlicht nichtmehr möglich.

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Was bedeuten würde, dass Abtreibungen bis unmittelbar vor der Geburt legal sein sollten, wenn die schwangere Frau das möchte?

Ne, ganz ehrlich ich verstehe den Gedanken, dass auch ungeborenes Leben mit Grundrechten belegt sein sollte.
Die Frage ist nur, ab wann.
Und die kann ich für mich persönlich nicht beantworten. Aber wenn der Staat sie für sich beantwortet, dann muss er das ganze halt auch umsetzen.

Es haben schon Frühgeburten überlebt, die in Teilen der Erde noch in den Abtreibungszeitraum gefallen wären. Da fällt es mir schwer, diese Zeiträume noch als vertretbar einzuordnen.
Und wenn man diese Meinung hat, dann hat man sie eben nicht nur für sein mögliches eigenes Kind, sondern universell.
Man ist ja auch nicht der Meinung, dass andere Gesetze und Grundrechte nur für sein eigenes Kind oder seine eigene Familie gelten sollten.

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Puh, ich muss @KevMcFly mal zur Seite springen:
Er heißt ja gar nicht gut, was da entschieden wurde. Er bringt lediglich den Punkt, dass es ethisch nicht ganz easy ist, es „richtig“ zu entscheiden. Hat es aber versehentlich „Wissenschaft“ genannt.

Da bin ich bei Ihm. Inhaltlich ist irgendwann ein ungeborenes Kind schützenswert - die Frage ist nur ab wann und wie. Denn man darf nicht vergessen, dass vor einer Abtreibung die Freiheit der Zeugung steht (Vergewaltigung etc. sind natürlich ein ganz anderes Thema). Damit geht eine gewisse Verantwortung ein her. Und da kann ich nicht bis kurz vor Schluss einfach „Ciao“ sagen.

Um es klar zu unterstreichen: ich finde die Entscheidung des Supreme Court auch schlecht - genau wie die Entwicklung von den USA seit Trump.

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Nur als Randnotiz: Mich ekelt es an, wie von konservativen Zirkeln besonders, aber nicht nur in den USA, insinuiert wird, dass ohne beinharte Gesetze Frauen Abtreibungen nach Lust und Laune quasi im Dreimonatstakt durchführen würden, weil sie gerade keine Lust auf Kinder haben.
Als sei das nicht je nach Schwangerschaftsstadium ein traumatisches bis traumatisches plus medizinisch ernstzunehmendes Ereignis, mit dem, ich habe es im Freundeskreis miterlebt, die Frau oder das Paar noch Jahre zu kämpfen haben.

Wie @Thrasher gesagt hat, einige Fragen kann die Medizin nicht vollständig beantworten, aber es gibt genug Fälle, in denen Tests, die die Überlebensfähigkeit des Kindes ausserhalb der Gebärmutter demonstrieren, erst durchgeführt werden können, wenn in den USA die Grenze schon längst überschritten wäre.

Und genau das zeigt für mich auch, worum es im Kern wirklich geht: Ignorante Besessenheit, anderer Leute - Frauen - Leben zu kontrollieren.

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