Der Politik Thread - Archiv 2020—24

Die Gang.

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Deins ist übrigens die Baerbock-Version.
Vier Politiker posten den gleichen Moment. Jeder allerdings mit persönlichem Touch. Mal ist es der Filter, mal der Bildausschnitt und mal werden an den jeweils gleichen Beschreibungstext noch die Initialen drangehängt.

Okay, vielleicht ist es albern, sich von solch billiger Instagram-Symbolik beeindrucken zu lassen, aber das fühlt sich trotzdem nach einem größeren Moment an, dem man hier beiwohnt. pic.twitter.com/IZhPfNbZnC

— Stefan Niggemeier (@niggi) September 28, 2021

Wie heißt das Album?

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Ich glaube gar nicht, dass es unbedingt darum geht reich zu werden. Eine vielgehörte Arbeitshypothese aus der lInKeN® Ecke ist, dass die externen Bedienungen (sprich Elternhaus, soziales Umfeld) darüber entscheiden, ob man es zu etwas bringt.

Ich finde diese nur allzu oft gelesene Äußerung, wonach der Mensch im Grunde lediglich ein Produkt seiner Umwelt(einflüsse) ist und sich der Werdegang bzw. das Erreichte des Einzelnen weitgehend darauf reduzieren lässt sehr fragwürdig und in Teilen sogar gefährlich.

Erstens entkoppelt diese Sichtweise das Individuum von seiner Selbstverantwortlichkeit für seine Lebensgestaltung und zweitens ist es natürlich eine bequeme Rechtfertigung, wenn die böse Umwelt® (keine reichen Eltern, kapitalistisches Schweinesystem, Arbeitgeber sind alle geldgierige Ausbeuter etc.) einen daran hindert nach “oben” zu kommen. Das mit “oben” dann automatisch assoziiert wird, ein Haus zu besitzen, Porsche zu fahren und eine Million auf dem Konto zu haben, ist für mich dann gewolltes Falschverstehen. Nach “oben” zu kommen kann doch auch bedeuten, eine eigene Wohnung zu haben und sich einmal im Jahr 2 Wochen Ostsee leisten können – hierbei kommt es doch auf die Ausgangslage des Einzelnen an.

Dass man in der Regel (Susanne Klatten und Stefan Quandt klammern wir mal aus) Leistung erbringen muss, um einen gewissen Lebensstandard zu erreichen und zu halten gehört dann dummerweise dazu. Dementsprechend traue ich den jungen Erstwählern durchaus zu, verstanden zu haben, dass einen die Annehmlichkeiten im Leben nicht wie gebratene Tauben ins Maul fliegen.

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BadReligionHowCouldHellBeAnyWorse

Oh, ich habe deren Debütabum.

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https://twitter.com/shortymatic/status/1442970799892094984?s=20

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Hierzu auch nochmal ein Blick von der FDP näheren Sicht aus dem Deutschlandfunk:

Was Lorant sagt ist allerdings nur neoliberales Ammenmärchen, was die systematische Bevorzugung von Reichen (Steuern, Erben, Privatschulen, Lehmann Brothers Elitehochbumskurse etc.) und Benachteiligung von Armen, Geflüchteten etc. unsachgerecht als selbst gewählt darstellt. Aber das weiß vermutlich außer ihm und den Jungen Liberalen auch jeder.

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leslie-nielsen-nothing-to-see-here

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Kurze Grätsche, Homosexuelle Paare können hier bald heiraten und für Lesbische Paare ist die Samenspende möglich. Dauert in der Schweiz alles ein wenig länger, aber immerhin ist der grössere Teil der Bevölkerung vernünftig. Dass man über so ein Thema überhaupt abstimmen musste, war alleine schon ziemlich tragisch. Nächster Halt Abstimmung Covid Zertifikat im November, bis dahin sollte die Vernunft noch ausreichen. Also bis auf die unbewilligten Corona Demos, da ist für Donnerstag die nächste Veranstaltung in der Hauptstadt geplant. Darf man eingetlich auch Gülle für einen Wasserwerfer einsetzen?

11 Freunde mit einem Laschet spezial.

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Funfact dazu

Weidels Partnerin hat sich offen dafür eingesetzt in der Schweiz, was wohl selten ist da sie sonst eher im Hintergrund lebt.
Weidel setzt sich in Deutschland offen dafür ein das ganze wieder abzuschaffen.

Ich frag mich echt wie dieses Zusammenleben eigentlich funktioniert.

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Zum Thema Aufstiegsversprechen und Ammenmärchen: mich würde mal sehr interessieren, wie viele Coaches aus einem nichtakademischen Haushalt kommen und die Möglichkeit hatten/haben ein Studium zu absolvieren und abzuschließen.

Ob man sich vom System bevorzugt fühlen muss, dass man nach jahrelangem Studium bereits ab knapp 57k zu versteuernden Jahreseinkommens den Spitzensteuersatz zahlen muss, sei mal dahingestellt.

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Das ist nötig geworden, als die Reichen aus dem Gesellschaftsvertrag ausgestiegen sind.

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Nochmal ein ganz anderer Punkt zum Thema Ungerechtigkeit und systemische Bevorzugung.

Nehmen wir als Beispiel den einfachen Arbeiter/Angestellten, idealerweise mit dem mittleren Einkommen des Jahres 2020 in Deutschland in Höhe von 3427 Euro. Dieser möchte wohlwissend, dass die alleinige Rente kaum auskömmlich im Alter sein wird, eine kleinen Grundstamm in Aktien bzw. an der Börse investieren, sagen wir 50 Euro im Monat.

Am Ende des Tages geht dieser einfache Arbeiter/Angestellter also durch sein für ihn existierendes Risiko das Geld zu verlieren in Vorkasse und wird dann im Falle eines Gewinns bestraft, indem er fleißig Finanztransaktionssteuer/Kapitalertragssteuer etc. zahlen darf - Glückwunsch! Doppelten Glückwunsch dann dazu, dass Sparkassen-Olaf am althergebrachten Rentenmodell festhalten möchte, welches im Anbetracht der demografischen Entwicklung eh auf tönernen Füßen gebaut ist.

Nicht auf der Couch, aber: Meine Frau.

Ich komme aus einer recht gutsituierten Doppel-Akademikerfamilie, Eltern sind Chemiker/Manager und Gymnasiallehrerin. Für mich war nie die Frage, ob ich studiere und wer das bezahlt, sondern nur was.

Meine Schwiegereltern sind Maurerpolier und Verwaltungsmitarbeiterin. Mit deren Familien kann man ohne externe Hilfe ein komplettes Haus bauen, meine Frau ist die erste in der ganzen Familie, die studiert hat. Nicht promoviert oder so, studiert. Am liebsten hätte sie etwas in Richtung Innenarchitektur und Design gemacht, aber das war komplett ausser Frage, weil ihre Eltern das nie unterstützt hätten. Deshalb Chemie, und selbst da hat es die Unterstützung ihres damaligen Chemielehrers gebraucht, der zu ihren Eltern gegangen und ihnen vermittelt hat, dass es eine riesige Verschwendung ihres Intellekts wäre, sie nicht nach München studieren gehen zu lassen. Um zu zeigen, dass es ihr ernst ist, hat sie während des Abijahrs das komplette Geld für das erste Jahr zusammengespart.

Gut, dann war sie im Studium. Wir haben uns in den ersten paar Semestern als Tutoren kennen gelernt. Ich habe das gemacht, um mehr Taschengeld zu haben, sie hat an mehreren Wochentagen Tutorien gemacht und am Wochenende im Hotel gearbeitet, um ihr Leben zu finanzieren, weil ihre Eltern sie nur bedingt finanziell unterstützen konnten und das wenige Bafög (familiäre Sondersituation) in München nirgendwohin reichte.

Ihr Arbeitspensum zusätzlich zum Chemiestudium war enorm, ich hätte das ehrlich gesagt nie durchgehalten. Am Ende litten die Noten unter dem Stress, bis irgendwann meine Eltern eingeschritten sind und ihr ein zinsloses Darlehen gegeben haben (ein Geldgeschenk wollte sie nicht annehmen). Das waren „nur“ ein paar Tausend Euro, meine Eltern meinten damals, eine bessere Investition als in ihre Bildung gäbe es nicht, und es hat für meine Frau alles verändert.

So, 6 Jahre später hat sie promoviert, einen Postdoc am MIT gemacht und ist nun Professorin für Chemie. Und ein wesentlicher Faktor war der finanzielle Spielraum, den meine Eltern hatten, ihre aber nicht. Es kommt einem im Nachhinein absurd vor, dass diese 3000 Euro oder was ihre Karriere ermöglicht haben, denn mit ihrem Stipendium zwei Jahre später war das in Windeseile wieder zurückgezahlt.

Und von der finanziellen Seite mal abgesehen: Ich als Akademikerbubblekind (auf meiner Schule waren über 90% Akademikerkinder) hatte komplett unterschätzt, wie sehr man kämpfen muss, wenn man sich aus seinem ursprünglichen Milieu nach „oben“ verabschiedet. Meine Eltern wussten, wie ein Studium abläuft, was für ein Brocken eine naturwissenschaftliche Doktorarbeit in einer ambitionierten Gruppe ist, für ihre Eltern war das alles unverständlich und fremd. Sie wussten nicht, wie sie ihre Tochter unterstützen sollen oder können, sie haben nur gesehen, dass die Kinder in der Verwandschaft nach 3 Jahren Ausbildung Geld verdienen und viel mehr Freizeit haben. Meine Frau sagt immer, sie hatte das grosse Glück, an den entscheidenden Punkten ihres Lebens die richtigen Menschen, Unterstützer und Vorbilder (mich :ulove: ) getroffen zu haben, sonst hätte sie irgendwann aufgegeben.

Was ich mit dieser Geschichte sagen will: Ich hatte es SO viel einfacher als sie. Habe ich nicht hart gearbeitet? Doch, habe ich auf jeden Fall. Aber man darf nicht unterschätzen, was es für einen Unterschied macht, dass ich diese akademischen Milieus kannte und ich mir nicht an jeder Ecke die Frage stellen musste, ob ich hier hingehöre - ich habe es selbstverständlich angenommen.

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„Dann sind wir uns über den Post ja einig. Jeder postet den exakt selben Text unter das Bild, ok?“
-„Jo.“
-„Jepp.“
-„Ja, mal gucken. CL“

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Die beiden leben ja in der Schweiz, bestimmt nicht aus steuerlichen Gründen, als lesbisches Paar. Partnerin in Sri Lanka geboren, mit zwei Adoptivkindern, Söhne mit Migrationshintergrund, denen ja nach Parteimeinung die Vaterfigur fehlt. Außerdem beschäftigte sie unter der Hand eine ausländische Haushaltshilfe, während über ihren Wahlkreis illegale Parteispenden abgewickelt wurden.
Wer sich jetzt fragt, wie das zusammenpasst, sie fühlt sich natürlich auch benachteiligt und durch ihren Lebenswandel in ihren Aufstiegschancen in der Partei beraubt, so die Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion und Oppositionsführerin.

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Kann das ein stück weit nachvollziehen. speziell den punkt, mein kind macht ne höhere ausbildung als ich. viele haben keine ahnung oder vorstellung was das bedeutet, was das aber auch nicht immer gleich bedeutet. man sieht das ganz extrem bei eltern, wo das kind der erste gymnasiast ist.

Oftmals schicken Eltern ihre Kinder nicht aufs gymnasium, obwohl sie die vorraussetzungen erfüllen, weil „das ja dann eh nix“ wird. Also Eltern die selbst nie in einem gymnasium waren. anderes extrem ist dann, dass eltern erwarten, dass die noten auf dem gymnasium sich im 1er und 2er schnitt bewegen, ansonsten reicht es wohl nicht und das kind schafft das abitur nicht. da sind total verquere vorstellungen, die einen aufstieg schon teilweise in der 6. oder 7. klasse verhindern. ich weiß von vielen kindern in meinem ort, die ans gymnasium hätten gehen können, aber nicht sollten, weil die eltern es so wollten.

die zugangsvorraussetzung ist in meinen augen deutlich einfacher als früher, warum nicht die chance nutzen? und so lange sich alles um ne 3 herum abspielt ist doch alles in butter.

abgesehen davon, bin ich dafür, dass meine kinder ein duales studium machen. ich weiß nämlich ehrlich gesagt nicht, wie ich 3 studenten finanzieren soll, und da geht es uns im verhältnis ziemlich gut.

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Hier. Meine Verlobte, auch nicht auf der Couch.

Schwiegervater war jahrelang auf dem Bau, ist dann Busfahrer bei der BVG geworden. Schwiegermutter hat Krankenschwester gelernt, war dann bis die beiden Kinder aus dem Haus waren als teilzeitbeschäftigte Arzthelferin tätig. In der gesamten Familie, weder mütterlicher -noch väterlicherseits gab es einen akademischen Hintergrund.

Meine Schwägerin und Verlobte waren die ersten, die Abitur gemacht haben. Selbst das war zumindest für meine Verlobte bereits ein ziemlicher Kampf, weil sie keine Gymniasalempfehlung erhalten hatte. Sie konnte ihre Eltern aber davon überzeugen aufs Gymnasium zu kommen, weil sie es sich selbst zugetraut hat und es probieren wollte.

Abitur hat sie dann erfolgreich absolviert. Danach kam eine Ausbildung zur Eventmanagerin und eine kurze Phase der Selbstständigkeit. Dann Immatrikulation in Leipzig in Kommunikations -und Medienwissenschaft. Das Studium hat sie natürlich nicht in der Regelstudienzeit geschafft, da Sie nebenher gute 20 Stunden die Woche arbeiten musste, um Wohnung und Lebensunterhalt zu bestreiten. Unterstützung von Schwiegereltern gab es wenig, da diese selber keinen allzu großen Rücklagen hatten.

Zwischendrin ist meine Schwägerin bereits mit ihrem Studium fertig geworden und konnte ihre Schwester finanziell etwas unterstützen, da sie mittlerweile bei Siemens im Arbeitsschutz untergekommen ist.

Ende vom Lied: sowohl meine Verlobte, als auch meine Schwägerin haben ihr Studium erfolgreich geschafft und verdienen ein Gehalt, von dem man sich schon die ein oder andere Annehmlichkeit leisten kann.

Wäre es mit vermögenden Akademikereltern im Background einfacher gewesen ? Zweifelsohne. Haben beide es dank viel Engagement, harter Arbeit und Verzicht während des Studiums nach „oben“ geschafft ? Ja.

Bei mir ist der Hintergrund ähnlich. Beide Eltern mit mittlerer Bildung, Vater war Außendienstler bei einer Druckerei, Mutter Kassiererin in einem Baumarkt. Hab ganze 11 Semester gebraucht, relativ viel nebenher gearbeitet und mein WG-Zimmer hatte gigantische 12 qm. Hat sich all die Mühe gelohnt ? Aufjedenfall!

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