Der Politik Thread - Archiv 2020—24

Ich kenne sie und ihre Arbeit nicht.
Aber wer so desolat auftritt, ist aus meiner Sicht als Ministerin total ungeeignet.

but the best part is:

https://twitter.com/MFeldenkirchen/status/1513235899596910598?s=20&t=JjnQQS0T8lSptqE0KAsRXQ

kann mir nicht vorstellen, dass sie morgen früh noch als bundesministerin aufwacht. :ulaugh:

sowat hab ich auch noch nie gesehen.

Wow. Ich bin absolut entsetzt, was mit dieser Frau gemacht wird.

Da steht eine, und das ist die trotz ihres beruflichen Werdegangs ja noch, Mutter von vier Kindern mit einem gesundheitlich schwer gezeichneten Mann und muss sich vor der gesamten Medienlandschaft klein machen, weil sie in dem sicher nicht einfach zu bewältigenden Konflikt zwischen Beruf und Familie eine Entscheidung pro Familie getroffen hat? Natürlich kann man ihr vorwerfen, dass sie vielleicht nicht jedes freie politische Amt vom Straßenrand hätte aufsammeln sollen, das sie finden konnte, aber dass sie dann in der Situation in den „Urlaub“ fährt (der ja nicht mal Urlaub ist, wenn sie trotzdem dauerhaft mit MP und Staatssekretären telefoniert hat), ist für mich keine völlig unnachvollziehbare Entscheidung.

Ich weiß nicht genau was die BAMS schon wieder damit zu tun hat, aber das ist wieder so typisch für Teile des Deutschen Journalismus. Scheuer und Spahn verbrennen hunderte Millionen Euro und bereichern sich an irgendwelchen Maskendeals, das wird schön unter den Tisch gekehrt, aber wenn eine Mutter versucht, die Balance zwischen privat und beruflich zu finden und dadurch auch nur das kleinste Anzeichen von Schwäche zeigt, dann mit allen Kanonen drauf halten, die man hat. Ekelhaft.

Ich würde mir wünschen, dass mehr Politiker so wären. Nahbarer und nicht gefühlt über alles erhaben. Eben einfach Menschen wie du und ich, mit den selben Problemen wie du und ich. Wenn Anne Spiegel wirklich deswegen zurücktreten muss, dann ist das in meinen Augen ein trauriges Zeugnis für unser Land und unsere Gesellschaft.

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hm…ich bin grundsätzlich bei diesem thema

bei Dir und wünsche mir auch eine bessere Fehlerkultur in unserer Politik und vor allem der Medienrezeption.

Aber:

da bin ich dann in so einer situation nicht bei dir, weil man einfach, wenn man solch ein Amt innehat, damit gewisse Verantwortlichkeiten hat, die weit über das normale Arbeitnehmerverhältnis hinaus gehen.
Deswegen sind nicht alle Menschen für hohe politische Ämter geeignet, deswegen habe ich überhaupt nichts gegen eine gute Bezahlung von Spitzenpolitikern (ich hasse dieses „die machen sich die taschen voll“) und deswegen muss man auch gewisse Lebensumstände haben, um solch exponierte Ämter ausüben zu können.
und, wenn meine private Situation es mir nicht erlaubt, solche politischen Ämter adäqquat auszuüben, dann bin ich nicht der/die Richtige für diese Position.
Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch für Politiker wichtig, klar. aber letzten Endes geben sie eben mit Ihren Ämtern auch einen Teil Ihres Privatlebens auf und müssen mehr Energie in diesen „Job“ stecken als Ottonormalarbeitnehmer/in.
Ich finde auch die Frage nach privaten Verhlältnissen bei Bewerbern um hhe Staatsämter nicht völlig deplatziert. Problematisch ist, wenn bei Baerbock gefragt wird, wie sie familie und Kanzlerinnenschaft unter einen Hut bringen wollen würde, das aber bei männlichen Kandidaten nicht gefragt wird. Die Frage an sich finde ich nicht verkehrt.

Und sich dann danach auch noch zur Bundesministerin aufstellen zu lassen, nachdem sie offenbar schon probleme hatte als Landesministerin, alles unter einen hut zu bringen, ist dann schon etwas…naja…

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Unseren monatlichen Beweis der korrupten Bananenrepublik gib uns heute…

Kai Diekmann (Ex- Bild Chefredakteur) ist jetzt außenpolitischer Berater unseres Bundeskanzlers. Ok. Cool.

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Ja, das sehe ich absolut genauso wie du. Das bedeutet für mich aber nicht, dass dieser Mensch kein Privatleben mehr haben darf und im Zweifel für seinen Job in Kauf nehmen muss, dass seine Familie zerbricht. Denn so wie sie es schildert, war es ja kurz davor. In anderen Ländern gehen Politikerinnen in Elternzeit. War es nicht sogar die Regierungschefin von Neuseeland, die nach der Geburt ihres Babys einfach ein paar Monate komplett weg war? So etwas muss auch für Politiker möglich sein, bei aller berechtigter Forderung nach einem besonderen Maß an beruflichem Engagement.

Sie hatte nich das Problem als Landesministerin alles unter einen Hut zu bringen. Sie hatte das Problem als sie auf Landesebene für zwei Ressorts verantwortlich war und zusätzlich noch die Spitzenkandidatin im Wahlkampf der Grünen in RLP war. Das ist in Summe vermutlich mehr, als ein Bundesministerium zu führen.

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Das hält diese ganzen verkackten Scheißidioten die sonst in den Regierungen sitzen ja auch nicht davon ab auf ihren Posten kleben zu bleiben koste es was es wolle.

Und ich will gar nicht davon anfangen wie viele für ihre Ämter gar nicht qualifiziert sind.

Vor gar nicht so langer Zeit hatten wir eine Gesundheitsministerin die nichts vom Rauchverbot in der Gastronomie hielt…

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Von den politischen Entscheidungen letzten Jahres abgesehen: Als allererstes gehört die Person gefeuert, die es für eine gute Idee hielt, Spiegel gestern vor die Presse zu stellen. Die Planung - desolat, der emotionale Zustand der Ministerin - miserabel, eine bizarre Fehleinschätzung der Situation. Was dachten sie und ihr Team sich denn, was bei diesem Pressetermin Positives hätte rauskommen können? Vielleicht wäre es unter diesen Umständen tatsächlich besser gewesen, wie die konservativen Parteien einfach mal ein paar Tage nichts zu sagen, bis sich die hyperventilierende Presse ein wenig beruhigt, und dann zu reagieren.
Mit dieser halbgaren Flucht nach vorne hat sie nun gar nichts erreicht: Sie hat als Rechtfertigung sehr Privates öffentlich gemacht, was ihr vor 9 Monaten sicher positiv(er) ausgelegt worden wäre, aber ich fürchte, dass ihr das nun bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben wird.

A propos Presse: Wie kann es eigentlich sein, dass im Sommer niemandem gross aufgefallen ist, dass sie mehrere Wochen im Urlaub war, aber nun ist es ein riesiger Skandal? Das passt doch auch nicht zusammen.

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Durch das gewaltige Ausmaß der Katastrophe mit vielen Toten ist die ganze Geschichte direkt auf Ministerpräsidentenebene hoch. Da wurde nicht groß gefragt, ob Umweltministerin oder Innenminister da waren oder falsch koordiniert hätten. Direkt nach der Flut war in den Medien groß, ob man klare Warnungen vorher ignoriert hat. Da hat man aber die fast einstimmige Meinung der Experten und extra dafür angestellten Meteorologen mit Aussagen weggewischt, dass man jetzt zu allererst den Menschen helfen muss. Malu Dreyer 101.
Dreyer selbst war dann in der Nacht nicht erreichbar. Innenminister Lewentz war wohl nur für einen Fototermin in der Krisenleitstelle, dann auch nicht mehr zuständig.
An der Hilfe in der Flutnacht vor Ort und direkt danach war wenig auszusetzen, lief aber auch zu großen Teilen über die örtlichen Feuerwehren, unterstützt durch THW und Bundeswehr.

Das sehe ich prinzipiell auch so. Scheuer und Konsorten haben sich weitaus Schlimmeres geleistet, und rein vom Prinzip her sollte es natürlich möglich sein, sich in absolut jedem Job eine Auszeit zum Wohl der eigenen Familie nehmen zu können. Das Problem scheint ja eher darin zu bestehen, dass der Zeitpunkt so kurz nach der Flut maximal unsensibel gewählt war, und dass sie offenbar zunächst behauptet hat, bei den Kabinettssitzungen zugeschaltet gewesen zu sein - was nun aber doch nicht der Fall war.

Aber ganz unabhängig vom Inhalt ist dieser Auftritt vor der Presse einfach an Unprofessionalität nicht zu überbieten. Das wirkt so, als stünde die RAF mit gezückter Waffe neben der Kamera.

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Stimmt ja auch.

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Anne Spiegel tritt als Bundesfamilienministerin zurück.

Nun ist sie zurückgetreten. Ich finde es letzten Endes konsequent nach der fürchterlichen Kommunikation jetzt und den Fehlentscheidungen letztes Jahr. Auch wenn ich menschlich sehr mit ihr fühlen kann.

Und ja, ich weiss, die Umstände waren komplett andere, aber vor diesem Hintergrund ist es eigentlich unfassbar, dass Scheuer eine komplette Legislaturperiode durchgehalten hat. Schaden vom eigenen Ministerium abwenden? Verantwortung übernehmen? Roflno. :fcbfan:

Das ist gerade alles so - ugh.

Spiegel legt einen so bemerkenswerten wie dilettantischen Auftritt hin, die ganze Kommunikation hat f ja richtig eingeordnet. Und vielleicht liegt es an den aktuell konsumierten Bonner Republik-Dokumentationen, aber das riecht halt auch bedauerlicherweise nach Bauernopfer. Vielleicht seitens der Grünen, die ihr offenbar die Niederlegung ihres Amtes mit Blick auf die Landtagswahlen empfohlen haben sollen (und den Rücktritt kann man m.E. auch als Fuck You in Richtung Parteispitze deuten). Vielleicht seitens der SPD, die damit Lauterbach und Lambrecht (die es m.E. schon deutlich eher verdient hätten, aber das ist sicherlich auch Geschmackssache) bestenfalls aus dem öffentlichen Interesse nehmen können. Begeistert über solch einen Urlaub während jener Katastrophe bin ich wahrlich auch nicht, lässt sich aus der bequemen Situation eines 30-jährigen Singles sicherlich aber auch nie ganz nachvollziehen. Dass sie am Ende zurücktreten würde müssen, dieses Schicksal war nach Heinen-Essers Rücktritt und Spiegels Schweigen ggü. dem eigenen Landesverband schon besiegelt, dafür brauchte es den erwartbaren Auftritt der Oppositionsunion schon gar nicht mehr.

Aber ey, die Union. Hält sich einen Scheuer, leistet sich einen Spahn und fördert einen Amthor, um nun einer Ministerin nach der nächsten die fachliche Eignung abzusprechen, ihnen Überforderung zu attestieren und allen einen Rücktritt nahezulegen. Man möchte Blackrock-Friedel am liebsten nach jeder Aussage beiseite nehmen und fragen, ob Fundamentalopposition bei der eigenen jüngeren Vergangenheit und der aktuellen Situation wirklich ernst gemein ist. Ist sie aber vermutlich, mit Blick auf Nein zur Impfpflicht und „kein Tabu“ beim Tempolimit.

Und damit Scheinwerfer auf die FDP. Wobei ne, dazu hatte ich mich ja schon ausgelassen. Einfach irre, wie wirklich jedes Verständnis von staatstragendem Verhalten fehlt und man (dazu habe ich selbst noch keine Quelle gefunden, aber beim Querlesen von Twitter so verstanden) durchaus bereit sei, mit der Koalition aufgrund der Themen Maskenpflicht und Tempolimit zu brechen. Und man sich einen Kanzler Scholz wünscht, der das vielleicht zur Chefsache macht.

Will er aber offenbar nicht. Also jedenfalls nicht, was das betrifft. Hingegen dort, wo es darum geht, dass Grüne in die Ukraine reisen. Weil, wenn Putin eine Sache erzürnen wird, dann der Besuch der Ukraine von einigen Grünen. Kann man nicht riskieren, sollte man nicht riskieren. Und das mit den Waffen ist eh schwierig. In diesem Sinne: Hallo Lübeck!

Bloß gut, dass das damals alles mit Baerbocks Buch herausgekommen ist.

Manchmal frage ich mich, ob sie und Habeck abends in der Bundestagskantine sitzen, an der Apfelschorle nippen und im Salat herumstochern und sich gegenseitig zumurmeln, warum man sich den Scheiß gerade gibt, man mit vielen seinen Überzeugungen bricht, um Verantwortung für dieses Land zu übernehmen, nur um dankenswerterweise aus allen Richtungen mit Dreck überhäuft zu werden.

Naja, bisschen wirr alles. Hauptsache, Anne Spiegel gehts gut.

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Dass sich der Spiegel nun den Bückling der BILD macht und billige Empörungsklicks abstaubt, ist nun aber niederträchtig. Ist anscheinend der ganz reguläre, ihr zustehende Satz.

https://twitter.com/derspiegel/status/1513740959586009092?t=a6jxl2gDtkTbBY4OsjpC2A&s=19

„Arbeitest“ da ein paar Monate und bekommst bei Rücktritt einfach mehrere (!) Jahresgehälter (!) einer normalen Arbeiterin. Ist völlig unabhängig von der Personalie ein wundervolles Beispiel dafür, was für ein lächerlicher Selbstversorgungsladen das ist. Wenn’s denn wenigstens gegen sowas helfen würde …

75k?

Da kriegt man mehr raus. Frag Mal hier Anne:

Haben aber auch zum Glück gerade nix schlimmeres in der Welt, als dass wir unsere Energie mit solchen Nebelkerzen verschwenden könnten.

Spektakuläre Enthüllung, dass Leute in Spitzenpositionen viel mehr verdienen als in anderen Jobs, wozu auch Abfindungen gehören. Ob die Gehälter gerechtfertigt sind oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Mir geht es um die Niedertracht der BILD, jemanden aus dem Amt zu schreiben und dann fleißig nachzutreten und einen Skandal aus ihr rechtmäßig zustehenden Vergütungen zu machen.

Bei einem pflichte ich dir aber bei, Karenzzeiten sollten drastisch erweitert werden. Keine Ahnung, wie das juristisch zu machen ist, ohne einem quasi-Berufsverbot gleichzukommen.

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Wir hatten hier schon lange nicht mehr John Oliver, gestern wieder mit einem Segment, das durchaus Wellen schlägt:

Um nicht zu spoilern, lediglich einer der Top Kommentare hierzu:

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