Eigentlich könnte man ja tatsächlich eine WM/EM jedes jahr veranstalten, so lange es sowas wie die nations League gibt. Ist doch dann eh schon fast wurscht in welch langweiligem Format die Nationalteams fussballen.
64 Teams, trotzdem noch Quali mit mindestens 8 Spielen, extra Quali für alle schwächeren Teams deren Sieger dann in zwei Spielen Playoff krachend gegen das einzige noch nicht qualifizierte Topteam untergeht…usw. sooo viel Unterschied zu jetzt wäre da jetzt auch nimmer.
Heute klau ich mal eine Empfehlung von den Klaukids 11freunde.de:
Der Twitter-Account 80s Footballers Ageing Badly zeigt Fußballer aus den 80ern, denen man ihr Alter gar nicht ansieht - im Negativen Sinne… Wenn ihr euch also (wie ich) überzeugen wollt, dass ihr euch für euer Alter tatsächlich gut gehalten habt, solltet ihr mal reinschauen.
Mein persönliches Highlight - der 25 Jahre alte Luis Clemot:
https://twitter.com/80sAging/status/1453073789596614663?s=20
„John Tenta was 26“
https://twitter.com/inter/status/1467448666017255434?s=21
Ich glaub das hatten wir hier noch gar nicht.
Wie sehr kann ein Torwart noch bestraft werden?
Direkt verwandelte Ecke durch die Beine
Wie es aber auch immer schief geht, wenn am ersten Pfosten keiner steht
Pfff. Wie sich der Cahanoglu noch für diesen Zufallstreffer feiern lässt. So muss ein Eckentor aussehen: Bundesliga Tor des Monats April 2011 Julian Schuster - YouTube
Ich hoffe wir sind uns einig, dass 90% aller direkten Eckbälle Zufallstreffer sind.
Gibt’s wirklich seriöse Trainer/Analysten etc., die diesen „expected goals“ Mist ernst nehmen? Ich bin ja, was Statistiken im Fußball angeht, eher konservativ und finde, dass sie oft das Wesentliche verbergen oder kaschieren, aber diese relativ neue Statistik nervt mich tierisch. Dann argumentiert man auch noch anhand dieser Statistik und versucht dann, ein Spiel oder eine Mannschaft zu bewerten…
Wie kam ich jetzt zu diesem kleinen Rant? Ich habe mir vorhin mal die Highlights aus dem heutigen Pokalspiel in der Türkei zwischen Galatasaray und Denizlispor (vorletzter in der zweiten Liga) angeschaut, da Galatasaray Zuhause nach einem 3:3 in der Verlängerung im Elfmeterschießen ausgeschieden ist. Galatasaray hat mindestens 7-8 glasklare Chancen nicht verwerten können, der Torwart vom Gegner war auch bärenstark. Nun hatte Galatasaray bestimmt einen xG-Wert von, sagen wir mal überspitzt, 5 oder 6. Der Gegner vielleicht nur 0,5 oder so. Und nun? Der Gegner hat eine geile Heimreise vor sich, während Galatasaray sich blamiert hat. Da ist mir doch wurscht, wie der xG-Wert aussieht, ich war zu blöd oder unfähig, einfach mal das Tor zu treffen. Wenn die Probleme einer x-beliebigen Mannschaft so groß sind, dass man grundlegende Veränderungen braucht, kann man sich doch nicht an xG festbeißen. „Wir hatten heute einen xG-Wert von 2,5. Wir sind eigentlich gut, müssen nur die Tore da vorne machen…“ Ja, das wird’s definitiv sein.
Ich habe das Gefühl, dass man versucht, anhand neuer Werte diesem Sport noch mehr Wert und Bedeutung beizumessen, als er ohnehin schon genießt. In einigen Jahre heulen dann dieselben Leute rum, dass der Fußball nicht mehr das ist, was er mal war.
Das was du beschreibst, würde ich eher als „Verwissenschafftlichung“ des Fussballs beschreiben.
Ich kann absolut verstehen, dass man das kritisch sieht, die Möglichkeiten sind mittlerweile aber viel zu groß. Es wäre vergeudetes Potential sie Daten nicht zu nutzen
Wer sich damit Mal etwas auseinander setzen will, dem empfehle ich den Podcast von SWR2 Wissen:
KI im Fussball - Mit Algorithmen zum Sieg
Netter, nicht zu tiefer Einblick in das Thema.
Mit O-Ton von Bela Rethy
Ich verstehe die Aufregung nicht ganz.
Du hast eine favorisierte Mannschaft gesehen, die zu blöd war ihre vielen Chancen zu nutzen und einen Underdog, der einen sehr starken Keeper hatte.
Wenn die dazugehörige Expected Goals Statistik jetzt 4:1 wäre, dann würde sie doch deinen Eindruck des Spiels unterstreichen.
Aber wieso? Nichts anderes sagt der xG-Wert doch aus. Man legt ihn über das Ergebnis und sieht, ob eine Mannschaft aus wenig Chancen viel oder aus vielen Chancen wenig gemacht hat. Oder ob die Zahlen halt Deckungsgleich sind.
Eben, das ist doch nur eine Statistik, die einem etwas mehr über die Qualität der Torchancen aussagen zulässt, als beispielsweise die reine Anzahl an Schüssen auf das Tor. Warum nun genau diese Statistik besonders hassenswert ist (und nicht etwa der Ballbesitz) erschließt sich mir nicht.
xG macht ja nichts anderes als einem Spiel Kontext zu geben und dabei den Faktor Glück etwas auszuklammern, der beim Fußball eben immer einen großen Anteil am Ergebnis hat.
Ich weiß jetzt nicht wo das einen Einfluss auf das Fan Erlebnis haben sollte. Die Statistik beeinflusst weder Spiel, noch Spielweise.
Vor allem hab ich noch nie gehört dass ein Trainer/Vereinsverantwortlicher/Spieler den xG Wert jemals erwähnt hat. Oder sich den zurecht gebogen hat nach einer Niederlage.
Also erstmal muss man festhalten, dass expected goals kein perfektes statistisches Modell darstellt, an dem man genau festmachen kann, warum und wie ein Spiel ausgegangen ist. Eine Schwäche ist zum Beispiel, dass Torchancen nur in die Statistik eingehen, wenn sie auch wirklich als Torschuss abgegeben wurden. Spielt sich ein Team mit zwei Spielern vor das gegnerische Tor und der Angreifer legt den Ball zum Mitspieler rüber, der ihn nur noch ins leere Tor schieben müsste, aber dann am Ball vorbeitritt, wird das nicht als Torschuss für die xG Bewertung mit eingerechnet.
Oder wenn es eine große Torchance gibt, der Ball zunächst vom Torwart abgewehrt wird und dann aus kurzer Distanz über die Linie gedrückt wird. In diesem Fall wird das als zwei Torschüsse gewertet, dessen kumulierter expected Goal Wert über 1 sein kann, was der eigentlichen Logik widerspricht, weil in der Situation nicht mehr als 1 Tor geschossen werden kann.
Abgesehen davon finde ich dieses Modell aber sehr interessant, weil es viel objektivere Möglichkeiten eröffnet, ein Spiel oder einen Spieler zu beurteilen. Der Klassiker ist sicherlich die gute alte „Hundertprozentige Torchance“. Die gibt es nämlich einfach nicht. Das sind oftmals Torchancen die eine 50% Chance oder sogar weniger (manchmal auch mehr) haben, ins Tor zu gehen. Trotzdem zieht der Mensch Rückschlüsse aus der eigenen Erfahrung und ist der Meinung, nur weil man eine vergleichsweise größere Torchance hat, müsse diese auch gleich drin sein und verflucht den Spieler der sie nicht nutzt gleich als Chancentod, wenn dieser von Anfang an eine höhere Wahrscheinlichkeit hatte dass der Ball überhaupt nicht reingeht.
Eine Niederlage mit 3 zu 0,1 expected goals ist sehr ärgerlich, aber es zeigt doch zumindest, dass deine Mannschaft sich bessere Torchancen erspielt als der Gegner und das wird früher oder später im Mittel dazu führen, dass sie auch wieder mehr Tore schießt. Underperformt sie auf lange Sicht ihren xG Wert, kann es wiederrum sein, dass sie wirklich eine strukturelle Abschlussschwäche hat.
Also ich finde, der xG-Wert ist eine der gelungensten „Neuerfindungen“ in der Fußballstatistik.
Was hab ich mich früher aufgeregt, dass immer wieder die Ballbesitzstatistik bemüht wurde. Die sagt ja wirklich nichts aus.
Das selbe bei normalen Torschussstatistiken. Die sagen ja nichts über die Qualität der Chancen aus.
Und auch der xG-Wertist nicht perfekt, zB werden Torchancen, in denen der Schütze ganz knapp am Ball virbeisegelt nicht gewertet. Trotzdem jsf das Annäherungsweise ganz gut.
Edit: das Posting wurde jetzt sehr verspätet, hatte eigentlich vorhin direkt direkt geschrieben aber nicht abgeschickt, von dem her ist das jetzt ja alles eh schon gesagt.
Da ich irgendwie die Zitate-Funktion nicht finde (wo ist die eigentlich), antworte ich mal jedem persönlich.
@max_miner: Ich finde, gerade im Fußball sind Algorithmen nicht so zielführend, wie z.B. in US-Sportarten. Das macht den Fußball ja in dieser Hinsicht besonders. Ich schaue mir das aber gerne mal an.
@KevMcFly, @Cyrus und @Eddie : Wenn es wirklich so simpel wäre, schön. (also, dass man nur schaut, wer aus wenig viel und aus viel nur wenig macht) Aber darum geht es in den Analysen fast nie. Wenn ich den Verlauf des Spiels, die Entstehung der Chancen etc. außer Acht lasse und mich nur auf diesen einen Wert fokussiere, dann werde ich auch nicht lösungsorientiert analysieren können, jetzt mal aus der Sicht der Zahlen-Fanatiker. Mittlerweile sehe ich als erstes immer den xG-Wert, wenn sogar in der Halbzeitpause eines Spiels die Statistiken eingeblendet werden. Egal ob Sky oder Beinsport.
@Gordon: Genau. Wer bestimmt, was eine Torchance war oder nicht? Werden Fehler der Defensive oder des Torwarts berücksichtigt? Ist irgendwie noch zu schwammig.
@scnorweger: Die Ballbesitzstatistik finde ich auch, gerade heute, völlig überbewertet. Die eine Mannschaft will Ballbesitzorientiert spielen, die andere eher auf Konter setzen. Die eine Mannschaft hat vielleicht gar nicht die Qualität, den Ball halten zu können, dafür ist sie aber möglicherweise in der Defensive gut oder im Umschaltspiel.
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