Beides sind „klassische Aufgaben einer Frau“. Aber welche ist eurer Meinung nach die „klassischere“, sprich: Wenn man eine Priorisierung vornehmen sollte, welche Aufgabe man selbst stärker mit diesen assoziiert, welche Aufgabe wäre auf Platz 1? Kinder hüten/großziehen oder Putzen/Sauber machen? Was von beiden ist „mehr“ „klassische Frauenaufgabe“?
Mein erster Gedanke wäre „Beides“, wobei Haushalt auch so ein unscharfer Begriff ist. Man könnte aber als Gedankenexperiment durchspielen, wo die gesellschaftliche Entrüstung größer wäre, sollte sich die Frau weigern, diesen tradierten Pflichten nachzukommen. Ich denke, dass das ziemlich eindeutig die Kindererziehung wäre.
Früher war die Rollenverteilung klar: Der Mann geht arbeiten, die Frau schmeißt den Haushalt und umsorgt ihn. Die Kindererziehung ist dann halt noch nebenbei zu erledigen. Sobald die Kinder in der Schule sind, bleibt aber endlich wieder mehr Zeit um sich voll und ganz auf den Haushalt zu fokussieren. Kindererziehung war jedoch, im Gegensatz zum Haushalt, nie ausschließlich Frauensache. Denn zumindest den Rohrstock oder Gürtel hat Mann doch auch gerne geschwungen
Wir teilen uns nach dem Abendessen die Aufgaben. Eine(r) macht die Boys fertig (Umziehen, Wickeln, Zähneputzen) und eine(r) macht die Küche sauber.
Meine Freundin hat mir gestern die Wahl gelassen und ich hab nach kurzem Überlegen die Küche genommen.
Im Nachhinein hab ich darüber nachgedacht, ob ich da jetzt (un-)bewusst den „männlicheren“ oder „weniger weiblichen“ Weg genommen habe. Daher meine Frage.
How bout you?
Küche, ganz klar. Sie wehrt sich nicht und schreit auch weniger.
Kinder, ganz klar. 6 geübte Handgriffe und ich bin durch.
Ich würde das tatsächlich abwechseln. Manchmal hat man einfach nicht so den Nerv auf die Abendroutine - da ist die Küche ein verlockend-verdreckter Zufluchtsort.
Aber das ganz abgeben würde ich nicht. Dafür ist das auch manchmal ein viel zu schöner Tagesabschluss.
Bei uns wechseln wir uns mit dem Zubettbringen ab. Das jeweils andere Elternteil übernimmt dann vorher Zähneputzen, Umziehen und so. Wobei wir unsere Tochter mittlerweile auch immer fragen wer heute dran sein soll und da das in der Regel schön ausgewählt wird, richten wir uns auch (meistens) danach.
Die Küche ist dann so oder so anschließend noch meine Baustelle. Nichts geht über ein entspanntes befüllen des Geschirrspülers.
Wäschetrockner leeren, der ist bei uns immer sehr gut gefüllt. Ich könnte den wohl mit den Urlaub nehmen und drei Wochen daraus leben. Ich hätte auch Tumbler schreiben können, doch das versteht ihr EU Bürger nicht.
Faszinierend, wie wir uns hier unsere Aufgaben aufteilen, ohne dass wir das je besprochen haben. Wir haben beide so unsere Routinen entwickelt. Und der Erste, der fragt, wer den Sport BH wegräumt, fliegt raus. Obwohl ist das überhaupt ein Sport-BH, ich sollte fragen.