Und sonst so... Archiv 2020—2024

So viel ich weiss besteht das Konzept von Friedman auch nur auf der Geldmenge. Und Thelen versteift sich auch nur auf diese. Würde mir Jemand sagen, man darf kein Geld drucken wegen der Inflation, würde ich das auch als falsch einstufen. Ich bin dennoch der Meinung, dass die Geldmenge nicht nur bei einer konstanten Umlaufgeschwindigkeit eine Rolle spielt und diese auch eine Inflation begünstigt oder vorantreibt. Daher auch meine Aussage, dass Beide recht haben. Ich bin allerdings auch gefangen in der alten Lehre und beschäftige mich schon lange nicht mehr intensiv um das Thema Finanzen. Da kommt es wohl zu meiner Annahme, ein bisschen von Beidem ist wichtig, da liegs man selten falsch.

Am Ende streitet man sich bei solchen Entscheidungen, was auch richtig ist. Denn egal was man tut, es kann gravierende Folgen für eine Währung haben. Da ist es wohl nicht verkehrt, wenn man bei Themen wie Zinsen und Geldmenge etwas zurückhaltend agiert und sich nicht auf Experimente einlässt.

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Die allgemein gültige Quantitätsgleichung lautet ja
Menge des Geldes * Umlaufgeschwindigkeit = Preisniveau * Menge der Güter
M * V = P * Y

Natürlich spielt die Geldmenge eine Rolle, aber die Realität hat ja gezeigt, wie untergeordnet diese ist.

Über die letzten Jahre wurde von den Zentralbanken die Geldmenge stetig erhöht und das Gleichgewicht wurde damit top gehalten. Eine immer weiter sinkende Umlaufgeschwindigkeit machte ein Handeln erforderlich, wenn man nicht sinkende Preise, eine Deflation riskieren will. (Steigendes M muss sinkendes V auffangen, damit die rechte Seite der Gleichung stabil bleibt) Das Güterangebot soll ja nicht schrumpfen und im besten Fall wachsen. Inflation war im angepeilten Bereich, pendelte immer zwischen 2,2% und -0,3%.

Seit August 2021 steigt die Teuerungsrate nun an, seit sich die Ukrainesituation weiter zuspitzt und Energiepreise steigen.
Was wir jetzt haben, ist ja keine Inflation im klassischen Sinn, dass einfach blind die Preise steigen. Das gerade ist ja eine Energiekrise, die halt auf alle Bereiche durchschlägt, in denen energieintensiv produziert wird. Baustoffe, Papier, Landwirtschaft, Logistik, und so weiter. Da schlägt einfach der gesteigerte Energiepreis auf alle Waren durch. (P steigt)
Dazu kommt dann noch, dass durch den Krieg und Chinas Covidpolitik Lieferketten massiv gestört sind. Viele Produkte, gerade im Elektronikbereich sind schlicht nicht da, weil sie nicht produziert oder transportiert werden können. (Y sinkt, Problem besteht ausschließlich auf der rechten Seite der Gleichung)

In dieser Situation wäre es jetzt natürlich verlockend, die Geldmenge M zu erhöhen, damit mehr produziert werden kann und ein steigendes Güterangebot Y zu fallenden Preisen P führt. In der jetzigen Situation, mit kurzfristig festem oder sinkenden Y, würde das die Preise noch weiter anheizen. Allerdings in einem verschwindend geringen Maß im Verhältnis dazu, was auf der rechten Seite der Gleichung gerade passiert.
Die EZB steuert nun mit gestiegenen Zinsen etwas dagegen, ebenso die Fed. Dabei geht es aber weniger um eine aktive Senkung von M, als mehr um ein Signal an die Märkte, dass man M nicht weiter steigen lässt, man also die Spirale der steigenden Preise nicht noch befeuern will. (M rauf würde nicht zwangsläufig bedeuten Y rauf, sondern eher P)

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Sorry wenn das hier gerade falsch ist. Aber ich finde den Bilder ausschneiden Thread grad nicht.

Und ich benötige auch nen Audio-Ausschnitt und kein Bild. Kann das wer? Konkret geht es um Track 11 von Sidos Unplugged Album. Bei 4:20 sagt er: „Doreeeeen, meine Damen und Herren. Doreeeeeeen.“ Das hätte ich gern als Soundclip.
Weiß wer wie man sowas einfach bastelt oder ausschneidet?

Audacity, Stereomix aufnehmen beim Rechner und dann irgendwo die Stelle vom Lied abspielen, sauber schneiden. Ergebnis siehe Mail.

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https://twitter.com/daisychandley/status/1568366550675034120

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Woher soll der Staat wissen, was jeder Einzelne, jeder Betrieb und jedes Unternehmen für Bedürfnisse hat und was jeder benötigt? Weil es in einer Rechen Formel steht?

Friedrich Hayek:

Wer sagt das denn? Natürlich gibt es Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsordnungen, die das zu wissen glauben, aber wir leben ja glücklicherweise nicht in einem solchen.

Hast du verstanden, worum es in der Formel geht?

Aber da das dein Ansinnen ist, natürlich gerne, was du hören willst:

Crypto wäre die Lösung all unserer Probleme.

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Spannend. Systemaffirmative Ökonomie in ihren Glaubenssätzen und Begriffen hat für mich echt etwas von moderner Kunst. Ich werde es nie vollkommen verstehen, manches davon halte ich instinktiv für Schrott, aber ich weiß, ich sollte mich dringend Mal damit befassen.

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Ich hab das weder gelernt, noch verstehe ich das 100% das ist korrekt, du anscheinend ja schon und ich verstehe auch dass du das alles zu 100% verteidigst. Und viele hier glauben dir das auch einfach blind glaub ich, weil du mit Formeln und Wissen um dich schmeißt, was ja auch okay ist.

Ich hab halt einfach nur Probleme mit sowas.

Sieht man ja jetzt, wie top das Gleichgewicht gehalten wird.

Klar, das schiebt man natürlich ganz einfach auf den Krieg, wie in der Vergangenheit auch.
Dass man durch das ständige Geld drucken die Verknappung überall selbst befeuert ist natürlich falsch.

Stimmt, die USA war und ist auch nicht in einer Rezession, das redet man sich auch alles schön. Ich bin sehr gespannt wie unsere Verbraucherpreise die nächsten Monate aussehen, denn durch den Spritbonus und das 9€ Ticket wurde ja der Warenkorb auch wieder niedriger (und somit die Inflation niedriger) gemacht.

Ich erwarte nicht, dass mir irgendwer glaubt, schon gar nicht blind. Wie eine Formel ein „um mich schmeißen“ ist, sei mal dahingestellt. Ich unterfüttere Behauptungen halt gerne mit Argumenten, dann muss auch niemand irgendwas blind glauben. Kann natürlich auch ein Youtube Video posten mit einem goutierenden Emoji drunter und sagen „Bildet euch selbst eine Meinung“.
Du zitierst auch fast nur Sätze, die im nächsten Satz erklärt werden. Auch weil viele vielleicht kontraintuitiv sind.

Du wiederholst ständig, dass seit der Finanzkrise 2009 eine Politik gefahren wird, die alles gegen die Wand fährt.

Ist dann natürlich scheiße für die Argumentation, wenn von 2009 bis 2021 die Inflation genau da war, wo man sie haben wollte.

Ganz ernsthaft, ist das so schwer zu begreifen?
Energieträger werden knapper, dadurch teurer, dadurch Energie teuerer, dadurch Produkte teurer, die Energie erfordern.

Was wird denn durch Geld drucken verknappt? Und ich ignoriere jetzt mal bewusst, dass die EZB kein Geld in dem Sinne druckt, wie du wahrscheinlich meinst.

Wo sag ich denn, dass die USA nicht in oder vor einer Rezession stehen? Kann gut sein und gehört irgendwo auch dazu. Dafür gibt es ja Geldpolitik und Fiskalpolitik.

Du meinst, wenn höhere Energiepreise kommen?
Ja, was wird da wohl passieren und wo könnte die Ursache liegen? Bestimmt am vielen Geld.

Ganz ehrlich, du bist der lebende Dunning-Kruger-Effekt.

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Ja,das wäre wirklich eine schreckliche Vorstellung,wenn einfach festgestellt werden würde,was alle haben wollen und das dann einfach hergestellt werden würde für alle zum nutzen.

Zum Glück leben wir in einer Gesellschaftsordnung,in der einfach Sachen hergestellt werden - ganz unabhängig davon ob sie gebraucht werden - und nur diejenigen,die sich die leisten können, dürfen sie nutzen…

Vielen Dank, markwirtschaft!

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Wer stellt denn fest, was alle haben wollen?

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Wo soll da das problem sein?Gibt es heute doch auch schon in Massen.
Man könnte Menschen zum Beispiel einfach fragen…

Eine freie Volkswirtschaft

Also wir fragen die Leute, was sie haben wollen und dann produzieren wir das und bieten es zu einem Preis an, oder zu gar keinem, damit es jeder nutzen kann?
Und in diesem ganzen Vorgehen findet keinerlei Marktpreis statt, wodurch eine Ressourcenallokation wodurch stattfindet?
Jetzt mal ganz davon ab, dass dieses System keinerlei Innovation zulässt.

Die Lösung dafür kommt diesmal aus einer unerwarteten Ecke, auch wenn er glaube damit etwas anderes meint:

Worin besteht und wie entsteht in unserer Gesellschaft Innovation?

Innovation als Veränderung oder Schaffung von Technik, Services, Ideen oder schlicht der Verbesserung bestehender.
Primärer Treiber hierfür ist das Kapital oder das Streben danach. Entweder auf Seiten des Innovators selbst oder beim ihn unterstützenden Kapitalgeber.

lol

Warum sollten denn Menschen plötzlich aufhören zu forschen oder Sachen besser zu machen?

Und zur Verteilung?
Du gehst halt von dem bekloppten Mangel-gedanken aus. Warum überhaupt soll es immer überall Mangel geben.
Wer es braucht,soll es nutzen und fertig. Ich bin tatsächlich der Meinung,daß mir der heutigen technischen Entwicklung es ein leichtes ist,genug für alle Menschen auf der Welt zu produzieren, auf dass alle ein nettes Leben haben können.

Aber das wird jetzt ein ganz schön großes Fass, das wir hier aufmachen .

Weil irgendwer gleich nur der Menschennatur kommt und ich dann antworte,das dieses ganze Tee raffgierige,das die einen in der Natur begründen,doch nur durch die kapitalistische Gesellschaft hervor gerufen wurde oder so. Und das wird mir vielleicht etwas viel

Und was ist der eigentliche Zweck von Innovation? Also ja, Kapitalakkumulation ist ein Motivator, aber nicht der Zweck. Sonst könnte man ja einfach Geld drucken. :eyebrows:

Weil sie davon nichts haben.

Ich gehe davon aus, dass es nicht von allen Ressourcen einen unendlichen Vorrat gibt. Daher muss es eine Form der Allokation geben.

Ist jetzt bei endlichen Verbrauchsgütern nur so ein mäßiges Konzept. Oder können dann mehrere Leute den Apfel essen oder sich mit dem Klopapier den Arsch abwischen?

Wer definiert mir denn ein nettes Leben?
Was ist denn, wenn meine Bedürfnisse andere sind, als die als nett auferlegten?

Gesamtgesellschaftlich die Verbesserung der Lebensumstände für möglichst viele Menschen.
Für den einzelnen Innovator kann aber auch die Kapitalakkumulation ein wirksamer Zweck sein.

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