Hab jetzt nur ein kurzes Video dazu gesehen. Bei der Entscheidung über die persönliche Strafe müssen immer mehrere Kriterien beachtet werden. Intensität, Trefferbild, Dynamik, Intention des Spielers, etc.
Bei dem Foul von Drexler spricht in meinen Augen nur das Trefferbild für rot, das dafür aber deutlich. Allerdings ist der Treffer wirklich nicht besonders intensiv oder dynamisch und kommt auch eher unglücklich zustande. Ich hätte hier keine rote Karte gegeben, aber kann verstehen, dass die Szene aufgrund der Trefferbildes (Sohle stempelt Wade) reviewt wurde, weil Schröder die in Realgeschwindigkeit einfach nicht wahrgenommen hat. Dazu kommt dann das Problem, dass so eine Szene in der Zeitlupe nochmal intensiver aussieht, als sie ist.
TL;DR: Platzverweis sehr sehr hart, aber nicht komplett hanebüchen.
Beim zweiten Tor von Köln hebt der Linienrichter die Fahne und deswegen wurde zuerst auf Abseits entschieden. Ich nehme an, dass es daran liegt, dass Adamyan im Abseits war als der Ball vom Kölner nach innen verlängert wurde und wenn es dann keine gezielte Abwehraktion gewesen wäre weil der Kölner Stürmer bei der Aktion den Abwehrspieler/Torwart bedrängt, dann wäre Adamyan bei seiner Ballberührung auch im Abseits gewesen. Erst der VAR hat dann gezeigt, dass der Kölner eigentlich gar nichts macht und sich die Schalker Spieler gegenseitig behindern.
Das Schalker Tor ist für mich auch schwierig. Klar steht der Schalke Spieler im Abseits vor dem TW, aber der TW macht überhaupt keine Anzeichen, dass er in der Sicht behindert wurde. Er beschwert sich nicht und von seinem Bewegungsablauf scheint er auch überhaupt nicht beeinträchtigt worden zu sein. Da hätte ich mit beiden Entscheidungen leben können.
Insgesamt sicherlich ein unglückliches Spiel für Schalke, aber auch kein Spiel bei dem sie jetzt verpfiffen worden sind.
Zunächst mal abgesehen davon, ob die Entscheidungen richtig oder falsch waren hat das gestern wieder mal extrem gezeigt, was für eine scheiße der VAR ist. Da bekommst du einfach drei spielentscheidende Szenen gegen dich reviewt, wovon du im Stadion bei der roten Karte nichtmal weißt, worum es eigentlich geht. Beim zweiten Tor der Kölner hat man auch garnicht mitbekommen, dass überhaupt reviewed wurde (Tor muss natürlich zählen, keine Ahnung was der Assistent da gesehen hat. Die Art und Weise regt nur wieder auf. Edit: Okay, ein Kölner kommt aus dem Abseits, durch die missglückte Abwehraktion von Schwolow ist das aber wohl eine neue Spielsituation. Aber deshalb wirds wohl erst aberkannt worden sein)
Das aberkannte Tor durch VAR nicht zu geben kann ich kaum nachvollziehen. Die Sicht verdecken sieht für mich anders aus:
Hat der Schiedsrichter wohl ähnlich gesehen und brauchte noch seinen Linienrichter mit am Bildschirm, um das zu entscheiden. Was ist also aus „nur bei klaren Fehlentscheidungen wird overturned“ geworden, wenn es nichtmal reicht das der Schirri sich seine eigene Meinung bilden kann?
Bei der roten Karte sind sich, soweit ich das in den Interviews gehört habe, ja sogar selbst die Kölner einig dass das kein rot war. Selbst im Spiel war die Szene von allen Beteiligten direkt abgehakt. Gibt er die Rote direkt ist das bitter aber vielleicht noch nachvollziehbar, aber hier nach VAR auf rot zu entscheiden komplett unverständlich.
Auch wenn das verdammt viele so denken:
Das ist weiterhin nicht der einzige Grund warum der VAR ein Review empfehlen kann. Wenn der VAR meint es hat einen „schwerwiegenden übersehenen Vorfall“ gegeben, kann das auch erfolgen. Und ein Spieler 1m vor dem Torwart und hinter der Abseitslinie ist das in meinen Augen schon. Und sich dann Hilfe und eine 2. Meinung von seinem Assistenten einzuholen ist doch eigentlich mal ne gute Aktion. Lieber so als arrogant davon auszugehen, dass er auf jeden Fall alles richtig gemacht hat. Da gibt es Kaliber die das anders gehandhabt hätten.
Die Reaktion der Spieler sollte bei potenziell groben Foulspielen nicht für die Entscheidung relevant sein. Mal unabhängig davon ob das ein Platzverweis ist, aber nur weil Hector sich nicht weh getan hat, macht es die Aktion nicht plötzlich ungefährlicher. Er hat ja zudem so ziemlich die schlechteste Sicht auf die Aktion.
Und wenn eine positive Reaktion von einem fairen Spieler wie Hector hier eine niedrigere Strafe hervorrufen könnte, könnte dann eine negative Reaktion eines unfairen Spielers das Gegenteil bedeuten. Und das will ja wohl keiner.
Die Sicht des Torwart ist nicht komplett verdeckt, weil er seinen Oberkörper bzw. Kopf nach links neigt um am Schalker Spieler vorbei zu gucken. Daher kann man das schon als aktives eingreifen des Schalke Spielers werten.
wieso wird der ellenbogencheck von schindler eigentlich nirgendswo erwähnt? das war ein astreiner schlag welcher zalazar 3m vom schiri entfernt niedergestreckt hat und es gab nix
Hab mir das jetzt doch nochmal genauer angeschaut.
Laut Sportschau wurde die Abseitsregel wie folgt geändert:
Bislang wurde eine Abseitsstellung aufgehoben, wenn der Ball von einem gegnerischen Spieler bewusst gespielt wurde. In der Regel hieß es dazu: Die Aktion musste vom verteidigenden Spieler bewusst in Richtung Ball ausgeführt werden. Nun wurde die Regel 11 um einen Zusatz ergänzt: Die Aktion müsse „in einer kontrollierten Art und Weise“ ausgeführt werden. Die Abseitsstellung wird demnach nur aufgehoben, wenn der verteidigende Spieler unbedrängt und nicht im Zweikampf ist und die Abwehraktion nicht in „höchster Not“ erfolgt. Zudem muss der Ball klar die Richtung ändern. Bundesliga: Das ist neu: Abseitsregel, Strafen und Transferschluss | sportschau.de
Da würde ich dann doch gerne die Begründung des Kölner Kellers hören, wie die Aktion von Schwolow als „kontrolliert, nicht im Zweikampf, unbedrängt und nicht nicht in höchster Not“ ausgelegt wird.
Den Schuss hätte der Keeper natürlich nie gehalten, aber das darf ja eigentlich kein Kriterium sein. Die Frage ist, ob der Schalker Spieler den Torwart irritiert hat (ich meine: ja) und damit aktiv wird. Und er steht ja eineinhalb Meter vor dem Keeper in der direkten Linie zwischen Schützen und Torwart, von daher schon vertretbar die Entscheidung, auch, wenn das natürlich nichts geändert hätte, wenn er nicht dort gestanden hätte. Aber wie gesagt, das darf kein Kriterium sein, sonst ist die Regel wieder komplett aufgeweicht.
Und die Rote ist schon hart. Andererseits: wieso steigt er ihm da überhaupt noch voll auf die Wade? Das wird man doch noch ein wenig steuern können, in so einem „Gerangel-Zweikampf“. Winkel und Punkt des Drauftretens ist halt maximal ungünstig, ähnlich wie beim diskutierten Foul im England-Thread kann man das schon als rote Karte ahnden (aber gelb hätte es meiner Meinung nach auch getan).
Das ist aber ja zum Glück kein Kriterium im Fußball.
Auf dem Standbild sieht man doch ziemlich gut, dass Schwäbe das Gewicht verlagert um an dem Spielerknäuel vorbei zu schauen. Und damit ist es dann halt Abseits, da der Schalker am nächsten zum Tor steht.
Und da Beschwerden im Fußball kein Kriterium sind, ist auch die rote Karte für Drexler nach dem Regewerk vertretbar. Auch wenn ich sie in der Situation auch für zu hart halte.
Was ich auch kritisch sehe ist die Szene, die Micha04 gepostet hat. Ich sehe da zwar nicht unbedingt nen Angriff gegen den Kopf, aber ein klares Umreissen, dass für nen Elfer genügt hätte.
Aber vorher ist das doch foul von moukoko? Abgesehen von der abseitssituation. Das man sich die aktion von bellingham mit der gelben karte nicht nochmal anschaut ist mir auch nicht klar.
Glaube nicht, dass er beim Schuss im Sichtfeld steht. Er kommt nur da her, wo der Ball dann einschlägt und dadurch sieht es aus, als dass er stört. Tut er vielleicht auch. Aber wohl kaum so, dass er Flekken daran hindert, den unhaltbaren Ball zu halten.