Für Neu-Coach Hasenhüttl gab es direkt die kalte Dusche: Während Joao Pedro für die Borussia nur an den Pfosten zielte (3.), traf Hoffenheims Brasilianer Klauss frech per Hacke (13.). Mit krachendem Direktschuss glich Lazaro jedoch schnell aus. Gladbach übernahm die Kontrolle. Kurz vor der Pause köpfte Thuram das 2:1 für aktivere Borussia. Direkt nach der Pause verwandelte Benes einen Freistoß zum 3:1. Weil die TSG aber durch Dabbur direkt verkürzte, blieb es spannend. Der Vizemeister drängte mit fortlaufender Spielzeit immer stärker auf den Ausgleich. Lecomte rettete Gladbach den Sieg mit Riesenparade gegen Klauss (84.).
Beide Teams kamen schnell ins Spiel und fanden sich schnell vor dem gegnerischen Gehäuse wieder. Beste Gelegenheit war ein Lattenschuss von Gladbachs Angreifer Thuram (13.). Bei ausgeglichenem Ballbesitz hatten die leicht besseren Chancen die Gastgeber. Gladbachs Torhüter Lecomte reagierte mehrfach stark. Die zweite Hälfte verlief lange ruhig und beide Seiten neutralisierten sich. In der Schlussphase stellte der Gast sein System um und kam durch Joao Pedro und Embolo zu seinen besten Chancen. Wölfe-Keeper Kasten parierte jedoch ebenso stark wie erneut Lecomte in der Nachspielzeit gegen den durchgestarteten Weghorst.
Die beiden Torhüter machten den Unterschied. Schon in der Anfangsphase parierte Lecomte zwei Mal stark für die Hausherren. Auf der anderen Seite verschätzte sich Nikolic bei einem Freistoß von Gladbachs Rekordeinkauf Verschaeren, der zur Führung einschlug (14.). Per Kopf staubte Thuram ab und erhöhte zum glücklichen 2:0 (32.). Kwon verkürzte schnell für die mutigen Gäste. Im zweiten Durchgang konzentrierte sich Gladbach fast nur noch auf die Defensive. Trotzdem kam Freiburg zu guten Chancen. Demirovic tauchte doppelt allein vorm Tor auf, fand aber ebenso seinen Meister in Lecomte wie sein eingewechselter Sturmpartner Rodriguez.
„Visiere hoch“ und dann sorgten Frankfurt und Gladbach für die mitreißendste Partie der noch jungen Saison. Vom Anpfiff weg ging es hoch und runter. Vor allem die Gästeabwehr präsentierte sich in der ersten Halbzeit in Geberlaune. Nach Lecomte-Fehler traf Kamada (6.). Neuhaus glich zwar schnell aus (13.), doch Ginters Schnitzer führte durch Silva wieder zur SGE-Führung (21.). Erneut Kamada nach Einladung (24.) und Hofmann für den Gast (31.) sorgten für den 3:2-Pausenstand. De La Pena traf nach Steilpass schnell nach der Pause. Gladbach versuchte weiter alles. Aber erst in der Nachspielzeit traf Oldie Stindl noch einmal.
Enttäuschendes Resultat für die ambitionierten Fohlen. Die Hausherren waren optisch zwar überlegen, für Gefahr sorgten aber häufig die schnellen Berliner Angriffe. Früh traf Rekordeinkauf Boadu so den Pfosten. Ein präziser Spielzug führte durch Dilrosun zum durchaus verdienten 0:1 (38.). Per Volley erhöhte Cunha direkt nach dem Seitenwechsel. Nach perfektem Konter schnürte der Brasilianer sogar den Doppelpack (62.). Gladbach bekam durch die Einwechslung von Quizera noch einmal Schwung. Der junge Portugiese traf zunächst per Flachschuss und servierte wenig später perfekt für Joao Pedro. Hertha wackelte bedenklich, fiel trotz großer Ausgleichschancen aber nicht.
Die beiden schwach gestarteten Mitfavoriten um die vorderen Plätze treten auch nach dieser Partie weiter auf der Stelle. Leistungsgerecht war das Unentschieden insgesamt. Gladbach gehörte die erste, Leverkusen die zweite Halbzeit. In der Schlussphase hatten beide Seiten große Chancen zum Sieg. Nach schneller Kombination hatte zunächst Joao Pedro für den Gast getroffen (32.). Neuhaus erhöhte per Freistoß (40). Binnen sechs Minuten glichen Joker Schick nach Halbfeldflanke und Amiri mit straffem Schuss für die Hausherren aus. Während Schick noch einmal an Lecomte scheiterte, verzog Joao Pedro zwei Mal freistehend.
Gladbach zittert sich zum Derbysieg im Pokal. Das Spiel fand schwer in die Gänge. Nachdem Joao Pedro aber den ersten Warnschuss abgab (19.), wachten die Kölner auf. Bis zur Pause hatte der Gast seine beste Phase und durch Cordoba und Skhiri seine besten Chancen. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gladbacher dann mehr und mehr die Kontrolle. Da die Geißböcke aber sicher in der Abwehr standen, brannte zunächst nicht viel an. Ein spektakulärer Volleyschuss von Joao Pedro an den Pfosten läutete die Schlussphase ein. Per Bogenlampe köpfte der Brasilianer dann über den überraschten Timo Horn hinweg ein (86.).
Gladbach beendet seine Negativserie, hatte es gegen Tabellennachbar Mainz aber schwer. Mainz stand tief und ließ die Hausherren gewähren. Teilweise recht gefällig entstand trotzdem wenig Gefahr. So hatte Abass für Mainz die beste Chance, scheiterte aber an Lecomte (27.). Die beste Aktion der ersten Hälfte brachte dann aber doch das 1:0: Thuram gab von links herein und Joao Pedro traf am kurzen Pfosten (42.). Auch die zweite Hälfte kontrollierten die Fohlen weitestgehend. Mainz wechselte im Sturm. Mateta und Mustapha kamen beide schnell zu Großchancen. Einmal mehr aber war Lecomte Gladbachs Fels in der Brandung.
Werder bleibt vorn, siegt gegen Gladbach im Stile einer Spitzenmannschaft. Die Teams neutralisierten sich größtenteils, Gladbach stand defensiv hervorragend. So war Verschaerens Pfostenkracher das größte Highlight der ersten Hälfte (37.). Werder kam erst im zweiten Durchgang überhaupt zu Chancen. Nach einer Stunde schoss Davie Selke dann vom Stafraumrand wuchtig ein. Die Fohlen gaben sich nicht geschlagen und drängten den Tabellenführer zurück. Stindl scheiterte aus Nahdistanz am hervorragenden Pavlenka (78.) und Kramer schoss volley drüber (85.). So stach Selke erneut zu, traf nach Konter lässig zum Endstand.
Immerhin Derbysiege können die schwächelnden Gladbacher. Nach dem Sieg im Pokal bezwang die Fohlen-Elf Lieblingsfeind Köln auch in der Liga. Ein fulminanter Dropkick von Lazaro brachte das schnelle 1:0 (11.). Köln zeigte sich trotz zwei Niederlagen in Serie spielfreudig und kam zu guten Chancen. Clemens und Kulusevski wirbelten ordentlich. Der Schwede hatte in der zweiten Halbzeit die besten Ausgleichschancen: Zunächst traf er vom Strafraumrand den Pfosten (50.), dann schoss er nach Konter am langen Pfosten vorbei (65.). Gladbach kam zu weniger Gelegenheiten, bekam jedoch Schützenhilfe, als Mere eine Lazaro-Hereingabe zur Entscheidung ins Tor grätschte (75.).
Die zuletzt siegreichen Gäste nahmen auf Schalke von Beginn an das Zepter in die Hand. Bis auf kleinere Schusschancen durch Thuram (6.) und Kramer (23.) sprang jedoch nicht viel dabei heraus. Schalke kam mit zunehmender Dauer besser ins Spiel. Nach Doppelchance für Uth und Harit hätten sie in Führung gehen müssen (37.), Lecomte parierte jedoch überragend. Kurz nach der Pause war Uth schneller als sein Gegenspieler und traf per Flachschuss. Gladbach brauchte lange, um noch einmal Druck aufzubauen. Eher glücklich kamen die Fohlen dann in der Schlussminute zu einem Foulstrafstoß. Joao Pedro verwandelte sicher zum 1:1.
Nächster Nackenschlag für die Borussia. Dabei fing das Spiel gegen Bielefeld an wie gewünscht: Nach langem Ball traf Thuram stark zum 1:0 (7.). Die Hausherren kontrollierten klar. Dann machte es der Gast in der Offensive ein Mal schnell und kam sofort zum Ausgleich durch Gebauer (19.). Unbeirrt stürmten die Hausherren weiter nach vorn. Embolo verzog freistehend, Lazaro traf per Schlenzer nur das Lattenkreuz. Und plötzlich führte die Arminia durch den eiskalten Gebauer, der aus der Drehung traf (36.). Nach der Pause drängte Gladbach den Gast immer tiefer in die eigene Hälfte und kamen zu zahlreichen Chancen, aber nicht mal mehr zum Ausgleich.
Bundesliga, 12. Spieltag
Union Berlin (16.) - Borussia Mönchengladbach (10.) … 2:3
Achterbahnfahrt mit Happy End für Mönchengladbach. Union begann zwar stärker, doch es war Gladbachs Torjäger Joao Pedro, der per Doppelpack früh die Weichen Richtung Gästesieg stellte (19., 24.). Die Gäste verpassten es die Führung auszubauen. Ingvartsens Anschluss kam aus dem Nichts (54.). Bangoura hätte danach das 3:1 erzielen müssen, scheiterte aber an Wahnsinnsreflex von Busk. Union wurde druckvoller und Uribe glich nach schneller Kombination tatsächlich spät aus (84.). Doch den letzten Punch hatte die Borussia: Nachdem Hofmann scheiterte, war es Routinier Lars Stindl, der zum Sieg abstaubte (89.).
In einer überaus fairen Partie waren beide Seiten sofort wach. Fünf Minuten nach Thurams erstem Warnschuss (8.) ging Leipzig direkt in Führung: Poulsen und Bernard scheiterten zwei Mal am überragenden Lecomte, im dritten Versuch traf Bernard dann aber doch. Es gab recht wenige Torraumszenen, der Ballbesitz war etwa gleich verteilt. Als sich Beyer und Neuhaus über die rechte Seite durchkombinierten, traf Goalgetter Joao Pedro aus Nahdistanz zum 1:1 (36.). Es sollte fast schon die letzte gefährliche Aktion des Spiels bleiben. Lediglich Dani Olmo versuchte es nach einer Stunde noch einmal aus der zweiten Reihe, bereitete Lecomte aber wenig Schwierigkeiten.
Wichtiger Befreiungsschlag für den 17. Mann des Tages war Angreifer Nicolas Gonzalez, der nach einer halben Stunde per Flachschuss das goldene Tor erzielte. Es war eine der wenigen Chancen der Schwaben. Die meiste Zeit ließen sie tief gestaffelt die Gladbacher kommen. Und die Gäste spielten gut nach vorn. Thuram hatte früh die erste Großchance, Kobel parierte jedoch. Kurz nach dem Stuttgarter Führungstreffer köpfte Joao Pedro an den Innenpfosten (36.). In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der Gast. Verschaeren und Neuhaus scheiterten, in den Schlussminuten traf Joao Pedro erneut nur Aluminium und Stuttgart rettete den glücklichen Sieg über die Zeit.
Sichtlich verunsichert begannen beide Teams verhalten. Der BVB wagte sich zuerst aus der Deckung: Nach Traumpass von Sancho scheiterte Haaland allein vorm Tor an Lecomte (22.). Die Fohlen machten es besser und der glücklich freigespielte Embolo traf mit klasse Lupfer (32.). Zwei Minuten später klatschte ein Schulz-Kracher an den Pfosten. Direkt nach der Pause fischte Lecomte einen Hazard-Freistoß aus dem Eck. Nach Fehler von Beyer fand Sancho Haaland, der volley überfällig ausglich (48.). Ein schneller Konter brachte das überraschende 2:1, als Joker Joao Pedro zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf. Danach kam vom BVB nichts mehr.
Die individuelle Klasse der Bayern schlägt mutige Gladbacher. Schon früh knallte Lewandowski die Kugel an den Pfosten (2.). Dann schlug Thomas Müller eiskalt doppelt zu: Zuerst nutzte er einen Neuhaus-Bock (5.), dann hämmerte er den Ball aus zwanzig Metern unhaltbar in die Maschen (12.). Die Fohlen fanden dennoch gut ins Spiel zurück. Embolo kam zu mehreren guten Chancen, traf unter anderem die Unterkante der Latte (45.+2). Nach einer Stunde verkürzte Joao Pedro per Kopf. Doch im direkten Gegenzug stellte Robert Lewandowski per Kopf den alten Abstand wieder her. Damit war der Gast geschlagen.