So, nach knapp über 17 Stunden habe ich dann auch mal alle ersten Kapitel von Octopath Traveler 2 geschafft.
Bevor ich mehr ins Detail gehe pro Kapitel muss ich grundlegend schon sagen: Das ist definitiv ein besseres Spiel als der Vorgänger. Und ich bin ja noch nicht bei dem Punkt angekommen, der die Schwäche des Vorgängers am meisten ausbessern soll.
Zuerst würde ich schon mal sagen das mir die Charaktere und Welten jetzt schon mehr geben als in Teil 1. Das Voice Acting ist um vieles besser, die Welte teilen sich klarer auf und wirken daher interessanter. In Teil 1 wirkte es wie ein Laientheater, was eine Variation eines RPGs aufführt.
Nächster Punkt der mir (bisher) besser gefällt sind die Kämpfe an sich. Die Fähigkeiten sind abwechslungsreicher und daher macht es auch mehr Spaß sich auszuprobieren. Klassen sind schwerer zu bekommen, daher ist es umso schöner wenn man etwas neues entdeckt hat. Und bisher sind die Kämpfe auch nicht so elendig lang, das man beinahe dabei einschläft.
Ich bin wirklich zu 7/8 gespannt wo die Reise nun hingeht, das ist für so ein Ensemble schon eine Auszeichnung. Einzig etwas Abwechslung in den Genres wie bei Live a Live fehlt mir noch, da bleibt es sich dann doch immer selbst treu.
Und einen letzten Mini-Abzug gibt es für die Feldeigenschaften der Charaktere, mit denen man außerhalb der Kämpfe agiert. Denn da bekommt man 2 mal 3 Variationen von der gleichen Fähigkeit. Wahrscheinlich damit es eher ausgeschlossen wird, das man in einem Playthrough eine Fähigkeit nicht hat die man benötigt wenn man nicht alle 8 Charaktere einsammelt. Aber auch das kann man anders lösen.
Zu meinem kurzen Ranking der 8:
8: Agnea. Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen gehabt wenn zwischen den schwermütigen Geschichten eine zur Auflockerung dabei wäre, nur hat mir hier einfach zu viel nicht gefallen. Ich verstehe die Motivation von ihr nicht, was der Vater eigentlich für ein Problem hatte und wie man das ganze über mehrere Kapitel interessant halten will. Für mich der einzige Prolog, bei dem ich nicht wirklich mehr sehen bräuchte.
7: Castti Ich fände die grundsätzliche Idee ja cool eine Gruppe Apotheker als Antagonisten zu haben. Aber das hätte doch auch ohne die Gedächtnisverlust Nummer funktioniert? Ich fand außerdem die Geschichte mit den Monstern die das Wasser verderben etwas bei den Haaren herbei gezogen. Das könnte zum Ende interessant werden, aber ich hoffe das mit dem Gedächtnis löst sich schneller auf
6: Temenos Ich mag den Twist das der kirchliche Charakter einige Ansichten hat, die nicht klassisch schwarz oder weiß sind. Das sich der ihm zugeteilte Ritter fragt, wieso er an den Posten gekommen ist fand ich schon eine nette Idee für das Kapitel. Der Twist am Ende hat mir dann auch sehr gefallen und der Antagonist wirkte direkt sehr bedrohlich.
5: Osvald Ich fand das ganze spielerisch recht langweilig gelöst, da man einfach nur ein paar mal von A nach B laufen musste und das unlösbare Rätsel war gelöst. Dafür fand ich den Endtwist mit der Begleitung sehr cool gemacht und auch das Setup mit der Familie ist tragisch genug das man dran bleibt. Nur gerade in dem Kapitel hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht, da so eine Gefängnis Insel schon einiges bieten könnte.
4: Throne Mein Starter und auch wenn mir die Stadt Kopfschmerzen bereitet hat mochte ich den Rest sehr. Ich bin immer großen Fan von Diebescharakteren, die Geschichte mit der Bande und den „Eltern“, die Räuber im Waisenhaus züchten ist ein cooles Setting. Und ich fand die Brutalität in den Szenen doch schon ziemlich erdrückend, was das weiterspielen umso interessanter macht. Und irgendwie mag ich ihre Art als Charakter, gerade in Kapitel 2. Und rein spielmechanisch hilft es mir enorm einfach jeden NPC der mir begegnet die Taschen leer zu klauen.
3: Ochette Hier hatte ich starke Erinnerungen an Live a Live, nur zum Glück mit weniger Furzwitzen. Das Monster einfangen hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich mir mehr Plätze gewünscht hätte. Hier hoffe ich, das man den Menschen noch ordentlich in den Hintern treten kann.
2: Partitio: Ein paar richtig schöne visuelle Szenen hier. Die Zeitschleife wie sich die Stadt aufbaut zum Beispiel war richtig cool gemacht. Und Partitio ist mir von allen Charakteren glaube ich der am meisten sympathische. Auch mal wieder eine wunderschöne Sammlung an Akzenten.
1 Hikari: Für mich definitiv das Highlight. Visuell wunderschön, die Musik war unfassbar. Hikari ist als Charakter sehr cool, der Bruder dagegen der ultimative Bösewicht. Diese Schlacht am Anfang sah sehr cool aus und sehr einzigartig verglichen mit dem Rest.
Partitio und Hikari direkt hintereinander gespielt zu haben waren ein paar wundervolle Stunden und wahrscheinlich nur schwer zu toppen für den Rest des Spiels.
Also doch, das ist schon ein richtig gutes Spiel. Sehr guter Start ins JRPG Jahr, nur habe ich die Vermutung das es wie letztes Jahr Triangle Strategy nicht die Aufmerksamkeit bekommen wird die es verdient.