Der Politik Thread - Vielen Dank für die Frage

Es wird darin noch nicht gegendert :full_moon_with_face:

Ich hab das Gejammere auch damals schon nicht verstanden. Locker 95% der Änderungen waren doch total logisch und intuitiv.

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Aber wir schreiben dann doch nicht mehr wie 1812 (?) und wir werden alte Texte nicht mehr verstehen (nicht dass diese alten Schristarten mit einem f als s viel schlimmer wären).

Eine Änderung ist immer mit Aufwand verbunden und nicht jeder lernt gut und gerne, bzw wenn man 30-40 Jahre so geschrieben hat, ist das noch sehr schwer umzulernen.

Dennoch ist an der Reform selbst nichts falsch aus meiner Sicht, es erklärt nur das Nölen und ich finde es bei älteren Leuten durchaus nachvollziehbar.

Ja, eben. Dass das damals fuer Leute schwierig war, die schon 60 oder 70 waren und sich nicht mehr umstellen konnten, klar. Geschenkt. Aber fuer unsere Generation?

Das bezog sich eher darauf, dass es immer wichtig zu scheint, etwas per Dekret oder Gesetz zu erlassen. Ich finde, dass sich Sprache halt natürlich entwickelt und nicht zwingend geregelt werden muss. Ist in eurem Leben denn tatsächlich was davon hängen geblieben? Eigentlich gelten doch nach wie vor eh alle Schreibweisen.

Æh, ja? :ka:

Ich sehe jedenfalls nicht mehr allzu oft dass jemensch daß schreibt. Oder Kuß. Photos werden auch kaum noch geschossen.
Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- oder Zusammenschreiben, uswusf. das Meiste hat sich doch durchgesetzt. Was nicht geblieben ist, war der Vorschlag, Fremdwörter „einzudeutschen“ und Majonäse und so zu schreiben. Aber wie gesagt, bin keinLinguist oder Philologe, von dem her habe ich da auch keine große Ahnung.

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Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist Sprache zu regeln, wenn es z.B. zu Verträgen, Gesetzen, etc. kommt. Wie gesprochen wird, muss natürlich flexibel bleiben, aber wenn’s drauf ankommt, sollte die Schriftform schon bestimmten Regeln folgen.

Wän jeda schraipt nach Lußt UNT launä fastät manns ABBA Wirt schonn schwähr.

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Man mag mich korrigieren, aber meines Wissens nach ist Sprache nur bedingt veränderbar. Zumindest in der Theorie. Es gibt offene und geschlossene Klassen. Zu den offenen Klassen gehören z.B. Nomen und Verben, also Inhaltswörter. Diese sind recht flexibel. Wenn also jemand Mitarbeitende statt Mitarbeitern schreiben möchte, dann spricht da grundsätzlich nichts gegen. Problematisch wird es eher bei den geschlossenen Kategorien, die in der Regel grammatische Funktionen betreffen, also z.B. bei den Pronomen. Dort beliebig neue Wörter einzuführen ist schwer, weswegen sich solche Dinge wie dritte Pronomen für geschlechtsneutrale Anreden wohl eher nicht so leicht durchsetzen werden und man in verwirrte Gesichter blickt, wenn man verlangt mit xie o.ä. angesprochen zu werden.

Nur mal kurz zu der wichtigsten Änderung der Reform wie schon angedeutet: das SS ( :uhilter: ).

Prinzipiell ist es im Deutschen so, dass nach einem kurz gesprochenen Selbstlaut zwei Mitlaute im Stamm des Wortes stehen. So wird dem Leser eben gezeigt, dass der Selbstlaut kurz gesprochen wird. Nur so lässt sich überhaupt zeigen, welches Wort gemeint ist:

HÜTE (langes Ü)
HÜTTE (kurzes Ü)
HÜFTE (kurzes Ü)

Das war vor der RS-Reform nur beim ß/ss anders und das war damit ein Problem für die nachwachsenden Leser/Schreiber:innen. Das wurde angepasst und ist eine große Hilfe, weil es die Sprache vereinheitlicht und Ausnahmen abbaut.

Bei einigen Zusammen/Getrennt-Schreibungen bzw. Groß/Klein-Problemen ist es ähnlich, wenn es da auch schwieriger und uneindeutiger ist. Zumal die viel seltener vorkommen und daher vernachlässigbarer ist. Ebenso bei der Kommasetzung, wo tatsächlich einige SAchen aus einer Muss- zu einer Kann-Schreibung gewandelt wurde.

Aber bezüglich ss/ß gibt es einfach KEIN taugliches Argument gegen die Reform.

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Die Änderung bezüglich Trippelkonsonanten finde ich auch sinnvoll. Konsonanten weglassen zu müssen, nur weil sie dreimal hintereinander folgen, stiftet nur Verwirrung.

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Das total Beknackte an der alten Regelung war sogar noch, dass dreifache Konsonanten notwendig waren, wenn der zweite Teil des Kompositums mit einer Konsonantenhäufung startete, aber nicht, wenn nach dem Auftaktkonsonanten ein Vokal folgte (Sauerstoffflasche vs Schiffahrt).

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Ich habe bei Instagram mit jemandem über dieses hirnlose Verbot diskutiert. Er meinte dann irgendwann, dass das heutige Deutsch ja seit Jahrtausenden gesprochen werde. Ich habe dann mal aus dem Abrogans, einem der ältesten deutschen Texte zitiert und plötzlich war die Diskussion erledigt.

Erinnert mich stark an geschriebenes Schweizerdeutsch. :ronaldo:
Die Schweizer schreiben außer für offizielle Kommunikation größtenteils in Mundart, deren Schreibweise nicht offiziell kodifiziert und deswegen quasi lautsprachlich ist. Für mich liest es sich ehrlich gesagt ganz fürchterlich, aber ich verstehe natürlich, wenn man keine Lust hat, komplett anders zu schreiben als zu sprechen.

Wir bleiben hier ausschliesslich bei ss :bob:

Das habe ich tatsächlich direkt übernommen, ist eh praktischer :top:

Abstimmung im Bundesrat ist durch. Das Cannabisgesetz landet nicht im Vermittlungsausschuss und die Legalisierung ist damit durch.

„Highlight“: Kretschmer stimmt entgegen der Gepflogenheiten im Namen Sachsens für den Vermittlungsausschuss. Dulig, Wirtschaftsminister der SPD in Sachsen erhebt Einspruch, Günther von den Grünen enthält sich.

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Im Dezember dann Cannabiswichteln. Nett.

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Wenn ich nun am 1.4. (oder besser 2.4., wegen Feiertag) legal Kiffgras erwerben will, was muss ich tun?

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Es sollten Läden in Modellregionen kommen - gibt es momentan nichts dazu, „soll später nachgebessert werden“.

Zunächst scheint der einzige Weg über die noch zu gründenden Cannabis Clubs oder Social Clubs gehen, die nicht werben dürfen und nicht in Wohnungen liegen dürfen.
In diesen Clubs sollen bis zu 500 Mitglieder gemeinschaftlich anbauen dürfen und die Ernte an Mitglieder ausgeben. Ein Preis darf dafür nicht genommen werden, finanziert wird das alles über die Mitgliedsbeiträge.

In den Clubs kann man dann (wohl) gegen Gebühr als Nichtmitglied auch Samen oder Stecklinge für den eigenen Anbau erwerben.

Primär wurde jetzt der Besitz entkriminalisiert, mit sinnvollen Strukturen für den tatsächlichen Erwerb ist wohl nicht vor Juli zu rechnen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bekommst du das erste legale Kiffgras nach der Wachstumsphase der ersten Pflanzen, die nach dem Stichtag zu nicht-kommerziellen Zwecken von Privatpersonen oder Gruppierungen gepflanzt wurden.

Ich frage mich: Was passiert mit all den jungen und fast erwachsenen Pflanzen da draußen?