Anno 1800, Cities Skylines und andere Aufbauspiele - Von einem Stau in den nächsten

Mario Mellingos begrüßt sie in der wundervollen Stadt Ditchwater!

Genießen sie den freundlichen Empfang am Besucherhafen…

…gehen sie durch die von Handwerkshäusern gesäumten pulsierenden Gassen …

…genießen sie ein frisch gebrautes Bier…

…werfen sie einen Blick auf modernste Lagerarchitektur

oder schauen sie sich das Wirtschaftsareal mit endlosen Weizenfeldern an

Also jetzt im ernst.
Anno 1800 macht schon richtig viel Laune. Es hat wieder genau das altbewährte Prinzip der ersten Anno-Spiele: Inseln besiedeln, Warenketten aufbauen, Bürger hochleveln.
Die Einwohner haben wieder fünf verschiedene Stufen, allerdings kann man nicht mehr ohne weiteres alle Einwohner auf die maximale Stufe leveln, denn bestimmte Tätigkeiten (zum Beispiel auf Feldern oder Farmen) können nur von Bauern, der niedrigsten Zivilisationsstufe ausgeführt werden. Das sorgt dafür, dass man stets einen ausgeglichenen Mix aus den verschiedenen Stufen benötigt (Bauern, Arbeiter, Handwerker, Ingeneure, Investoren) und mit fortwährender Spieldauer wird Platz zu einer wichtigen Ressource.
In der Kampagne wird man einmal durch so ein Spiel hindurchgeleitet, ich habe jetzt 9 Spielstunden und bin bei etwas mehr als der Hälfte, aber ich glaube ich bin auch sehr sehr langsam, weil ich Spaß dran habe, dem Treiben auf den Straßen zuzuschauen und manchmal auch sehr vorsichtig mit dem Warengleichgewicht bin. Wenn ich einen Haufen neue Bauernhäuser baue oder Häuser auflevele, warte ich lieber erstmal ab, ob dadurch eventuell eine Ware knapp wird.
Hier ist auch ein kleiner Kritikpunkt, denn für meinen Geschmack ist das etwas zu komplex. Ich habe erst die dritte Zivilisationsstufe auf meiner Insel und die verbraucht schon richtig viele verschiedene Waren. Und je höher die Stufe, desto komplexer werden die Ketten. Und neben der „alten“ Welt, gibt es dann auch noch die neue Welt (ein Inselarchipel in der Karibik), wo man nochmal mehrere Siedlungen bauen muss, um beispielsweise Rum oder andere Waren zu produzieren, die in der alten Welt nicht verfügbar sind.
Auch dass es für Zoos und Museen dutzende verschiedene spezielle Tiere oder Artefakte gibt, die die Attraktivität der Insel erhöhen und somit Besucher anlocken (=Einnahmen), macht für mich bisher eher den Eindruck des nervigen Micromanagements. Oder anders gesagt: Teilweise fühlt man sich dabei ein bisschen wie bei City Skylines und nicht mehr wie beim klassischen Anno. Auch könnte das Spiel noch etwas mehr über die generellen Spielmechaniken erklären - es gibt Beispielsweise Expeditionen auf die man sein Schiff schicken kann. Dort trifft man dann diverse Entscheidungen, die einen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg haben. Aber wozu die genau dienen kann ich noch nicht wirklich sagen - sie sind nämlich bisher immer gescheitert :ulaugh:
Auch über die optimalen Verhältnisse der einzelnen Produktionsschritte findet man Nichts (oder ich hab es noch nicht gefunden?). So tappt man leider etwas im Dunklen, ob man nun zwei Weizenfelder, drei Mühlen und einen Bäcker braucht oder das Verhältnis doch ganz anders ist.

Trotzalledem macht das Spiel eine Menge Lust. Die Story der Kampagne versteh ich zwar nicht so wirklich, aber als Leitfaden für die verschiedenen Spielmechaniken funktioniert sie vorzüglich und ich kann es schon kaum erwarten, ins Endlosspiel zu starten.

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Was aber teilweise schon arg angestaubt ist. Dass beispielsweise vom ersten Teil bis heute nur in Quadraten gebaut werden kann, ist schon sehr schade. So sehen dann doch alle Siedlungen / Städte ähnlich aus, da wäre doch mehr Innovation drin gewesen. Ich bin mit ANNO 1602 „groß“ geworden, bis heute hat sich in Sachen Spielmechanik eigentlich nichts geändert.

da gibt es ne anzeige, wie lange „eine Ware“ benötigt. sprich: weizen z.B. 1 minute , mehl 30 sekunden = 2 weizenfelder für eine Mühle
sind keine richtigen werte, soll nur das prinzip erläutern.
was die schiere menge an möglichkeiten angeht, stimme ich dir voll zu. schlimm wurde es für mich, als öl dazu kam. den spielstand hab ich jetzt länger nicht mehr weiter gespielt,weil ich mich überfordert fühle.

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Ich empfehle den gerade zu hervorragenden Warenrechner und die Produktionskettenübersicht von dieser Seite:

https://schwubbe.de/prod_ketten.php

Dabei fällt mir auf, dass in den DLCs (die ich bisher alle noch nicht gespielt habe) unzählige weitere coole Waren hinzugekommen sind. Gut, dass ich keine Zeit habe, ansonsten könnte ich mal wieder tagelang in dem Spiel versinken.

Frage mich gerade nur, ob solche Spiele wirklich so komplex werden müssen, dass man zusätzliche Online-Tools benötigt ;-)

Nicht falsch verstehen, ich selbst freue mich zu hören, dass es das alte System ist, da ich eigentlich nur die alten Annos gespielt habe und seit jeher damit liebäugle.

Aber ehrlicherweise hab ich auch nicht mehr die Zeit (und Lust) mich so dermaßen in dem Spiel zu versenken, wenn ich ggf. weiß, dass ich erst in Tagen (Wochen?) meinen Spielstand weiterspielen kann, weil einfach mal gerade viel anliegt oder so.

Würde mich trotzdem stark interessieren, wie sich so deine Welt (und die Eindrücke) aus Anno bei dir weiterentwickeln @Gordon - ich brauche nämlich unbedingt mal wieder neue Spiele abseits von irgendwelchen Sportspielen und Plattformern.

Das Tool ist hilfreich, weil spielintern leider ein paar übersichtliche Statistiken zu den Lieferketten fehlen, nicht weil diese per se so komplex sind.
Auch würde ich Anno nicht als komplex bezeichnen, sondern eher als umfangreich. Im Prinzip funktionieren alle Lieferketten ja mehr oder weniger gleich und nur wenn dann die anderen Regionen hinzukommen, wird die schiere Anzahl dezent unübersichtlich. Das Gute ist man muss ja nicht die nächsten Schritte in der Entwicklung machen, wenn man mit dem niedrigeren Stand ausgelastet ist und Spaß hat. Oder halt nur ganz gemächlich weitermachen. Oder man spielt ohne die DLCs und hat damit auch schon unzählige Stunden mehr als genug zu tun.
An sich ist der Spieleinstieg und der Ablauf schnell verinnerlicht und auch nach einer längeren Pause kommt man gut wieder rein (sofern man sich notiert hat, was in seiner Welt denn als nächstes zu tun sein wird).

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Danke schon einmal dafür. Das nimmt mir ein wenig den Respekt davor, dass es auch dem immer währenden Trend „mehr ist mehr“ folgt.

Werd’ mir das Teil sonst mal bei Gelegenheit schießen :slight_smile:

Durch die Durchmischung der verschiedenen Bevölkerungsschichten sehen die Städte nicht mehr komplett identisch aus. Grundsätzlich bin ich mir aber bei Anno auch nicht so sicher, ob das bei Anno ein Feature wäre, was dem Spiel Mehrwert gibt oder ob es das Spiel nicht unnötig erschwert und unübersichtlich macht.

aaah, Danke! Das macht Sinn und ist immerhin schonmal ein Anhaltspunkt.

Den Rechner habe ich dann auch gefunden, aber es kann meiner Meinung nach nicht im Sinne des Spiels sein, dass man jedesmal aus dem Spiel gehen muss um auf einer Seite nachzuschauen, wie man seine Produktionskette optimiert.

DLCs sind auch so eine Sache. Ich hab ein paar aktiviert, ein paar nicht, da ich aber auch keine Ahnung von dem Spiel zu Spielbeginn hatte, weiß ich jetzt gar nicht genau, welche der Warenketten schon so im Grundspiel dabei waren.
Aber DLCs sind für Spieler die erst später spielen einfach Gift. Klar, wenn man die Vanillaversion spielt und irgendwann erfahren ist, sind solche DLCs eine nette Abwechslung die das Spiel nochmal erweitern können. Aber wenn du später einsteigst und dann direkt mit den DLCs spielst, dann ist das Spiel vor allem unübersichtlich und überflutet, sodass man sich einfach überfordert fühlt.
Dabei hast du grundsätzlich Recht, es ist nicht komplex, aber einfach sehr umfangreich. sehr sehr umfangreich.
und wie immer werde ich bei meinem ersten Endlosspiel als erstes die Piraten ausschalten. Ehrlich. Die regen mich schon immer auf. Die sind reine Schikane und haben keinerlei Funktion, außer zufällig dein Lieferschiff abzuschießen. Die Meldungen „Schiff unter Beschuss“ sind irre nervig, fast immer unnötig weil mein schweres Geschütz die sowieso wegnietet und wenn man dann doch ein Schiff verliert, darf man erstmal suchen, wofür das jetzt nochmal genau eingesetzt wurde. Und wenn du es versehentlich falsch ersetzt, merkst du es dann eh erst wenn es zu spät ist, nämlich wenn auf einmal die Ware auf der Hauptinsel fehlt und deine Bewohner komplett in den Streik gehen.
Ich habe auch schon erfolglos versucht, Warenschiffe auf einer Handelsroute von Kanonenboten patroullieren zu lassen, ich glaube diese Funktion hat das Spiel gar nicht.

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Anno 1800 ist ab heute übrigens kostenlos im Epic Games Store spielbar bis zum 28. Februar.

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Und es gibt einen dritten Season Pass.
Als erste große Neuerung gibt es eine Speicherstadt als Monumentalbau. Mit dieser kann man anscheinend unabhängig Waren tauschen. Sehr interessant!

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Anno 1800 und seit gestern die Erkenntnis, dass ich das Spiel einfach „falsch“ gespielt habe.

Wir haben gestern zu dritt einen Koop-Spielstand (nicht Multiplayer) gestartet und ich wusste bis gestern nicht, dass genau das mein Idealszenario ist, um dieses Contentmonster zu bezwingen.

Große Inseln. Einfachster Schwierigkeitsgrad. Keine KI-Gegner, nur die Fraktionen bei aufgedeckter Karte. Warum? Weil der wahre Endgegner von Anno 1800 der schier unglaublich erschlagende Content ist. So sind wir nun nach knapp 8h (:usad:) so weit, dass jeder sich auf etwas fokussiert (Kolonien, Supply-Inseln, Hauptstadt, Quests, Handelsrouten, Handel) und wir so praktisch mit mehr Gehirnen und Mäusen parallel durch den Content (+ DLCs) spielen.

Wichtigstes „Feature“ des Koop: Der Host hat den Spielstand, aber er kann ohne Weiteres solo starten und alle anderen (auch neue Spieler) können on the fly mitspielen oder das Game wieder verlassen. Dies geht übrigens mit 4 Fraktionen à 4 Spieler (16 Spieler max), denn Multiplayer versandet oft deswegen, weil eben alle Parteien von Anfang bis Ende (logischerweise) im Spiel sein müssen.

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Bei Anno 1404 hatte ich das mal längere Zeit mit meiner Frau im Koop gespielt. War durchaus gut. Und jetzt in der Variante, dass einer die Alte Welt macht und einer die neue Welt, wäre das durchaus sehr verlockend. Mangelt nur ein wenig an der Zeit dafür :ulaugh:

:usad:

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Ich habe einen neuen Zeitfresser gefunden. Anno 1800 inkl. aller DLC ist ein Monster an Content.

Ich habe eigentlich nur Anno 1602 vor Jaaahren gespielt und dann die Serie aus den Augen verloren. Anno 1800 macht Mega viel Spaß und fesselt einen stundenlang vor den Bildschirm.

Nachdem ich das Tutorial 3 mal mittendrin neu angefangen (Anfängeralarm) habe bin ich nun in der neuen Welt angekommen. Über 1 Mio auf dem Konto und 10K Plus mache ich aktuell mit meinen 3 Inseln in der alten Welt. Die ersten 4 Tiere sind im Zoo angekommen.

:love:

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OK, da hier einige Anno-Spieler unterwegs sind folgende Fragen in die Runde:

  • Wie behaltet ihr den Überblick?
    Ich habe 3 Inseln in der alten Welt. Hauptinsel und 2 Produktionsinseln (Paprika und noch etwas, was auf der Hauptinsel nicht angebaut werden kann). Beide Produktionsinseln sind autark und produzieren Überschuss + die Spezialisierung für die Hauptinsel.
  • Mit der neuen Welt müssen die quasi alleine laufen, da man sich fast nicht mehr um die Inseln kümmern kann. Also muss vorher alles im Überfluss (Überproduktion) vorliegen und genug Arbeiter in Reserve da sein oder?
  • Wo baut ihr eure Hauptinsel bis Stufe 5 (in welcher Welt) ohne Produktion (wegen der Attraktivität der Insel)?
    Crown Falls sieht sehr gut geeignet dafür aus.

Jetzt erst mal das Tutorial fertig machen und dann ein Sandbox-Game starten mit allem, was man bisher gelernt hat :love:

Und es kommt ja noch einiges an Inhalt mit dem Season-Pass 3…

Paradox Showcase am 6. März 2023 ab 18:00 Uhr

Wäre schon schön wenn es tatsächlich Cities 2 wäre. Neue Traffic KI, neue Grafik, weniger Sandbox - das würde mich dann nach Transport Fever 2 Mal wieder länger beschäftigen.

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Seit der Ankündigung und Erwähnung von Colossal Order sitze ich hier auch auf heißen Kohlen. Es würde mich auf der anderen Seite aber auch nicht wundern wenn, warum auch immer, ein Cities in Motion 3 angekündigt werden würde.

Gibt es gute Aufbaustrategie auch als App? Sowas wie Anno oder Siedler? Ohne Online-Zwang und Ingame-Kaufzwang?

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Ohne es zu Wissen: aber Aufbauspiele ohne Mouse könnte ich mir für mich nicht vorstellen. Auch wenn die neueren Konsolenumsetzungen durchaus brauchbar sind, kostet doch die Gamepad-Steuerung unheimlich viel Zeit. Wenn man dann noch mehrere Fenster öffnen , kleinteilige Arbeiten machen oder schnell reagieren möchte würde mich das mit einem Gamepad oder dem Finger auf dem Handy total überfordern.

Apropos: Die Anno 1800 Console Edition wird nach dem Release am 16. März sowohl auf der PS5 als auch Xbox Series X|S eine Woche lang kostenfrei spielbar sein.

Eine gute Gelegenheit, um die Steuerung zu testen.

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